Teneriffa-Spaziergänge:
Die historischen Häuser von La Laguna

April 2022

In diesem Beitrag werden zwei Spaziergänge durch die historische Altstadt von La Laguna im April 2022 zusammengefasst.  Die interessantesten Plätzen und Gebäuden werden beschrieben und es gibt ein paar geschichtlichen Hinweisen.

Die Kapitel sind:
- Die Stadt San Christóbal de la Laguna
- Villa Arriba und Villa Abaco
- Plaza del Adelantado
- Calle Obispo Rey Redondo
- Plaza de los Remidos
- Plaza de la Concepción
- Calle San Augustin
- Calle de Nava y Grimón



Der Weg durch die Altstadt
Der Rundgang beginnt  und endet auf dem Parkplatz an der Pl. del Adelantado
Die Ziffern entsprechen den Markirungen im Text

Die Stadt San Christóbal de La Laguna

San Christóbal de la Laguna ist der vollständige Name der ältesten Stadt von Teneriffa.

San Christóbal wurde als Name von den spanischen Eroberern gewählt, weil die Stadt am Tag des Festes des Heiligen San Christóbal, am 27. Juli 1496, gegründet wurde. Die Guanchen nannten das Gebiet „Aguere“.

Die Lagune, auf die sich der Ortsname bezieht, gibt es nicht mehr. Es war ein Süßwasser-See. Die Kirche Nuestra Señora de la Immaculata Concepción hat in der Nähe des Südufers der verschwundenen Lagune gestanden.
 

Als Lagune wird allgemein eine vom Meer abgetrennte flache Salzwasser-Bucht bezeichnet (z.B. die von Nehrungen abgetrennten Haffs an der Ostsee). In Lateinamerika werden flache Inlandseen auch als Lagune bezeichnet. Und so auch hier für die Lagune von San Christóbal, bei der man vergeblich eine Meeresverbindung sucht.

 

Der Süßwassersee war mit ausschlaggebend, dass der spanische Eroberer Alonso Fernandez de Lugo nach der endgültigen Niederwerfung der Guanchen hier eine Siedlung gründete. Es war ein ebenes Hochplateau, was in der bergigen Topographie Teneriffas selten ist, und es war weit genug vom Meer entfernt, um vor Seeräubern geschützt zu sein.

Ein Jahr nach ihrer Gründung hatte La Laguna eine Stadtverwaltung, das Cabildo. An der Spitze stand der Gobernador (Gouverneur). Erster Gobernador war der Eroberer von Teneriffa Alonso Fernandez de Lugo. Er war es auf Lebenszeit und er trug den Titel eines Adelantado (Beamter und Repräsentant des Königs).  Ihm folgte nach seinem Tod 1525 sein Sohn. Ab 1535 besetzte die kastilische Krone das Amt. Ab 1589 wurde die zivile und Militär-Verwaltung zusammengefasst. An der Spitze standen die Capitans General.

Alonso Fernandez de Lugo (um 1456 - 1525)  war schon an der Eroberung von Gran Canaria beteiligt (1483 abgeschlossen). 1492 erhielt er von der Krone von Kastilien das Recht zur Eroberung der Insel La Palma. Das schaffte er innerhalb eines Jahres ohne nennenswerte Kämpfe durch Verträge mit den einheimischen Stammesfürsten.

Danach bekam er einen Vertrag zur Eroberung von Teneriffa. Damit begann er 1494 von Gran Canaria aus. Er finanzierte die Eroberungstruppen mit eigenen Mitteln aus seinen Besitzungen auf La Palma und mit Krediten von Kaufleuten aus Spanien und Gran Canaria. Die Überfahrt erfolgte nicht mit Kriegsschiffen sondern auf normalen Handelsschiffen. Im Gegensatz zu La Palma ergaben sich die Guanchen-Fürsten von Teneriffa erst nach langen Kämpfen.

Entsprechend dem Vertrag mit der Krone von Kastilien wurde er Alleinherrscher der Insel. Er konnte das Land im Namen der Krone verteilen. Mit dem Land bezahlte er die Kaufleute, die die Eroberung finanziert hatten, und die Anführer des Eroberungsheeres und es blieb noch genug für ihn und seine Familie übrig.

Das Cabildo war praktisch die Regierung der gesamten Insel Teneriffa. Es gab bis 1648 nur die eine Stadt auf der Insel und deren Verwaltungsgebiet war die gesamte Insel. 1648 wurde die Stadt La Orotava gegründet (zu der damals auch das heutige Puerto de la Cruz gehörte). Das übrige Inselgebiet wurde weiter von La Laguna aus (bzw. ab 1723 von Santa Cruz aus) verwaltet, bis 1812. In dem Jahr trat die spanische Verfassung von Cadiz in Kraft, die im ganzen Land Stadt- und Gemeindeverwaltungen einführte (so entstanden 1812 z.B. Arona, Icod de los Vinos, Los Silos).

Siehe den Beitrag in diesem Blog:

Kreuzfahrt Westeuropa, 1. Etappe, dort Exkursion Spanische Geschichte 3

Link Kreuzfahrt Westeuropa 1. Etappe

1531 erhielt La Laguna von der kastilischen Krone das Stadtrecht.  Darauf hatte La Laguna aber nicht warten wollen. Schon 10 Jahre vorher verlieh sie sich den Titel einer Stadt selbst, den sie 1514 beim spanischen Hof beantragt hatte. Die Entscheidung des spanischen Hofes dauerte den Stadtoberen (und wohl auch dem Adelantado de Lugo, der ja bis 1525 regierte) zu lange.

Bis 1723 war San Christóbal de La Laguna die Hauptstadt der Insel. Dann verlegte der Capitán General (die Generalkapitäne waren seit 1589 die Chefs der Insel) seine Residenz von La Laguna nach Santa Cruz. Der Hafen hatte an Bedeutung gewonnen und der Handel wuchs.

Heute ist La Laguna mit rd. 16o.000 Einwohner (mit allen Ortsteilen und zugehörigen Gemeinden) die zweitgrößte Stadt Teneriffas (nach Santa Cruz mit 210.o00 Einwohnern) und Universitätsstadt (25.000 Studierende) und Bischofssitz. Seit 1999 ist La Laguna UNESCO-Weltkulturerbe.

Zum Vergleich: Göttingen hat knapp 120.000 Einwohner und 31.000 Studierende.

 

Villa Arriba und Villa Abajo

Die erste Ansiedlung erfolgte in dem Gebiet um die Kirche Nuestra Señora de la Immaculata Concepción. Heute wird dieser Teil der Stadt als Villa Arriba (obere Stadt) bezeichnet. Die ersten Ansiedlungen erfolgten hier planlos, bis de Lugo entschied, die Stadt weiter unterhalb planmäßig zu bauen.

Von der Stadtverwaltung wurden Straßen angelegt, die schachbrettförmig geplant wurden, wie das damals bei Stadtgründungen in Europa auch erfolgte. Die Häuser mussten in einer Fluchtlinie gebaut werden. Wasser wurde mit einer Wasserleitung aus dem Mercedeswald (Anaga-Gebirge) herangeführt, die auf dem Marktplatz, dem heutigen Plaza del Adelantado, endete. Die Bürger wurden verpflichtet, sich in der Unterstadt, der Villa Abajo, anzusiedeln. Jeglicher Handel und Neubauten in der Oberstadt wurden verboten (Anordnung vom 24. April 1500. Als Grenze des zu bebauenden Stadtgebietes wird darin das Heiliggeisthospital San Agustín genannt).

Der rasche Aufbau der Stadt wurde auch durch eine Bestimmung unterstützt, nach der die Landbesitzer der umliegenden Täler ein Stadthaus in San Christóbal bauen mussten. Dadurch wuchs die Stadt bis 1515, nur 18 Jahre nach ihrer Gründung, auf 3.000 Einwohner an. So ist der historische Stadtkern entstanden, der sein Erscheinungsbild aus Ende des 16. Jahrhunderts bis heute bewahrt hat. Die Villa Abajo wurde das religiöse und politische Zentrum.

Fährt man mit dem Auto nach La Laguna (bei meinem zweiten Spaziergang), bietet sich der Plaza del Adelantado als Startpunkt an. Gleich neben dem Platz ist ein großer Parkplatz. Der ist zwar immer voll, aber wenn man sich in die Reihe der wartenden Autos stellt, dauert es nicht lange, bis man einparken kann. Es ist immer Bewegung auf dem Platz. Und die Parkgebühr ist niedrig. Für etwa einen halben Tag habe ich 1,80 EUR bezahlt. Das vergleiche man mal mit den Berliner Parkgebühren.

Man kann aber auch mit der Straßenbahn von Santa Cruz aus bequem nach La Laguna kommen. (wie wir das bei dem ersten Spaziergang gemacht haben: Heike und Heino, Heike und Wolfgang, Uschi und ich). Dann erfährt man, dass La Laguna deutlich höher als Santa Cruz liegt. Von der Endhaltestelle Trinidad ist es dann nur ein kurzes Stück bis zur Calle Obispo Rey Redondo im historischen Zentrum. Die Stadtbesichtigung kann gleich mit der Catedrale de la Laguna beginnen.

 

Plaza del Adelantado

Die Plaza war der wichtigste Platz der Stadt. Der Eroberer von Teneriffa, Alonso Fernández de Lugo, baute sich seine Residenz auf dem Grundstück neben dem damaligen Hauptplatz, auf dem sich heute das Kloster Santa Catalina befindet (westlich des Marktplatzes, an der Calle Dean Palahi). Auch die wichtigsten Verwaltungsinstitutionen entstanden in der Nähe. Direkt am Platz ließ de Lugo ein Gebäude für den Inselrat  (Cabildo Insular) bauen, es ist jetzt das Rathaus. 

Der Platz war der Marktplatz. Hier war auch der Endpunkt der Wasserleitung, die die Stadt mit Trinkwasser versorgte. Das Wasser floss durch einen Holzkanal, der aus dem Mercedeswald kam und durch die Calle Nava y Grimón verlief, die daher auch den Namen Calle Agua trug. Diese Wasserleitung bestand bis zum Jahr 1842. 

Der Plaza del Adelantado
Früher war er der Marktplatz. Seit 1843 ist er begrünt.
Der Marmorbrunnen in der Mitte des Platzes
stammt aus Marseille, aufgestellt 1870.

Die Fisch- und Fleischstände des Marktes befanden sich in der vom Marktplatz abzweigenden Calle Deán Palahí (neben dem Kloster Santa Catalina), weil dort immer ein kühler Wind durch die schattige Gasse zog. Den zugigen Wind bemerkt man bei Besuchen von La Laguna auch oft in den anderen West-Ost-Straßen. Es ist manchmal ganz schön kalt. 

Auf dem Platz gibt es Stein- und Holzbänke. Das hat seinen Ursprung in der Zeit nach der Eroberung. Damals herrschte Klassentrennung. Die Holzbänke waren den Adeligen und Reichen vorbehalten, während die untere Schicht der Bevölkerung nur auf den kalten Steinbänken sitzen durfte.

  

Ermita de San Miguel (1)


Auf der östlichen Seite des Platzes gegenüber dem Rathaus ist die Ermita de San Miguel Arcángel (Erzengel Michael). Die ehemalige Kapelle stammt von 1506 und wurde auf Veranlassung von Alonso de Lugo dort für den Schutzpatron von La Laguna, errichtet. San Miguel war auch der Namensgeber des Marktplatzes, bis der zum Plaza del Adelantado wurde, zur Erinnerung und Ehrung des ersten Adelantado von La Laguna, Fernandez de Lugo. 

Ursprünglich soll der Adelantado die Kapelle als Familienmausoleum geplant haben. Er wurde aber in dem von ihm gegründeten Franziskaner-Kloster Sankt Michael, nördlich der historischen Stadt, begraben (s.u.). 

Bis zur Errichtung des Rathauses fanden in der Kapelle auch die Sitzungen des Stadtrates (Cabildo) statt. 1547 wurde die inzwischen verfallene Kapelle wiederaufgebaut und später der Platzgestaltung angepasst. Danach wurde sie als Lagerraum genutzt. Heute ist die Kapelle ein Ausstellungsraum. Der Schutzheilige San Miguel hatte hier also nur eine kurze Zeit eine Bleibe. 

San Miguel

Neben der Kapelle San Miguel
steht seit 2013 das (moderne) Gerichtsgebäude der Stadt.

Casa Anchieta (A)


Das Gebäude entstand im 16. Jahrhundert. Der öffentliche Schreiber und Hauptmann Juan de Anchieta ließ sich damals das Haus bauen.

 

Hier wurde 1534 der Jesuitenpater José de Anchieta geboren. Er war maßgeblich an der Christianisierung Brasiliens beteiligt und gilt als einer der Gründer der brasilianischen Stadt Sao Paulo. 


Casa Anchieta wird gerade saniert.

Casa de los Marqueses de Celada - Hotel Nivaria (2)

Seinen Namen erhielt das Gebäude von dem XVII. Marquis von CeladaDon Diego Benítez de Lugo y Ascanio, der es in ein Hotel umbauen ließ, das heute seinen Töchtern gehört. Bei dem Umbau blieben nur die antike Fassade und die Holztreppe im Inneren des Hauses erhalten.


Eingangshalle

Die beiden Wappen im Eingangsbereich stammen aus dem Palast 

des II. Marquis von Celada in La Orotava aus Mitte des 17. Jahrhunderts,

der 1716 durch einen Brand zerstört wurde.

Iglesia y Convento de Santo Domingo (3)

Südlich der Bebauung des Plaza del Adelantado ist das 1522 errichtete Kloster der Dominikanermönche. In dem Kloster wurde 1612 ein Lehrstuhl für Theologie geschaffen, deutlich früher als die Universität gegründet wurde (1817). 1841 wurde das Kloster aufgelöst. Heute nutzt die Stadtverwaltung das Klostergebäude. Die Kirche Iglesia de Santo Domingo de Guzmán ist eine Gemeindekirche.
 
Der Heilige Domingo de Guzmann (1170 – 1221) stammt aus Kastilien. 1215 gründete er den Orden der Prediger, den nach ihm benannten Dominikaner Orden.  

Santo Domingo


Antiguo Colegio Dominicas (4)

Neben dem Rathaus fällt die neugotische Fassade des im 18. Jahrhundert gebauten Gebäudes auf. Es beherbergte einst eine Schule der Dominikaner-Nonnen. Heute befindet sich hier das städtische Archiv mit einer Vielzahl historischer Dokumente.

Ehemaliges Colegio Dominicas

(5) Ein großes Haus am Plaza del Adelantado, zwischen dem Hotel Naviria und dem Rathaus. Welche Geschichte es hat, konnte ich nicht herausfinden. 

Welche Gechichte hat dieses Haus?

 

Antigua Casa del Cabildo - Rathaus (6)

Das Gebäude an der Süd-West-Ecke  des Adelantado-Platzes, am Beginn der Calle Obispo,  ließ Alonso Fernández de Lugo für das Insel-Cabildo bauen. Es hat im Laufe der Zeit zahlreiche Änderungen erfahren und ist jetzt das Rathaus (Casa del Ayuntamiento). 


Das Rathaus von La Laguna.

Calle Obispo Rey Redondo

Vom Plaza del Adelantado zweigt die Calle Obispo Rey Redondo ab und führt zum Plaza de los Remedios mit der Kathedrale Nuestra Señora de los Remedios und weiter zur Plaza de la Concepción mit der Iglesia de la Inmaculada Concepción.

Die Calle Obispo Rey Redondo ist eine der ersten und wichtigsten Straßen in der Geschichte der Stadt. Sie verband die untere mit der oberen Stadt (Villa Abajo und Villa Arriba). Bis zur Pflasterung der Straße im 18. Jahrhundert fanden hier Pferderennen und wohl auch die Sortija statt (siehe zu Sortija in diesem Blog: Teneriffa Wochenbuch 49/1), weshalb die Straße auch „Calle de la Carrera“ genannt wurde.

Die Straße wurde zu Ehren des Bischofs Nicolás Rey y Redondo (1834 - 1917) benannt.

 

Casa de Los Corregidores (7)

Das Haus der Corregidore von 1545 befindet sich am Anfang der Calle Obispo. Es gehörte zu einem Gebäudekomplex des damaligen Cabildos. Es war der Wohnsitz der Corregidores während ihrer Amtszeit. Corregidores waren spanische Beamte im Dienst des Königs.

Von dem Gebäude ist nur noch das Portal erhalten.

Das Portal der Casa de los Corregidores

Casa de la Alhóndiga (8)

Alhóndigas waren städtischae Lager- und Handelshäuser für Getreide. Diese Funktion hatte auch dieses Haus von 1709.  In Zeiten des Mangels erhielten hier die ärmsten Bürger Weizen und Brot unter dem Marktpreis.

Die Fassade wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im neoklassizistischen Stil renoviert. Charakteristisch sind die symmetrisch angeordneten großen Schiebefenster.
 
Casa de la Alhóndigas

 

Casa de los Capitanes Generales (9)

Dieses Haus wurde 1631 von Diego de Alvarado Bracamonte, dem damaligen Generaloberst Teneriffas, erbaut. Bis 1723 war es die Residenz des jeweiligen Capitan General. Daher der Name Casa de los Capitanes Gernerales. 

Seit 1589 war die spanische zivile und militärische Verwaltung zusammengefasst, an deren Spitze die Capitans General standen.

Alvarado-Bracamonte wurde 1624 Gouverneur von Teneriffa und La Palma. Nach seinem Ruhestand baute er in La Laguna 1631 seinen Wohnsitz, starb aber kurz darauf. Die Erben vermieteten es an den jeweiligen Capitan General.

Ende des 19. Jahrhunderts kauften die aus Kuba stammenden Brüder Antonio und José Leal das Haus (Antonio Leal stiftete das Stadttheater Teatro Leal, s.u.).

Das Gebäude mit einem großen Innenhof beherbergt jetzt das Fremdenverkehrsbüro von La Laguna.

Haus der Generalkapitäne

Casa Riquel (10)

Haus der Familie Antonio Riquel de Angulo. Es ist ein typisches Beispiel der Architektur des 18. Jh., das seit seinem Bau kaum verändert wurde. An der ansonsten schlichten Außenfassade fallen die roten Quadersteine auf. Im Giebel ist das Familienwappen aus Marmor angebracht.

Casa Riquel


Casa Mesa (11)

Es wurde Mitte des 18. Jahrhunderts von José Jacinto de Mesa y Castilla (1690 – 1780) gebaut. Über dem Eingang ist das Markgrafen-Wappen von Francisco José de Mesa y Ponte, der 1776 erster Marqués (Markgraf) von Torrehermosa wurde.

Casa Mesa
Es ist Palmsonntag und viele Häuser sind geschmückt.


Die Häuser Riquel und Mesa stehen nebeneinander. Sie sollen auf ein zusammenhängendes Gebäude aus dem 16. Jahrhundert zurückgehen, das von einem der Eroberer, Diego de Mesa, errichtet wurde.

 

Plaza de los Remedios

Die Ursprünge des Platzes gehen auf die Zeit der Stadtgründung zurück. Alonso Fernández de Lugo veranlasste 1515 den Bau der Kirche Los Remedios (die heutige Kathedrale) an dieser Stelle.

Kirchen wurde oft an heiligen Plätzen der heidnischen Ureinwohner errichtet. Dies dürfte auch für die Kirche los Remedios gelten. Es wird vermutet, dass auf dem Platz ein Guanchen-Friedhof war.

 
An der Plaza de los Remedios:
Gut gelungen: Moderne Ladennutzungen in historischen Gebäuden.

Iglesia Catedral Nuestra Señora de los Remedios (12)


Die Stadtverwaltung, das Cabildo Municipal von La Laguna, beschloss 1515 den Bau einer zweiten Gemeindekirche (die erste Kirche war die „La Concepcion“ in der Oberstadt), deren Schutzheilige die „Nuestra Señora de los Remedios“ werden sollte.

Nuestra Señora de los Remedios (Unsere Jungfrau der guten Heilmittel) ist eine Bezeichnung für die Jungfrau Maria, die ursprünglich von dem Orden der Trinitarier stammt. Dieser Orden der „Allerheiligsten und der Gefangenen“ wurde in der Zeit der Reconquista gegründet, um von Muslimen gefangene Christen freizukaufen.

 


Es war zunächst ein bescheidener, einschiffiger Kirchenbau. Erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Kirche dreischiffig, am Ende des 18. Jahrhunderts fünfschiffig.

 

1819 wurde die Remedios-Kirche die Kathedrale des neu geschaffenen Bistums San Christóbal de La Laguna (Teneriffa, La Palma, La Gomera, El Hiero). Das Bistum entstand durch Aufteilung des Bistums Kanarische Inseln. Die Aufteilung erfolgte auf Betreiben des Titularbischofs und Beichtvaters des spanischen Königs, der von La Laguna stammte.

 

Das Bistum Kanarische Inseln hatte verschiedene Vorgänger-Bistümer:

 

1351 entstand ein erstes Bistum für die Kanarischen Inseln, das Bistum Fotunatae Insulae (Bistum der Glücklichen Inseln). Initiatoren der Bistumsgründung waren Priester auf Mallorca, die die kanarischen Inseln missionieren wollten (die militärische Eroberung der Kanaren erfolgte erst zwischen 1402 (Lanzarote) und 1496 (Teneriffa)).

1369 wird das Bistum als Bistum Telde bezeichnet. Telde ist die Nachbarstadt von Las Palmas auf Gran Canaria. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts endet die Missionsarbeit. Das Bistum erlosch.

 

1404 wird auf der Insel Lanzarote ein neues Bistum gegründet, das Bistum San Marcial de Rubicon. Den 1402 gegründeten Ort gibt es heute nicht mehr. Die Eroberer von Lanzarote hatten hier eine kleine Befestigung mit Handelsstation und Kirche errichtet.

 

1404 wird ein weiteres Bistum, das Bistum Fuerteventura mit Bischofssitz in Betancuria (Dorf auf der Insel) begründet, quasi in Konkurrenz zu dem Bistum Rubicon. Es war die Zeit des abendländischen Schisma mit Päpsten in Rom und Avignon. Zu dem Bistum gehörten alle kanarischen Inseln bis auf Lanzarote.

1431 wird nach dem Tod des Bischofs (der auch nach Ende des Schismas 1417 im Amt blieb) das Bistum Fuerteventura aufgelöst und der Bischof von Rubicon wieder alleiniger Bischof der Kanaren.

 

1485 (nachdem 1483 Gran Canaria erobert war) wird der Bischofssitz nach La Palma de Gran Canaria auf der Insel Gran Canaria verlegt und das Bistum in Bistum Kanarische Inseln umbenannt. Lanzarote war durch Piratenangriffe unsicher und die geringe Bevölkerung konnte den Bischof nicht mehr finanzieren.

 

Seitenansichten. Links ist der ehemalige Ententeich zu sehen.
Warum er angelegt wurde: ?

Die vielen An- und Umbauten zerstörten die Stabilität des Baus. Die Kirche musste 1897 wegen Einsturzgefahr geschlossen werden. 1904 bis 1913 wurde neu gebaut, nur die Fassade blieb weitgehend erhalten.

 

Um den Neubau zu finanzieren, beschritt man ungewöhnliche Wege. Altare wurden an andere Kirchen auf Teneriffa verkauft, ebenso der Schmuck der Heiligenfiguren.


Kirchenschiff und Hauptaltar

Der Hauptaltar und der Altar der Virgen de los Remidos.
Kurios war: Beim ersten Besuch konnte die Kathedrale
während des Gottesdienstes besichtigt werden. Dafür musste
ein Eintritt bezahlt werden. Beim zweiten Besuch ohne 
Gottesdienst war der Eintritt frei.

2002 musste die Kirche wieder wegen Einsturzgefahr geschlossen werden. Man hatte für den Beton Strandsand benutzt, dessen Salz die Armierung zersetzte. 2014 konnte die Kathedrale wiedereröffnet werden.

 

In der Kathedrale ist Alonso Fernández de Lugo seit 1881 bestattet. Ursprünglich war sein Grab in dem von ihm gegründeten Franziskanerkloster „San Miguel de las Victorias“, das heute das “Real Santuario (Heiligtum) del Christo de Laguna“ ist (außerhalb des historischen Stadtzentrums). 

 


Calle Obispo Rey Redondo


Typische Holzbalkone

Durchblick
von der Calle Obispo Rey Redondo zur Calle San Agustin
mit dem Augustiner Kloster.

Blick auf die Iglesia de la Concepción


Teatro Leal (13)

1915 gab Don Antonio Leal den Auftrag zum Bau des Stadttheaters. Dafür trägt der Bau auch seinen Namen. Das Geld dafür hatte er aus dem ererbten Vermögen seines Vaters, der auf Kuba große Palmen-Ländereien besaß.

Die Fassade ist im Stil des Elektizismus gestaltet (Architekturelemente früherer Baustile, wie auch der Historismus). 

 


Casa de Torre Hermosa (14)

Gegenüber dem Teatro Leal befindet sich das Hotel Aguere (der Guanchen-Name für das Gebiet von La Laguna) in dem Haus Casa de Torre Hermosa (Torrehermosa), 1736 wurde es gebaut.

Der Innenhof des Hauses ist im traditionellen kanarischen Stil mit hölzernen Galerien gegliedert. 


Plaza de la Concepción

Es war der erste Stadtplatz von La Laguna, bis de Lugo  als Adelantado den Auf- und Ausbau der Villa de Abajo befahl.


Iglesia de la Inmaculada Concepción de la Virgen María (15)

Es ist die älteste Gemeindekirche der Insel, die auch als Santa Maria de la Antígua bekannt war (um sie nicht mit der späteren Kathedrale zu verwechseln).  Das erste Gebäude stammte aus den Jahren 1511 bis 1558, mit drei Schiffen, die durch Säulen getrennt sind. In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts umfassend neugestaltet, ist die Kirche heute eine Zusammenfassung von Gebäuden verschiedener Epochen, die keinen einheitlichen Stil aufweisen. In den 1970er Jahren musste die Kirche nach dem Einsturz des Daches neu aufgebaut werden. 

Glockenturm und Eingang zur Kirche.
Die Kirche war geschlossen.

Auf der Nordseite der Kirche steht als unabhängiger Baukörper der quadratische Glockenturm. Er gilt als das Erkennungszeichen der Stadt La Laguna. Der Turm wurde zum ersten Mal im Jahr 1577 errichtet, fiel aber recht bald zusammen, um im Jahr 1630 neu erbaut zu werden. Auch dieser Bau war nicht von langer Dauer. Ein drittes und letztes Mal wurde der Turm dann im Jahr 1694 erbaut. Inzwischen hat er viele Veränderungen erfahren. 

Im unteren Teil des Turms ist eine Taufkapelle, deren Taufbecken angeblich schon für die Taufe von Guanchenfürsten diente, die sich 1496 in Los Realejos ergeben hatten.


Plaza de la Concepción

An der Plaza


Ein interessantes Restaurant am Platz.

 

Casa Museo Cayetano eines irischen Kaufmanns aus Anfang des 18. Jahrhunderts (heute ein Museum mit Sammlungen seines letzten Bewohners).           

Innenhof mit Café und Kachelwand im Museum


An der Plaza

Calle San Agustin

Es war die Straße, die früher zur Lagune führte. Sie muss damals eine bedeutende Straße gewesen sein, denn sie wurde schon 1542, viel früher als die Calle Obispo Rey Redondo, gepflastert.

Hier ist die Mamposteria-Bauart gut zu erkennen.
 (Naturstein-Mauerwerk wird verputzt)
Daneben ein Gebäude in der gleichen Bauart.


Iglesia y Convento de San Agustín (16)


Die Ursprünge des ehemaligen Klosters San Agustin gehen auf den Anfang des 16. Jahrhunderts zurück, als der Adelantado Alonso Fernández de Lugo den Orden der Augustiner dafür belohnte, dass dieser ihn bei der Eroberung und Kolonisation der Insel begleitete. Schenkungen von Ackerland, Landgütern, Wasserrechten, Grundstücken und Häusern in verschiedenen Gegenden Teneriffas machten das Kloster zu einem der reichsten der Insel.
 
Erster Prior des Klosters war der Sohn des Eroberers Jorge Grimón. Ein Nachfahre des Eroberers baute später den Palacio de Nava y Grimón.

Ab 1821 wurden die Räume des Klosters von der 1817 durch königlichen Erlass gegründete Universität genutzt. Die Universität blieb in den Gebäuden des Klosters, als dies 1837 aufgelöst wurde.

Der Turm der Klosterkirche St. Agustin.
Die Kirche ist seit einem Brand 1964 nur noch eine Ruine.


Innenhof des Klosters
 
Klostergarten

Kuppel des Treppenhauses
und eine Sammlung erhaltener Fragmente der Klosterkirche.

Gegründet wurde die Universität Universidad Literaria de San Fernando 1817 in dem Kloster der Jesuiten (Casa de los Jesuitas), das sich ebenfalls an der Calle St. Agustin befand (s.u.). Treibende Kraft für die Universitätsgründung war auch hier Bischof Christóbal Bencomo y Rodrígez, der schon die Gründung des Bistums bewirkt hatte. 1845 wurde die Universität aufgelöst. Die Zahl der Universitäten wurde in ganz Spanien auf 10 begrenzt. 1927 wurde sie erneut gegründet und die Gebäude des Campus Central südlich der historischen Altstadt gebaut. 

In den Universitätsräumen in dem ehemaligen Augustiner-Kloster wurde ein Gymnasium, das Instituto Canarias Cabrera Pinto, damals das einzige Gymnasium auf den Kanarischen Inseln, eingerichtet. 

Beeindruckend sind die Renaissance-Innenhöfe. Die Kirche wurde im Jahr 1964 durch einen Brand zerstört. In den ehemaligen Klosterräumen sind heute Museumsausstellungen und Schulräume untergebracht.


Iglesia y Hospital de Ntra. Sra. de Los Dolores (17)

Das erste ständige Krankenhaus der Stadt entstand zu Beginn des 16. Jahrhunderts, die Kirche wurde später, im 18. Jh. gebaut. Für die Gründung bedurfte es (offensichtlich) eines päpstlichen Erlasses, eine Bulle von 1514, in der das Krankenhaus der Nuestra Señora de los Dolores (Unserer Lieben Frau der Schmerzen) gewidmet wird.

Heute ist in den Räumen die Stadtbibliothek.

Das ehemalige Hospital in der Calle Juan de Vega.


Gegenüber ist die Bodegón Tocuyo, ein typisches Restaurant mit  einem Bartresen vor der Schinken- und Weingalerie. Vor der Corona-Zeit gab es mehr davon.

Bodegón Tocuyo

 

Ein Auswahl an Sherrys

Leckere Schinken

Alte Weine

Sieht nicht nur appetitlich aus


Casa Salazar (18)


Seit 1892 ist es der Sitz des Bischofs des Bistums San Cristobal de La Laguna. 2006 wurde es durch ein Feuer weitgehend zerstört, aber originalgetreu wiederhergestellt. Die Erdgeschossräume sind frei zugänglich.

Errichtet wurde das Gebäude 1629 – 1687 von der Familie Salazar de Frías, die aus Burgos in Spanien kam.  

 

Von Cristóbal Lázaro Salazar de Frías wurde der Palast fertiggestellt. Er bekam 1681 den Titel des Grafen des Salazar Tals (Condado del Valle Salazar) vom spanischen König verliehen. Das Salazar-Tal ist das Tal von San Andrés (bei Santa Cruz, es wurde später nach dem Heiligen Andreas benannt).  Das Tal hatte einer der Teneriffa-Eroberer, Lope de Salazar, von Alonso de Lugo erhalten.


Eingang
 
Innenhof

Aus früherer Zeit:
Luftbefeuchter-Stein und Wasserpumpe.

Treppenaufgang

Zugang zu den Bischofs-Räumen


 Casa de los Jesuitas (19)

Der Jesuitenorden ließ sich erst sehr spät und nur für kurze Zeit in La Laguna nieder. In der Calle San Agustin errichteten die Jesuiten 1733 ein Gebäude, 1737 fertiggestellt. Im Jahr 1767 ordnete Karl III. die Ausweisung der Jesuiten aus den Spanischen Gebieten an und der Staat wurde Eigentümer des Gebäudes

1817 wurde die Universität San Fernando in dem Gebäude gegründet. 

Heute wird das Haus von der Real Sociedad Económica de Amigos del País (Königliche Wirtschaftsgesellschaft der Freunde des Landes) genutzt. U.a. befindet sich hier das Archiv des Hauses von Nava y Grimón. 


Wirtschaftliche Gesellschaften der Freunde des Landes sind in der zweiten Hälfte  des 18. Jahrhunderts in Spanien entstanden. Ihr Zweck  war es, die neuen wissenschaftlichen und technischen Ideen zu verbreiten und die Aufklärung zu fördern. Einige von ihnen bestehen noch.

 

Die spanischen Gesellschaften sind vielleicht mit der Oberlausitzer Gesellschaft der Wissenschaften vergleichbar, die 1797 in Görlitz gegründet wurde (die ich bei meiner Fahrradtour in das Hirschberger Tal in Schlesien besuchen werde, siehe dann dort).


Casa Lercaro (20)


Es ist ein Beispiel für die Architektur eines Privathauses Ende des 16. Jahrhunderts. Die Fassade besteht, wie in La Laguna üblich, aus Mamposteria. Das ist eine verputzte Mauer aus Naturstein, die nur an den Ecken und den Fensterfüllungen mit sichtbaren Steinquadern und am Portal mit umfassenderen Canterías (Steinmetz- bzw. Steinbildhauerarbeiten) verziert ist.

Erbaut wurde das Haus von der aus Genua stammenden Kaufmannsfamilie Lercaro, die nach der Eroberung nach Teneriffa kam.

Seit 1993 befindet sich hier das Historische Museum (Museo de Historia y Antropología de Tenerife).

Casa Lercaro - Historisches Museum


Details



Zwischen den Häusern Lercaro und Montanes
 ist diese typische Holzdecke zu sehen.
In dem Haus, dass heute der CajaCanarias-Bank gehört,
ist eine Ausstellung des aus Santa Cruz stammenden
Malers Christino de Vera.

 Casa Montañes (21)

Dieses Haus aus dem 18. Jh. ist ebenfalls ein Beispiel der Zivilarchitektur. Gebaut hat es ein Francisco Montañes.  Es zeigt eine Mischung von Stilen aus ganz Europa, ein nach andalusischem Vorbild gestalteter Innenhof, englische Fenster und italienische Holzbalkone.

Das Gebäude besitzt drei Stockwerke: Im Erdgeschoss befanden sich das Lager und die Zimmer der Dienstboten, im ersten Stock waren die Wohnräume der Herrschaften und das dritte Stockwerk diente als Getreidespeicher. Entsprechend groß war die Eingangstür des Hauses.

Die Gutsherren der umliegenden Ländereien waren verpflichtet, ihr Haus in La Laguna zu bauen. Da sie ihre Ernte im Auge behalten wollten, brauchten sie auch Speicher und Lagerräume in ihren Stadthäusern.

 

Casa Linares (22)

Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert. Wie die Casa Montañes ist es wohl das Haus eines Gutsherren. Jetzt ist es ein Wohnhaus (und steht gerade zum Verkauf).

Casa Linares

Calle de Nava y Grimón

Die Straße führt vom Plaza del Adelantado Richtung Norden. Von ihr biegen die „Schachbrett“-Straßen des historischen Zentrums rechtwinklig ab.

Kommt man von der Calle San Agustin auf die Calle de Nava y Grimón, liegt rechterhand zunächst das Casino de La Laguna. Zum Plaza del Andelantado hin folgen dann der Palacio de Nava y Grimón und das Kloster Santa Catalina. Linkerhand liegen das Grand Hotel und fast schräg gegenüber das Kloster Santa Clara.  Am Ende der Calle Nava y Grimón (Plaza del Christso) ist das Kloster Real Santuario del Christo.


Convento de Santa Clara (23)

Es ist das erste Nonnenkloster der Kanarischen Inseln. Die ersten Klarissen-Ordensschwestern kamen 1547 auf Einladung und Kosten des Cabildos nach La Laguna.

Zunächst wurden sie im Franziskaner-Kloster San Miguel (Real Santuario del Christo) untergebracht (die dafür weichen mussten). 1577 stiftete Olalla Fonte del Castillo, die Tochter eines Stadtrats von La Laguna, die Klostergebäude und die Kirche San Juan Bautista  (Johannes der Täufer) an dem jetzigen Ort. Bedingung war, dass ihre drei Töchter Novizinnen in dem Kloster wurden.

Das Kloster wurde nicht aufgehoben. Es leben noch Ordensschwestern in Klausur. Ein großer Teil des Gebäudekomplexes mit zwei Innenhöfen ist ein Museum. 

 Kl0ster und Real Santuario del Santisimo Christo (24)

Das Franziskanerkloster San Miguel de las Victorias wurde auf Veranlassung von Alonso de Lugo gegründet. 1506 bis 1580 wurden das Kloster und die Kirche gebaut. Nach Zerstörungen wurde es 1810 neu errichtet.

In der Kirche wird das Kruzifix Santisimo Christo de La Laguna verehrt. Es soll aus dem 15. Jahrhundert stammen.

 

La Laguna Grand Hotel (25)

Das Haus von 1776 war einmal eine Tabakfabrik.

 

Casino de La Laguna (26)

Der Privatclub wurde 1899 (von den führenden Persönlichkeiten der Stadt?) gegründet. Seit 1973 ist der Club in dem Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert (Baustil Eklektizismus wie das Theater Leal). Die Gesellschaftsräume sind den Mitgliedern vorbehalten, das Restaurant mit der Terrasse ist öffentlich.

 

Aufgang und Terrasse des Casinos

Palacio de Nava y Grimón (27)

Gegenüber dem Kloster befindet sich der Palast der Marqueses de la Villanueva del Prado, auch als Palacio oder Casa Nava y Grimón bezeichnet.

1586 ließ Thomás Grimón das Haus errichten, das 1776 umfassend erneuert wurde. Die Fassade zum Plaza del Adelantado hin wurde mit „Cantería azul“ aus einem Steinbruch bei Tegueste verkleidet.


Ein Vorfahre von Thomás Grimón war Jörg Grimón, der aus einer burgundischen (flanderischen?) Adelsfamilie stammte. 1476 ging er nach Spanien, um als Söldner für die Katholischen Könige in Granada gegen die Mauren zu kämpfen.

1496 beteiligte er sich mit einem Schiff und 50 Mann mit Musketen und Munition an der Eroberung Teneriffas. Er erhielt dafür Grundstücke in Los Realejos, Tegueste und La Laguna.

 

Eine Nachfahrin und Erbin des Grimón-Hauses heiratete 1600 Alonso Vázquez de Nava. Die Nava waren Adelige aus der spanischen Extremadura. Der Sohn, Thomás de Nava y Grimón, erhielt 1666 von dem spanischen König den Titel „Marquis (Markgraf) von Villanueva del Prado“.
 
Ein Mitglied der Familie, Alonso de Nava y Grimón, legte 1788 im Auftrag des spanischen Königs Karl III. den Garten für die Akklimatisierung der für die königlichen Gärten von Madrid und Aranjuez in den spanischen Kolonien gesammelten Pflanzen an. Er war auch der erste Leiter dieses Gartens im heutigen Puerto de la Cruz.

                        Siehe dazu den Beitrag in diesem Blog:
                        Teneriffa Spaziergänge – Botanischer Garten.
                        Link zum Beitrag

Convento de Santa Catalina de Siena (28)

Das Kloster ist an der westlichen Seite des Hauptplatzes. Die ersten vier Nonnen des Ordens der Dominikanerinnen kamen 1611 aus Sevilla. Zuvor hatte ein Regidor (Stadtrat) der Insel La Palma das Grundstück des Adelantado samt Häusern erworben und dem Dominikaner-Orden für die Einrichtung eines Klosters zur Verfügung gestellt. Nach und nach wurden auch die umstehenden Häuser in das Kloster einbezogen. Das Kloster überstand die Desarmortizazión. 


Die Desarmortizazión war die Enteignung von Kirchen- und Klosterbesitz im 19. Jahrhundert. Das begann mit Joseph I. Bonaparte (ein Bruder Napoleons) als spanischer König (1808 – 1813) und wurde von den nachfolgenden sogen. liberalen Regierungen fortgesetzt. Mit der Versteigerung der Immobilien sollte die Staatskasse saniert werden. Auch sollten Kleinbauern Land erwerben können. Das wurde aber durch Manipulationen verhindert, so dass überwiegend Großgrundbesitzer, meist städtische Adelige, das Land erwarben und die Besitzstrukturen verfestigten.

 

Etwa zeitgleich erfolgte in Deutschland die Enteignung kirchlichen Besitzes zur Entschädigung für  Landverlusten  der Fürstentümer auf linksrheinischem Territorium, die der Reichstag 1803 auf Druck von Napoleon beschloss (Reichsdeputationshauptschluss).

Zur Säkularisierung siehe den Beitrag in diesem Blog:

Radreise Berlin – Verona, 7. Teil Geschichte.

Link zum Beitrag


 
Kirche und Kloster Santa Catalina (mit dem Holzerker).
Oberhalb der Klostermauer ragt ein Holzerker hervor, mit Schlitzen, durch die man auf die Straße sehen kann. Die Nonnen durften damals nicht das Kloster verlassen und auch nicht an den kirchlichen Prozessionen teilnehmen. Durch die Fußbodenschlitze konnten sie wenigstens die Prozessionen beobachten.



Eine Besonderheit ist das Grab der La Siervita, wie die Nonne María de León Bello y Delgado genannt wurde. Sie starb 1731 im Kloster. Drei Jahre danach wurde ihre Leiche exhumiert (warum?) und sie war – wie durch ein Wunder (!?) – nicht verwest. Man brachte den Leichnam in das Kloster und an jedem Todestag (15. Februar) wird ihr Körper der Öffentlichkeit gezeigt.

Am Kloster Santa Catalina bin ich wieder am Ausgangspunkt des Spaziergangs durch San Christobál de La Laguna angekommen, am Plaza del Adelantado, der einmal nach dem Patron der Stadt benannt war, San Miguel Arcángel. Ich habe auch entdeckt, was wir (bei dem ersten Spaziergang) gesucht hatten, eine typische kanarische Bodega mit einer Schinken-Theke.