Eine Fahrt in die Normandie und die Bretagne

Juli 2023 

Die Etappen:
1.  Von Paris nach Rouen (2.  Tag)
2. Rouen (3. Tag)
3. Von Rouen nach Mont Saint Michel (4. Tag)
4. Mont Saint Michel (5. Tag)
5. Fahrt nach Saint Malo (6. und 7. Tag)
6. Paris (8. bis 11. Tag)  
 

5. Etappe: Fahrt nach Saint Malo


Am Samstag und Sonntag
Von Mont-Saint-Michel nach Saint-Malo ist es nur eine kurze Strecke. Da wir die Überfahrt nach Jersey wegen des angekündigten Sturms und der Vorverlegung der Abfahrt abgesagt hatten, haben wir die freie Zeit für einen Umweg über  Cancale genutzt.
 

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           Jersey – zur Erinnerung

Jersey haben wir nicht gesehen. Aber die wichtigsten Informationen über die Kanalinsel will ich hier (vielleicht für später?) festhalten: 

           Kanalinsel Jersey

Sie ist die größte der Kanalinseln im südwestlichen Ärmelkanal in der Bucht von Saint-Malo (etwa 100.000 Einwohner). Die anderen Inseln sind Guernsey (etwa 60.000 Einwohner), Alderney (etwa 2.000 Einwohner), Sark (etwa 500 Einwohner). Weiter kleinere Inseln sind unbewohnt oder haben nur einzelne Einwohner.

Geologisch gehören die Kanalinseln zu Frankreich, zu dem Gebirgsmassiv, zu dem die Bretagne und die westliche Normandie gehören. Ursprünglich ein Teil des Festlandes wurden sie durch den Anstieg des Meeresspiegels nach der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren zu Inseln. Durch den Golfstrom haben die Inseln ein mildes Klima und eine mediterrane Vegetation mit Palmen und Drachenbäumen (wie auf Teneriffa). Die Entfernung zu Frankreichs Küste beträgt 20 Kilometer, nach England sind es 160 Kilometer.

Staatsrechtlich haben die Inseln einen besonderen Status. Die Einwohner sind britische Staatsbürger, haben aber eigene Insel-Pässe (Britisch Islands Balliwick of Jersey bzw. Balliwick of Guernsey). Jersey und Guernsey geben eigene Münzen und Geldnoten heraus, die auf den Inseln im Umlauf sind, aber sie gelten im Vereinigten Königreich nicht als gesetzliches Zahlungsmittel. Die Balliwick geben auch eigene Briefmarken heraus.

Die Inseln sind kein Teil des Vereinigten Königreichs von Großbritannien. Sie sind eigenständig und direkt dem britischen König in seiner Funktion als Herzog der Normandie unterstellt.

England wurde von 1066 von den Normannen erobert. Der normannische Herzog Wilhelm II. ernannte sich nach der Eroberung Englands 1066 als Wilhelm I. zum König von England (angelsächsisch-normannisches Königreich). Das Land wurde unter normannische Adligen vom Festland verteilt. Die normannische Königslinie regierte England und die Normandie bis 1154. Danach folgte eine französische Linie (das Haus Plantagenet).

1204 eroberte das französische Königreich im Französisch – Englischen Krieg (1202 – 1214) die Normandie und das anglo-normannische Königreich verlor die Normandie. Die Kanalinseln blieben aber bei der britischen Krone. Eine Folge des verlorenen Krieges war in England der Aufstand des Adels, in dessen Folge der König die Magna Charta (grundlegende Freiheiten des Adels gegenüber dem englischen König) akzeptieren musste.

Die Kanalinseln sind heute in zwei Verwaltungseinheiten gegliedert, dem Bailiwick of Jersey und dem Bailiwick of Guernsey. Die Bailiwick haben jeweils ein eigenes Parlament. Sie können eigene Gesetze erlassen, die jedoch vom britischen Kronrat bestätigt werden müssen. Zoll und Steuern sind in der Zuständigkeit der Inseln. Entsprechend sind sie ein Paradies für Steuerhinterzieher.

Eine Sonderstellung nimmt die Insel Sark (zum Bailwick of Guernsey gehörend) ein. Hier gibt es kein Privateigentum. Die Insel ist nicht nur dem britischen König unterstellt. Das Land gehört auch dem britischen König (als Herzog der Normandie), der es als erbliches Lehen an seinen Vasallen, den Herren von Sark (Seigneur) vergeben hat, der wiederum vererbbare Lehen an seine 40 Aftervasallen (Tenants, untergeordnete Grundbesitzer) vergibt oder Teile verpachtet. Es gibt 40 Grundstücke entsprechend der historischen Verpflichtung, ständig 40 bewaffnete Männer für den König bereitzuhalten.

Jersey ist die größte Kanalinsel, aber nicht wirklich groß. 8 Kilometer (Nord-Süd) und 14,5 Kilometer (Ost-West) sind die Landlängen. Die Hauptstadt ist Saint Helier. Während des 2. Weltkriegs wurden Jersey und die anderen Inseln von der deutschen Wehrmacht besetzt und als Festung ausgebaut, deren Bauten zum Teil noch erhalten sind.

Der wichtigste Wirtschaftszweig ist der Finanzsektor, in dem ein Viertel der Beschäftigten arbeiten, gefolgt von der Tourismusbranche. Die Insel Jersey ist mit der Fähre und über einen Flughafen mit vielen europäischen Verbindungen erreichbar.

Der Name der Insel ist auch auf eine Stoffart übergegangen. Bekannt ist der Jersey-Pullover. Jersey ist ein weicher, gestrickter oder gewirkter (eine Art maschinelles Stricken) Stoff.

Heute ist Jersey oft ein Mischgewebe aus Wolle, Baumwolle und Viskose (Chemiefaser). Ursprünglich wurde Jersey nur aus Schafwolle hergestellt und Jersey war schon im Mittelalter für seine Strickwaren und Wollprodukte bekannt.

Es gibt verschiedene Jersey-Arten: Single-Jersey (auch als Trikot bezeichnet), Double-Jersey, Interlok-Jersey, Jaquard-Jersey, Cloqué-Jersey. Sie unterscheiden sich in der Strickart und damit im Aussehen und in der Dehnbarkeit.

 

Nach der Insel Jersey ist der Bundesstaat der Vereinigten Staaten an der Ostküste, New Jersey, benannt. Ursprünglich bildete das Gebiet mit dem des heutigen New York die niederländische Kolonie Nieuw Nederlands, die von England übernommen wurde und als New York und New Jersey benannt wurden.

 

Saint Helier ist die Hauptstadt der Insel Jersey, die mit anderen kleineren Inseln das Baliwick of Jersey (Vogtei Jersey) bildet. Den Namen hat die Stadt nach dem Heiligen Helier, der im 6. Jahrhundert die Insel missionierte und auf Jersey umgekommen sein soll.

 

Gartenanlage Samarés Manor. Herrenhaus der Seigneur de Samarés inmitten eines großen Parks. Rosengarten. Kräutergarten. Japanischer Garten. Café und Restaurant.

1924 kaufte der Schiffsmakler und Reeder James Knott (1855 – 1934) das Anwesen und wurde Seingeur (französisch für Lord) of Samarés. Er legte in den folgenden Jahren den Garten an. Den Garten und den Titel erbte der Sohn seiner zweiten Frau, Vincent Obbard.

 

Saint Aubin. Ursprünglich ein Fischerdorf und bis Mitte des 19. Jahrhunderts insbesondere für die Kabeljaufischerei vor Neufundland (vor der Nordküste Nordamerikas) der wichtigste Hafen der Insel (den Hafen von St. Helier gab es noch nicht). Händlerhäuser aus dem 18. Jahrhundert.

 

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Die kleine Fischerstadt Cancale liegt auf der westlichen Seite der Bucht von Mont-Saint-Michel (Baie du Mont-Saint-Michel). Mont-Saint- Michel und die Bucht gehören noch zur Normandie. Die Küste und der Ort Cancale befinden sich in der Bretagne. 


Die Bretagne ist eine Halbinsel zwischen dem Ärmelkanal und der Biskaya im Atlantik. Den Namen erhielt die Region durch die Einwanderung von den britischen Inseln, von den Britonnes oder Betronen. Die Region wurde als „Britannia minor“, die kleine Bretagne bezeichnet, zur Unterscheidung von der „großen Bretagne“, dem heutigen Großbritannien.

 

Im Reich Karls des Großen war die Bretagne eine Mark des Frankenreiches. Im Französischen Im 14. Jahrhundert war die Bretagne ein selbständiges Herzogtum. Letzte Herzogin war Anne de Bretagne (1477 – 1514), die durch Heiraten auch französische Königin war.


Cancale

5.400 Einwohner
Department Ille-et-Vilaine
Region Bretagne

Cancale

Cancale gilt als die Austernhauptstadt der Bretagne. Seit dem 13. Jahrhundert werden hier Austern gezüchtet. 400 Hektar sind die Austernbänke an der Küste heute groß.. Sie gelten als die geschmacklich hochwertigsten Austern Frankreichs. Natürlich habe ich sie probiert. 

 

Die Austernbänke vor Cancale

Einer der Austern-Stände

Natürlich habe ich die Austern probiert

Weiterfahrt nach Saint Malo. Dort haben wir ohne Schwierigkeiten den Mietwagen abgegeben. Zurück nach Paris sind wir dann mit dem Zug gefahren. In Saint Malo hatten wir den restlichen Samstag und den Sonntag und konnten uns in Ruhe die Altstadt von Saint Malo (Intra Muros – innerhalb der Stadtmauern) und den historischen Ursprung, die Cité d’Aleth, ansehen. 

 
Saint Malo

Département Ille-et-Vilaine
50.000 Einwohner
Region Bretagne 

Der Name der Stadt geht auf den walisischen Mönch Machutus zurück, der die Einwohner der ursprünglich römischen Siedlung Aleth im 6. Jahrhundert missionierte. Sein Name wurde im Französischen zu Malo, der ab dem 12. Jahrhundert der Name der Stadt wurde. 

Die Siedlung Aleth befand sich auf einer Halbinsel südlich des heutigen Hafenbeckens Sablons. Auf der nördlich von Aleth gelegenen Insel entstand die Stadt Saint-Malo. 

Wahrscheinlich ab dem 6. Jahrhundert war Aleth Bischofssitz mit der Kathedrale Saint-Pierre, von der noch Ruinen erhalten sind. Erster Bischof soll der später heiliggesprochene Malo gewesen sein. 1146 wurde der Bischofssitz von Aleth nach dem sichereren Saint-Malo verlegt. Bischofsstadt war Sain-Malo bis 1801. Bischofskirche wurde die Kathedrale Saint-Vincent, die anstelle einer aus dem 7. Jahrhundert stammenden Kirche gebaut wurde. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche stark zerstört und bis 1972 restauriert. 


1801 wurde zwischen dem revolutionären Frankreich unter Führung von Napoleon Bonaparte und dem Heiligen Stuhl ein Konkordat-Vertrag geschlossen. Der katholische Glauben wurde darin zwar als Religion der überwiegenden Mehrheit der Franzosen bezeichnet, nicht aber zur Staatsreligion erklärt. Der Staat zahlte den Geistlichen ein Gehalt, die dafür dem Staat die Treue schwören mussten. Die während der französischen Revolution beschlagnahmten Kirchengüter blieben entschädigungslos beim Staat.

 

Ein Jahrhundert später (1905) beschloss die französische Abgeordnetenkammer ein Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat. Das Konkordat mit dem Heiligen Stuhl wurde aufgekündigt. Alle vor 1905 gebauten Kirchen wurden öffentliches Eigentum. Sie werden seitdem vom Staat unterhalten.

Ihre Blütezeit erlebte die Stadt Saint-Malo im 16. Jahrhundert. Die Grundlagen waren der Fischfang und der über den Hafen abgewickelte Handel, insbesondere aber auch Kaperfahrten der Korsaren. Englische und holländische Handelsschiffe wurden überfallen und ausgeraubt. Heute ist der Hafen mit einem Güterumschlag von rd. 2 Millionen Tonnen (Hamburg hat 120 Millionen Tonnen) und über 1 Million Passagiere eine wichtige Einnahmequelle für die Stadt. 


Korsaren waren Seeräuber, die mit einem Freibrief ihrer jeweiligen Regierung (Kaperbrief) die Handelsschiffe anderer Nationen kaperten. Das war ein Teil der damaligen Seekriegsführung.

Ein bekannter Korsar war der Engländer Francis Drake. Weniger bekannt ist der aus Saint-Malo stammende Korsar Robert Surcouf (1773 – 1823). In 50 Monaten eroberte oder versenkte er 47 feindliche Schiffe. Seine Basis war die französische Kolonie Ile-de-France (Insel Mauritius) im Indischen Ozean. Napoleon Bonaparte erhob ihn zum Baron. In Saint-Malo erinnert ein Denkmal an ihn.

1590 wurde Saint-Malo als unabhängige Republik ausgerufen, allerdings nur für kurze Zeit. 1594 war die Stadt wieder Teil des französischen Königreichs. 


Hintergrund der Republik-Erklärung waren die Unruhen und die Bürgerkriege in Frankreich zwischen Katholiken und protestantischen Hugenotten. Diese hatten neben religiösen Gründen auch dynastische Hintergründe, die Adelsgeschlechter Guise (Herzöge von Lothringen) und Bourbon kämpften um Macht und Königswürde. Die Könige wechselten des Öfteren die katholische und protestantische Konfession. Als 1590 die Republik Saint-Malo ausgerufen wurde, fand der achte Hugenottenkrieg statt, mit der Belagerung des von der Katholischen Liga gehaltenen Paris durch den französischen König, unterstützt von den Protestanten.

1594 wurde Heinrich von Navarra König von Frankreich, nachdem er vom Protestantismus erneut zum Katholizismus konvertiert war.

Im 2. Weltkrieg war Saint-Malo von Deutschland besetzt. Die Innenstadt (Intra Muros) wurde zum großen Teil durch englische und amerikanische Bombardierung zerstört. Sie wurde bis 1971 wiederaufgebaut. Es ist der historische Teil von Saint-Malo. Der größere Teil der Stadt liegt westlich und südlich der Altstadt. 

Auf der Insel Grand Bé vor Saint Malo ist das Grab von Francois-René Chateaubriand. Er war Schriftsteller und nach dem Sturz Napoleons eine kurze Zeit französischer Außenminister. 


Nach dem Schriftsteller soll das Chateaubriand, ein Doppellendensteak oder doppeltes Steak, benannt sein, was aber wohl nur eine Legende ist.

Von Saint Malo aus startete Jacques Cartier 1534 seine Segelreise nach Westen, um im Auftrag des Königs eine Passage nach Fernost zu finden, und entdeckte Canada. Er landete am Sankt-Lorenz-Strom und erklärte das Gebiet als französisches Land. 1535 bis 1536 erreichte er die indigenen Dörfer Stadaconé (heute Quebeck) und Hochelaga (heute Montreal). 

 

Rundgang auf der  Stadtmauer

Rundgang auf der Stadtmauer 
und später nach Aleth

Die Stadtmauer stammt aus dem Mittelalter, mit Erweiterungen im 18. Jahrhundert, 1.754 Meter lang (1) (2) (4) (5) (6) (13) (14) (15). 

Vor der Stadtmauer wurden seeseitig auf mehreren Inseln im 17. Jahrhundert mehrere Befestigungen, Forts, gebaut, die bei Ebbe zu Fuß erreichbar sind. Eines ist das Fort National, das nach den Plänen General Vauban im Auftrag des französischen Königs Ludwig XIV. gebaut wurde, um die Stadt vor Angriffen der Engländer zu schützen. 


Sébastien le Prestre de Vauban (1633 – 1707) war französischer General und Festungsbaumeister Ludwig XIV., Die Bleiurne mit Vaubans Herz wurde auf Veranlassung Napoleon I. 1908 in den Invalidendom in Paris überführt (der Bleisarg mit seinem Körper wurde in der Französischen Revolution geraubt, um aus dem Blei Kugeln zu gießen).

Vauban hat in 56 Dienstjahren 33 neue Festungen entworfen. Darunter die in Breisach (das 1648 nach Ende des 30-jährigen Kriegs an Frankreich gefallen war), gegenüber auf französischer Seite die Festungsstadt Neuf-Brisach, in Freiburg die Festung auf dem Schlossberg, Festung Landau in der Pfalz (später Bundesfestung, heute ist dort der Campus der Universität Koblenz-Landau).

(1) Tour Bidouane

Ehemaliges Pulvermagazin. Blick über die Bucht von Malo und auf die beiden Inseln Grand Bé und Petit Bé. 

Auf der Stadtmauer mit Blick auf den Tour Bidouane

Le Petit Bé und le Grand Bé

Bei Ebbe kann man zu den Inseln gehen.
Wer nicht rechtzeitig zurückkommt, bekommt nasse Füße.


Das Grab von Chateaubriand auf Grand Bé (siehe (B))

(3) Hotel de la Gicquelai
Rue de Chateaubriand
Geburtshaus des Schriftstellers und Dichters Chateaubriand von 1640. Die Rue de Chateaubriand hat das Aussehen wie vor dem 2. Weltkrieg bewahrt. Im Krieg wurden fast 90 % der Stadt zerstört und nach dem Krieg historisch, aber nicht identisch, wiederaufgebaut. 

Das Haus heute und auf einer alten Aufnahme


(4) Chateau Saint-Malo

Im 15. Jahrhundert von den Herzögen der Bretagne gebaute Burganlage, mit der sie Ihre Herrschaft über Saint-Malo und die Küste gegen englische Angriffe sichern wollten. Die Burg war mit der Stadtmauer verbunden und zu der Zeit der einzige Zugang vom Festland zur Stadt Saint-Malo.  Wie das Kloster Mont-Saint-Michel wurde die Burg aus Granitstein errichtet. Im 18. Jahrhundert wurden im Burghof Kasernen errichtet, die bis 1921 von der Armee genutzt wurden.

In einem der Festungsgebäude ist heute das Rathaus der Stadt

In dem ehemaligen Burggraben wurde 1880 ein Garten angelegt.


Das Rathaus im Chateau Saint-Malo


Ausstellungsraum im Chateau-Rathaus

 (5) Porte Saint-Vincent

Das Haupttor in das historische Zentrum "Intra Muros"

(6) Gand Porte
Es ist das älteste Eingangstor von Saint-Malo. 

Grand Porte


(7 – 8) Reederhäuser

Rue d’Asfeld 5

Häuser der reichen Reeder und Händler aus dem 18. Jahrhundert.

Eines der Reederhäuser ist das Hotel Magnon – La Demeure de Corsaire (das Haus des Korsaren). 1725 ließ es der Reeder und Korsar unter Ludwig XV., Francois-Auguste Magnon de la Rande (1679 – 1761), bauen, 59 Zimmer groß. Von der Terrasse aus konnte er das Aus- und Einlaufen seiner Schiffe beobachten. Der Gewölbekeller diente während der Französischen Revolution als Gefängnis.

Reeder-Häuser an der Stadtmauer


Wir verlassen die Stadtmauer und gehen über die Schleuse zu dem Ursprung von Saint-Malo auf die Halbinsel La Cité d'Alet, die erste Siedlung vor der Gründung von Saint-Malo.

Die Bucht vor den Reeder-Häusern hinter der Stadtmauer.
Bei Ebbe geht das Wasser stark zurück.


(9) Kathedrale Saint-Pierre d'Alet

Aus dem 9. Jahrhundert. 

1255 wurde sie in einem Streit mit Saint Malo zerstört. 

Es sind nur noch Ruinen der ehemaligen Bischofs-Kathedrale vorhanden.


Die Ruinen von Saint-Pierre

 

(10) Tour Solidor

1382 gebaut, um die Mündung der Rance zu überwachen.


Tour Solidor

Blick auf den Stadtteil Saint Servan.
Deutlich wieder der stark gefallene Wasserstand bei Ebbe.

(11) Mur romain   

Reste einer gallo-römischen Siedlung (keltische Volksgruppe der Gallier im römischen Reich), die der Mönch Machutus (Malo) im 6. Jahrhundert missionierte. Als die Überfälle der Normannen im 12. Jahrhundert zunahmen, wurde die Siedlung die nördlich gelegene Insel (heute "Intra Muros") verlegt.

Mauerreste aus römischer Zeit


Wir kehren zurück zu "Intra Morus" und setzen den Ausflug auf der Stadtmauer fort.

(13) Porte de Dinan 


(14) Bastion Saint Philippe
Die vorgelagerte Mole des Noires schützt die Hafeneinfahrt. 

(15) Bastion de la Hollande

Die Bastionen La Holande und Saint Philippe


Einige Mauer-Eindrücke:





Der Hafen:



 

  (16) Kathedrale Saint-Vincent

Nach der Verlegung des Bischofssitzes von Aleth nach Saint-Malo (1146) wurde die Kathedrale um das Jahr 1152 an der Stelle einer Kirche aus dem 7. Jahrhundert errichtet. Von diesem Bau sind noch Teile des Kreuzgangs und des Kirchenschiffes erhalten. Bis in das 18. Jahrhundert erfolgten Ergänzungen und Erneuerungen.




In der Kathedrale ist das Grab des französischen Canada-Entdeckers Jaques Cartier, der 1557 in dort bestattet wurde (Kapelle neben dem Chorumgang).



(B) Insel  Grand Bé
Auf ihr ist das Grab des Schriftstellers Chateaubriand. Auf der Insel und auf der benachbarten kleineren Insel Petit Bé wurden im 17. Jahrhundert Festungsanlagen nach den Plänen des Festungsbaumeisters Vauban gebaut. Auf Grand Bé wurde die Festung zusammen mit den im 2. Weltkrieg von der Wehrmacht darauf gebauten Geschützen von alliierten Bombern zerstört. Auf Petit Bé ist die Festung noch erhalten.

Abendstimmung - Petit Bé und Grand Bé

Übernachtung im Hotel Grand Bé Saint-Malo.


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