Teneriffa 2024
Nachtrag aus 2023:
Wanderung zur Tamadite-Bucht
Wanderung am 13. Dezember 2023 mit Ulrike und Andreas von Afur zur Tamadite-Bucht und über Taganana zurück nach Afur.
Diese Wanderung im Anaga-Gebirge gehört zu den „Standardstrecken“ eines jeden Jahres, neben den Touren im Teno-Gebirge nach Teno-Alto und nach Masca.
Start in Afur. Im Barranco de Afur hinunter zur Playa del Tamadite. Der Wanderweg folgt nicht immer den vielen Windungen des Barrancos. Es ist ein Auf und Ab über die Felsrücken beiderseits des Barrancos, bis nach etwa 3 Kilometern die Küste erreicht ist.
Der Barranco de Afur ist einer der wenigen Barrancos (oder der einzige?) auf Teneriffa mit ständig fließendem Wasser. Das Hauptquellgebiet liegt unterhalb des Cruz de Taborno. Der Cruz de Taborno ist die höchste Erhebung im Anaga-Gebirge. Andere Zuflüsse sind unterhalb des Roque Negro und des Cumbrecilla.
Der Name „Cruz“ de Taborno ist von einer Wegkreuzung in der Nähe des Berges abgeleitet. Eigentlich müsste der Berg darum eigentlich „Cruce“ de Taborno heißen. „Cruz“ im Spanischen ist das Kreuz (wie zum Beispiel „Cruz Roja“, Rotes Kreuz).
Auch eine - einsame - Ente hat es bis hierher geschafft
Der zweite Abschnitt der Wanderung beginnt mit dem Aufstieg von der Playa Tamadite hinauf auf den Küstenweg nach Taborno. Mit sehr schönen Blicken auf die Steilküste unterhalb des Weges und das Meer. Allerdings auch wieder mit stetigem Auf und Ab. Die vielen in das Meer mündenden (trockenen) Barraco-Täler müssen überwunden werden. Das bedeutet Abstieg zum Ursprung des Barrancos oder einer engen Stelle und dann wieder Aufstieg, bis zum nächsten Barranco-Einschnitt.
Bald kommen wir zu den ersten Terrassenfeldern. Teilweise sind sie aufgegeben, ehemalige Weinberge, vielleicht davor auch Zuckerrohrfelder. Nach der Eroberung der Insel und der Aufteilung des Landes unter den Eroberern wurde Zuckerrohr angepflanzt. Danach folgten Rebstöcke. Mit zunehmender Nähe zu Taganana sind auf den Terrassen noch oder wieder Weinreben zu sehen, später auch einige Karoffelfelder. Diese ersten Terrassenfelder sind immer noch nur zu Fuß zu erreichen. Wie wir müssen die Bauern zur Pflege der Felder und zum Ernten der Weinreben „auf Schusters Rappen“ gehen und alles auf dem Rücken transportieren.
Etwa auf der Mitte des Weges von der Tamadite-Bucht nach Taganana beginnt dann ein befestigter Weg. Die Terrassen-Felder sind mit Fahrzeugen erreichbar. Wir kommen zu den ersten Häusern vor Taganana. Es ist der kleine Weiler El Chorro („Der Wasserstrahl“, eine kräftige Quelle tritt hier aus dem Berg). Ein anderer Name ist Los Auchones. In der Guanchen-Sprache bedeutet das eine Ansammlung von Hütten. Wahrscheinlich gab es hier also schon vor der Eroberung eine Ansiedlung.
Vom Weg oberhalb der Küste sehen wir den Roque de las Ánimas, den Hausberg von Taganana. Der zu Taganana gehörende Küstenort Tachero liegt auf einem Bergvorsprung, der wie ein abgeschnittenes Tortenstück aussieht. Vielleicht ist hier der vorher ins Meer hineinragende Bergrücken vor langer Zeit abgerutscht und im Wasser verschwunden.
Der Ortsteil La Cruz Vieja (altes Kreuz) oberhalb von Taganana ist der Wendepunkt der Wanderung. Hinunter nach Taganana gehen wir nicht. Das sind einige Höhenmeter, die wir auch wieder heraufgehen müssten. Wir haben noch genug Höhenmeter bis zum Bergsattel des Cumbrecilla vor uns.
Es ist der dritte Abschnitt unserer Wanderroute, nach dem Abstieg hinunter zur Tamadite-Bucht und dem Taganana-Küstenweg. Alle Abschnitte sind mit ihren Anforderungen leicht eine eigne Wanderstrecke. Jetzt müssen wir hinauf zum Cumbrecilla. Ein ziemlich steiler Anstieg teils direkt und teilweise in vielen kleinen Kurven. 300 Höhenmeter auf einer kurzen Strecke. Dann folgt der Abstieg hinunter nach Afur.
Vorbei an zwei Gehöften, dann erreichen wir die Carretera de Afur. Es folgt ein Stück auf der Fahrstraße, bevor wir vor den ersten Häusern von Afur die Straße wieder verlassen und auf dem gekennzeichneten Pfad bis zum Kirchplatz der Ermita de San Pedro gehen.
Gleich neben der Kirche ist die Bar von José Cañon. Seit über 60 Jahren ist er hier. Zu Anfang war es der einzige Lebensmittelladen des Ortes. Seine Waren hat er damals aus La Laguna mit Hilfe eines Maultiers geholt. Heute steht er mit weit über 80 Jahren noch immer hinter der Theke und versorgt die Wanderer mit einem kühlen Bier oder auch mit einem Glas Rotwein.
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Kurze Aguamansa-Tour
Kleine Wanderung am 29. Dezember 2023 mit Irene und Erich.
Wir wollten den Rundweg von Aguamansa über die Caldera gehen. Im Internet war der Wanderweg allerdings als gesperrt gekennzeichnet, wie ziemlich alle Wege in dem Bereich. Nach dem großen Waldbrand waren die Wanderwege zwischen dem Esperanzawald und Santa Ursula großräumig geschlossen worden. Aber der Waldbrand ist eine Weile her und Bekannte hatten gemeint, die Wege seien wieder begehbar.
Also haben wir es versucht. Ausgangspunkt der Rundwanderung ist die ehemalige Forellenzucht. Von dort hinauf zur Caldera. Auf dem letzten Stück entlang der Fahrstraße haben wir schon die ersten Brandschäden gesehen. Die Holzbarriere entlang der Straße war an einigen Stellen verbrannt.
Ab der Caldera geht der Weg dann auf dem Forstweg Pista de Mamio weiter. Der war frei und ohne jede Sperrung. Mehrere Wanderer kamen uns entgegen. Darunter auch zwei englische Wanderer, die uns warnten, dass der Weg geschlossen sei. Aber wir wollten es selbst sehen. Also gingen wir weiter. Es war ein herrlicher Wandertag. Die Sonne schien und wegen der Höhe war es auch nicht zu heiß.
Vom Weg aus waren schon viele große Kiefern zu sehen, deren Rinde kohlschwarz war. Besenheidebüsche waren vertrocknet. Teilweise waren auch Sträucher entfernt worden. Die Schnittstellen waren noch frisch und an der rötlichen Farbe als Besenheide erkennbar. Von der Wanderhütte Choza de Pedro Gil war nur die Eisenkonstruktion übriggeblieben. Alles andere war abgebrannt. Hier muss das Feuer mächtig gewesen sein.
Etwas verwundert haben uns die vielen Kiefernnadeln am Boden. Es sah wie immer unter den Kiefern aus. Eigentlich müssten die Nadeln ja auch verbrannt sein. Beim näheren Hinsehen erkannten wir es. Es waren frisch gefallene Nadeln, die über der Schicht verbrannter Kiefernnadeln lagen. Man konnte unter den neuen Nadeln den alten Kiefernteppich erkennen, jetzt aber verbrannt und schwarz. Wahrscheinlich sind durch die starke Hitze des Feuers viele neue trockenen Kiefernnadeln auf den Boden gefallen.
Der Weg war weiterhin noch frei. Die Sperrung kam erst am Abzweig des Weges hinunter nach Aguamansa. Die Absperrung war mit einem Gitter und nicht nur mit einem Flatterband. Man hätte die Barriere bequem umgehen können. Aber ich wollte angesichts der großen Brandkatastrophe die Sperrung nicht ignorieren.
Also sind wir umgekehrt. Bis zum Candelaria-Pilgerweg. Der kommt hier von Aguamansa hoch. Bei der ehemaligen Forellenzucht trifft er auf die Straße zum Teide. Nicht weit entfernt ist hinter der Straßenkurve das Restaurant Aguamansa. Ich habe dort noch nie draußen in der Sonne gegessen. Drinnen im Gastraum ist es mir immer zu kalt. Heute konnten wir die ganze Zeit unser Essen bei vollem Sonnenschein genießen.
Es
war nur eine kurze, aber dennoch schöne Wanderung. Für Irene und Erich war es
die richtige Eingewöhnungswanderung vor
unseren nächsten größeren Touren.
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Wanderung im
Teno-Gebirge
Wanderung am 4. Januar 2024 mit Ulrike.
Start wie bei der
letzten Wanderung mit Angelika und Andreas (12. Dezember 2023) in El Palmar.
Diesmal aber etwas oberhalb, am Erholungsgebiet
(Àrea recreatoia) Los Pedregales an der Straße von El Palmar nach Teno
Alto. In die Straße mündet ein Feldweg, der an der Straße nach Masca unterhalb
des Tabaiba-Passes beginnt. Auf dem gehen wir oberhalb von El Palmar zurück.
Sonst ist der Wanderverlauf wie bei der letzten Tour. Der Aufstieg hinauf nach Teno Alto ist etwas kürzer. Das Wetter war gut. Der volle Sonnenschein ließ erwarten, dass wir diesmal den Baracán-Kammweg nicht im Nebel gehen würden.
Vom Bergrücken aus ist La Palma zu sehen
Rosmarin
Die Bar Los Balaideros
in Teno Alto hatte geöffnet. Wir konnten zur
Mittagspause einkehren und mussten nicht auf der Bank vor dem Lokal unser Pausenbrot
(bzw. eine Banane, mein Pausenbrot) verzehren. Ich esse hier meist einen Potaje
de Verduras, eine Gemüsesuppe, und trinke ein Quarto Vino tinto, ein Viertele Land-Rotwein,
dazu. Bei der Bestellung muss ich immer aufpassen, dass ich auch ein „Quarto“
und nicht ein „Quadro“ bestelle. Quarto ist ein Viertel, Quadro sind vier. Aber
meist weiß die Bedienung auch bei einem Quadro, dass ein Quarto gemeint ist.
Diesmal kamen um die
Mittagszeit, wir waren fast pünktlich 12 Uhr in Teno Alto angekommen, Nebelschwaden von der Nordküste herauf.
Aber die Sicht auf La Palma war frei.
Die Insel hatten wir schon auf dem Weg nach Teno Alto sehen können.
Wir konnten den Wanderanorak im Rucksack lassen. Aber
zwischen den Inseln hatte sich eine
dicke, weiße Wolkenwand aufgebaut und wir konnten La Palma und La Gomera
nur durch Wolkenlücken erkennen. Dafür
lag das El Palmar Tal auf der
anderen Seite des Kammweges im Nebel.
Die Nebelschwaden der Nordküste hatten das Tal gefüllt. Nur langsam lösten sich
die Wolken in der Sonnenwärme auf, als wir vom Tabaiba-Pass hinunter in das Tal
gingen.
Ein Stück vor El Palmar sind wir dann in den Feldweg eingebogen, der etwa parallel zur Hauptstraße oberhalb des Ortes zwischen den Terrassenfeldern verläuft. Zum großen Teil waren es aufgegebene Terrassen. Nur wenige Felder sind bewirtschaftet, mit Gemüsebeeten, Obstbäumen, Weinreben.
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Wanderung nach San Pedro
Wanderung am 7. Januar 2023 mit
Irene und Erich.
Eine
Standardwanderung entlang der Küste. Sie beginnt wie immer in La Paz
und führt zunächst durch die Stadt zum Hafen.
Auf der Schutzmauer bis zur Playa Jardin.
Heute ist das Meer ganz ruhig. Keine Woge und keine Tröpfchen-Wolke schwappt
über die Mole. Am Playa Jardin spielen wie fast immer Voleyball-Mannschaften.
Mit Netzen sind zwei Spielfelder von den in der Sonne liegenden
Strandbesuchern abgegrenzt. Es folgt der Ortsteil Punta Brava mit dem Loro-Park. Pause an der Poolbar des Hotels Maritim, wie fast immer. Es ist
das ehemalige Maritim-Hotel, seit vorletztem Jahr hat es einen neuen Betreiber.
Zum Hotel und zur
Wanderstrecke siehe auch den Bericht „Nach San Pedro und zurück“ vom letzten
Jahr: Link zum Bericht
Hinter den drei Hochhäusern
beginnt der Wanderweg Sendero Rambla de
Castro. Er ist offiziell immer noch gesperrt und der Zugang auch versperrt.
Aber ein deutlicher Trampelweg hinter der Absperrung zeigt, dass wir nicht die
einzigen sind, die die Sperre umgehen. Der Weg ist nach wie vor gut begehbar.
An drei Stellen liegt ein großer Felsbrocken auf dem Weg, der irgendwann aus
dem Steilhang herunter gekommen ist. Auf der gesamten Strecke ist der Hang mit
Netzen gesichert.
Es folgen die Siedlungen Romantica II und Romantica I. Unterhalb
der Feriensiedlung beginnt das Naturschutzgebiet
Paisaje Protegido de la Rambla de Castro. Unten an der Küste sehen wir die Ruine des Dampfturbinen-Gebäudes Gordejuela, mit der das Wasser der
Gordejuela-Quelle hinauf in die Zuckerrohr- und Bananenplantagen gepumpt wurde.
Hinter einem Barranco-Tal, das wir hinab und auf der anderen Seite hinaufsteigen,
beginnt eine ebene Fläche, die einst zur Hacienda
de Castro gehörte. Jetzt haben sich Wermutkraut und Wolfmilch-Gewächse
angesiedelt. Und viele Palmen aus der Hacienda-Zeit sind erhalten geblieben.
Früher war die Madre
del Agua eine starke Wasserquelle, die die Hacienda versorgte. Inzwischen
tröpfelt sie nur noch. Wahrscheinlich hat die Bebauung oberhalb des
Quellgebietes den Wasserzulauf abgeschnitten.
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Wanderung Küste
Buenavista
Wanderung am 16. Januar 2023 mit Uschi, Irene
und Erich.
Start am Friedhof von Buenavista. Durch Bananenplantagen hinunter zum Meer, zur Playa de los Barqueros.
Die Bucht war früher die Anlegestelle für die Ruderboote
der Fischer. Übriggeblieben sind nur noch zwei auseinandergefallene Holzboote,
die unten am Strand liegen. In die Bucht mündet der Barranco de Tirana, dem wir zum Schluss der Wanderung noch einmal
begegnen. An der Felswand der Bucht kann man eine Basaltrose sehen.
Basaltrosen
oder Lavarosetten entstehen beim langsamen Abkühlen von Lavaströmen. An
der kühleren Oberfläche entstehen Spannungsrisse,
meistens in der Draufsicht sechseckig, oft auch vieleckig. Tritt der Lavastrom
senkrecht an die Oberfläche, sieht die Rissbildung oft wie eine eingetrocknete
Schlammpfütze aus. Solche Basaltformationen kann man an der Küste von Los Silos
sehen. Treten Lavaströme horizontal zu Tage, entsteht eine Lavarosette, wie
sie an der Playa de los Barqueros zu sehen ist. Bekannt ist auch die „Piedra de
la Rosa“ an der Straße zum Teide.
Oberhalb der Playa de los Barqueros steht
eine kleine Kapelle. Hier beginnt der Wanderweg
Sendero las Salinas. Der Weg-Name erinnert an die Salzgewinnung durch
Verdunstung des salzhaltigen Seewassers in Vertiefungen auf den Felsen am Meer.
Der Wanderweg verläuft oberhalb der Steilküste am Golfplatz entlang. Er entstand mit dem 2003 eröffneten Golfplatz. An der Landspitze Punta Negra endet der Wanderweg an dem öffentlichen Schwimmbad und dem Restaurant am Meer El Burgado. Hier wollten wir eigentlich eine Pause machen, aber der Außenbereich des Restaurants war geschlossen (und innen waren alle Tische besetzt). Der Wind würde noch stärker werden, erklärte uns der Kellner, und deswegen habe man alle Schirme abgebaut und die Außenbewirtung eingestellt.
Noch war der Wind aber nicht so schlimm.
Der Wetterbericht hatte zwar auch Regen und Sturm angesagt. Aber darauf kann
man sich nicht immer verlassen. Darum haben wir trotz der Wetterwarnung unsere
Wanderung gemacht. Und es blieb sonnig, teils etwas stärker windig, aber ohne
Regen.
Also sind wir weitergegangen, an den
beiden nächsten Stränden entlang, der Playa
de las Arenas und der Playa de las
Mujeres, und noch ein Stück weiter auf einem Spaziergang oberhalb der
Klippen mit vielen Abzweigen zu Naturbuchten.
Vor der Playa el Fraile sind wir abgebogen und den Camino el Rincon durch
die Bananenplantagen zurück zum Ortskern von Buenavista gegangen. Am Weg waren
nicht nur Bananenstauden. Auch eine große Kakteen-Gärtnerei
hat hier ihren Standort.
Der Weg verläuft etwa parallel zur
Küstenliste und führt am Eingang zur Golfplatzanlage vorbei. Ein Denkmal
erinnert an den Gestalter des
Buenavista-Golfplatzes Severiano
Ballesteros.
Severiano
Ballesteros war ein spanischer Weltklasse-Golfer aus Kantrabien im Norden Spaniens. Sein Vater war
Landarbeiter auf Feldern in der Nähe des dortigen Golfplatzes. Mit 7 Jahren
begeisterte er sich für das Golfspielen. Mit 16 Jahren wurde er Profispieler. Neben
dem Buenavista-Golfplatz hat er weitere Anlagen in Spanien und anderen Ländern
gestaltet.
Der Golfplatz wurde auf den Ländereien der Hacienda del Conde angelegt. Das Herrenhaus der Hacienda ist jetzt
das Meliá-Hotel Hacienda del Conde.
Auf dem Weg in die Stadt müssen wir durch
den Barranco de Triana. Durch den
Barranco sind wir schon unten am Meer bei der Playa de los Barqueros gegangen.
Hier vor der Stadt kommen wir an dem alten Waschplatz der Bewohner von
Buenavista vorbei, los Lavaderos publico
del Barranco de Triana. Er gehört zum historischen Zentrum der Stadt.
Der Plaza
de los Remedios mit der gleichnamigen Kirche ist nicht weit. Am Kiosco holen wir die im El Burgado
nicht mögliche Erfrischungspause zeitversetzt nach, obwohl wir nicht mehr lange
zum Parkplatz am Cementario, dem Ausgangspunkt der Wanderung, zu gehen haben.
Kioscos
als
Mittelpunkt des zentralen Platzes gibt es in vielen historischen Orten auf
Teneriffa. Es sind meist zweistöckige Pavillons, die in der unteren Etage einen
kleinen Gastraum haben. Die meisten Tische und Stühle sind um den Kiosco herum
gruppiert. Die obere Etage ist von Säulen umgeben, die das Dach des Kiosco
tragen.
Die Rückfahrt nach Hause unterbrechen wir im Ortsteil Las Aguas von San Juan de la Rambla. Das Restaurant Escuela heißt jetzt Cofradia las aguas. Die Küche ist gut. Wir entscheiden uns für Bacalao encebollado (Kabeljau), Pulpo al horno (Tintenfisch), und eine Paella arrozes (Reisgericht).
Eine etwas ausführlichere Beschreibung enthält der Beitrag „Spaziergang an der Küste von Buenavista“. 🔄Link zum Beitrag
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Januar 2024
23. Januar 2024
Wanderung Barranco Ruiz und Las Aguas
Der Parkplatz am Grillplatz war noch leer. Wir waren wohl die ersten, die am frühen Vormittag durch den Barranco gehen wollten. Der Barranco, ein tiefer Einschnitt zwischen den Ebenen von La Vera (Juan de la Rambla) und Icod Alto (Los Realejos), lag noch im Schatten. Die Sonne stand noch nicht so hoch und wir waren noch nicht so hoch im Barranco aufgestiegen, dass uns die Sonnenstrahlen erreichten. Wir hatten schon gut ein Drittel des Aufstiegs geschafft, bevor die Sonne über die Bergkuppe von Icod Alto kam. Dann allerdings wurde es so heiß, wie wir es von den früheren Barranco-Touren kannten.
Der Barranco Ruiz ist nach einem der ersten Landbesitzer nach der spanischen Eroberung benannt, Francisco de Ruiz. Es ist ein frühes Siedlungsgebiet. Eine alte Wasserleitung, die das Tal durchquert, und eine ehemalige Gofiomühle oberhalb des Grillplatzes zeugen davon. In den Berghängen oberhalb des Barrancos sind auch Wohn- und Grabhöhlen der Guanchen gefunden worden.
Wir erreichen nach etwa einer Stunde kontinuierlichem Aufstieg das Cruz de Los Rodriguez am Rand von La Vera.
Martin Rodriguez war ein portugiesischer Siedler, der zu Beginn des 16. Jahrhunderts das Land an der Küste, der untere Teil von San Juan de la Rambla, erschloss. Die von ihm errichtete Kirche San Juan Bautista war der Ausgangspunkt für die weitere Landerschließung durch seine Nachkommen (los Rodriguez) und weitere Familien. Das Gebiet war als Malpais (schlechtes Land) de Icod bekannt. Die Siedlung erhielt den Namen San Juan de Malpais. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde diese Siedlung mit der Siedlung Rambla de los Caballos (nach den Pferdeställen in der Schlucht des Barrancos San Antonio, östlich des Barranco Ruiz) zusammengelegt und der Ort in San Juan de la Rambla umbenannt.
Bei den früheren Wanderungen sind wir hier die Straße Orilla de la Vera (Orilla – Rand) hinunter zum Mirador el Mazape gegangen, der oberhalb der Klippen des Baranco Ruiz liegt, und von dort weiter durch die Ländereien oberhalb der Küste.
Heute gehen wir am Rand des Barrancos weiter den Berg hinauf. Vorbei an den Lavaderos de La Vera, ein langer Waschtrog aus alten Zeiten, etwas oberhalb der Straße. Unser Ziel ist die Fuente del Rey. Wir sind hier schon ziemlich hoch am Barranco hinaufgegangen. Nur ein kurzes Stück oberhalb der Quellen quert die Straße nach Icod Alto den Barranco Ruiz und danach den Barranco de Castro, der vom Barranco Ruiz abzweigt.
Zur Fuente del Rey führt ein schmaler, aber gut gesicherter Pfad den hier sehr steil abfallenden Barranco-Rand hinunter. Der Quellentrog, in dem das Wasser der Quelle aufgefangen wurde, ist trocken, die Quelle ist versiegt. Der Name der Quelle „del Rey“ soll sich auf den Guanchen-König dieses Gebietes, den Mencey de Icod, beziehen. Aber das ist vielleicht nur eine Spekulation.
Wir gehen zurück auf die Straße nach Icod el Alto, allerdings in Richtung San Juan de la Rambla. Jetzt geht es bergab in Richtung Küste, teilweise recht steil. Die Straße verläuft fast parallel zu dem Barranco de Chauvera.
Der Barranco de Chauvera war in der Guanchenzeit die Grenze zwischen den Guanchen-Königreichen Icod und Taoro. Das Gebiet beiderseits des Barrancos wurde später als Icod de los Trigos genannt, ein Weizenanbaugebiet.
Nach der Komoot-Karte führt uns der Pfad auf die Carretera Orilla de la Vera (oberhalb der Finca San Juan). Die müssen wir ein Stück nach Westen gehen, um den Barranco de la Monja zu erreichen. Doch an der Straße angekommen, stehen wir vor einem verschlossenen Tor. Kein Durchkommen. Oberhalb der Straße ist ein abgeerntetes Kartoffelfeld mit einer Böschung hinunter zur Straße. Die Böschung ist zu steil, eher ein Abhang, auf dem wir nicht hinunterkommen. Also gehen wir über das Kartoffelfeld zu einem anderen Ausgang. Auch hier wieder ein Tor. Aber nur mit einem dünnen Seil verschlossen. Das ist kein Hindernis. Selbstverständlich haben wir das Seil am Tor nach dem Passieren wieder ordnungsgemäß verknüpft.
Über einen kurzen Feldweg gelangen wir auf die Carretera und gehen vorbei an dem verschlossenen Tor bis zum Barranco de la Monja. Hier beginnt der Pfad hinunter nach San Juan de la Rambla. Der Pfad sieht etwas abenteuerlich aus, ist auch gleich am Anfang etwas steil. Aber wir sehen etwas unterhalb eine größeren Garten. Die Gartenbesitzer müssen ja auch dort hinunterkommen können.
Inzwischen sind Wolken über uns und es beginnt ein leichter Nieselregen. Der Weg wird nach dem Garten nicht besser. Die Komoot-Karte zeigt auch weitere Steilstrecken, die bei dem Nieselregen feucht und rutschig werden können. Das wird uns zu unsicher. Wir kehren um und beschließen, auf der Carretera San José auf der anderen Barranco-Seite hinunter zu gehen.
Gleich am Barranco ist der kommunale Friedhof Cementario de San José. Er wurde 1983 eröffnet, nachdem der kirchliche Friedhof am Ortsrand von San Juan de la Rambla nicht mehr ausreichte. Der alte Friedhof wurde ab 1851 eröffnet. Bis dahin wurden die Leichname bei der Kirche San Juan Bautista begraben.
Wir gehen über die Autobahnbrücke, über die wir auch von der Finca San Juan kommend gegangen sind. Den Ort San Juan de la Rambla streifen wir nur kurz, obwohl er eine Reihe historisch interessanter Gebäude vorzuweisen hat. Wir haben noch ein Stück zu gehen und gehen darum direkt zum Ortsteil Las Aguas.
Der Ortsteil Las Aguas hat seinen Namen von den vielen Quellen, die es hier früher gab. Sie versiegen großenteils nach dem Bau von Wasserstollen, wie in vielen Teilen der Insel. Die früher wasserführenden Barrancos sind heute trocken, weil ihnen das Wasser durch die Stollen abgegraben wurde, die zur Trinkwassergewinnung überall im Norden der Insel angelegt wurden.
Las Aguas heißt auch die Cofradia, in der wir einkehren. Es liegt oberhalb des ehemaligen Schwimmbades der Gemeinde (das gerade zurückgebaut wird) und war wohl einmal eine Schule. Jedenfalls hieß das Restaurant „La Escuela“, bis es die Cofradia wurde. Man kann hier sehr gut Fisch und Paella essen.
Nach der Pause gehen wir den Weg entlang der Küste Richtung Barranco Ruiz. Wir kommen an einigen ländlichen Häusern vorbei, die inzwischen Ferienwohnungen geworden sind. Auch die größere Ansammlung El Rosario (der Rosenkranz) besteht zum großen Teil aus Ferienwohnungen. Die kleine Kapelle in der Ortsmitte, Nuestra Señora del Rosario, stammt aus dem 17. Jahrhundert. Ziemlich am Ende der Häuser-Ansammlung biegen wir von dem Camino Ribera del Mar – Uferweg - ab (geradeaus heißt der Weg Camino Rambla de los caballos und erinnert an die Rambla auf der anderen Seite des Barranco Ruiz, der hier am Meer endet). Die Straße El Rosario führt hinauf zur Autobahn und den dahinter liegenden Grillplatz, an dem unser Auto steht.
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Unserer Zeit auf Teneriffa
Januar 2024
6.
Februar 2024
Wanderung an der Küste von El Sauzal
Kleine Wanderung mit Marianne und Bert, Maria und Uschi am 30. Januar.
Ein sehr schöner Promenadenweg an den Küstenklippen unterhalb von El Sauzal. 2007 hat die Gemeinde begonnen, über 400 illegal an der Küste errichtete Hütten abzureißen und den natürlichen Zustand der Küste wiederherzustellen. Ein sehr gut ausgebauter Weg erschließt die Küste mit herrlichen Aussichten auf viele Buchten und auf die Steilküste. An einigen Abschnitten des Weges kann man noch Höhlenräume sehen, vor denen die Hütten einmal standen.
Zu erreichen ist der Küstenweg mit dem Auto über eine sehr kurvenreiche und schmale Straße. Bei Gegenverkehr muss eines der Autos in eine schmale Straßenbucht ausweichen, oft nach einigen Metern im Rückwärtsgang. Wer das nicht mag, kann vom Aussichtspunkt Las Breñas in El Sauzal auch zu Fuß hinuntergehen. Allerdings ist der Weg nicht weniger steil als die Serpentinenstrecke und man muss schon ein guter Wanderer sein.
Die Hauptrichtung des Weges führt nach Osten bis zu einer in das Meer hineinragenden Vulkangestein-Klippe, El Puertito, zwischen zwei größeren Meeresbuchten, den man auch wieder zurückgeht. Zwischen dem Küstenweg und den steil aufsteigenden Felswänden sind aufgegebene Bananenplantagen, die jetzt ein Naturschutzgebiet sind und auf denen sich die ursprünglichen Pflanzen wieder ansiedeln. In den Buchten an der Küste kann man gut baden - wenn die Wassertemperatur des Meeres gefällt. Gepflasterte Wege führen hinein in das Wasser. An einer Stelle ist auch noch eine alte Rampe zu sehen, mit denen Boote zu Wasser gelassen wurden und vielleicht auch noch werden.
Am Ausganspunkt der Wanderung wieder angekommen, kann man noch ein Stück des ausgebauten Weges nach Westen gehen. Hinter einem der Aussichtpunkte führt der Weg hinunter zu einer kleinen Kapelle, Ermita de Rojas.
Am Steilhang über der Ermita sieht man ein Gebäudegerippe, das man im Gegensatz zu den Hütten an der Küste noch nicht abgeräumt hat. Es sollte ein 15-stöckiges Apartmenthaus oder Hotel werden. Der Bau wurde 1972 genehmigt und begonnen, aber nie vollendet. Seitdem rostet das Stahlskelett vor sich hin und die Betonplatten verrotten. Der Eigentümer sei nicht ausfindig zu machen und für die Gemeinde sei ein Abriss zu teuer, liest man.
Zum Abschluss der Wanderung sind wir, nachdem wir die
vielen Serpentinen wieder hinauf gefahren sind, im Restaurant Los Àngeles (an der Straße zwischen den Ortsteilen El
Puertito und Los Àngeles von El Sauzal) eingekehrt. Ein schönes Lokal mit guter
kanarischer Küche.
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Unserer Zeit auf Teneriffa
Februar 2024
12. Februar 2024
Wanderung Santiago del Teide nach Masca
Wanderung mit Ulrike am 1. Februar 2024.
Es ist die gleiche Strecke wie im Dezember mit Angelika und Andreas. Allerdings mit einer Überraschung zum Schluss.
Link zum Bericht (Wanderung am 21. Dezember)
Wir sind früh in La Paz losgefahren und konnten um
9.30 Uhr in Santiago starten. Der Weg entlang der Straße bis zum Einstieg in
den Wanderweg ist bei dem morgentlichen Verkehr nicht so toll, aber unvermeidbar.
Der Wanderweg beginnt jetzt
unmittelbar hinter dem Bauzaun des Tunnelbauwerks.
Zunächst ist es nur ein Trampelpfad am Bauzaun entlang, bis der Barranco und
der alte Wanderweg hinauf zur Degolada erreicht ist.
Der Tunnel zwischen El Tanque und Santiago del Teide gehört zum Autobahn-Inselring von Teneriffa, mit dem die Nord-Süd-Autobahn entlastet werden soll. Jetzt wurde die zweite Tunnelröhre unterhalb des Teno-Gebirges parallel zur ersten Röhre fertiggestellt. Bis 2025 sollen der Tunnelausbau und die Straßenarbeiten beendet werden.
Schon an der Straße kommen wir an den jetzt blühenden Mandelbüschen vorbei. Im Tal von Santiago gibt es viele Mandelbäumchen und die Stadt wirbt auch mit ihren Mandelwanderwegen.
Der Trampelpfad bis zum Beginn des richtigen Wanderweges ist etwas holprig. Hier waren früher einmal Terrassenfelder, von denen nur noch die Steinmauern übriggeblieben sind, die jetzt überstiegen werden müssen. Das Tourismusbüro von Santiago könnte allmählich den Trampelpfad etwas herrichten, denn der alte Weg wird auch nach der Aufhebung der Baustelle in diesem Abschnitt nicht mehr begehbar sein.
Wir erreichen den Barranco Hoya la Mesa und gehen an ihm entlang stets aufwärts. Irgendwann verlässt der Wanderpfad den Barranco um etwas steiler hinaufzusteigen. Der von Erjos kommende Forstweg wird erreicht. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum ersten Hochpunkt, der Degolada zwischen dem Risco Verde (Kleiner Gala) und dem Cruz de Gala (Großer Gala).
Hier verläuft der Weg zunächst unterhalb des Großen Galas um dann als Kammweg in weitem Bogen um das Masca-Tal mit dem Cumbre de Bolico, dem Dreschplatz und dem Cumbre de Masca zu führen. An der Kreuzung des Weges mit dem von Las Portales heraufkommenden und dem zum Tabaiba-Pass weiterführenden Pfad verlassen wir den Kammweg und gehen hinunter in das Masca-Tal. Es ist wie immer eine Wanderung wie in einem Backofen. Die Sonne scheint direkt auf den Hang, den wir durch Kakteen, Wolfsmilchgewächsen und Agaven hinuntergehen.
Wir kommen zum Cruz de Hilda. Mit gutem Blick auf Masca. Der Ort ist voll. Die Straßen am Ortseingang von Masca, hinter dem Ortsteil El Turon und am Aussichtspunkt Cruz de Hilda sind vollgeparkt. Und so viel Touristen sind dann wohl auch in dem Ort. Auto-Touristen, aber auch viele Wanderer sind heute unterwegs. Der Wanderpfad hinter dem Cruz de Hilda kürzt den Bogen der Straße ab, ist dafür aber auch recht steil und nicht schön zu gehen.
Im Ortsteil El Turon ist der Abstieg durch den Kesselrand von Masca beendet. Hier treffen wir auf die Autostraße nach Masca und die Bar Masca. Ungewöhnlich viele Besucher saßen an den Tischen vor dem Lokal und drinnen war es auch voll. Es ist die erste Pausen-Station auf dem Weg nach Masca. Hier hält auch der von Buenavista kommende Bus über Masca nach Santiago del Teide. Wenn man hier in den Bus einsteigt, hat man bei viel Andrang eine gute Chance mitgenommen zu werden. Unten im Ort kann es passieren, dass der Bus (auf der Strecke fahren wegen der vielen Kurven nur kleine Busse) zu voll ist und man auf den nächsten Bus warten muss. Und das dauert. Die zeitlichen Abstände der Busse sind eigentlich zu weit auseinander.
Wir überlegen auch, hier in El Turon auf den Bus zu warten. Wir fragen im Restaurant nach dem nächsten Bus. Der komme in zwei und einer halben Stunde, war die Auskunft. Das konnten wir nicht so recht glauben. Aber mit der App des Titsa-Busfahrplans kommen wir nicht richtig klar.
Also beschließen wir weiterzugehen. Unten an der Straße ist das letzte Stück bis Masca dann ein Panoramaweg. Vor zwei Jahren wurde entlang der Straße ein Holzsteg über den Straßenhang gebaut.
In Masca stellen wir im Restaurant Aqui me quedo (ich werde hier bleiben) die gleiche Frage nach der Busabfahrtzeit und erhalten die gleiche Antwort, zwei und eine halbe Stunde. So lange wollen wir dann doch nicht bleiben. Also fragen wir nach einem Taxi. Das ist eine gute Alternative zum Bus, die Taxis sind auf Teneriffa immer noch sehr preiswert. Aber, es gibt kein Taxi nach Santiago. Es herrsche „guerra“, die beiden Orte Santiago und Buenavista würden sich wegen der Fahrten nach und von Masca bekriegen. Das war nun eine richtige Überraschung und eine schlechte Nachricht.
Ich erinnerte mich an die Masca-Wanderung mit Angelika und Andreas. Damals ist Andreas nach Santiago getrampt, um das dort zu Beginn der Wanderung abgestellte Auto zu holen. Das wollen wir jetzt auch versuchen. Notfalls gehen wir entlang der Straße über den Berg bis Santiago. Ich habe das vor ein paar Jahren schon einmal gemacht. Eine und eine halbe Stunde zeigt das Navigerät. Nicht so lang wie die Wartezeit auf den Bus. Also gehen wir die Straße Richtung Santiago hinauf, bei jedem Auto die Hand mit dem Daumen hochhaltend. Aber, obwohl der Ort so zugeparkt war, es fuhren nur wenige Richtung Santiago. Vielleicht machten die alle noch Mittag. Und die Autofahrer, die uns überholten, hielten nicht an. Zum Teil waren sie auch voll besetzt, so dass sie uns schwer mitnehmen konnten. Bis dann ein Kleinwagen hält. Am Steuer ein junge Frau, die uns mitnimmt. Sie stammte aus Görlitz, kannte das Hotel Schwippbogen, in dem ich dort schon einmal übernachtet habe, und erzählte uns, dass sie seit zehn Tagen auf Teneriffa wandere. Auf den Teide war sie auch schon gestiegen, gestartet um 3 Uhr nachts, allein, nur die Kälte habe ihr zu schaffen gemacht.
Wir brauchten also nicht in der heißen Sonne die Fahrstraße nach Santiago zu laufen.
Großer Dank an die junge Frau aus Görlitz. Wir hatten jetzt auch gut Zeit für
einen ordentlichen Restaurant-Abschluss
der Wanderung. Das Restaurant in Santiago, in dem wir bei früheren
Wanderungen eingekehrt sind und das gut ist, hatte geschlossen. Wir mussten uns
also eine Alternative suchen. Die haben wir vor Erjos gefunden (notfalls wären
wir auch bis Erjos gefahren, dort gibt es ein Restaurant mit hervorragendem Carne
cabra). Am Restaurant Fleytas sind
wir sonst nur vorbeigefahren. Der Parkplatz war zwar voll, aber auf der
Terrasse war gerade noch ein Tisch frei. Wir bestellten Ropa viejas (Alte
Klamotten – ein Gericht aus Kichererbsen mit Gemüse und Fleisch, schmeckt
meistens sehr gut). Aber es gab nur noch eine Portion. Drinnen im Lokal machten
gerade vier größere Touristen-Jeeps von Tamarán Pause, wir hatten sie schon in
Masca gesehen. Von denen haben wohl viele Ropa vieja bestellt, jedenfalls gab
es nur noch die eine Portion, dafür eine richtig große. Ersatzweise habe ich
Carne cabra bestellt und es nicht bereut. Es war hervorragend, fast so wie das
in Erjos.
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Unserer Zeit
auf Teneriffa
Februar 2024
27.
Februar 2024
Frühlingsblumen:
Der Honkong-Orchideenbaum schmückt viele Straßen in Puerto de la Cruz. Alle Orchideenbäume sollen von einem Baum in Hongkong stammen, den ein französischer Missionar 1880 auf einer Hongkong-Insel entdeckt hat. Sie werden aus Stecklingen vermehrt, da der Orchideenbaum keine Samen produziert. Die Flagge von Honkong zeigt eine stilisierte Orchideenblüte.
Unserer Zeit auf Teneriffa
Februar 2024
27. Februar 2024
Wanderung El Palmar und Faro Punta de Teno
Wanderung mit Ulrike am 23.
Februar 2024.
Von El Palmar zum
Leuchtturm Punta de Teno bedeutet, einmal
über den ganzen Berg des Teno-Gebirges zu gehen. Anfahrt mit dem Bus bis El
Palmar und zum Ende der Tour mit dem Shuttle-Bus vom Leuchtturm nach
Buenavista.
Entsprechend früh (8 Uhr) sind wir mit dem Bus in La
Paz abgefahren, nach Buenavista del Norte und von dort mit dem Bus, der nach
Santiago del Teide fährt, bis nach El Palmar. So unser Plan. Aber der Bus nach
Buenavista fuhr auf der Strecke so viel Verspätung ein, dass die Umsteigezeit
für den Bus nach El Palmar weit überschritten wurde. Von Buenavista nach
Santiago hat das Titsa-Busunternehmen einen sehr ausgedünnten Fahrplan. Der
nächste Bus wäre in drei Stunden gefahren. Also mussten wir umplanen. Der
Shuttlebus zwischen Buenavista und dem Teno-Leuchtturm fährt alle Stunden (für
andere Fahrzeuge ist die Strecke wegen Steinschlaggefahr grundsätzlich
gesperrt). Auf den nächsten brauchten wir nur eine Viertelstunde zu warten.
Also haben wir unsere Wandertour
umgedreht.
Der Leuchtturm ist einer von sieben auf der Insel Teneriffa. In Buenavista ist
einer zu sehen, bei der Küstenwanderung kommen wir an ihm vorbei. Ganz in der
Nähe von La Paz, am Parkplatz am Hafen blinkt der Faro de Puerto de la Cruz. Am
Leuchtturm Faro de Anaga waren wir bei einer früheren Wanderung. Der Anaga-Leuchtturm
ist der älteste der Insel, seit 1864 ist der in Betrieb.
Ein erster Leuchtturm wurde an der Küste des
Tenogebirges 1897 in Betrieb genommen, damals mit kleinen Wohnungen aus
behauenen Steinen für zwei Wärter-Familien. 1978 wurde der neue Leuchtturm
gebaut. Heute werden alle Leuchttürme der Insel zentral gesteuert.
Es war das erste Mal, dass ich die Strecke von Buenavista zum Leuchtturm gefahren
bin. Es ist spektakulärer als auf der Straße von Masca nach Santiago. Steil fällt der Felsen neben der schmalen
Straße hinunter zum Meer. Von Buenavista aus sieht man hoch oben am Mirador Punta del Fraile das helle
Tunnelloch des ersten, hier sehr kurzen Tunnels. Ein weiterer, längerer Tunnel
folgt. Nicht beleuchtet, nicht ausgebaut, der nackte Felsen ist geblieben, wie
er durch den Tunneldurchbruch ausgeschlagen wurde.
Um 10.30 Uhr konnten wir
an der Bushaltestelle Punta de Teno
starten. Zunächst ein Stück zurück auf der Straße, bis zum Einstieg des
Wanderweges neben der ehemaligen Tomaten-Finca. Bei einer früheren Wanderung
reiften unter den großen Gewächshäusern noch die Tomaten. Jetzt passiert hier
wohl nichts mehr. Die Gebäude und die ganze Anlage der Primasol Gold S.L.
(Produktion und Vermarktung von Früchten) sehen verlassen aus. Nur die
Windräder am Rande drehen sich unermüdlich.
Wind hatten wir heute auch genug. Es war schon ein Sturm,
der uns bei dem Aufstieg über den Serpentinenpfad entgegenblies. Entsprechend
lange haben wir auch gebraucht. Zunächst den
Berg hinauf. Dann am Rand des Barranco
de las Cuevas weiter bergauf und immer gegen den Wind. Gut, dass wir die
Wanderanoraks anziehen konnten, die wir trotz der guten Wettervorhersage
vorsorglich mitgenommen hatten. Hinter den Häusern, eher Hütten, von Las Cuevas folgt der Wanderweg der
ausgebauten Straße über die Hochebene des Tenogebirges. „Hoch“ ist schon richtig,
der Montaña del Vallado hat eine Höhe 780 Meter über dem Meer, aber eben ist
das Gelände nicht. Der Berg fällt stetig zum Meer hin ab (wir gehen umgekehrt
hinauf) und ist durch einigen Barrancos auch ziemlich zerklüftet.
Nach Las Cuevas folgt El Cerado, das auch nur aus den Hütten
einer Ziegen-Finca besteht. Allerdings sehen wir hier oben fast keine Ziegen.
In La Paz begegnen wir öfter einer Ziegenherde, hier nicht. Bei einer früheren
Wanderung bin ich weiter südlich an einer Ziegenfarm (Queseria Naturteno)
vorbeigekommen.
In
den Reiseführern wird meist beschrieben, dass die – wenigen – Menschen, die
hier oben wohnen, von ihren Ziegenherden
lebten. Und dass es so viel Ziegenhirten wie Häuser gebe. Tatsächlich gibt
es wenige Häuser, weit auseinandergezogen und in der Ferne zu sehen.
Wir gehen am Montaña del Vallado vorbei. Man sieht
am Berg, wie auch an vielen anderen Stellen der Landschaft, noch deutlich die alten Terrassenfelder, die schon
lange aufgegeben sind und nur noch an wenigen Gehöft nahen Stellen
bewirtschaftet werden.
In Teno Alto kehren wir im Restaurant Los Balaideros ein. Es ist gut besucht, viele Wanderer
und Ausflügler. Dann gehen wir den Weg, den wir sonst von El Palmar kommend
hinaufgegangen sind, hinunter. Mit dem bekannten Auf und Ab durch die
Barrancotäler, die das Gebirge durchziehen. Bis hinunter zur Straße in El Palmar.
Wir haben auf der Wanderung viel weniger Blumen blühen sehen als in früheren Jahren. Es ist zu trocken. Der Teide hatte dieses Jahr nur ein paar Tage eine Schneedecke und es regnete die ganze Saison viel zu wenig. Die Inselregierung warnt auch schon vor einer drohenden Wasserknappheit.
Hier wollen wir mit dem
Bus nach Buenavista und dann zurück nach La Paz fahren. Aber wir kommen zu spät
unten im Tal an. Der Bus von Santiago über Masca nach Buenavista ist vor einer
halben Stunde vorbeigefahren. Der nächste Bus soll in einer und einer halben
Stunde kommen. So lange wollen wir hier nicht warten. Wir erinnern uns an die
gute Erfahrung, die wir mit Trampen
bei der Masca-Tour gemacht haben. Und tatsächlich, schon das zweite Auto hält
an und nimmt uns mit. Sogar bis nach Icod, bis zur Busstation werden wir von
einer gut Deutsch sprechenden Italienerin und ihrer Tochter, die jetzt in Icod
leben, gebracht. Und während der Fahrt hatten wir auch noch ein interessantes
Gespräch. Unsere Fahrerin war weit in Italien und der Welt herumgekommen. In
der nächsten Woche, so erzählte sie, werde sie für einen Monat nach Sansibar
fliegen, wo ihr Mann gerade arbeite. Danke für das Mitnehmen.
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Unserer Zeit auf Teneriffa
Februar 2024
11. März 2024
Wanderung Los Silos nach La Tierra del Trigo
Wanderung mit Ulrike am 5.
März 2024.
Man kann auch von Tierra del Trigo hinauf nach Erjos oder, etwas kürzer, nach Ruigómez wandern und von dort mit dem Bus zurückfahren. Dann ist man aber auf den Bus angewiesen und auf dieser Strecke ist der Busfahrplan sehr ausgedünnt. Darum haben wir die Fortsetzung der Wanderung hinunter nach Los Silos gewählt.
Start in Los Silos am Parkplatz an der Kirche. Der Wanderweg ist gut ausgeschildert und führt zunächst auf der Calle Sussana hinaus aus dem Ort. Vorbei an einem revovierten oder nachgebauten historischen Waschplatz. Der Weg steigt leicht an, rechts und links sind mehrere Fincas mit Avocado, Orangen und Gemüsefelder.
Der Name Los Silos
bezieht sich auf die Getreidelager, die zu Anfang des 16. Jahrhunderts dort
standen. Im nordwestlichen Teil der Insel, der Region Isla Baja, zu der auch Buenavista
und Garachico gehören, wurde zu Anfang der Besiedlung Weizen angebaut (wie auch
in Tierra del Trigo). Später folgte Zuckerrohr.
Eine Erinnerung an den Zuckerrohranbau ist an der Küste von Los Silos noch zu sehen. Es ist der Schornstein einer Zuckerfabrik. Die stammt allerdings nicht aus dem 16. Jahrhundert. Ende des 19. Jahrhunderts hatte eine englische Firma noch einmal versucht, den Zuckerrohranbau wiederzubeleben und eine mit einer Dampfmaschine angetriebene Zuckermühle, in der das Zuckerrohr ausgepresst wurde, gebaut. Schon 1913 wurde auf den lukrativeren Bananenanbau umgestellt und das Gebäude eine Bananenpackerei.
Hinter der letzten Finca ist der Beginn des
eigentlichen Wanderweges durch den Barranco
de Cuevas Negras hinauf nach Erjos. Der Anstieg wird jetzt steiler. Rechts und
links sind die steilen Felswände, stark zerklüftet und mit vielen Öffnungen,
die dem Barranco den Namen gegeben haben,
schwarze Höhlen.
Tierra del Trigo, Land des Weizens, ist
ein kleines Dorf oberhalb von Los Silos. Früher wurde hier Weizen angebaut,
heute Wein, Gemüse und Kartoffeln. Es sind keine ebenen Weizenflächen gewesen.
Das Getreide zur Versorgung der Bevölkerung musste auf Terrassenfeldern
angebaut und geerntet werden, die die Berge hinauf angelegt wurden.
Ebene
Felder waren an der Küste von Los Silos bis Buenavista. Von Tierra del Trigo
aus ist diese Küstenebene gut zu sehen, im Kontrast zu den Terrassenfeldern an
den Berghängen. In der Ebene wurde kein Getreide sondern Zuckerrohr angebaut,
jetzt Bananen.
Nach da unten müssen wir hin
So „gestärkt“ machten
wir uns auf den Weg hinunter nach Los Silos. Der Ausblick von hier oben hinunter auf die ganze Küstenebene von Los Silos und Buenavista del Norte ist toll. Nicht
so toll war der Abgang in vielen Serpentinen. Aber den Metern hinauf folgen
zwangsläufig die Meter hinunter. 54o Meter hoch war der höchste Punkt und die
gingen wir jetzt hinunter. Auf der Komoot-Karte war die Oberfläche der Serpentinen als Straßenbelag
gekennzeichnet. Genau so wie der Weg im Barranco de las Cuevas Negras. Dort
bestand der Straßenbelag aus den Felssteinen, mit denen der Camino real einst
gepflastert wurde. Hier war der Straßenbelag eine neue Teerstraße. Für einen
Wanderer nicht so ideal, aber dafür sehr trittsicher. Und mit herrlichen Ausblicken hinunter zum Meer und auf
die steilen Bergwände am Rande.
Die Sonne schien und die Wanderjacken, die wir im Barranco angezogen hatten, konnten wieder in den Rucksack gepackt werden. Wir erreichen die ebene Straße, gehen wieder durch Finca-Gebiet, überqueren die Hauptstraße nach Buenavista und erreichen über die etwas langweilige Ortseingangsstraße unserem Startpunkt an der Kirche.
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Unserer Zeit auf Teneriffa
Februar 2024
11. März 2024
Wanderung Küste von Buenavista del Norte
Wanderung mit Uschi,
Maria, Marianne und Bert, Ruth und Jürgen am 8. März 2024.
Eine kurze Wanderung um den Golfplatz von Buenavista del Norte. Start wie auch bei den früheren Touren am Friedhof von Buenavista. Gutes Wetter, Sonnenschein und hohe Wellen. Der Wind sorgte für leichte Briesen feuchter und salzhaltiger Luft. Ein Spaziergang wie an einem Gradierwerk.
Einkehr im Restaurant El
Burgado. Beim letzten Mal war die Terrasse wegen zu starken Windes gesperrt.
Heute kam der Wind aus der richtigen Richtung, so dass wir bei einem Bier oder
Wein die am Ufer heranrollenden Wellen beobachten konnten.
Anders als sonst sind
wir vom El Burgado den Küstenweg nicht weitergegangen. Wir wollten diesmal
rechtzeitig das Restaurant Mundial in La Caleta de Interián vor Los Silos
erreichen. Das schließt am Nachmittag und bei der kompletten Wanderung wären
wir zu spät gekommen. So sind wir die Straße um den Golfplatz herum gegangen,
vorbei am Golfhotel Hacienda del Conde und den Lavaderos (Wachplatz) im
Barranco de Triana. Gleich hinter dem Barranco liegt das Stadtzentrum von
Buenavista. Von dort führt eine Straße fast geradezu nach Norden zum Cementario.
Das Mundial ist sehr zu empfehlen, die Fisch-Gerichte waren sehr gut. Neben dem Restaurant war zwischen den Küstensteinen die Natur-Saline von La Caleta de Interián. Das Salzwasser schwappte bei Flut in die kleinen Vertiefungen zwischen den Steinen und wurde bei Ebbe von der Sonne getrocknet. Die Fischersfrauen hatten Salz zum einsalzen der Fische und sicher auch zum Kochen.
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Unserer Zeit auf Teneriffa
Februar 2024
24. März 2024
Unserer Zeit auf Teneriffa
März 2024
6. April 2024
Zwei kleineWanderungen
Die Saison auf Teneriffa nähert sich dem Ende. Zwei kleinere Wanderungen haben wir noch gemacht, am 17. März zum Höhlendorf Chinamada und am 29. März über zwei Vulkane ganz in der Nähe.
Zum Höhlendorf Chinamada
Wir gehen auf dem Wanderweg das Stück bis nach Chinamada. Wir kommen an dem einsam gelegenen Ziegengatter vorbei. Das Finka-Haus ist renoviert und frisch weiß gestrichen worden. Aber es ist hier oben sehr trocken. Die wenigen Ziegen bleiben im Schatten der Besenheide liegen. Früher waren es mehr und sie sind immer gleich an das Gatter gekommen.
In Chinamada machen wir im Restaurante la Cueva unsere Pause. Das Restaurant ist vor den Berg gebaut worden und hat eine Wohnhöhle als Gastraum. In Chinamada wohnen wohl keine Bewohner mehr dauerhaft. Die Höhlenhäuser werde für Wochenendaufenthalte genutzt, einige als Ferienhäuser vermietet. Gut hrgerichtet sind alle Häuser.
Auf den Ausflug zum Mirador Augaide, den wir sonst gemacht haben, damit die Wanderung nicht zu kurz wurde, haben wir heute verzichtet. Es sollte eine gemütliche Wanderung sein.
Link zu einer früheren Wanderung mit Ausflug auf den Morro Aguaide.
Über zwei Vulkane
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Unserer Zeit auf Teneriffa
April 2024
9. April 2024
Die letzte Wanderung: El Palmar - Pista Monte Agua
Unserer Zeit auf Teneriffa
April 2024
19. April 2024