Die Schlösser der Loire

Metz – Nancy – Sancerre 

Juni 2025 

Eine Fahrt mit Studiosus zu den Schlössern im Tal der Loire und weiter nördlich in der Ile-de-France vom 20. bis 29. Juni 2025.

Von unserer Reise, den Schlössern, Kathedralen, Städten und Landschaften berichte ich in Tagesabschnitten entsprechen dem Reiseverlauf:
(1) Metz – Nacy – Sancerre
(2) Chambord – Cheverny – Blois
(3) Amboise – Chenonceau
(4) Tours – Villandry – Azay-le-Rideau
5) Chartres – Rambouillet – Versailles
(6) Fontainebleau – Troyes 

Hier der erste Bericht:

Metz – Nacy – Sancerre


1. Tag Freitag 20. Juni 2025
Anreise Bahn Berlin nach Mannheim.
Busfahrt Mannheim nach Metz.
Übernachtung Hotel Mercure in Metz.
2. Tag 21 Juni 2025
Fahrt von Metz durch das Moseltal über Nancy nach Sancerre an der Loire.
Übernachtung Hotel Panoramic in Sancerre. 

Anreise von Berlin nach Mannheim mit der Bahn. Der ICE kam pünktlich an und so hatten wir in Mannheim noch Zeit bis zur Abfahrt des Studiosus-Busses. Ganz in der Nähe des Bahnhofs ist das Mannheimer Schloss.  Das barocke Schloss war die Residenz der Kurfürsten von der Pfalz. Im 2. Weltkrieg wurde es fast vollständig zerstört und in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Jetzt nutzt die Universität Mannheim die Räume.
Am Freitag wurde auf dem Schlosshof gerade der Start für einen Mammutmarsch am nächsten Tag vorbereitet. 


Mammutmärsche gibt es in mehreren Städten. Auch in Berlin, wie im Internet zu sehen war. Die Märsche, Wanderungen, keine Dauerläufe, haben eine Streckenlänge von 42 oder 65 Kilometer. Es gibt in einigen Städten auch Extremwanderungen mit 100 Kilometer in einem Stück. Initiatoren sind zwei Personen, die die Märsche seit 2006 organisieren. Natürlich muss ein Startgeld bezahlt werden und auf der Internetseite ist der Shop mit Bekleidung und Ausrüstung unübersehbar.
 

Mannheim
320.000 Einwohner
Bundesland Baden-Württemberg
Regierungsbezirk Karlsruhe 

Mannheim liegt im nördlichen Oberrheingebiet an der Mündung des Neckars in den Rhein. Der Rhein ist hier die Landesgrenze zwischen Baden-Württemberg (rechtsrheinisch) und Rheinland-Pfalz (linksrheinisch). 

Die Stadt wurde um 1600 mit dem Bau der Friedrichsburg systematisch gebaut. Die Straßen sind wie ein Gitter rechtwinklig angelegt. Die Friedrichsburg war ein Festungsbau, den Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz zusammen mit der auf der anderen Rheinseite gelegenen Rheinschanze errichten ließ. Mannheim war damals ein Dorf. Im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) wurden die Burg und die Stadt zerstört. 

1720 verlegte der katholische Kurfürst Karl Phillip seine Residenz von Heidelberg nach Mannheim. Hintergrund war ein Streit des katholischen Karl Phillip mit dem reformierten Kirchenrat von Heidelberg. Im gleichen Jahr wurde mit dem Bau des Schlosses auf dem Gelände der im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Friedrichsburg begonnen. Der Bau dauerte 40 Jahre. 1778 verlegte der Kurfürst seine Residenz von Mannheim nach München. Er hatte das Herzogtum Bayern geerbt. 1802 kamen die Stadt und das Schloss durch den Reichsdeputationshauptschluss (Gebietsänderungen im Deutschen Reich zur Entschädigung linksrheinisch verlorengegangener Gebiete durch französische Eroberungen) zur Markgrafschaft Baden. Heute ist das Schloss Sitz der Universität Mannheim. 

Begrüßung am Bahnhof
Die Acanthus-Blüten erinnern uns an eine Reise nach Rom vor längerer Zeit.
Dort haben wir sie im Forum Romanum zum ersten Mal gesehen.
Die Pflanze war in der Antike ein Symbol der Unsterblichkeit.
Auf Säulenkapitellen wurde das Acanthus-Blatt als Schmuckelement abgebildet. 

Vor dem Röchling-Hörsaal im Schloss

Großherzogliches Bezirksamt in der Nähe des Schlosses.
Jetzt ist in dem Gebäude das Polizeipräsidium untergebracht. 

Mannheimer Residenzschloss der Kurfürsten von der Pfalz
Bauzeit 1720 bis 1760
Die weitläufige Anlage ist der zweitgrößte Barockschlosskomplex Europas nach Versailles. Beim Bau soll darauf geachtet worden sein, dass es genau ein Fenster mehr als Versailles hatte. Der Schlossbau überstieg die finanziellen Mittel der Kurfürsten und so wurde eine Schlossbausteuer festgesetzt.
Zuletzt war das Schloss von 1818 bis 1860 Witwensitz der Großherzogin von Baden. Nach dem Ende der Monarchie wurde das Schloss 1926 ein Museum. Nach Zerstörung im 2. Weltkrieg wird es nach dem Wiederaufbau von der Universität genutzt.   

Am Mittag starten wir mit dem Studiosus-Bus von Mannheim nach Metz. Wir durchqueren das Bundesland Rheinland-Pfalz und das französische Départment Moselle. In Metz sehen wir uns die Kathedrale mit den weltweit größten Kirchenfenstern aus dem Mittelalter und neuerer Zeit, u.a. von Marc Chagall, an. In den gegenüber der Kathedrale gebauten Bischofspalais konnte nie ein Bischof einziehen. Die Französische Revolution verhinderte das. Kirchen und Klöster wurden verstaatlicht.  Aus dem Palast für den Bischof wurde eine Markthalle für das Volk. 


Das Bundesland Rheinland-Pfalz ist 1946 in den Grenzen der damaligen französischen Besatzungszone entstanden. Im Deutschen Reich gehörten Teile des heutigen Bundeslandes zu den Länder Preußen, Hessen und Bayern. Ursprünglich (im Heiliges Römischen Reich) waren es die Kurfürstentümer Mainz, Trier und Pfalz.

 

Das Départment Moselle ist eines von 83 französischen Departments. 1871 bis 1918 war es ein Teil von  Lothringen im deutschen Reichslandes Elsass-Lothringen. 


Metz

122.000 Einwohner
Region Grand Est
Departement Moselle 

Frankreich ist in 18 Regionen aufgeteilt (13 in Europa und 5 in Übersee), die im Gegensatz zu den Bundesländern in Deutschland keine eigenen Rechte haben. Ihre Zuständigkeiten und Finanzmittel werden vom Zentralstaat bestimmt. Die Zentralregierung ernennt die Präfekten der Region.

 

Die Regionen sind in Departements unterteilt. Es gibt in den europäischen Regionen insgesamt 101 Departements. An der Spitze der Verwaltung steht der von der Zentralregierung ernannte Präfekt des Departements. 

Die Region Grand East liegt zwischen dem Großraum Paris, Belgien und Deutschland. Sie umfasst das Gebiet von den Ardennen bis zu den Vogesen.

Das Department Moselle ist nach dem Mosel-Fluss benannt und umfasst zusammen mit dem Department Meuthe et Moselle etwa das Gebiet des ehemaligen Lothringen. Metz ist die Hauptstadt des Departments.

 

Lothringen

Nach dem Tod Kaiser Karls des Großen (747 bis 814) erbte sein Sohn Ludwig der Fromme das Reich. Dessen drei Söhne teilten das Erbe unter sich im Vertrag von Verdun 843 auf:

Karl der Kahle bekam das Westfrankenreich, aus dem später Frankreich hervorgehen sollte;

Ludwig der Deutsche erhielt das Ostfrankenreich (mit den Herzogtümern Sachsen, Bayern und Schwaben) , aus dem später das Heilige Römische Reich hervorging.

Lothar als ältester erhielt die Kaiserwürde des Römisch-Deutschen Reiches sowie das später als Mittelreich bezeichnete Lothardi Regnum, das sich von der Nordsee bis nach Italien erstreckte.

 

Lothars Reichsteil wurde nach seinem Tod unter seinen drei Söhnen im Vertrag von Prüm 855 aufgeteilt:

Der Norden wurde zu Lotharingien (Lothringen) und ging an Lothar II..

Karl von der Provence erhielt die Provence und einen Großteil Burgunds.

Ludwig II. bekam Italien und die Kaiserwürde.

 

Lotharingien wurde 959 in die Herzogtümer Niederlothringen (mit den Städten Lüttich, Achen, Köln, Utrecht) und Oberlothringen (mit den Städten Verdun, Metz, Trier) geteilt. Der größere Teil von Oberlothringen wurde das Herzogtum Lothringen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.

 

Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden Teile Lothringens (die Bistümer Toul, Metz und Verdun) Frankreich zugesprochen. 1670 besetzte der französische König Ludwig XIV. das Herzogtum. Nach dem deutsch-französischen Krieg kam das Gebiet1871 zum Deutschen Reich (bis 1918). 

Metz war französische und deutsche Festungsstadt. In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts begann der französische Festungsbaumeister Vauban mit dem Bau der Befestigungsanlage. Nach dem deutsch-französischen Krieg übernahm das Deutsche Reich 1871 die Anlagen und erweiterte sie. 

Mit dem Vertrag von Versailles kam Metz 1919 zu Frankreich. 1940 besetzte die deutsche Wehrmacht die Stadt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Metz mit Elsass-Lothringen wieder Teil Frankreichs. 

Stadtrundgang: 


Cathédrale Saint-Étienne
Im Zentrum der Altstadt.

Cathédrale Saint-Étienne de Metz

Ein Taufbecken aus römischer Zeit (2. od. 3. Jahrhundert).
Die Römer erbauten in Divodurum Mediomatricorum (der römische Stadtnahme) ein Amphitheater, Aquädukte, Thermen und Tempel.
Mitte des 5. Jahrhunderts wurde die Stadt wahrscheinlich von den Hunnen zerstört.

Der Dom St. Stephan ist eine gotische Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert mit der größten Anzahl an Kirchenfenstern der Welt. Es gibt 6.500 m² Glasfenster aus drei Epochen. Das älteste Glasfenster, dessen Urheber man kennt, ist die Große Rose von Herman de Munster an der Westfassade, die er 1381 den Auftrag erhielt. 

Die Große Rose von Herman de Munster

Zwei Drittel der erhaltenen alten Glasfenster stammen aus der Renaissance des 15. Jahrhunderts:



Zeitgenössische Buntglasfenster entstanden in den 1950er Jahren. Mehrere Fenster hat Marc Chagall (Maler, 1887 im heutigen Belarus geboren, gestorben 1885 in Frankreich) zwischen 1962 und 1969 gestaltet:

Kirchenfenster von Marc Chagall
 

Nach der Französischen Revolution wurde der Kirchenbesitz verstaatlicht. Das gilt auch heute noch. Die bis 1905 (Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat) errichteten Kirchengebäude werden vom Staat unterhalten und den Kirchengemeinden kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

Temple Neuf
Auf der Moselinsel gegenüber der Altstadt.

Die Evangelische Stadtkirche Metz wurde 1904 fertiggestellt. Durch den Zuzug evangelischer Reichsdeutscher in das katholische Metz nach dem Deutsch-Französischen Krieg (Eingliederung von Elsass-Lothringen in das Deutsche Reich) brauchte man eine evangelische Kirche. 


Palais Imperial im Bahnhof
Am südlichen Rand der Altstadt.
Der Bahnhof wurde 1908 neu gebaut. Hintergrund war die Umstrukturierung des Eisenbahnnetzes mit einem Durchgangsbahnhof in Metz aus militärstrategischen Gründen. Im Mitteltrakt des neuen, im wilhelminischen neoromantischen Stil errichteten Bahnhofs, ließ sich Kaiser Wilhelm II. einen eigenen Kaiserpavillon, das Palais Imperial, bauen.

***

 

Nach Übernachtung in Metz fahren wir am zweiten Tag im Tal der Mosel bis Nancy. Wir sind im Mittelpunkt von Lothringen. Unser Ziel ist Sancerre im Loire-Tal. Die Stadt liegt am westlichen Ufer der Loire, umgeben von den Weinbergen des Sancerre-Weingebiets. 

Mosel/Moselle


Die Mosel ist der zweitgrößte Nebenfluss des Rheins (nach der Maas). Die Quelle ist in den Vogesen. Sie fließt in einem großen Bogen um Nancy nach Metz, weiter nach Norden und dann nach Nordost. Ab Trier fließt sie in vielen Schleifen in Richtung Koblenz. 

1956 wurde zwischen Frankreich, Luxemburg und Deutschland der Moselausbau vereinbart. Die Zustimmung Deutschlands zur Moselkanalisierung war der Preis für die Anbindung Breisachs an den Rheinseitenkanal.

Siehe: Mit dem Rad von Pforzheim bis Karlsruhe,

6. Etappe Freiburg bis Straßburg.

Link zum Bericht

 

Nancy

105.000 Einwohner
Region Grand Est
Department Meuthe-et-Moselle 

Meuthe-et-Moselle liegt südlich des Departments Moselle. Es ist zusammen mit dem Department Moselle das Kerngebiet des ehemaligen Lothringen.  Nancy ist die Hauptstadt/Präfektur des Departments. 

Von Mitte des 10. Jahrhunderts bis 1766 war Nancy Hauptstadt des Herzogtums Lothringen.

 

Letzter Herzog von Lothringen war mit Stanislas Leszczyński (1677 – 1766) ein ehemaliger polnischer König.

 

Von 1704 bis 1709 war er als Nachfolger August II. (August der Starke, 1694 bis 1733 als August I. Kurfürst von Sachsen) polnischer König. August der Starke hatte sich 1694 die polnische Königskrone erkauft.  Nach der Niederlage Polens gegen Schweden im Großen Nordischen Krieg musste August der Starke auf Druck des polnischen Adels auf die polnische Königskrone verzichten und Leszczynski wurde als Nachfolger gewählt.

 

Nachdem Schweden im Krieg gegen Russland unterlag wandte sich ein großer Teil des polnischen Adels gegen den mit den Schweden paktierenden König Leszczynski und wählte 1709 August II. den Starken erneut zum polnischen König.

 

Nach dem Tod August II. gelang es Stanislaus 1733, noch einmal, zum polnischen König gewählt zu werden. Dabei hatte Frankreich mitgeholfen (Stanislaus hatte 1723 die Tochter des französischen Königs geheiratet), zum Unwillen des deutschen Kaiser Karl VI. (Heiliges Römisches Reich). Es folgte der Polnische Thronfolgekrieg. Im Ergebnis wurde 1735 der Sohn August des Starken, August III., polnischer König.

 

Im gleichen Jahr (1735) tauschte Franz Stephan von Lothringen sein Herzogtum Lothringen gegen das Herzogtum Toskana. Hintergrund war der Protest Frankreichs gegen die Heirat mit der österreichischen Thronerbin Maria Theresia, weil Frankreich Österreich vom Niederrhein fernhalten wollte. Stephan von Lothringen heiratete Maria Theresia und wurde 1745 deutscher Kaiser.
 

Nach dem Herzogtum-Tausch erhielt Stanislaus als Entschädigung für die verlorene polnische Königskrone das Herzogtum Lothringen auf Lebenszeit. Nach seinem Tod sollte es an Frankreich fallen.

Der historische Stadtkern besteht aus der Ville-Vieille (Altstadt), gebaut ab dem 12. Jahrhundert, und der Ville-Neuve (Neustadt), die ab dem 16. Jahrhundert entstand. 

Stadtrundgang:

Unser Stadtspaziergang beginnt im Bahnhofsbereich und führt uns zum Hauptplatz der Stadt, dem Place Stanislas. In der Verlängerung des Platzes ist der Place de la Carriére mit dem Gouverneurspalast. Wir gehen weiter durch den Parc de la Pepiniere zur Porte Sainte-Catherine mit einem weiteren Triumphbogen. 

Stadtrundgang Nancy

Im historischen Zentrum sind zahlreiche Herrenhäuser im Stil der Renaissance und des Klassizismus erhalten, die von den Adelsfamilien am Hof der lothringischen Herzöge erbaut wurden. Danach war um 1900r die Zeit des Jugendstils, französisch Art Nouveau.

 

Die 1911 eröffnete Brasserie Excelsior (A)
in der Ville-Vieille

 

Jugendstil-Fenster
(Rue Henri Poincaré) 

Typisch für Nancy sind Bergamottes (1)

Bergamottes sind Bonbons aus Zucker und Glukosesirup, die mit dem ätherischen Öl der Bergamotte aromatisiert werden. Bergamotte ist eine Zitrusfrucht. Die ätherischen Öle werden auch als Parfümrohstoff verwendet. Nach Nancy sind Bergamotten wahrscheinlich durch Pilger aus dem italienischen Kalabrien gekommen. 

Jugendstil-Gebäude (2)
der Chambre de Commerce et’d Industrie
Industrie und Handelskammer des Departements Meurte-et-Moselle 

Wir kommen zum Place Stanislas 

Place Stanislas (3)

Der Stanislaus-Platz wurde im 18. Jahrhundert zwischen der Altstadt und der Neustadt angelegt. Er gilt als Beispiel des französischen Klassizismus. Mehrere Gebäude umgeben den Platz, die jetzt als Hotels und Restaurants genutzt werden.

Zum 250-jährigen Jubiläum wurde der Platz 2005 in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt. Die Einweihung fand anlässlich eines Gipfels des Weimarer Dreiecks (Treffen der Regierungschefs dreier Staaten) statt, mit dem französischen Präsident Jacques Chirac, dem polnischen Präsident Aleksander Kwasniewski und dem deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder. 

Der Platz wurde von Stanislas Leszczynski in Auftrag gegeben. Im Mittelpunkt steht eine Statue von Stanislas, allerdings erst seit 1831. Davor stand hier die mit dem Platz in Auftrag gegebene Statue Ludwigs XV. (er war der Schwiegersohn von Stanislas), die in der Französischen Revolution zerstört wurde. 

Das größte Gebäude ist das Rathaus an der Südseite des Platzes. Am Giebel ist das Wappen von Stanislas angebracht.

Rathaus von 1755 am Place Stanislas 

Tor neben dem Rathaus mit Blick auf die Kathedrale von Nacy
Erst 1777 wurde Nancy Bischofssitz und die Kirche aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Kathedrale. 

Oper und Grand Hotel de la Reine 
In der Platzmitte steht die Statue von Stanislas

Gebäude des Museums der Schönen Künste gegenüber der Oper
Das Museum wurde 1793 nach der Französischen Revolution gegründet. Den Kern der Sammlung bilden beschlagnahmte Kunstwerke aus Kirchen und Privatbesitz.

Netunbrunnen 
neben dem Museum
Alle vier Ecken des Stanislas-Platzes zieren vergoldete schmiedeeiserne Gitter und Tore wie vor dem Neptunbrunnen.

Die Gebäude gegenüber dem Rathaus sind niedrigere Pavillons

An der dem Rathaus gegenüberliegenden Seite des Stanislas-Platzes:
Triumphbogen für König Ludwig XV. (4)
Stanislaus ließ ihn 1752/55 zu Ehren des französischen Königs Ludwig XV. in der Stadtmauer, die die Altstadt und Neustadt trennte, errichten. Héré war der Schöpfer des Triumphbogens und der Architekt des Stanislas-Platzes und der ihn umgebenden Häuser.

An der Seite des Triumphbogens befindet sich die Statue Jacques Callot
Callot (1592 – 1635) stammt aus Nancy. Er war Zeichner, Kupferstecher und Radierer. 

Eine schöne Fensterdekoration

Eine schöne Hausdekoration 

Place de la Carriére (5)

Es ist die Verlängerung des Place Stanislas. Der Platz entstand Mitte des 16. Jahrhunderts, als die mittelalterlichen Festungsanlagen versetzt wurden. Rund um den Platz errichteten Adelsfamilien repräsentative Stadtpalais.

 
Blick vom Triumphbogen
auf den Place de la Carriére und den Gouverneurspalast.

Place de la Carriére und Gouverneurspalast
 
Gouverneurspalast (11)
Der Gouverneurspalast wurde als architektonisches Gegenstück zum Rathaus geplant und 1750 gebaut. Der Palast war die Residenz des „Intendanten“, des Vertreters des Königs.

Gouverneurspalast

Treppe im Gouverneurspalast

An der Stelle des Gouverneurspalastes befand sich zuvor ein Flügel des Herzogspalastes. Den ließ Herzog Leopold I. abreißen, weil er dort einen neuen Königspalast errichten wurde, der nie fertiggestellt wurde.

Neben dem Gouverneurspalast befindet sich der erhaltene Teil des Palastes der lothringischen Herzöge (9), heute das Lothringen-Museum. Der Herzogspalast wurde im 15. Jahrhundert als Residenz der Herzöge von Lothringen gebaut. 

Torhaus des Herzogspalastes

Der Platz vor dem Gouverneurspalast wird von zwei Kolonaden (7) eingerahmt. Benannt ist der Platz nach Charles de Gaulles, an dessen Rede 1940 von London aus an alle Franzosen erinnert wird. 

Erinnerung an General de Gaulle
am Kolonnaden-Eingang

Basilika Saint-Epvre (8)

In der Nachbarschaft des Herzogspalasts wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts die neugotische Basilika errichtet. Sie steht auf dem höchsten Punkt der mittelalterlichen Stadt, an der Stelle einer Mitte des 15. Jahrhunderts gebauten gotischen Kirche. 

Basilika Saint-Epvre

Kirche Cordeliers (10)

Hier befinden sich die Gräber der Herzöge von Lothringen. Nur das Grab von Stanisaus ist in der Bonsecours-Kirche. 

Wir gehen durch den Park de la Pépiniére (11). Es ist die ehemalige königliche Gärtnerei, die von Stanislas an der Stelle der ehemaligen herzoglichen Gärten und der Bastionen der Altstadt angelegt wurde.  1835 wurde die Anlage in einen öffentlichen Park umgewandelt. 

Jugendstilkiosk von 1875 im Park

Im Musikpavillon wird für die Féte de la Musique geprobt
Die Féte de la Musique wird jedes Jahr am 21. Juni gefeiert. Sie geht auf ein Pariser Straßenfest im Jahr1982 zurück und gilt inzwischen als größtes Musikfest der Welt. Außer in Frankreich wird es auch in vielen Städten in Deutschland und ganz Europa gefeiert. Allein in Berlin wurden dieses Jahr 987 kostenlose Veranstaltungen im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur organisiert.

 
Am Porte Sainte-Catherine (13) endet unser Stadtrundgang
Das Tor, auch ein Triumphbogen, wurde für die Frau von Stanislaus, Katharina Opalinska, errichtet.
 

Weiterfahrt nach Sancerre. Ein Dorf auf einem Hügel oberhalb des Loire-Tals, umgeben von Weinbergen. Natürlich haben wir den Sancerre-Wein probiert. Es ist ein in Mode gekommener Wein und darum recht teuer. Die benachbarten Regionen produzieren sehr ähnliche Weine: Pouilly-Fumé, Reuilly, Quincy, Touraine.

 

Sancerre

1.400 Einwohner
Department Cher 

Die Region Centre Val de Loire liegt südlich von Paris und in der Mitte der nördlichen Hälfte Frankreichs. Die Hauptstadt/Präfektur ist Orléans.

Das Department Cher ist nach dem Nebenfluss Cher der Loire benannt. 

Der Ort Sancerre, in dem wir heute übernachten, ist ein kleines Dorf. Bekannt ist das Weinbaugebiet Sancerre. Gekeltert wird der Sancerre aus der Traube Sauvigneau Blanc. 

Blick von Sancerre auf die Weinberge

Viadukt de Saint-Satur unterhalb von Sancerre
Der Viadukt gehörte zu einer 1966 stillgelegten Bahnstrecke.
In Betrieb wurde die Talquerung 1893 genommen.

Ein Klassiker der lothringischen Küche 
ist die Quiche Lorraine. Es ist eine herzhafte Torte mit einer Füllung aus Speck, Eiern und Sahne.


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