Rom
Reise des Freundeskreises der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)im Mai/Juni 2016
Die Erläuterungen stammen meist aus Wikipedia- und anderen Artikeln im Internet, ohne einzelne Zitierung
(10) Ostia Antica
Der
Ausflug nach Ostia Antica
begann mit dem Ausfall der Metro. Nicht wegen eines Streiks, sondern wegen
Wassereinbruch in einer U-Bahnstation Mit unserem Reiseführer waren wird an der
S-Bahnstation nach Ostia Antica, südlich des Zentrum, verabredet.
Also Plan B (den es nicht gab) und Fahrt mit dem Bus zur S-Bahnstation.
Doch welche Buslinie fährt am Sonntag dorthin?
Wir haben es geschafft und saßen mit ein wenig Verspätung in der S-Bahn.
Auf halber Strecke sind wir an E.U.R. (Esposizione Universale Di Roma) vorbeigekommen. Mussolini
ließ dieses Viertel 1942 für die geplante Weltausstellung bauen, die dann aber
wegen des Weltkriegs ausgefallen ist. (In EUR war ich, als ich als Jugendlicher
zu einem Seminar in Rom war. Einer meiner ersten Auslandsaufenthalte. Zusammen
mit meinem Studienfreund Josef Evers.
Auch damals mit der Adenauer-Stiftung)
Die S-Bahn-Linie führt an dem antiken Ostia vorbei
bis zu den Bädern der Römer an der Mittelmeerküste.
war
der Hafen Roms an der alten
Tibermündung. Heute ist die Tibermündung
5 km weiter weg. Gegründet wurde die Stadt zunächst als römische
Kolonie, militärischer Vorposten,
außerhalb Roms. Unter Kaiser
Augustus (s. antikes Rom) begann eine verstärkte Bautätigkeit. Kaiser Trajan vergrößerte den Hafen und
legte ein neues Hafenbecken an. Die Reste dieses achteckigen Hafens sind noch
heute als Lago Traiano südlich des Flughafens Fiumicino zu sehen. Daneben
entstand der Stadtteil Portus, der die alte Stadt Ostia an Bedeutung
überflügelte. Mit dem Niedergang des römischen Reiches verloren auch Ostia und
Portus ihre Bedeutung und verschwanden.
Entsprechend der Entwicklung Ostias wurden in der Blütezeit mehrgeschossige Mietshäuser gebaut. Mit Rückgang der Bevölkerung erfolgten teilweise eine Umnutzung und Umbauten zu großzügigen Villen, deren Ruinen man jetzt sieht.
(11) Ausflug in die Albaner Berge
Im Osten Roms befinden
sich die Abruzzen, im Nordosten die Sabiner Berge und im Süden die Albaner Berge. Im Westen ist die
Hafenstadt Ostia am Mittelmeer Tyrrhenisches Meer).
Einen Tag sind wir in die Albaner
Berge gefahren. Sie sind durch Vulkanausbrüche entstanden, die Seen sind
Kraterseen. Eine wunderschöne Landschaft. Die Päpste haben hier ihre –
exterritoriale - Sommerresidenz Castel Gandolfo (Aber Papst Franziskus reicht
die Turmterrasse im Vatikangarten als Urlaubsort!). Die Sommerresidenz und den
Ort haben wir aber nur vom Tal aus gesehen, als wir am Albaner See Mittagspause
hatten (sehr schön gelegen und mit guter Küche - auch das hat unser
Reiseführer gut gemacht, ebenso in
Ariccia). Dann sind wir weitergefahren, zum benachbarten Nemisee. Bekannt ist der See für seine zwei Prunkschiffe aus
römischer Zeit. Und die nächste „römische“ Station war Palestrina. Danach fuhren
wir weiter nach Ariccia. Und wem
begegnen wir dort? Wieder Gian Lorenzo Bernini, er hat den
Gerichtsplatz vor dem Palazzo Chigi entworfen.
Der
Nemisee
Auch die Führungsschicht im antiken Rom liebte die
Sommerfrische der Berge (wie wir auch), um im Sommer der Hitze der Großstadt zu
entgehen. Der Nemisee war Erholungsgebiet reicher Römer, die hier ihre Villen
hatten. Der römische Kaiser Caligula (1. Jh. n.Chr.) ließ sich hier am Nemisee zwei Schiffe bauen, eines mit dem Tempel für die Göttin Diana, das andere
als Palastschiff (mit
Warmwassertherme) für sich. Sie waren für den See zu groß und zu schwer (sie
waren natürlich mit Marmorsäulen ausgestattet, Mosaikfußböden und
Bronzeziegeln) und sanken bald.
Die Schiffe hatten schon zahlreiche moderne Ausstattungen wie Anker,
Wasserhähne, Kugellager, Pumpsysteme, die erst Ende des 19 Jh. wiedererfunden
wurden.
Aber nur für kurze Zeit. 1944
waren in der Museumshalle Flüchtlinge aus Süditalien untergebracht (die vor der
vorrückenden amerikanischen Armee geflohen waren). Sie kochten in der Halle auf
offenen Feuern und lösten so einen Brand
aus, der beide Holzschiffe vernichtete (so die Schilderung unseres
Fremdenführers). Nur wenig wurde gerettet, das jetzt zusammen mit
Rekonstruktionen ausgestellt wird.
Palestrina
ist ein kleiner Ort in den
Bergen. Dort überlagern sich die Geschichte des christlichen Roms und des antiken
Rom, wie so oft in der Region. Über dem
Ort ist der großartige Palazzo Colonna
Barberini, gebaut im 11. Jh. von der römischen Adelsfamilie Colonna (denen
die Stadt und andere Besitzungen in der Gegend gehörte) und im 17. Jh. an den
Bruder eines Barberini-Papstes verkauft. Das Interessante ist, dass der Palast
auf den Mauern eines antiken Heiligtums
der Fortuna steht, die weitgehend
freigelegt wurden. Die gesamte Stadt Palestrina wurde auf den Ruinen der
antiken Stadt Praeneste gebaut.
In Ariccia,
hat die Stadt 1988 den
Palast Chigi mit allem Inventar und Ausstattungen gekauft und als Museum
erhalten. Die Adelsfamilie Chigi Albani dela Rovere gehörte neben Borghese und
Barberini zu den bedeutendsten römischen Adelsfamilien. Der italienische Ministerpräsident
residiert in einem ehem. Chigi-Palast (s.o.). Der Palazzo in Arricia gibt einen
guten Überblick über die Lebensweise im
römischen Barock. Und Roms Baumeister Bernini
hat mit der Platzgestaltung vor dem Palast und dem Entwurf für die
gegenüberliegende Kirche Santa Maria Assunta auch seine Spuren hinterlassen.
Das ist es.
Es war eine gelungene und
schöne Reise in das antike, christliche und heutige Rom. Das lag auch daran,
dass wir mit dem Freundeskreis der Adenauerstiftung eine sehr nette und
freundschaftliche Gruppe getroffen haben. Nicht alles, was wir erlebt haben, habe
ich aufgeschrieben. Aber das wichtigste – oder das, was in Erinnerung geblieben
ist.
Bis zur nächsten Reise.
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