Zu Gerhart Hauptmann und den Schlössern im Hirschberger Tal
Eine Fahrrad- und
Wanderreise in das Hirschberger Tal und das Riesengebirge in Niederschlesien
und Böhmen.
Vom 9. bis 21. August 2022
(1) Anreise und in Görlitz
Görlitz
Ich habe einen frühen Zug von Berlin nach Görlitz genommen und hatte den Nachmittag Zeit für Görlitz. Ich war dort schon ein paar Mal. Diesmal wollte ich mir insbesondere die Oberlausitzer Bibliothek der Wissenschaften, die typischen Hallenhäuser und die Gründerzeitbauten rund um den Postplatz ansehen.
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Eingangshalle des Görlitzer Jugendstil-Bahnhofs von 1917 |
Zuvor ein Blick in die Geschichte der Stadt und der Region Oberlausitz
Nach der Westwanderung
germanischer Stämme wurde das Gebiet der Oberlausitz von westslawischen Sorben besiedelt. Wie viele andere Ortsnamen ist
auch der Name Görlitz slawischer Herkunft (altsorbisch: Zgorlec – Siedlung auf
einem ausgebrannten Waldstück).
Gegen Ende des 1. Jahrtausend
wurden die slawischen Gebiete durch das Ostfrankenreich erobert. Die slawischen
Stämme wurden gegenüber dem
Ostfrankenreich tributpflichtig.
Das
Ostfrankenreich ist 843 aus der
Teilung des Frankenreiches (u.a. Karl der Große) entstanden. Unter Otto I.
(Herzog von Sachsen, König des Ostfrankenreiches, König von Italien) erfolgte
der Übergang zum Heiligen Römischen
Reich (Kaiserkrönung 962 durch den Pabst).
Gegen Ende des 1. Jahrtausend entstand
östlich der Oberlausitz das polnische
Piasten-Reich unter Miezko I. . Der ließ sich taufen und erkannte die
Oberhoheit des Heiligen Römischen Reiches an und schützte sich so vor fremden
Eroberungen.
Ende des 11. Jh. kam Görlitz mit der Ober- und Niederlausitz
als Lehen zu Böhmen. Das Königreich
Böhmen gehörte zum Heiligen Römischen Reich.
Die Oberlausitz
ist etwa das Gebiet des Mitte des 14. Jh. gegründeten Oberlausitzer Städtebundes
der Städte Görlitz, Bautzen, Kamenz, Löbau, Zittau und Lauban (heute in Polen,
Luban).
Die Niederlausitz
ist die ursprüngliche Mark Lausitz. Die Grenzen sind etwa die Flüsse Spree (im
Norden), Bober (im Osten), Schwarze Elster (im Süden) und Dahme (im Westen). Im
Zentrum ist die Stadt Cottbus.
Mitte des 14. Jh. war Görlitz ein
bedeutender Handelsplatz. Die Stadt
erlangte durch das Stapelrecht für „Waid“
ein Monopol für den Handel von Blau-Tuchfarbe mit den böhmischen Ländern.
Waid ist eine ursprünglich aus Vorderasien (Türkei,
Algerien, Marokko) stammende Pflanze, aus der die Färberfarbe „Blau“ zum Färben von Tuchen gewonnen wurde.
Angebaut wurde die Färberpflanze Waid in größerem Stil in Thüringen. Konkurrenz
erhielt das Waid-Blau durch das Indigo-Blau aus Indien (auch aus einer Pflanze
gewonnen). Abgelöst wurden die Pflanzenfarben, als BASF 1880 das künstliche
Indigo entwickelt hatte.
Die getrockneten Pflanzenblätter wurden mit
Urin fermentiert. In die Brühe wurden die Tuche eingetaucht. Danach entwickelte
sich durch die Oxidation im Sonnenlicht die blaue Farbe. Eine Anekdote oder
wahr ist die Erzählung, dass die Färber mit viel Bier versorgt wurden, um viel
Urin lassen zu können. Mit dem Ausdruck „Blau
sein“ sollen die betrunkenen Färber gemeint gewesen sein.
Das Blau
der preußischen Soldatenuniformen (preußischblau) soll der brandenburgische
Kurfürst Friedrich Wilhelm (1620 – 1688) eingeführt haben, um seine
einheimischen Waidbauern zu unterstützen. Mit Görlitz hatte das aber nichts zu
tun, das gehörte zu der Zeit (bis 1815) zum Kurfürstentum Sachsen.
Ebenfalls Mitte des 14.
Jahrhunderts gründeten die Städte Bautzen, Lauban, Löbau, Görlitz, Kamenz und
Zittau den Sechsstädtebund
(Oberlausitzer Städtebund), um sich gegen Raubritter zu wehren.
1526 wählten die böhmischen Stände
den Habsburger Ferdinand I. zum König von Böhmen, der damit auch Landesherr
über die Lausitz wurde.
1623 musste Ferdinand I. die
Ober- und Niederlausitz dem sächsischen
Kurfürsten als Pfand überlassen. Er konnte die zugesagten Zahlungen für die
militärische Hilfe der Sachsen gegen Aufstände in Böhmen nicht zahlen.
Im Prager Frieden von 1635 (Katholische Liga gegen die protestantischen Reichsstände, der Dreißigjährige Krieg ging trotzdem weiter) wurde die Pfand-Überlassung in ein kaiserliches Erblehen umgewandelt. Die Ober- und die Niederlausitz wurden sächsisch.
Nach dem Wiener Kongress (1815)
musste Sachsen die Hälfte seines
Territoriums an Preußen abgeben
(der sächsische König hatte nach dem Ende Napoleons zu spät die Seite
gewechselt), darunter auch die
Niederlausitz und Teile der Oberlausitz (mit Görlitz und Lauban). Görlitz wurde Teil der preußischen Provinz Schlesien.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde Görlitz durch die Oder-Neiße-Grenze geteilt. Die östliche Vorstadt wurde
als „Zgorzelec“ polnisch. Der westliche Teil von Görlitz wurde Teil des
Freistaates Sachsen.
Wirtschaft
Im 13. Jahrhundert war Görlitz ein Zentrum
der Tuchweberei.
Mitte des 19. Jahrhunderts begann die
Industrialisierung u.a. mit der „Waggonfabrik
Görlitz AG“ (jetzt Bombardier).
Heute ist Görlitz Standort bedeutender
Unternehmen. Dazu gehören z.B. der Sandalenhersteller
Birkenstock (1.000 Mitarbeiter 2019), das Siemens-Dampfturbinen-Werk (800 Beschäftigte 2019), der
Schienenfahrzeughersteller Bombardier (800 Beschäftigte 2019). Wachsend ist die
IT-Branche mit über 1.000 Mitarbeitern. Siemens will in Görlitz ein Innovationscampus für
Wasserstofftechnologie aufbauen.
In Zgorzelec ist eine der größten Bananen-Reifeanlage Europas. Sie wurde 1993 von dem polnischen Familienunternehmen Citronex gebaut. Das Unternehmen ist der viertgrößte Bananen-Importeur in Europa mit einer eigenen Bananen-Marke „Yellow“.
Die Oberlausitzer Bibliothek der Wissenschaften
Die
Oberlausitzer Gesellschaft der
Wissenschaft ist eine der ältesten noch existierenden Gelehrtengesellschaften in Mitteleuropa. Gegründet wurde sie 1779 mit
dem Ziel der Förderung der Geschichts- und Naturkunde.
Gelehrtengesellschaften entstanden im 17. und 18. Jahrhundert. Sie
wollten zur Verbreitung „gelehrten Wissens“ und der „moralischen
Vervollkommnung“ ihrer Mitglieder beitragen. Sie gelten als Keimzelle der
politischen Öffentlichkeit in dem entstehenden Bürgertum. Im 20. Jahrhundert
wandelten sie sich häufig zu außeruniversitären Institutionen zur Förderung und
Vernetzung der wissenschaftlichen Forschung.
Frühe Gelehrtengesellschaften sind die italienische „Accademia de Lincei“ (1603 gegründet), die deutsche „Leopoldina“ (1652 in Schweinfurt
gegründet, seit 2008 in Halle) und die englische „Royal Society“ (gegründet
1660).
1945
wurde die Gesellschaft aufgelöst. Das Gebäude an der Neißestraße mit der
Bibliothek und den Sammlungen ging an die Stadt Görlitz. Im Jahr 1990 wurde die
Gesellschaft wiedergegründet.
Erhalten geblieben ist der historische Büchersaal der Oberlausitzer Bibliothek der Wissenschaften mit einer umfangreichen Bibliothek von 140.000 Bänden. Der älteste Band ist eine Handschrift aus dem 11. Jahrhundert.
Daneben gibt es das Physikalische Kabinett des Universalgelehrten und Mitbegründers der
Oberlausitzischen Gesellschaft, Adolf Traugott v. Gersdorf, und eine Reihe
weiterer Sammlungen: Graphisches Kabinett, Galerie der Aufklärung und Romantik,
Literatur- und Musikkabinett, Altertümerkabinett, Gesteins- und
Materialsammlung, Topographisches Kabinett. Das Interesse der Mitglieder der
Gesellschaft und deren Sammlungen waren breit gefächert.
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Der historische Büchersaal |
Das Barockhaus war das Stadtpalais mit
Wohn- und Handelsräumen des
Zittauer Leinwand- und Damastkaufmanns Johann Christian Ameiß, 1729 gebaut. Es gilt als das bedeutendste Handels-
und Wohnhaus der Barockzeit in Görlitz. Ameiß bewohnte in der Beletage die repräsentativsten
Räume mit prachtvollen Stuckdecken. Das originale Interieur mit wertvollen
Möbeln, Öfen, Gemälden und kunsthandwerklichen Gegenständen ist noch teilweise
erhalten.
Das Barockhaus steht an der Neißestraße, die vor 900 Jahren die Handelsstraße „Via Regia“ war. Am Untermarkt kreuzten sich die Via Regia und
der Handelsweg von Böhmen an die Ostsee.
Die Via Regia (Königliche Straße/Königlicher Weg/Hohe Straße) war im Mittelalter die
wichtigste West-Ost-Handels- und Militärstraße im Heiligen Römischen Reich. Sie
verband das Rheinland über Frankfurt (Main) und Leipzig mit Schlesien. Es war
ein Handelsweg, der unter dem Schutz der königlichen bzw. kaiserlichen
Zentralgewalt stand.
Die Via Regia führt nach Westen weiter bis Santiago de
Compostela in Spanien und im Osten bis Kiew in der Ukraine und in einem
Seitenweg bis nach Moskau.
Das Barockhaus ist zusammen
mit den Gebäuden Kaisertrutz und Reichenbacher Turm Teil des Kulturhistorischen Museums der Stadt. Die
Verwaltung des Kulturhistorischen Museums ist in dem neben dem Barockhaus
gelegenen Biblischen Haus. Das Biblische
Haus (Neißestraße 29) ließ der Weimarer Waidhändler Hans Heinze 1570 neu
aufbauen. Den Namen erhielt das Haus wegen seiner biblischen
Reliefdarstellungen an der Fassade. Von der Wüstenrot-Stiftung wurde es
renoviert.
Die Görlitzer Hallenhäuser
Zwischen 1480 und 1560 entstanden
in Görlitz die sog. Hallenhäuser.
Sie waren Wohnhaus, Kontor, Lager und Brauhaus. Die Keller waren bis zu 3
Etagen tief. Turmartige Zentralhallen und prächtige Gewölbedecken zeigten den
Wohlstand seiner Eigentümer. Vollständig erhalten sind wohl nur noch wenige
dieser Hallenhäuser. Viele sind umgebaut worden, haben andere Nutzungen und
sind nur begrenzt zugänglich (die Tourismus-Information hat nur ein Hallenhaus
zur Besichtigung, einmal in der Woche, leider außerhalb meiner Zeit in
Görlitz).
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Hallenhäuser am Obermarkt |
Das Hotel Frenzelhof war geschlossen.
Allerdings konnte ich in dem Restaurant
nicht zu Abend essen. Alle Tische in allen Räumen waren reserviert. Ich bin auf
die „Schlesische Oase“ ausgewichen, die, wie der Name schon sagt, schlesische
Gerichte serviert. Übernommen hat das Restaurant vor einiger Zeit ein
polnischer Gastwirt. Viele Restaurants seien in der Corona-Krise geschlossen
worden und dann von Polen wiedereröffnet worden, berichtete mir ein Mitarbeiter
des Hotels Schwibbogen. Viele hätten aber nach kurzer Zeit wieder aufgegeben.
Anders als die Schlesische Oase, die mit dem polnischen Wirt durchgehalten hat.
Der Reichenbacher Turm und der Kaisertrutz
Vom Reichenbacher Turm hat man nach 165 Treppenstufen (die
bin ich natürlich hinaufgegangen) einen guten Blick über die Stadt, den
Kaisertruz gleich gegenüber und den Obermarkt. Bei schönem Wetter soll die
Sicht bis in das Riesengebirge reichen, so exzellent war sie heute aber nicht.
Aber den Ofen des letzten Türmers im Türmerstübchen habe ich gesehen.
Der Reichenbacher Turm ist ein erhaltener Teil der
Stadtbefestigung. 1376 wurde er erstmals erwähnt, ist aber in seinem Ursprung
wohl älter. Die barocke Turmspitze (Laternenbau) ist später aufgesetzt worden
(1782). 1862 begann der Abbruch der Stadtbefestigung.
Jetzt ist in dem Turm eine (kleine) Ausstellung zur
Geschichte von Görlitz und deren Stadtbefestigung.
Der Kaisertrutz ist eine von einstmals 32 Basteien.
1490 wurde sie der Stadtmauer vorgelagert errichtet. Den Namen Kaisertrutz
erhielt die Bastei, weil hier im 30-jährigen Krieg die schwedische Besatzung
die kaiserlichen und sächsischen Angreifer abwehren konnte.
Jetzt beherbergt die Bastei eine kulturhistorische Ausstellung
und die Galerie der Moderne.
Der Postplatz und seine Gründerzeitbauten
Die Gründerzeit erlebte Görlitz als preußische Stadt.
Sachsen musste nach dem Wiener Kongress 1815 große Teile der Oberlausitz an
Preußen abgeben. Es war die Zeit der Industrialisierung und des Wachstums der
Städte.
Da war der freie Platz außerhalb der alten Stadtmauern
eine willkommene Erweiterungsfläche. Auf dem heutigen Postplatz war bis 1845 ein
Viehmarkt.
Als Gründerzeit wird gemeinhin die Zeit der Industrialisierung ab Mitte des 19. Jahrhunderts bezeichnet, im engeren Sinn nur
die Jahre nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871.
Zahlreiche Unternehmen wurden gegründet. Das
Eisenbahnnetz wurde erweitert. Die während der Einigungskriege auf
Kriegsgüterproduktion ausgerichtete Industrie wurde wieder auf zivile Produkte
umgestellt. Französische Reparationszahlungen (5 Milliarden Franc, es war das Dreifache
des in Deutschland damals vorhandenen Bargeldes) nach dem Deutsch-Französischen
Krieg (Friede von Frankfurt 1871) kamen dem deutschen Kapitalmarkt zugute.
So ganz frei war aber nicht der gesamte Platz. Gegenüber
der heutigen Nord-Ost-Ecke des Platzes stand ab 1473 schon die Frauenkirche. Sie wurde damals
außerhalb der Stadtmauer gebaut und erhielt zusammen mit dem Friedhof eine
eigene Wehrmauer.
Neben der Kirche wurde etwa zwanzig Jahre später ein
Spital für „Pilger, Wallfahrer, andere reisende Personen, arme Lehrer und
Schüler“ gebaut, denen es ein „Nachtlager und Behausung“ bis zur Weiterreise
bieten sollte.
1863 kaufte ein Görlitzer Kaufmann das Spital, ließ es
für eine neue Bebauung abreißen und errichtete dort ein spätklassisches/Jugendstil-Gebäude mit dem Victoria- Hotel, einem
Wiener Café und Läden (heute Büro- und Geschäftshaus).
Auf der Ostseite des ehemaligen Viehmarktes wurde 1899
der Klinkerbau des Postgebäudes
fertiggestellt. Gegenüber entstand schon vorher das Klinker-Gebäude des Amts- und Landgerichts (1865, ergänzt 1877).
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Postgebäude und Muschelminna |
Der Postplatz bildete den Mittelpunkt des um 1900 entstandenen Gründerzeitviertels in der westlichen
Innenstadt, mit geschlossener Blockrandbebauung und mit einer Durchmischung von
Wohnungen und Handwerks- und Kleinbetrieben (die allerdings nur noch teilweise
vorhanden sind).
In Görlitz sind fast 4.000 Baudenkmale aus 500 Jahren europäischer Baugeschichte erhalten: Gotik (1130 – 1500), Renaissance (15. – 16. Jh.), Barock (1600 – 1770), Jugendstil (1890 – 1910), Bauhaus/Moderne (1920er – 1930er Jahre).
Das Schlesisches Museum
Hotel Schwibbogen
Ich übernachte am ersten und am
letzten Tag meiner Rundreise im Görlitzer Hotel Schwibbogen. Das Hotel steht am Obermarkt. Gegenüber ist der Georgsbrunnen. Die Brunnenfigur stellt
einen Görlitzer Stadtknecht dar. Seit 1590 gibt es den Brunnen. Warum der Georg
heißt? Das wissen wohl nur Görlitzer aus der Zeit.
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Hotel Schwibbogen und die ehem. Klosterkirche mit dem Georgsbrunnen davor |
Lucas Cranach der Ältere
(1472 – 1553) war Hofmaler am kursächsischen Hof. In seiner Werkstatt entstanden
etwa 5.000 Gemälde. Er gilt als der charakteristische Maler der Reformation. Sein
Sohn (Lucas Cranach der Jüngere, 1515 – 1586) führte die Werkstatt fort.
Der Hotelname „Schwibbogen“ bezieht sich auf den Eingang des
Nachbarhauses. Der ist von einem Schwibbogen überspannt, mit mehreren Stockwerken
darüber.
Ein
Schwibbogen ist in der
Architektur ein bogenförmiges Strebewerk zur Abstützung von gegenüberliegenden
Mauern oder Gebäuden.
Ein erstes Haus wurde an der Stelle des
Hotels Schwibbogen 1533 gebaut. Bauherr war ein Hieronymus Schnitter (Schneider).
Sein Bruder war später Bürgermeister von Görlitz. Der Bauherr kämpfte in jungen
Jahren als Soldat des böhmischen Königs
Ferdinand I. (der später deutscher Kaiser als Nachfolger Karl V. wurde) in
Wien gegen die Türken (1529). Görlitz und die Oberlausitz waren zu der Zeit
böhmisch.
Es war die Zeit, in der ein Friedrich von Rödern von König Ferdinand I.
im Jahr 1558 die Herrschaft Friedland in Böhmen als Erblehen erhielt. Dort
bin ich bei der letzten Fahrradetappe von Haindorf bzw. Bad Liebwerda über Friedland
nach Görlitz vorbeigekommen.
So
sind der Beginn und das Ende meiner Radreise durch die Geschichte verbunden.
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Schlesisches Himmelreich - Schweinefleisch in Backobstsoße und Schlesischen Klößen - im Restaurant Schlesische Oase |