Teneriffa-Spaziergänge:
Die historischen Häuser von La Laguna
![]() |
Der Weg durch die Altstadt Der Rundgang beginnt und endet auf dem Parkplatz an der Pl. del Adelantado Die Ziffern entsprechen den Markirungen im Text |
Die Stadt San Christóbal de La Laguna
San Christóbal de la Laguna ist
der vollständige Name der ältesten Stadt von Teneriffa.
San Christóbal wurde als
Name von den spanischen Eroberern gewählt, weil die Stadt am Tag des Festes des Heiligen San Christóbal, am 27. Juli 1496, gegründet wurde. Die
Guanchen nannten das Gebiet „Aguere“.
Als Lagune wird allgemein eine vom Meer abgetrennte
flache Salzwasser-Bucht bezeichnet (z.B. die von Nehrungen abgetrennten Haffs an
der Ostsee). In Lateinamerika werden flache Inlandseen auch als Lagune
bezeichnet. Und so auch hier für die Lagune von San Christóbal, bei der man
vergeblich eine Meeresverbindung sucht.
Der Süßwassersee war mit ausschlaggebend, dass der spanische Eroberer Alonso
Fernandez de Lugo nach der endgültigen Niederwerfung der Guanchen hier eine Siedlung gründete. Es war ein ebenes Hochplateau, was in
der bergigen Topographie Teneriffas selten ist, und es war weit genug vom Meer
entfernt, um vor Seeräubern geschützt zu sein.
Ein Jahr nach ihrer Gründung hatte La Laguna eine Stadtverwaltung, das Cabildo. An der Spitze stand der
Gobernador (Gouverneur). Erster Gobernador war der Eroberer von Teneriffa Alonso Fernandez de Lugo. Er war es auf
Lebenszeit und er trug den Titel eines
Adelantado (Beamter und Repräsentant des Königs). Ihm folgte nach seinem Tod 1525 sein Sohn. Ab
1535 besetzte die kastilische Krone das Amt. Ab 1589
wurde die zivile und Militär-Verwaltung zusammengefasst. An der Spitze standen
die Capitans General.
Alonso Fernandez de Lugo (um 1456 - 1525) war schon an
der Eroberung von Gran Canaria
beteiligt (1483 abgeschlossen). 1492 erhielt er von der Krone von Kastilien das
Recht zur Eroberung der Insel La Palma.
Das schaffte er innerhalb eines Jahres ohne nennenswerte Kämpfe durch Verträge
mit den einheimischen Stammesfürsten.
Danach
bekam er einen Vertrag zur Eroberung von Teneriffa. Damit begann er 1494 von Gran
Canaria aus. Er finanzierte die Eroberungstruppen mit eigenen Mitteln aus
seinen Besitzungen auf La Palma und mit Krediten von Kaufleuten aus Spanien und
Gran Canaria. Die Überfahrt erfolgte nicht mit Kriegsschiffen sondern auf
normalen Handelsschiffen. Im Gegensatz zu La Palma ergaben sich die
Guanchen-Fürsten von Teneriffa erst nach langen Kämpfen.
Entsprechend
dem Vertrag mit der Krone von Kastilien wurde er Alleinherrscher der Insel. Er konnte das Land im Namen der Krone
verteilen. Mit dem Land bezahlte er die Kaufleute, die die Eroberung finanziert
hatten, und die Anführer des Eroberungsheeres und es blieb noch genug für ihn
und seine Familie übrig.
Siehe den Beitrag in diesem Blog:
Kreuzfahrt Westeuropa, 1. Etappe, dort Exkursion Spanische Geschichte 3
Link Kreuzfahrt Westeuropa 1. Etappe
1531 erhielt La Laguna von der kastilischen Krone das Stadtrecht. Darauf hatte La
Laguna aber nicht warten wollen. Schon 10 Jahre vorher verlieh sie sich den
Titel einer Stadt selbst, den sie 1514 beim spanischen Hof beantragt hatte. Die
Entscheidung des spanischen Hofes dauerte den Stadtoberen (und wohl auch dem
Adelantado de Lugo, der ja bis 1525 regierte) zu lange.
Bis 1723 war San Christóbal de La Laguna die Hauptstadt der Insel. Dann verlegte der Capitán General (die
Generalkapitäne waren seit 1589 die Chefs der Insel) seine Residenz von La
Laguna nach Santa Cruz. Der Hafen hatte an Bedeutung gewonnen und der Handel
wuchs.
Heute ist La Laguna mit rd. 16o.000 Einwohner (mit allen Ortsteilen
und zugehörigen Gemeinden) die zweitgrößte Stadt Teneriffas (nach Santa Cruz
mit 210.o00 Einwohnern) und Universitätsstadt (25.000 Studierende) und
Bischofssitz. Seit 1999 ist La Laguna UNESCO-Weltkulturerbe.
Zum Vergleich:
Göttingen hat knapp 120.000 Einwohner und 31.000 Studierende.
Villa Arriba und Villa Abajo
Die erste Ansiedlung erfolgte in dem Gebiet um die Kirche Nuestra Señora de la Immaculata Concepción. Heute wird dieser Teil der
Stadt als Villa Arriba (obere Stadt) bezeichnet. Die ersten
Ansiedlungen erfolgten hier planlos, bis de Lugo entschied, die Stadt weiter
unterhalb planmäßig zu bauen.
Von der Stadtverwaltung wurden Straßen angelegt, die schachbrettförmig
geplant wurden, wie das damals bei Stadtgründungen in Europa auch erfolgte. Die
Häuser mussten in einer Fluchtlinie gebaut werden. Wasser wurde mit einer
Wasserleitung aus dem Mercedeswald (Anaga-Gebirge) herangeführt, die auf dem Marktplatz, dem
heutigen Plaza del Adelantado,
endete. Die Bürger wurden verpflichtet, sich in der Unterstadt, der Villa Abajo, anzusiedeln. Jeglicher
Handel und Neubauten in der Oberstadt wurden verboten (Anordnung vom 24. April
1500. Als Grenze des zu bebauenden Stadtgebietes wird darin das
Heiliggeisthospital San Agustín genannt).
Der rasche Aufbau der Stadt wurde auch durch eine Bestimmung unterstützt, nach der die Landbesitzer der umliegenden Täler ein Stadthaus in San Christóbal bauen mussten. Dadurch wuchs die Stadt bis 1515, nur 18 Jahre nach ihrer Gründung, auf 3.000 Einwohner an. So ist der historische Stadtkern entstanden, der sein Erscheinungsbild aus Ende des 16. Jahrhunderts bis heute bewahrt hat. Die Villa Abajo wurde das religiöse und politische Zentrum.
Fährt man mit dem Auto nach La Laguna (bei meinem zweiten Spaziergang),
bietet sich der Plaza del Adelantado
als Startpunkt an. Gleich neben dem Platz ist ein großer Parkplatz. Der ist
zwar immer voll, aber wenn man sich in die Reihe der wartenden Autos stellt,
dauert es nicht lange, bis man einparken kann. Es ist immer Bewegung auf dem
Platz. Und die Parkgebühr ist niedrig. Für etwa einen halben Tag habe ich 1,80
EUR bezahlt. Das vergleiche man mal mit den Berliner Parkgebühren.
Man kann aber
auch mit der Straßenbahn von Santa Cruz aus bequem nach La Laguna kommen. (wie wir das bei dem ersten Spaziergang gemacht haben: Heike und Heino, Heike und Wolfgang, Uschi und ich). Dann
erfährt man, dass La Laguna deutlich höher als Santa Cruz liegt. Von der
Endhaltestelle Trinidad ist es dann nur ein kurzes Stück bis zur Calle Obispo Rey Redondo im
historischen Zentrum. Die Stadtbesichtigung kann gleich mit der Catedrale de la Laguna beginnen.
Plaza del Adelantado
Die Plaza war der wichtigste Platz der Stadt. Der Eroberer von Teneriffa, Alonso Fernández de Lugo, baute sich seine Residenz auf dem Grundstück neben dem damaligen Hauptplatz, auf dem sich heute das Kloster Santa Catalina befindet (westlich des Marktplatzes, an der Calle Dean Palahi). Auch die wichtigsten Verwaltungsinstitutionen entstanden in der Nähe. Direkt am Platz ließ de Lugo ein Gebäude für den Inselrat (Cabildo Insular) bauen, es ist jetzt das Rathaus.
Der Platz war der Marktplatz. Hier war auch der Endpunkt der Wasserleitung, die die Stadt mit Trinkwasser versorgte. Das Wasser floss durch einen Holzkanal, der aus dem Mercedeswald kam und durch die Calle Nava y Grimón verlief, die daher auch den Namen Calle Agua trug. Diese Wasserleitung bestand bis zum Jahr 1842.
![]() |
Der Plaza del Adelantado Früher war er der Marktplatz. Seit 1843 ist er begrünt. Der Marmorbrunnen in der Mitte des Platzes stammt aus Marseille, aufgestellt 1870. |
Auf
dem Platz gibt es Stein- und Holzbänke. Das hat seinen Ursprung in der Zeit nach der
Eroberung. Damals herrschte Klassentrennung. Die Holzbänke waren den Adeligen
und Reichen vorbehalten, während die untere Schicht der Bevölkerung nur auf den
kalten Steinbänken sitzen durfte.
Ermita de San Miguel (1)
Ursprünglich soll der Adelantado die Kapelle als Familienmausoleum geplant haben. Er wurde aber in dem von ihm gegründeten Franziskaner-Kloster Sankt Michael, nördlich der historischen Stadt, begraben (s.u.).
Bis zur Errichtung des Rathauses fanden in der Kapelle auch die Sitzungen des Stadtrates (Cabildo) statt. 1547 wurde die inzwischen verfallene Kapelle wiederaufgebaut und später der Platzgestaltung angepasst. Danach wurde sie als Lagerraum genutzt. Heute ist die Kapelle ein Ausstellungsraum. Der Schutzheilige San Miguel hatte hier also nur eine kurze Zeit eine Bleibe.
![]() |
San Miguel |
![]() |
Neben der Kapelle San Miguel steht seit 2013 das (moderne) Gerichtsgebäude der Stadt. |
Casa Anchieta (A)
Das Gebäude entstand im 16. Jahrhundert. Der öffentliche Schreiber und Hauptmann Juan de Anchieta ließ sich damals das Haus bauen.
Hier wurde 1534 der Jesuitenpater José de Anchieta geboren. Er war maßgeblich an der Christianisierung Brasiliens beteiligt und gilt als einer der Gründer der brasilianischen Stadt Sao Paulo.
![]() |
Casa Anchieta wird gerade saniert. |
Casa de los Marqueses de Celada - Hotel Nivaria (2)
Seinen Namen erhielt das Gebäude von dem XVII. Marquis von Celada, Don Diego Benítez de Lugo y Ascanio, der es in ein Hotel umbauen ließ, das heute seinen Töchtern gehört. Bei dem Umbau blieben nur die antike Fassade und die Holztreppe im Inneren des Hauses erhalten.
Die beiden Wappen im Eingangsbereich stammen aus dem Palast
des II. Marquis von Celada in La Orotava aus Mitte des 17. Jahrhunderts,
Iglesia y Convento de Santo Domingo (3)
![]() |
Santo Domingo |
Antiguo Colegio Dominicas (4)
Neben dem Rathaus fällt die neugotische Fassade des im 18. Jahrhundert gebauten Gebäudes auf.
Es beherbergte einst eine Schule der Dominikaner-Nonnen. Heute befindet sich hier
das städtische Archiv mit einer Vielzahl historischer Dokumente.
![]() |
Ehemaliges Colegio Dominicas |
(5) Ein großes Haus am Plaza del Adelantado, zwischen dem Hotel Naviria und dem Rathaus. Welche Geschichte es hat, konnte ich nicht herausfinden.

Welche Gechichte hat dieses Haus?

Antigua Casa del Cabildo - Rathaus (6)
Das Gebäude an der Süd-West-Ecke des Adelantado-Platzes, am Beginn der Calle Obispo, ließ Alonso Fernández de Lugo für das Insel-Cabildo bauen. Es hat im Laufe der Zeit zahlreiche Änderungen erfahren und ist jetzt das Rathaus (Casa del Ayuntamiento).
Calle Obispo Rey Redondo
Vom Plaza del Adelantado zweigt
die Calle Obispo Rey Redondo ab und führt zum Plaza de los Remedios mit der
Kathedrale Nuestra Señora de los Remedios und weiter zur Plaza
de la Concepción mit der Iglesia de la
Inmaculada Concepción.
Die
Calle Obispo Rey Redondo ist eine der ersten und wichtigsten
Straßen in der Geschichte der Stadt. Sie verband die untere mit der oberen
Stadt (Villa Abajo und Villa Arriba). Bis zur Pflasterung der Straße im 18.
Jahrhundert fanden hier Pferderennen und wohl auch die Sortija statt (siehe zu Sortija in diesem Blog: Teneriffa Wochenbuch 49/1), weshalb die Straße auch „Calle de la Carrera“ genannt wurde.
Die Straße wurde zu Ehren des Bischofs Nicolás Rey y Redondo (1834 - 1917) benannt.
Casa de Los Corregidores (7)
Das Haus der Corregidore von 1545 befindet sich am Anfang der Calle Obispo. Es gehörte zu einem Gebäudekomplex
des damaligen Cabildos. Es war der Wohnsitz der Corregidores während ihrer
Amtszeit. Corregidores waren spanische Beamte im Dienst des Königs.
Von dem Gebäude ist nur noch das Portal erhalten.
![]() |
Das Portal der Casa de los Corregidores |
Casa de la Alhóndiga (8)
Alhóndigas waren städtischae
Lager- und Handelshäuser für Getreide. Diese Funktion hatte auch dieses Haus von
1709. In Zeiten des Mangels
erhielten hier die ärmsten Bürger Weizen und Brot unter dem Marktpreis.
Casa de los Capitanes Generales (9)
Seit
1589 war die spanische zivile und militärische Verwaltung zusammengefasst, an
deren Spitze die Capitans General
standen.
Alvarado-Bracamonte
wurde 1624 Gouverneur von Teneriffa und La Palma. Nach seinem Ruhestand baute
er in La Laguna 1631 seinen Wohnsitz, starb aber kurz darauf. Die Erben
vermieteten es an den jeweiligen Capitan General.
Ende des 19. Jahrhunderts kauften
die aus Kuba stammenden Brüder
Antonio und José Leal das Haus (Antonio Leal stiftete das Stadttheater Teatro
Leal, s.u.).
Das Gebäude mit einem großen Innenhof beherbergt jetzt das Fremdenverkehrsbüro von La Laguna.
![]() |
Haus der Generalkapitäne |
Casa Riquel (10)
Haus der Familie Antonio Riquel de
Angulo. Es ist ein typisches Beispiel der Architektur des 18. Jh.,
das seit seinem Bau kaum verändert wurde. An der ansonsten schlichten
Außenfassade fallen die roten Quadersteine auf. Im Giebel ist das Familienwappen
aus Marmor angebracht.
![]() |
Casa Riquel |
Casa Mesa (11)
Es wurde Mitte des 18. Jahrhunderts
von José Jacinto de Mesa y Castilla (1690 – 1780) gebaut. Über dem Eingang ist
das Markgrafen-Wappen von Francisco José de Mesa y Ponte, der 1776 erster Marqués (Markgraf) von Torrehermosa wurde.
![]() |
Casa Mesa Es ist Palmsonntag und viele Häuser sind geschmückt. |
Plaza de los Remedios
Die
Ursprünge des Platzes gehen auf die Zeit der Stadtgründung zurück. Alonso
Fernández de Lugo veranlasste 1515 den Bau der Kirche Los Remedios (die heutige Kathedrale) an dieser Stelle.
Kirchen
wurde oft an heiligen Plätzen der heidnischen Ureinwohner errichtet. Dies
dürfte auch für die Kirche los Remedios gelten. Es wird vermutet, dass auf dem
Platz ein Guanchen-Friedhof war.
Iglesia Catedral Nuestra Señora de los Remedios (12)
Nuestra
Señora de los Remedios (Unsere
Jungfrau der guten Heilmittel) ist eine Bezeichnung für die Jungfrau Maria, die
ursprünglich von dem Orden der Trinitarier stammt. Dieser Orden der
„Allerheiligsten und der Gefangenen“ wurde in der Zeit der Reconquista gegründet,
um von Muslimen gefangene Christen freizukaufen.
Es war zunächst ein bescheidener, einschiffiger
Kirchenbau. Erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Kirche dreischiffig,
am Ende des 18. Jahrhunderts fünfschiffig.
1819
wurde die Remedios-Kirche die Kathedrale des neu geschaffenen Bistums
San Christóbal de La Laguna (Teneriffa, La Palma, La Gomera, El Hiero). Das
Bistum entstand durch Aufteilung des Bistums Kanarische Inseln. Die
Aufteilung erfolgte auf Betreiben des Titularbischofs und Beichtvaters des
spanischen Königs, der von La Laguna stammte.
Das
Bistum Kanarische Inseln hatte verschiedene Vorgänger-Bistümer:
1351
entstand ein erstes Bistum für die Kanarischen Inseln, das Bistum Fotunatae
Insulae (Bistum der Glücklichen Inseln). Initiatoren der Bistumsgründung
waren Priester auf Mallorca, die die kanarischen Inseln missionieren wollten
(die militärische Eroberung der Kanaren erfolgte erst zwischen 1402 (Lanzarote)
und 1496 (Teneriffa)).
1369
wird das Bistum als Bistum Telde bezeichnet. Telde ist die Nachbarstadt
von Las Palmas auf Gran Canaria. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts endet die
Missionsarbeit. Das Bistum erlosch.
1404
wird auf der Insel Lanzarote ein neues Bistum gegründet, das Bistum San
Marcial de Rubicon. Den 1402 gegründeten Ort gibt es heute nicht mehr. Die
Eroberer von Lanzarote hatten hier eine kleine Befestigung mit Handelsstation
und Kirche errichtet.
1404
wird ein weiteres Bistum, das Bistum Fuerteventura mit Bischofssitz in Betancuria (Dorf auf der Insel) begründet,
quasi in Konkurrenz zu dem Bistum Rubicon. Es war die Zeit des abendländischen
Schisma mit Päpsten in Rom und Avignon. Zu dem Bistum gehörten alle kanarischen
Inseln bis auf Lanzarote.
1431
wird nach dem Tod des Bischofs (der auch nach Ende des Schismas 1417 im Amt
blieb) das Bistum Fuerteventura aufgelöst und der Bischof von Rubicon
wieder alleiniger Bischof der Kanaren.
1485
(nachdem 1483 Gran Canaria erobert war) wird der Bischofssitz nach La Palma de
Gran Canaria auf der Insel Gran Canaria verlegt und das Bistum in Bistum
Kanarische Inseln umbenannt. Lanzarote war durch Piratenangriffe unsicher
und die geringe Bevölkerung konnte den Bischof nicht mehr finanzieren.
Um den Neubau zu finanzieren, beschritt man ungewöhnliche Wege. Altare wurden an andere Kirchen auf Teneriffa verkauft, ebenso der Schmuck der Heiligenfiguren.
![]() |
Kirchenschiff und Hauptaltar |
2002 musste die Kirche wieder wegen Einsturzgefahr geschlossen werden. Man hatte für den Beton Strandsand benutzt, dessen Salz die Armierung zersetzte. 2014 konnte die Kathedrale wiedereröffnet werden.
Calle Obispo Rey Redondo
![]() |
Durchblick von der Calle Obispo Rey Redondo zur Calle San Agustin mit dem Augustiner Kloster. |

Blick auf die Iglesia de la Concepción

Teatro Leal (13)
1915 gab Don Antonio Leal den Auftrag zum Bau des Stadttheaters.
Dafür trägt der Bau auch seinen Namen. Das Geld dafür hatte er aus dem ererbten
Vermögen seines Vaters, der auf Kuba große Palmen-Ländereien besaß.
Casa de Torre Hermosa (14)
Gegenüber dem Teatro Leal befindet sich das Hotel Aguere (der Guanchen-Name für das Gebiet von La Laguna) in dem Haus Casa de Torre Hermosa (Torrehermosa), 1736 wurde es gebaut.
Plaza de la Concepción
Es war der erste Stadtplatz von La Laguna, bis
de Lugo als Adelantado den Auf- und
Ausbau der Villa de Abajo befahl.
Iglesia de la Inmaculada Concepción de la Virgen
María (15)
Es ist die älteste Gemeindekirche der Insel, die auch als Santa Maria de la Antígua bekannt war (um sie nicht mit der späteren Kathedrale zu verwechseln). Das erste Gebäude stammte aus den Jahren 1511 bis 1558, mit drei Schiffen, die durch Säulen getrennt sind. In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts umfassend neugestaltet, ist die Kirche heute eine Zusammenfassung von Gebäuden verschiedener Epochen, die keinen einheitlichen Stil aufweisen. In den 1970er Jahren musste die Kirche nach dem Einsturz des Daches neu aufgebaut werden.
Auf der Nordseite der Kirche steht als unabhängiger Baukörper der quadratische Glockenturm. Er gilt als das Erkennungszeichen der Stadt La Laguna. Der Turm wurde zum ersten Mal im Jahr 1577 errichtet, fiel aber recht bald zusammen, um im Jahr 1630 neu erbaut zu werden. Auch dieser Bau war nicht von langer Dauer. Ein drittes und letztes Mal wurde der Turm dann im Jahr 1694 erbaut. Inzwischen hat er viele Veränderungen erfahren.
Im unteren Teil des Turms
ist eine Taufkapelle, deren
Taufbecken angeblich schon für die Taufe
von Guanchenfürsten diente, die sich 1496 in Los Realejos ergeben hatten.
Plaza de la Concepción
![]() |
An der Plaza |
Calle San Agustin
Es war die Straße, die früher zur Lagune führte. Sie muss damals eine bedeutende Straße gewesen sein, denn sie wurde schon 1542, viel früher als die Calle Obispo Rey Redondo, gepflastert.
Hier ist die Mamposteria-Bauart gut zu erkennen. (Naturstein-Mauerwerk wird verputzt). Daneben ein Gebäude in der gleichen Bauart.
Iglesia y Convento de San Agustín (16)
![]() |
Der Turm der Klosterkirche St. Agustin. Die Kirche ist seit einem Brand 1964 nur noch eine Ruine. |
![]() |
Innenhof des Klosters |
Gegründet wurde die Universität Universidad Literaria de San Fernando 1817 in dem Kloster der Jesuiten (Casa de los Jesuitas), das sich ebenfalls an der Calle St. Agustin befand (s.u.). Treibende Kraft für die Universitätsgründung war auch hier Bischof Christóbal Bencomo y Rodrígez, der schon die Gründung des Bistums bewirkt hatte. 1845 wurde die Universität aufgelöst. Die Zahl der Universitäten wurde in ganz Spanien auf 10 begrenzt. 1927 wurde sie erneut gegründet und die Gebäude des Campus Central südlich der historischen Altstadt gebaut.
In den Universitätsräumen in dem ehemaligen Augustiner-Kloster wurde ein Gymnasium, das Instituto Canarias Cabrera Pinto, damals das einzige Gymnasium auf den Kanarischen Inseln, eingerichtet.
Beeindruckend sind die Renaissance-Innenhöfe. Die Kirche wurde im Jahr 1964 durch einen Brand zerstört. In den ehemaligen Klosterräumen sind heute Museumsausstellungen und Schulräume untergebracht.
Iglesia y Hospital de Ntra. Sra. de Los Dolores (17)
Das erste
ständige Krankenhaus der Stadt entstand zu Beginn des 16. Jahrhunderts, die Kirche wurde später, im 18. Jh.
gebaut. Für die Gründung bedurfte es (offensichtlich) eines päpstlichen
Erlasses, eine Bulle von 1514, in der das Krankenhaus der Nuestra Señora de los
Dolores (Unserer Lieben Frau der Schmerzen) gewidmet wird.
Heute ist in
den Räumen die Stadtbibliothek.
![]() |
Das ehemalige Hospital in der Calle Juan de Vega. |
![]() |
Bodegón Tocuyo |
![]() |
Ein Auswahl an Sherrys |
![]() |
Leckere Schinken |
![]() |
Alte Weine |
![]() |
Sieht nicht nur appetitlich aus |
Casa Salazar (18)
Seit 1892 ist es der Sitz des Bischofs des Bistums San Cristobal de La Laguna. 2006 wurde es durch ein Feuer weitgehend zerstört, aber originalgetreu wiederhergestellt. Die Erdgeschossräume sind frei zugänglich.
Errichtet wurde das Gebäude 1629 – 1687 von der Familie Salazar de Frías, die aus Burgos in Spanien kam.
Von Cristóbal
Lázaro Salazar de Frías wurde der Palast fertiggestellt. Er bekam 1681 den
Titel des Grafen des Salazar Tals (Condado del Valle Salazar) vom spanischen
König verliehen. Das Salazar-Tal ist das Tal von San Andrés (bei Santa Cruz, es
wurde später nach dem Heiligen Andreas benannt). Das Tal hatte einer der Teneriffa-Eroberer, Lope de Salazar, von Alonso de Lugo
erhalten.
![]() |
Eingang |
![]() |
Innenhof |
Casa de
los Jesuitas (19)
Der Jesuitenorden ließ sich erst sehr spät und nur für kurze Zeit in La Laguna nieder. In der Calle San Agustin errichteten die Jesuiten 1733 ein Gebäude, 1737 fertiggestellt. Im Jahr 1767 ordnete Karl III. die Ausweisung der Jesuiten aus den Spanischen Gebieten an und der Staat wurde Eigentümer des Gebäudes.
1817 wurde die Universität San Fernando in dem Gebäude gegründet.
Heute wird das Haus von der Real Sociedad Económica de Amigos del País (Königliche Wirtschaftsgesellschaft der Freunde des Landes) genutzt. U.a. befindet sich hier das Archiv des Hauses von Nava y Grimón.
Wirtschaftliche Gesellschaften der Freunde des Landes sind in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Spanien entstanden. Ihr Zweck war es, die neuen wissenschaftlichen und technischen Ideen zu verbreiten und die Aufklärung zu fördern. Einige von ihnen bestehen noch.
Die spanischen Gesellschaften sind vielleicht mit der Oberlausitzer Gesellschaft der Wissenschaften vergleichbar, die 1797 in Görlitz gegründet wurde (die ich bei meiner Fahrradtour in das Hirschberger Tal in Schlesien besuchen werde, siehe dann dort).
Casa Lercaro (20)
Erbaut wurde
das Haus von der aus Genua stammenden Kaufmannsfamilie Lercaro, die nach der
Eroberung nach Teneriffa kam.
Seit 1993 befindet sich hier das Historische Museum (Museo de Historia y Antropología de Tenerife).
Casa Montañes (21)
Dieses Haus aus dem 18. Jh. ist ebenfalls ein Beispiel
der Zivilarchitektur. Gebaut hat es ein Francisco Montañes. Es zeigt eine Mischung von Stilen aus
ganz Europa, ein nach andalusischem Vorbild gestalteter Innenhof, englische
Fenster und italienische Holzbalkone.
Das Gebäude besitzt drei Stockwerke:
Im Erdgeschoss befanden sich das Lager und die Zimmer der Dienstboten, im ersten
Stock waren die Wohnräume der
Herrschaften und das dritte Stockwerk
diente als Getreidespeicher.
Entsprechend groß war die Eingangstür des Hauses.
Die Gutsherren der umliegenden Ländereien waren verpflichtet, ihr Haus in La Laguna zu bauen. Da sie ihre Ernte im Auge behalten wollten, brauchten sie auch Speicher und Lagerräume in ihren Stadthäusern.
Casa Linares (22)
Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert. Wie die Casa Montañes ist es wohl das Haus eines Gutsherren. Jetzt ist es ein Wohnhaus (und steht gerade zum Verkauf).
![]() |
Casa Linares |
Calle de Nava y Grimón
Die Straße führt vom Plaza del Adelantado
Richtung Norden. Von ihr biegen die „Schachbrett“-Straßen des historischen
Zentrums rechtwinklig ab.
Kommt man von der Calle San Agustin auf die Calle de Nava y Grimón, liegt rechterhand zunächst das Casino de La Laguna. Zum Plaza del Andelantado hin folgen dann der Palacio de Nava y Grimón und das Kloster Santa Catalina. Linkerhand liegen das Grand Hotel und fast schräg gegenüber das Kloster Santa Clara. Am Ende der Calle Nava y Grimón (Plaza del Christso) ist das Kloster Real Santuario del Christo.
Convento de Santa Clara (23)
Es ist das erste
Nonnenkloster der Kanarischen Inseln. Die ersten Klarissen-Ordensschwestern
kamen 1547 auf Einladung und Kosten des Cabildos nach La Laguna.
Zunächst wurden sie im Franziskaner-Kloster San
Miguel (Real Santuario del Christo) untergebracht (die dafür weichen mussten).
1577 stiftete Olalla Fonte del Castillo, die Tochter eines Stadtrats von La
Laguna, die Klostergebäude und die Kirche San Juan Bautista (Johannes der Täufer) an dem jetzigen Ort.
Bedingung war, dass ihre drei Töchter Novizinnen in dem Kloster wurden.
Kl0ster und Real Santuario del Santisimo Christo
(24)
Das Franziskanerkloster
San Miguel de las Victorias wurde auf Veranlassung von Alonso de Lugo
gegründet. 1506 bis 1580 wurden das Kloster und die Kirche gebaut. Nach
Zerstörungen wurde es 1810 neu errichtet.
In der Kirche wird das Kruzifix Santisimo Christo de La Laguna verehrt. Es soll aus dem 15. Jahrhundert stammen.
La Laguna Grand Hotel (25)
Das Haus von 1776 war einmal eine Tabakfabrik.
Casino de La Laguna (26)
Der Privatclub wurde 1899 (von den führenden Persönlichkeiten der Stadt?) gegründet. Seit 1973 ist der Club in dem Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert (Baustil Eklektizismus wie das Theater Leal). Die Gesellschaftsräume sind den Mitgliedern vorbehalten, das Restaurant mit der Terrasse ist öffentlich.
Palacio de Nava y Grimón (27)
Gegenüber
dem Kloster befindet sich der Palast
der Marqueses de la Villanueva del Prado, auch als Palacio oder Casa Nava y Grimón bezeichnet.
1586 ließ Thomás Grimón das Haus errichten, das
1776 umfassend erneuert wurde. Die Fassade zum Plaza del Adelantado hin wurde
mit „Cantería azul“ aus einem Steinbruch bei Tegueste verkleidet.
Ein Vorfahre von Thomás Grimón war Jörg Grimón, der aus einer burgundischen
(flanderischen?) Adelsfamilie stammte. 1476 ging er nach Spanien, um als
Söldner für die Katholischen Könige in Granada gegen die Mauren zu kämpfen.
1496 beteiligte er sich mit einem Schiff und 50 Mann mit Musketen und
Munition an der Eroberung Teneriffas. Er erhielt dafür Grundstücke in Los
Realejos, Tegueste und La Laguna.
Convento de Santa Catalina de Siena (28)
Das Kloster ist an der westlichen Seite des Hauptplatzes. Die ersten vier Nonnen des Ordens der Dominikanerinnen kamen 1611 aus Sevilla. Zuvor hatte ein Regidor (Stadtrat) der Insel La Palma das Grundstück des Adelantado samt Häusern erworben und dem Dominikaner-Orden für die Einrichtung eines Klosters zur Verfügung gestellt. Nach und nach wurden auch die umstehenden Häuser in das Kloster einbezogen. Das Kloster überstand die Desarmortizazión.
Die Desarmortizazión war die Enteignung von Kirchen- und Klosterbesitz im 19. Jahrhundert. Das begann mit Joseph I. Bonaparte (ein Bruder Napoleons) als spanischer König (1808 – 1813) und wurde von den nachfolgenden sogen. liberalen Regierungen fortgesetzt. Mit der Versteigerung der Immobilien sollte die Staatskasse saniert werden. Auch sollten Kleinbauern Land erwerben können. Das wurde aber durch Manipulationen verhindert, so dass überwiegend Großgrundbesitzer, meist städtische Adelige, das Land erwarben und die Besitzstrukturen verfestigten.
Zur Säkularisierung siehe den Beitrag in diesem Blog:
Radreise Berlin – Verona, 7. Teil Geschichte.