Von El Palmar nach Teno Alto
7. April 2025
Eine Blumenwanderung
Vor fast genau einem Jahr sind wir, Ulrike und ich, auch von El Palmar aus gewandert. Auf
einer neuen Route in das östliche El Palmar-Tal.
Siehe: Wanderung El Palmar - Pista Monte del Agua Link zum Bericht
Diesmal gehen
wir den klassischen Weg, von El Palmar auf dem Callejon de Teno, der
Gasse des Teno, hinauf auf die Ebene des Teno-Gebirges. Es ist ein Camino
Real, Königsweg, einer der im 17. und 18. Jahrhundert von den Siedlern auf
Teneriffa angelegten Wege zur Verbindung der Gemeinden. Bis die Straße von El
Palmar nach Teno Alto im Jahr 1972 gebaut wurde, war der kleine Ort auf der
Hochebene des Teno-Gebirges nur über den Camino Real oder zwei andere Pfade zu
erreichen. Das sind jetzt auch Wanderwege. Der eine ist der Risco-Steig
mit Start in Buenavista (siehe: Riscosteig nach Masca Link zum Bericht). Der andere ist der Weg über den Baracán zur Straße
nach Masca, den wir heute im Anschluss an den Aufstieg nach Teno Alto gehen
werden.
10 Kilometer - 680 Meter bergauf und bergab
In Teno Alto,
auch mit dem alten Namen als Los Bailaderos (Caserío de los Bailaderos –
Weiler der Tänzer) ausgeschildert, machen wir eine Pause. Aber nicht in dem
typischen Bergdorf-Restaurant Bar Los Bailaderos. Es ist Montag, Ruhetag
nach dem Wochenende mit vielen Touristen.
Auch eine andere Bar, in der früher nur Ziegenkäse verkauft wurde, ist
wohl montags nicht geöffnet. Und das neue Restaurant am Ortsrand mit schönem
Blick über die Hochebene bis zum Meer hatte schon letztes Jahr nach nur kurzer
Zeit endgültig geschlossen. Also haben wir unsere Pause auf eine von der Sonne angewärmten Mauer.
Wir gehen an
den wenigen Häusern vorbei hinauf zum Wanderweg über den Bergrücken des
Baracán. Nach den letzten beiden Häusern verlassen wir den Camino Las
Mesitas vor einem großen Wasserspeicher. Weiter aufwärts, bis zum Kamm des
Baracán. Der Weg, mehr ein Pfad, über den Cumbres de Baracán ist ein Auf
und Ab, auf der Westseite mit Blick zum Meer und heute auch auf die beiden
Inseln La Palma und La Gomera, auf dem Kamm, an der Ostseite mit Blick
auf die Täler und Bergrücken des Teno und später hinunter in das El Palmar-Tal.
Man muss schon Acht geben, es ist ein naturbelassener Weg.
Hinter dem Cumbre
de Carrizal kommen wir zum Tabaiba-Pass, auch als Mirador La
Tabaiba oder Mirador Altos de Baracán ausgewiesen, an der Straße
nach Masca gelegen. Noch einmal eine Pause. Es ist heute – empfunden – anstrengender
als bei den früheren Wanderungen, vielleicht liegt das auch an der hohen
Temperatur. Wir haben blauen Himmel und die Sonne direkt über uns.
Hinter dem Pass
gehen wir den Hang hinunter und kommen auf einen Pfad, der einem kleinen
Barranco folgt. Am südlichen Ortsrand von El Palmar mündet der folgende Feldweg
durch Finca-Felder auf die Carretera Buenavista, die durch El Palmar
verläuft und Masca mit Buenavista verbindet.
In El Palmar
gibt es ein gutes Restaurant in der Nähe unseres Wanderweg-Einstiegs, an dem
wir das Auto geparkt haben, El Rincon La Abu (die Ecke der Großmutter).
Wir waren hier schon bei früheren Wanderungen eingekehrt und das hatten wir
auch diesmal vor. Aber. Auf unserer Wanderstrecke sind wir mehrmals einer
größeren, geführten Wandergruppe begegnet, mal haben wir sie und mal haben die
uns überholt. Zum Schluss waren sie vor uns. Und vor uns am Restaurant. In
einer langen Schlange standen sie und warteten auf ihre Platzierung. Da hatten
wir keine Chance.
Also erinnerten
wir uns an die Cofradia, in der wir bei einer Buenavista-Wanderung eingekehrt
waren. Cofradias, übersetzt Bruderschaften, sind meist von Fischern betriebene
Fischrestaurants. Die Cofradia El Mundial bei Los Silos ist für ihre guten Fischgerichte bekannt. Es war eine gute Alternative, frischer Fisch vom
Grill und ein Platz mit Blick auf das Meer.
Eine Blumenwanderung
Ich kann mich nicht erinnern, Büsche der Montpellier-Zistrosen mit soviel Blüten gesehen zu haben. Sonst waren immer nur einzelne Blüten auch an großen Büschen. Wir waren zur richtigen Zeit unterwegs. Es blühte in allen Farben.
Montpellier-Zistrose
Gänsedisteln überall
Klatschmohn

Cinearie - Teneriffa-Stern
Grausenf
Kanarischer Lavendel
Er duftet im Gegensatz zu dem Lavendel der Provence nicht oder wenig.
Wegerichblättriger Natternkopf
(Echium plantagineum)
Chajorra de Daute ( Sideritis cretica )
Eine endemische Art, die nur auf Teneriffa vorkommt.
Die Blätter sind mit einem weichen Filz bedeckt.
Cinearie
In Deutschland sind sie auch als Zimmerpflanzen bekannt.
Kanarischer Fingerhut
Ein großer
Wegerichblättriger Natternkopf
Affodill
Im Teno waren sie fast alle schon verblüht.
Blauer Natternkopf - Tajinaste azul
Bekannt ist auch der Teide-Natternkopf, auch Roter Wildprets Natternkopf,
eine einheimische Pflanze, die nur im Teide-Gebiet vorkommt.
Eine weißblühende Art kommt im Anaga-Gebirge vor,
der Weiße Anaga-Natternkopf.
Ringdistel und Klatschmohn
Gewöhnlicher Natternkopf
und
Taubenkropf-Leimkraut/Taubenkropf-Lichtnelke
Der Weg bis Teno Alto:
Auf dem Camino Real
Blühender Kanarischer Erdbeerbau.
Er ist auf Teneriffa und den kanarischen Inseln heimisch,
gut zu erkennen an der rötlichen Rinde.
Die Blüten sind glockenartig und in Rispen gebündelt.
Die Früchte erinnern im Aussehen nur wenig an Erdbeeren,
sind essbar und schmecken süß-sauer.
Eines der zwei Kakteenfelder am Weg.
Sie werden wegen ihrer Früchte angebaut.
Früher hat man auf den Kakteen auch die Koschenilleschildlaus gezüchtet,
aus denen der Farbstoff Karmin gewonnen wurde.
Der Teide im Hintergrund.
Die Antennen an der Straße nach Teno Alto.
Die erste Höhe ist gleich erreicht.
Blick zurück in das El Palmar Tal.
Im Westen ist La Palma zu sehen.
Die Mitte des Weges von El Palmar nach Teno Alto
ist erreicht.
Eine Trockenmauer schützt den Weg.
Wir gehen auf einem alten Siedler-Weg.
Der Terrassenhang einer Finca.
Hortensien säumen den Weg.
Alter Wegweiser zur Kapelle San Jeronimo in Teno Alto.
Blumenpracht vor einem alten Haus.
Der Weg ab Teno Alto:
Am Ortsrand von Teno Alto.
Die Hochebene mit dem Montana del Vallado.
Am Horizont ist La Palma zu sehen.
Garten am Wegesrand.
Blumen am Wegesrand.
Kanaren-Schöterich
auch: Besen-Schöterich - Zweifarbiger Schöterich
Endemisch auf La Palma und Teneriffa.
Wegerichblättriger Natternkopf
und der Blick auf den Teide.
Blick nach Westen mit La Palma.
Besenheide am Weg zum Baracán.
Jetzt ist auch La Gomera zu sehen.
Anaga Tajinaste (Echium leucophaeum),
auf Teneriffa endemisch.
Strauchmargerite - Buschige Margerite
Auf den kanarischen Inseln beheimatet (endemisch).
Kanarischer Rabe (Corvus corax canariensis)
eine endemische Art des Kolkraben, etwas kleiner als die Raben auf dem Festland.
Der Rabe hier hat gerade in einer Wasserpfütze ein Bad genommen und trocknet jetzt seine Federn.
Dunkelpurpurrote Wolfsmilch
(ein auf Teneriffa heimischer Endemit)
mit La Gomera am Horizont.
Sternauge
Vorn sind die beiden Kuppen
des Großen und des Kleinen Gala zu sehen,
links dahinter der Pico del Teide und der Pico Viejo.
Blick auf die Küste - hier der Golfplatz von Buenavista.
Kanaren-Lavendel
Der Hang am Camino de Baracán war übersät mit blauen Lavendel-Büschen.
Der Wanderweg verläuft jetzt auf der Ostseite des Baracán-Bergrückens.
Blick in das El Palmar-Tal und auf den Teide.
Blick hinunter zur Küste
auf das Wasserreservoir im erloschenen Vulkan Montana Tako bei Buenavista.
Zuerst wurde in dem Vulkankegel Picón abgebaut.
1985 wurde der Stausee angelegt.
Am Weg hinunter in das El Palmar-Tal:
Acker-Gladiole (Gladiolus italicus)
auch: Saat-Siegwurz oder Gewöhnlicher Siegwurz
Gattung Gladiolen, Familie der Schwertliliengewächse.
Früher war die Acker-Gladiole in Deutschland eine verbreitete Zierpflanze,
die durch die Garten-Gladiole verdrängt wurde.
Haferwurzel - Purpur Bocksbart
In der Antike war die Wurzel ein Gemüse.
Tanger Platterbse - Marokkanische Staudenwicke
Unten im Ort El Palmar: Birnbäume blühen
Wir sind gut wieder in El Palmar angekommen. Eine schöne Wanderung unter blauem Himmel und Sonnenschein.