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Teneriffa Wochenbuch

Ein halbes Jahr sind wir auf Teneriffa. Was passiert in dieser Zeit.  Was machen wir.  Ich will das einmal die Woche aufschreiben.  Wie ein Tagebuch, aber als ein Wochenbuch.


(Die Erläuterungen in den Berichten stammen meist aus Wikipedia-  und anderen Artikeln im Internet, ohne Zitierung im Einzelnen)


49. Woche


(49/1) Am Dienstag sind wir über den Taoro und weiter bis zum Charco gegangen.

Dass der Taoro-Park eigentlich „Parque de la Sortija“ heißt, ist uns erst bei dem Spaziergang über den Taoro richtig bewusst geworden.  Entweder ist der Park früher nicht so beschildert gewesen, oder wir haben das bisher übersehen. Auf den Google-Karten ist der Berg als Taoro-Park ausgewiesen.

Der Name des Parks "de la Sortija" geht auf den Ursprung der Parkanlage auf dem Taoro-Berg zurück, die mit dem Taoro-Hotel angelegt wurde.

Grand Hotel Taoro

Büste der kubanischen
Dichterin Dulce Maria Loynaz
(1903 - 1997),
die öfter in Puerto war

1890 wurde auf Teneriffa das „Grand Hotel Taoro“ als erstes großes Luxushotel auf der Insel eröffnet. Damals kamen zumeist englische Kurgäste, um sich in dem milden Klima des Orotava-Tals zu erholen. 1929 brannte das Gebäude teilweise ab und wurde wiederaufgebaut. Von 1935 bis 1950 war Enrique Talg-Schulz Pächter des Hotels (mit seinem Sohn Enrique Talg-Wyss baute er 1958 das Hotel Tigaiga, s.u.). 
Nachdem 1945 die Inselregierung das Hotel gekauft hatte, wurde es 1950 an die spanische Hotelgruppe HUSA vermietet (die 1930 gegründete HUSA-Hotelgruppe ist mit 160 nationalen und internationalen Hotels eine der größten Hotelketten in Spanien). Das funktionierte bis 1975, als das inzwischen veraltete Hotel geschlossen wurde. 1979 bis 2006 wurde in dem Gebäude das Taoro-Casino betrieben, das im Juli 2006 in das Schwimmbad Lago Mariánez verlegt wurde. Seitdem steht das Hotelgebäude leer. Wir kennen das   Hotel auch nur als Casino-Gebäude.

2019 hat die Inselregierung das Hotel an eine Hotelgesellschaft vermietet, die es mit finanzieller Beteiligung der Inselregierung umfassend saniert. Man sieht es an den Baugerüsten. 2022 soll das Haus als 5-Sterne-Hotel wiedereröffnet werden.

Taoro-Park - Parque de la Sortia

Mit dem Hotel entstand die große Parkanlage auf dem Taoro-Berg, der ein erloschener Vulkan ist An Wasserfällen und Springbrunnen geht man beim Aufstieg von der Hauptstraße her vorbei. Hinter dem Hotel wurde eine Anlage für die Reiterspiele, den „Sortija“, die wohl zu der Zeit in Mode waren, angelegt. 

Bei der Sortija müssen Reiter einen in 2 - 3 Meter Höhe angebrachten Ring im Galopp mit einem Stock stechen. Das Spiel geht auf mittelalterliche Turniere zurück und wurde im 17. Jahrhundert in Argentinien von den Gauchos, den Rinderhirten, übernommen. In England wird es noch heute als „Maunted Games“ gespielt und in Norddeutschland kennt man es als Ringreiten.

40.000 Quadratmeter groß ist der Park. Ein schöner Ort für Spaziergänger und Jogger.

Die Hauptachse des Parks nach Süden. Im Hintergrund das Hotel 
Las Aguilas, das auch auf einem erloschenen Vulkan-Kegel steht.

Südlich des Parks war bis vor einigen Jahren das Hotel Chiripa-Garden. 2014 erwarb eine deutsche Unternehmensgruppe die Anlage, um sie in ein modernes 5-Sterne-Hotel umzubauen. 2016 sollte es eröffnet werden. Doch zu sehen ist seit einigen Jahren nur das entkernte Gebäudegerippe.

An manchen Büschen summte es wie in einem Bienenkorb.
Es waren Chinesische Liguster, deren Blüten die Bienen anzogen.

 Neben dem Hotel liegt die Villa und Gartenanlage Risco Bello. Bei Spaziergängen zum und durch den Taoro-Park konnte man hier Kaffee und Kuchen genießen, mit schönem Blick auf Puerto und das Orotava-Tal. Zu Anfang liefen auch noch Enten und Hühner zwischen den Gartentischen umher. Das große Wasserbecken beherbergte ein schwarzes Schwanenpaar. Unterhalb des Gartens konnte man einen Wassergarten mit mehreren Teichen und seltenen Gewächsen auf fünf Terrassen-Ebenen besichtigen.

Neben dem Eingang zum geschlossenen Risco Bello

Schon im vergangenen Jahr war die Villa geschlossen. Jetzt habe ich in einem Nachruf gelesen, dass die Eigentümerin im Oktober dieses Jahres gestorben ist. Ihre Schwester war schon vor ein paar Jahren gestorben. Den beiden Schwestern, Bernadette und Chantal Ghislaine de Radiguès Saint-Guédal de Chennevière (eine belgische Adelsfamilie) gehörte die Villa.

Am Eingang des Hotels Tigaiga

Das neben dem Taoro-Hotel gelegene Hotel Tigaiga gehört seit seiner Eröffnung 1958 zu den führenden Hotels in Puerto. Wie das Hotel Botanico hat auch das Tigaiga eine große Gartenanlage, vielleicht sogar etwas schöner als die des Botanico.

Der Name des Hotels, „Tigaiga“, kommt aus der Guanchensprache. Tigaiga heißt der Felsrücken, der das Orotava-Tal nach Westen abschließt. Auf dem Bergkamm führt der Wanderweg von Aguamansa nach Icod Alto hinunter.

Büste von 
Enrique Talg Wyss
im Taoro Pak
Vor Icod Alto ist der Mirador de la Corona (mit der Paragleiter-Startrampe) und weiter unterhalb ist der Mirador el Lance mit der Statue des Guanchen-Anführers Mencey von Taoro. Der stürzte sich hier nach der 1494 verlorenen Schlacht bei Victoria de Acentejo in die Tiefe.

Der Hotel-Gründer, Heinz Talg-Schulz, war ein Deutscher, der 1950 die spanische Staatsbürgerschaft erhielt und seinen Vornamen in Enrique veränderte, was für die Spanier besser auszusprechen war. Sein Sohn hieß ebenfalls Enrique und bekam von seiner Schweizer Mutter den Namensteil „Wyss“, Enrique Talg-Wyss. Das Hotel wird noch heute von der Familie geführt.

Am Rande des Taoro-Parks steht die anglikanische Kirche „All Saints“, Allerheiligen. 1891 fand der erste Gottesdienst in der Kirche statt. Es ist die älteste anglikanische Kirche in Spanien. Die deutsche evangelische Kirchengemeinde hat ihren sonntäglichen Gottesdienst in der englischen Kirche.

Seit dem 16. Jahrhundert waren englische Kaufleute in Puerto ansässig und bildeten eine anglikanische Kirchengemeinde. 1747 erhielten sie die Genehmigung für die Errichtung eines Friedhofs, denn als Nicht-Katholiken durften sie nicht auf dem allgemeinen Friedhof begraben werden. Dieser Friedhof besteht noch heute in der Nähe des Castillo San Felipe.

Interessant ist, dass die spanische Inquisition (Kampf gegen Abweichler, etwa ab dem 15. Jahrhundert) nicht gegen die Engländer vorging, da sie nicht katholisch getauft waren. 1605 unterzeichneten der englische und der spanische König ein Abkommen, dass es in Spanien lebenden Engländern erlaubte, privat und in ihren Häusern Gottesdienste abzuhalten.

Bei der englischen Kirche zweigt die Via de Malpais (schlechtes Land) von der Carretera Taoro ab. Den Weg gehen wir und kommen an dem – wegen Corona geschlossenen – Café Alberto vorbei. Von hier hat man einen schönen Blick auf die Küste.

Blüte einer Schirmakazie im Taoro-Park

Hinter dem Café Alberto kann man hinter dem Tigaiga-Hotel zurück zum Taoro-Park gehen. Dort hat das Restaurant „Terraza Taoro“ geöffnet. Wir sind aber vom „Alberto“ hinunter in die Stadt gegangen. Der Weg führt an einem seit Jahren verfallenen kanarischen Haus vorbei. Die brach liegenden Grundstücke sind von keiner Straße erschlossen. Sie sind nur über den Weg zu erreichen, den wir jetzt zu dem in den Hang gebauten Terrassenhaus gehen und an dem wir die Treppen hinunter zur Hauptstraße gehen.

Nach wenigen Minuten kommen wir an den Kalköfen vorbei.

Einer der Kalköfen

Insgesamt stehen hier vier historische Kalköfen, die „Hornos de Cal“. Der gebrannte Kalk wurde früher als Baumaterial verwendet. Ursprünglich wurden die Öfen mit Holz beheizt. Später wurden sie mit Kohle befeuert, die auf Segelbooten von Gran Canaria nach Puerto gebracht wurden (und aus englischen Kohleminen kamen?). Kalkstein wurde von den anderen kanarischen Inseln, insbesondere von Fuerteventura, als Ballastladung nach Puerto gebracht. Das Geschäft funktionierte bis der Kalk in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durch Industriezement ersetzt wurde.

Kanaren Wolfsmilch am Weg zu den Kalköfen

Nach den Kalköfen gehen wir die ziemliche steile Straße direkt zur Plaza del Charco hinunter. An den Straßentischen des Café Columbus gibt es zum Abschluss einen Cortado (für Uschi) und ein Glas Cava rosada (für mich).


* * *

(49/2) Wanderung Barranco Ruiz und San Juan de la Rambla. Ein Rundweg, den ich schon oft gegangen bin. Start am Grillplatz an der Straße nach Buenavista. Kein Mensch war auf dem Grillplatz. Wahrscheinlich war er wegen Corona gesperrt?

Pico la Grieta
„Barranco de Ruiz“ oder auch „Rambla de Ruiz” ist der Name der Schlucht. Benannt ist sie nach einem Francisco de Ruiz, dem das Land im 16. Jahrhundert gehörte. In dem Tal sollen 67 endemische (d.h. nur hier wachsende) Pflanzen anzutreffen sein. Man muss sie allerdings kennen, um sie zu erkennen.

Vom Talgrund gehen zunächst gemauerte Treppen den Berg hinauf. Dort wurde unter dem Pico la Grieta, der wie ein Zuckerhut aussieht, vor Jahren eine Gofio-Mühle wiederaufgebaut. Jetzt sind die Gebäude verschlossen und es gibt keinen Hinweis auf die einmal von Wasser angetriebene Mühle, die bis 1942 in Betrieb war.

Zunächst geht es über Bruchstein-Pflaster weiter, bis der Weg in einen Pfad übergeht. Es ist der Camino de las Pencas, der einst den hoch oben gelegenen Ort La Vera mit Juan de la Rambla an der Küste verband. Der Name „de las Pencas“ ist von den Kakteen abgeleitet, die als „pencas", Stiele, bezeichnet wurden und hier Mitte des 19. Jahrhunderts für die Cochenilla-Zucht (die Cochinilla-Laus produziert den Farbstoff Karminrot) angepflanzt wurden.

Am Anfang ist der Weg noch gepflastert


Blick zurück auf die Küste

Der Weg steigt beständig, aber nicht zu stark, an. An einer Wasserleitung, die von einem Berghang durch das Tal zum gegenüberliegenden Berg verläuft, schlängelt sich der Weg in mehr oder weniger steilen Kurven hoch nach La Vera. 

Die Wasserleitung transportiert das Wasser nach dem Prinzip kommunizierender Röhren von einem Berg auf den anderen. Sie gehört zu dem „Canal del Pinalete“, der in Pinalete bei San José, westlich von San Juan de la Rambla, beginnt und vor Santa Ursula endet.

Der Kanal auf der westlichen Barranco-Seite

Der Kanal an der gegenüberliegenden
 östlichen Barranco-Seite

Es ist Mittag und die Sonne brennt ein wenig entweder auf den Nacken oder auf die Mütze, je nach Richtung der Serpentine. Unterwegs überhole ich eine Gruppe älterer, spanischer Wanderer. Dabei setzte ich meine Corona-Maske auf und erwarte das auch von den spanischen Wanderern. Aber die denken nicht daran, ihre Masken aufzusetzen. Also sehe ich zu, dass ich schnell Abstand gewinne. Vorweg zu gehen ist auch besser als hinterher. Wenig später kommen mir drei jüngere, auch spanische Wanderer entgegen. Wie selbstverständlich legen sie die Maske an, ich natürlich auch. Hier waren die Jüngeren die Klügeren.

Blick zurück
und Blick nach vorn

Oben am Hang ist ein kleiner Ruheplatz vor den ersten Häusern von La Vera (Ortschaft der Gemeinde San Juan de la Rambla, nicht zu verwechseln mit La Vera bei Santa Ursula).

Der Platz oberhalb des Barranco

Es beginnen die Terrassenfelder des Gemeindegebietes von San Juan de la Rambla. Meist sind es Kartoffelacker. Früher wurde wohl auch Wein angebaut, was man an den aufgegebenen Rebstöcken sehen kann. In einem Jahr sahen wir am Weg auch eine Tabakpflanzung. Eine große Trocknungshalle für die Tabakblätter gab es auch. Aber nur ein Jahr. Danach wurde der Tabakanbau wohl wieder aufgegeben. Von der Trocknungshalle steht nur noch das Gerüst der Zeltplanen.

Der Tabak ist von kubanischen Einwanderern auf die Insel gebracht worden. Zum Teil waren es auch Rückwanderer, die zuvor von den Kanarischen Inseln nach Südamerika ausgewandert waren. Bei unseren ersten Urlauben auf Teneriffa, das ist allerdings schon über zwei Jahrzehnte her, konnten wir im Hotel Botanico noch „Puros canarios hecho a manos“, handgerollte Zigarren, kaufen und vorher beim Herstellen zusehen.

Jetzt sieht man zunehmend neue Avocado-Anpflanzungen. Avocado ist eine Mode-Frucht geworden, die aber viel Wasser braucht.

Die Terrassenfelder bei La Vera

Die Wege sind asphaltiert, was nicht so schön ist, aber die Landwirte hier oben wollen es auch etwas bequemer haben. Es geht zunächst bergab Richtung Küste, fast parallel zum Barranco, zu dem Aussichtspunkt Mirador de el Mazapé.

"Willkommen" am 
verschlossenen Tor
Mazapé wird ein feinkörniger Ton genannt, der u.a. für die Herstellung von Skulpturen verwandt wird. Ob er hier einmal abgebaut wurde, konnte ich nicht herausfinden. Auf der Höhe gegenüber gibt es in Icod el Alto eine Straße „Calle de Mazapé“, vielleicht war/ist der Ton auch hier vorhanden.

Vor Jahren wurde  hier ein Restaurant mit schönem Blick in den Barranco und auf die Küste gebaut. Aber solange ich hier vorbeikomme, ist der Mirador geschlossen. Ob sich kein Pächter finden lässt? 

Ab hier verläuft der Weg weit oberhalb der Küste vorbei an den Terrassenfeldern Richtung Westen. Bei früheren Wanderungen sind wir im Hotel Finca San Juan eingekehrt (lt. Internet geöffnet). Ich kehre diesmal nicht ein und gehe weiter auf dem Weg Orilla (Rand, Saum) de la Vera bis zu den beiden Barrancos, die in San Juan de la Rambla an der Küste enden. In einem der beiden Barrancos wollte ich hinunter nach San Juan gehen.

Wollte ich. Aber an der Abzweigung von der Straße sah mir der Weg doch ein bisschen wild aus. Es war ein schmaler, nicht richtig erkennbarer  und wohl fast nicht begangener Pfad. Eine Ausschilderung gab es natürlich auch nicht. Das war mir dann doch zu unsicher. Wer weiß, wer hier einmal heruntergegangen oder geklettert war und den Weg ins Internet gestellt hatte. Also entschloss ich mich, die Dorfstraße in einem größeren Bogen, der auch viel weniger steil nach unten führte, weiterzugehen. Zeit genug hatte ich ja und das Wetter war schön.

Las Aguas vom Wanderweg aus gesehen

Unten an der Autostraße bin ich dann wieder auf die Brücke gestoßen, die wir bei den Wanderungen vorbei an der Finca San Juan auch immer benutzt haben.

San Juan de la Rambla  (Sankt Johannes an der Allee) ist eine der ältesten Gemeinden auf Teneriffa. Anfang des 16. Jahrhundert wurde der Ort von dem portugiesischen Eroberer Martin Rodriguez gegründet (ab 1496 wurde die Insel unter den Eroberern aufgeteilt). 1530 baute Rodriguez eine Kirche und benannte sie nach San Juan Bautista, dem Heiligen Johannes der Täufer. Im historischen Ortskern gibt es noch eine Reihe erhaltener (mehr oder weniger gut) Gebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

Die Häuser habe ich mir nicht angesehen. Es lohnt sich aber, nur einmal deswegen nach San Juan zu fahren. 
Ich bin an der landwirtschaftlichen Genossenschaft „Cooperativa Agricola Rambla“ vorbei weiter nach Las Aguas gegangen, das direkt an der Küste liegt. Das Fischrestaurant „El Sótano“ hat geschlossen, aber die „Mesón Casa Mi Madre“ gegenüber hat geöffnet. Ebenso das Restaurant „Las Aguas“ mit seinen leckeren Reisgerichten, und auch das Restaurant „La Escuela“. Meist sind wir hier eingekehrt. Das mache ich auch heute. Aus der „Escuela“ ist die „Cofradia Las Aguas“ geworden. Das Essenangebot ist m.E. noch besser geworden. Ich probiere den gebratenen Pulpo (und denke an Erich, der Pulpo immer im San Pedro gegessen hat). Es hat sehr gut geschmeckt, es lohnt sich, dort einzukehren.

Las Aguas

Der Hahn wacht über die
Steine im Meer
Nach der Einkehr geht die Wanderung weiter. Jetzt immer entlang der Küste, auf dem „Sendero de Las Aguas“. Vorbei an der Playa de las Aguas und der Playa de Ruiz und den „Piedra del Gallo“ im Meer, den Hahnensteinen. Ich habe den Eindruck, dass wieder mehr Einheimische und/oder Touristen hier an der Küste wohnen. Die Häuser und Mauern sind frisch gestrichen. Geöffnete Fenster zum Durchlüften. Mehrere Häuser waren mit „Vv“ (Vivienda vacacional – Ferienwohnungen) und „Casa rural“ (Ferienhaus/Landhaus) ausgewiesen.

Hinter der Ortschaft El Rosario biegt der Wanderweg ab. Es geht „nach oben“, durch Bananenplantagen hinauf zur Autostraße und der „Zona Recreativa Barranco Ruiz“, wo mein Auto steht. Jetzt waren sogar einige Ausflügler an den Tischen auf dem Grillplatz und auch der Imbiss-Stand war geöffnet. Die gemauerten Grills selber waren aber gesperrt. 


Am Küstenweg:

Interessantes Haus bei El Rosario

Ein alter Hofeingang 

Zurück am Grillplatz unterhalb des Pico la Grieta:

Die Wanderroute:


Start und Ziel Grillplatz Barranco Ruiz - 10 Kilometer


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(49/3) Auf Wasserleitungen trifft man auf Teneriffa fast bei jeder Wanderung. Durch den Barranco Ruiz verläuft der Canal de Pinalete. Die Wanderroute um den Chinyero kreuzt den Canal de Barranco Vergara. Auf dem Weg von Aguamansa nach Santa Ursula (zur Guachinche „Nunca es lejos“) kommt man an einem Wasserhaus, einer Wasserverteilstation, vorbei. Am Wanderweg nach Icod Alto ist ein Wasserstollen, bei dem noch die Gleise des Stollenausbaus erhalten sind, über die das herausgebrochene Gestein auf die Abraumhalde im Barranco transportiert wurde (siehe dazu die Berichte im Internet-Blog).

Die Wasserleitungen transportieren das Wasser von den „Galerias“ zu den Verbrauchern. Die Galerias sind waagerecht in den Berg getriebene Stollen, in denen das Wasser gesammelt wird. Die erste Galeria ist 1840 in der Nähe von La Orotava gegraben worden. Davor war man auf natürliche Quellen angewiesen, deren Wasser ursprünglich durch die Barrancos in das Meer flossen. Viele Quellen sind inzwischen versiegt, weil ihnen die Galerias das Wasser abgegraben haben. 

Alle Galerias zusammen haben eine Länge von 1.000 Kilometern (nach anderer Quelle 1.700 Kilometer).  Fast 90 % des verbrauchten Wassers (für Menschen und Landwirtschaft) kommt aus den Galerias.

Das Netz der großen Wasserleitungen auf Teneriffa

Die Wasserleitungen zusammen haben eine Länge von etwa 4.000 Kilometern. Das Wassertransportnetz der Insel weist 66 Hauptkanäle mit 992 Kilometern aus (siehe Abbildung). Der längste Kanal ist mit 73 Kilometern der Canal de Aguas del Sur im Süden der Insel, der im Gebiet des Roque del Conde bei Arona beginnt. 


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(49/4) Pescado a la espalda, "Fisch auf dem Rücken" ist die eine traditionelle Art des Bratens von Fisch (aber auch von Hühnchen) auf Teneriffa. Wir lassen uns den Fisch am Fischstand (Fisch kaufen wir meist im "Mercadona", in der Nähe unserer Wohnung) gleich entsprechend aufschneiden. Der Fisch ist in kürzerer Zeit gebraten.

Pescado a la espalda


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(49/5) Am Sonntag war der 2. Adventsonntag, der Nikolaustag und der "Dia de la Constitucion", der spanische Verfassungstag. Wir hatten befürchtet, dass an dem Verfassungstag alle Geschäfte geschlossen haben. Aber so wichtig ist der Tag wohl nicht. Viele Geschäfte in Puerto hatten geöffnet und auch der Lebensmittel-Laden "Trebol" uns gegenüber. 

Am 6. Dezember 1978 wurde die neue Verfassung Spaniens in einer Volksabstimmung angenommen. Sie löste die Verfassung aus der Franco-Zeit ab. 

Zum Abendessen waren wir bei Nenita. Es gab ein klassisch deutsches Gericht, Rinderrouladen mit Rotkohl.




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(49/6) Wir haben immer noch Glück mit dem Wetter. Sommersonne. Leben auf der Terrasse. Zwei Regentage in der Woche, dann schüttet es kräftig (letzte Woche Mittwoch und Donnerstag, diese Woche am Samstag).  Das ist auch gut, die Natur braucht Wasser. Und wir haben danach wieder wärmende Sonnenstrahlen.

Bouganvillea auf unserer Terrasse


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