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Teneriffa Wochenbuch

Ein halbes Jahr sind wir auf Teneriffa. Was passiert in dieser Zeit.  Was machen wir.  Ich will das einmal die Woche aufschreiben.  Wie ein Tagebuch, aber als ein Wochenbuch.

(Die Erläuterungen in den Berichten stammen meist aus Wikipedia-  und anderen Artikeln im Internet, ohne Zitierung im Einzelnen)

6. Woche

(6/1) Wanderung zum Faro de Punta de Teno 

(Leuchtturm an der Spitze des Teno). Der Leuchtturm steht auf der westlichsten Spitze von Teneriffa. Die Wanderung von Teno Alto ist eine klassische Tour auf einem alten Wanderweg.

Von Teno Alto hinunter an die Küste und auf dem gleichen Weg wieder hinauf. Auf dem gleichen Weg zurück, das wollte ich vermeiden. Darum hatte ich auch die klassische Strecke zu einer Rundwanderung erweitert. Das allerdings war eine Sackgasse.



Von Teno Alto zur Küste - Im Hintergrund unter der Wolkenschicht  La Gomera


Ziegen auf der Weide hinter Teno Alto

Start an der Bar Los Bailaderos und am Beginn des ausgewiesenen Wanderwegs nach Punta de Teno. Am Montaña del Vallado vorbei bis zu dem ersten Haus (El Cercado – die Einzäunung, Koppel) am Barranco las Cuevas. Der offizielle Wanderweg geht oberhalb des Barrancos weiter bis zu dem Weiler (ein, zwei Häuser) Los Cuevas. Ich bin hier nach rechts abgebogen. Richtung des nördlichen Nachbar-Barrancos El Vallado. Den wollte ich durchqueren und dann auf der nördlichen Barranco-Seite weiter Richtung Küste gehen.

 Richtung Barranco El Vallado

Unten im Vallado-Barrancotal treffe ich auf einen Bauern, der vor mir mit seinem Moped den Pfad hinunter geknattert war. Hier käme ich nicht weiter, warnte er mich. So sah es auch aus. Ein paar Terrassenfelder, dazwischen Brachland. Ich müsste im Bogen um den Barranco herumgehen. Oberhalb des Barranco-Tals könnte ich dann weiter gehen. Aber danach würde der Berg steil hinunter zur Küste abfallen. Ich bin seinem Rat gefolgt und um den Barranco herum gegangen und dann weiter Richtung Küste. Ein sehr schöner Weg. Fast gleichbleibend auf der Höhenlinie 600 Meter.  Gut zu gehen. Etwas weiter oben war die Zuwegung zu einem Bauernhaus (La Mulata – die Mulattin).

Fotos vom Weg am Barranco El Vallado :







Ein Stück weiter Richtung Küste bog der Weg auf der Karte von der Höhenlinie ab und ging hinunter zur Küste. Auf der komoot-Karte war er allerdings nur gestrichelt markiert.  Auf der Satellitenkarte war nichts zu erkennen. So war es dann in der Natur auch. Ich konnte mich noch so anstrengen. Irgendeine Wegeführung den Berg hinunter konnte ich nicht erkennen. Terrassen-Absätze, die sich weiter unten in unwegsamem Gelände verloren. Hier sollte ich hinunter gehen? 600 Höhenmeter, ziemlich steil? Das war mir dann doch zu riskant. Ich war ja letzte Woche bei der Wanderung nach Los Carrizal auch in schwierigem Gelände unterwegs. Aber dort waren wenigstens Pfad-Verläufe grob zu erkennen. Hier war nichts dergleichen. 


Die Stelle der Umkehr - Auf dem Foto sieht es gar nicht so schlimm aus

Also die Entscheidung, zurück zum Ausgangspunkt. Dorthin, wo ich vom eigentlichen Wanderweg abgebogen war. Schade. Das war jetzt kein Rundweg mehr, sondern ein doppelter Hin- und Rückweg auf gleichem Weg. Aber dieser Teil war eine schöne Strecke. Leicht zu gehen. Herrliche Sicht auf die typischen Bergkuppen des Teno-Gebirges. Und ich hatte auch richtig gutes Wanderwetter. Sonne, blauer Himmel, gelegentlich ein kühlender Wind. Was wollte ich mehr. Und Zeit hatte ich auch genügend. Dass es doch gut 4 Kilometer mehr waren, habe ich erst später auf der Wegeaufzeichnung gesehen.

Acker-Senf(?) und Klatschmohn
Im Teno-Gebirge sind die Wiesenhänge gelb von den Acker-Senf-Pflanzen.
Im Esperanza-Wald und im Anaga-Gebirge ist es der auch gelb blühende Sauerklee.

Ab den Häusern Las Cuevas war ich dann wieder auf der ausgewiesenen Wanderstrecke. Oberhalb des Barrancos ist dieser Teil des Weges manchmal ein (ungefährlicher aber schwieriger) Kletterpfad. Orientierung ist eine Wasserleitung, die auf und am Weg verläuft. Bei den letzten Häusern wechselt der Pfad die Barranco-Seite. Das bedeutet hinunter in den Barranco und auf der anderen Seite wieder hinauf. Danach ein Wegstück leicht ansteigend, vom Barranco weg. Ein Tor versperrt den Weg. Man soll es wieder verschließen. Hier endet das Ziegen-Weideland. Noch ein Stück weiter bergan und der Bergsattel ist erreicht. Ab hier geht es abwärts, den Berg hinunter zur Küste. Zuerst in engen und steilen Serpentinen. An manchen Stellen ist der Pfad mit einer Steinmauer auf der Küstenseite gesichert. Nach den Serpentinen folgen lange Abgänge mit gelegentlichen Kehren. Bis hinunter zur Küstenstraße, dort, wo die Planen-Gewächshäuser stehen, in denen Tomaten und anderes Gemüse wächst.

Am Barranco las Cuevas
Auf der gegenüberliegenden Barranco-Seite ist der weitere Wegeverlauf zu sehen

Unten im Barranco eine verschlossene Höhle - vielleicht ein Lagerraum

Oben am Horizont ein kleiner Punkt, der Montana de Valledo
Zur Küste hin fallen die Berge steil ab
 
Der Faro de Punta de Teno
Im Hintergrund die Insel La Gomera


Die Tomaten- und Gemüse-Gewächshäuser an der Küstenstraße

Auf dem Bergrücken wollte ich ursprünglich zur Küste absteigen


Jetzt ist die Küstenstraße der Wanderweg. Bis zur Fels-Landzunge, auf der der Leuchtturm steht. Unterhalb des Leuchtturms ist eine flache Badebucht und ein famoser Blick auf die 500 Meter steil vom Meer aufsteigenden Felsen des Teno-Gebirges. Irgendwo münden der Barranco de El Carrizal (siehe die Wanderung in der letzten Woche)  und der Barranco de Masca (Masca ist auch ein schönes Wanderziel) in das Meer. Am Ende des Gebirges, dort wo es wieder flacher wird, liegt der Ort Los Gigantes und der Strand Playa de los Guios unterhalb der Klippen von Los Gigantes.

Der Faro de Punta de Teno - verschlossen

Ein erster Leuchtturm wurde in Punta de Teno 1897 in Betrieb genommen. Gebaut wurde er aus Steinen von der gegenüber liegenden Insel La Gomera. Offensichtlich war es leichter, das Baumaterial mit dem Schiff heranzuschaffen als über das Teno-Gebirge. Der erste steinerne Leuchtturm war etwas über 7 Meter hoch und wurde zuerst mit Öl beleuchtet. 1978 wurde der neue Betonturm 20 Meter hoch gebaut, mit einer Signalhöhe 60 Meter über Meeresspiegel. Die Energie kommt von einer Solaranlage.

7 Leuchttürme gibt es an den Küsten von Teneriffa. An den Leuchttürmen Faro de Anaga, Punta de Hidalgo, Puerto de la Cruz, Buenavista del Norte war ich schon (siehe die Wanderberichte).

Die Badebucht am Faro
 und die steil ins Meer abfallenden Felsen des Teno-Gebirges:





Nicht weit vom Leuchtturm, mitten in dem Naturgebiet unterhalb der Felsen, steht eine ziemlich neu aussehende, weiße Villa. Im Internet wird sie als Luxus Villa mit 5 Schlafzimmern zur Miete angeboten. Wie der Eigentümer die Baugenehmigung für diesen Ort erhalten hat, kann man vermuten.

Küstenlandschaft und das Teno-Gebirge am Faro
Mitten in der Natur steht die "Weiße Villa"

Kurze Pause und dann der Rückweg. Zunächst wieder auf der Straße nach Buenavista. Bei der Finca Punta de Teno geht es wieder den Berg hinauf. Es ist die gleiche Strecke, die ich hinunter gegangen bin. Doch kommt sie mir jetzt etwas länger vor. Bergauf gehen ist schon etwas anstrengender. Es ist immer noch blauer Himmel und Sonnenschein. Gut, dass ein kühler Wind vom Meer den Berg hinauf weht.

Den Berg hinauf führt der Weg 

Kurz vor dem Bergsattel

Der Bergsattel ist erreicht

Vom Bergsattel zum Barranco -
noch klein am Horrizont ist der Montana de Vallado

Die Häuser von Las Cuevas

Der Kletter-Weg am Barranco

Der Montana de Vallado ist in Sicht
An dieser Stelle bin ich auf dem Hinweg abgebogen


Der Ziegenhof am Weg:
Die beiden alten Ziegen fechten die Vorrangstellung aus
Der Ziegenbock lässt sich beim Grasen nicht stören

Oben in Teno Alto angekommen, kommt die Belohnung für den etwas länger gewordenen Weg in der Bar Los Bailaderos mit einer Ración Carne Cabra und einem Viertel Vino Tinto de la Casa. Danach dann die Autofahrt über viele Kurven durch das Gebirge nach El Palmar und dann weiter über Buenavista nach Haus. 

Teno Alto ist fast erreicht ...

... und die Belohnung

Tourenverlauf und Höhenprofil:



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(6/2) Mehr ist von dieser Woche nicht zu berichten.


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