Zum Höhlendorf Chinamada


14. November 2022

7,5 Kilometer, 370 Meter bergauf und bergab.

Aufgezeichnet mit der Komoot-App

Eine klassische Wanderung im Anaga-Gebirge mit Las Carboneras als Ausgangspunkt. Auf der Straße vom Ortsrand (dort haben wir - Angelika, Andreas und ich - das Auto geparkt) ein Stück zurück bis zu dem Aufstieg hinauf zum Wanderweg, der vom Cruz del Carmen hinunter nach Punta del Hidalgo führt, vorbei am Höhlendorf Chinamada. Auf dem Sattel der Degollada de las Escaleras trifft der Aufstieg den Wanderweg, dem wir bis Chinamada folgen. 

Blick auf Las Carboneras mit dem Roque de Taborno

Gegenüber ist an der anderen Seite des Barranco der Roque de Taborno (das Matterhorn des Nordens) zu sehen. Auf dem Bergsattel zum Roque liegt das Torf Taborno mit dem Restaurant „Historia Para No Dormir“ (Geschichte, die einen nicht schlafen lässt). Der Chef und Koch des Restaurants ist ein Franzose und die französischen Gerichte üppig. Wir waren schon ein paar Mal dort. 

Etwa auf halber Strecke nach Chinamada liegt am Kammweg ein Bauernhaus, das inzwischen wohl saniert und neu weiß angestrichen ist. Scheinbar ist es jetzt auch bewohnt. Gegenüber ist ein großes Ziegengatter. 

Der "Ziegengatter-Berg" mit dem Bauernhaus

Die erste Kanaren-Glockenblume

Es muss ein alter Verbindungsweg nach Chinamada sein.
Bergseits ist der Weg teilweise mit alten Felssteinmauern gesichert.

Die ersten Höhlenhäuser von Chinamada und das Kirchlein „Iglesia de San Ramón“ sind zu sehen (San Ramón Nonat – Raimund Nonnatus – ein Heiliger, der in der Zeit der Reconquista die Befreiung und den Freikauf von christlichen Sklaven aus maurischer Gefangenschaft organisierte). Die in den Berg gegrabenen Wohnräume haben das gesamte Jahr über eine gleich kühle Temperatur von rd. 19 Grad. Dauerhaft ist wohl keines der Höhlenhäuser mehr bewohnt, sie sind offensichtlich Wochenend- und Ferienhäuser. Die Straßenanbindung des Dorfes von Las Carboneras aus ist dafür schon recht aufwändig. 

Chinamada

Wir gehen an den Häusern und dem Restaurant „La Cueva“ (es hat auch einen in den Berg gegrabenen Gastraum) vorbei hinauf auf den Mirador Aguiade. Von hier haben wir einen weiten Blick hinunter zur Küste und Punta Del Hidalgo. 

Punta Del Hildasgo

Zurück in Chinamada kann man im Restaurant La Cueva einkehren. Sie haben einen ordentlichen Rotwein und ganz schöne kanarische Gerichte. Aber, wie gesagt, kann man. Wenn es nicht am Montag ist. Wir waren an einem Montag unterwegs und „La Cueva“ hatte Ruhetag und das „Historia Para No Dormir“ auf der anderen Seite des Barrancos auch. Nach mancher Chinamada-Wanderung sind wir von Las Carboners weitergefahren nach Taborne, wegen der französischen Küche.  Wir entschlossen uns also, nach der Wanderung nach La Laguna zu fahren. 

Aber zunächst mussten wir von Chinamada zurück nach Las Carboneras wandern. Das ist, wenn man nicht den gleichen Weg zurückgehen will, ein gutes Stück auf der Straße. Aber man muss nicht den gesamten Weg auf der Fahrstraße zurücklegen. Seit ein paar Jahren kann man das Mittelstück der Straße durch einen Wanderweg weiter oberhalb ersetzten. Die Höhenlage des Weges hat ihren „Preis“. Über steile Treppenstufen muss man zunächst nach oben gehen und zum Schluss wieder genau so steil hinunter. Dafür hat man aber einen sehr schönen Blick auf den gegenüberliegenden Bergrücken mit Taborno und dem Roque de Taborno. Deutlich erkennt man die am Hang des Felsens längs und quer verlaufenden Dykes. Das sind Felsspalten, in denen in aktiven Vulkanzeiten Lava hinaufgedrückt wurde. Solche Dykes kann man bei vielen Wanderungen sehen. 

Der Roque de Taborno

Zum Schluss ein kurzer Anstieg auf der Straße hinein nach Las Carboneras. „Natürlich“ hat auch die Bar am Ortsanfang geschlossen, auch dort ist montags Ruhetag. Es ist die einzige von 3 Bars bzw. Restaurants, das übriggeblieben ist. 

In La Laguna wurden wir mit warmem Wetter belohnt. Das ist nicht immer so, meist weht ein kühler Wind durch die Straßen. Heute nicht. Wir sind bis zur Kirche „Nuestra Señora de la Concepción” (der Standort der Kirche wurde noch von dem Eroberer Teneriffas, Alonso Fenándes de Lugo, bestimmt). Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung montierten gerade die Weihnachtsdekoration. Das wird beleuchtet sehr schön aussehen. Gegenüber der Kirche (und auch anderswo in der Stadt) gibt es nette Bars und Restaurants. Wir waren in dem Rincón Lagunero (die Tasca la Venta, in der wir sonst öfter waren, hatte noch geschlossen). Guter Wein und und schmackhafte Tapas. Ein schöner Abschluss unserer Wanderung.


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