Meine Ostseeradtour
4. Von Greifswald nach Zingst
Greifswald – Neuenkirchen – Mesekenhagen – Reinberg - Brandshagen
– Stralsund - Gutshaus Parow – Klausdorf
– Schloss Hohendorf – Bisdorf - Kinnbackenhagen – Nisdorf - Barth – Pruchten – Brücke nach
Zingst - Zingst
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Greifswald bis Zingst |
Um es vorwegzunehmen. So von Mücken zerstochen wie in Zingst wurde ich noch nie. Die ganze Zeit war Ruhe. Aber in Zingst fielen sie über mich her. Ich konnte nicht so schnell zuschlagen, wie sie zustachen. Im Hotel saugte der Portier die Mücken in der Eingangshalle mit dem Staubsauger weg. Wenigstens hatten die Zimmer Mückengitter vor den Fenstern.
Aber erst einmal bin ich am Morgen aus
Greifwald in der Nähe der aufgegebenen Saline hinausgefahren (hinter dem Fluss
Ryck erinnert nur noch die Salinenstraße daran). Nach Mesekenhagen komme ich in die Nähe des Greifswalder Boddens. Nordwestlich von Mesekenhagen ist die Insel
Koos, ein Naturschutzgebiet, und die Insel
Riems.
Die
Insel Riems (durch Dammaufschüttung
heute eine Halbinsel) ist eine „der gefährlichsten Inseln der Welt“, die man
nur nach mehreren Sicherheitsschleusen betreten darf. Es darf nichts von Innen
nach Außen gelangen.
Vor
mehr als 100 Jahren hatte Friedrich Loeffler, ein Schüler Robert Kochs, in
Greifswald in einem Stall mitten in der Stadt die Maul- und Klauenseuche
erforscht. Rund um Greifswald erkrankten daraufhin außergewöhnlich viel Tiere
an der Seuche. Loeffler hatte das Gegenteil seines Forschungsziels erreicht.
Daraufhin suchte er einen abgeschiedeneren
Ort und fand ihn auf der Insel Riems. 1910 gründete er dort das erste Virusforschungsinstitut der Welt.
Derzeit
erforscht das „Friedrich-Loeffler-Institut“,
welche Tierarten das Corona-Virus übertragen können.
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Die Kopfseinpflaster-Strecke |
In Reinberg
zweigt die Straße zur Rügenfähre
Stahlbrode ab. Ich fahre im Nahbereich des Strelasunds, der die Insel Rügen vom Festland trennt.
Die Ländereien
um Reinberg gehörten im 13. Jahrhundert zu einem großen Teil Greifswalder Bürgern. 1353 verkauften
und verschenkten sie das Land der Stadt und dem Heilig-Geist-Spital (warum?).
Daneben hatte die Kirche großen
Landbesitz. Neben der Kirche in Reinberg bezeugt eine noch erhaltene große
Scheune des Landpfarrhofes den kirchlichen Reichtum (Kirche, Pfarrhof und
Küsterhof besaßen im Jahr 1866 rd. 1.000 Hektar Land).
Große Ländereien gehörten auch der Stadt Stralsund. Um 1300 war die Stadt
im Besitz mehrere Dörfer (u.a. Lüdershagen, Lüssow, Wendorf und Flächen auf dem
Zingst).
2002 erhielt die Stadt 16.000 Hektar
ihrer ehemaligen Landgüter zurück. Die Bodenreform in der DDR enteignete 1945
auch die Stadt. In ganz Nordpommern (auch auf Hiddensee und Rügen) hat
Stralsund jetzt Immobilien.
In Stralsund quere ich die Zufahrtstraße zur Rügenbrücke und fahre weiter in die historische Altstadt von Stralsund.
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Marienkirche |
Siedler aus den westelbischen Gebieten entwickelten den Ort zu einem Handelszentrum. 1234 erhielt der Ort als Stralesund (germanisch „sund“ steht für eine trennende Enge) von dem Rügenfürsten das Stadtrecht nach lübischem Recht.
Das Bürgerbuch von 1319 zeigt, dass ein Drittel der Bürger aus dem direkten Umland (Festland und Rügen) stammte und zwei Drittel aus ferneren Gebieten wie Nowgorod, Böhmen und Italien zugezogen waren.
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Jakobikirche |
Die Hanse
Beide
Jahreszahlen werden als Gründungsjahr der Hanse angesehen. Mit immer mehr Städten wurden Bündnisse geschlossen,
zum Schutz des Handels, zur Erreichung von Zollfreiheit, zur Eroberung und
Verteidigung neuer Märkte.
Hauptort der
Hanse war Lübeck. Kaiser Karl
IV. bestimmte Lübeck als Berufungsgericht für alle Hansestädte. Beschluss- und
Leitungsgremium der Hanse waren die Hansetage, die von Lübeck einberufen
wurden.
1356 fand der erste Hansetag in Lübeck statt, 1669 dort auch der letzte (mit den Städten Lübeck, Hamburg, Bremen, Danzig, Rostock, Braunschweig,
Hildesheim, Osnabrück und Köln.
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Nikolaikirche |
Zwischen 1350 und 1400 hatte die Hanse eine
Vormachtstellung im Ostseeraum und war eine nordeuropäische Großmacht.
Den Kern der Hanse bildeten 72 Städte und weitere 130 assoziierte Städte zwischen Flandern und Reval (heute Tallin in Estland).
Das 14./15.
Jahrhundert war die Blütezeit Stralsunds. Die Stadt war
nach Lübeck die bedeutendste Hansestadt der südlichen Ostsee. 350 Kaufleute
betrieben den Fernhandel, von denen die Hälfte Tuchhändler waren. Es gab 13
Werften. Die Stadt hatte das Handelsmonopol für die Insel Rügen. Entsprechend
prächtig waren die Handels- und Bürgerhäuser und die Kirchen.
Nach dem Niedergang der Hanse nahm auch die Bedeutung Stralsunds ab.
Heute ist der Tourismus der wichtigste
Wirtschaftsfaktor.
Die ehemalige Volkswerft gehört jetzt als MV Werft zu einem malaysischen Tourismusunternehmen, das u.a. die Star Cruises-Kreuzfahrtschiffe betreibt.
Der Bismarckhering soll in Stralsund „erfunden“ worden sein. Der Stralsunder Fischhändler Johann Wichmann hatte Bismarck 1871 zu seinem Geburtstag sauer eingelegte Heringe geschenkt, woraufhin Bismarck die Genehmigung gab, den Hering als Bismarckhering zu verkaufen. Das Handschreiben Bismarcks ist beim Bombenangriff 1944 verbrannt.
Von Stralsund aus verbindet der Rügendamm (mit einer Klappbrücke) und seit 2007 die neue Rügenbrücke die Insel Rügen mit dem Festland.
Bedeutend ist
das Deutsche Meeresmuseum. Das
Haupthaus ist in der ehem. Katharinenkirche (ehem. Katharinenkloster aus dem
13. Jahrhundert).
Marienkirche
am Neuen Markt
St. Nikolai
Älteste der drei großen Pfarrkirchen.
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St. Nikolai |
Die lange Bauzeit ist wahrscheinlich auch der Grund
für die Verwendung von 65
unterschiedlichen Backsteinarten.
St. Nikolai war nicht nur Kirche, sondern auch Repräsentationsbau des Rates und
Versammlungsort der Zünfte und Kaufmannschaften.
Hinter dem Hochaltar befindet sich
eine Astronomische Uhr von 1394. Sie ist die älteste fast
vollständig erhaltene astronomische Uhr im Ostseeraum und zugleich die älteste
mechanische Uhr der Welt (?), die noch immer ihr ursprüngliches Räderwerk hat.
Aus dem Jahr 1370 sind noch vier
Tafeln des Rigafahrer-Altargestühls
erhalten. Sie waren Bestandteil des Altars der Stralsunder Kompanie der
Rigafahrer.
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St. Nikolai |
Mit der Verleihung des Stadtrechtes 1234 war auch das
Marktrecht verbunden. Der Verkauf erfolgte in Buden (wie heute auch auf den
Wochenmärkten).
Die Marktfunktion büßte der Platz ein, als
Geschäftshäuser gebaut wurden. Auch das Rathaus war eine Zeit lang ein
„Kophus“.
Der Marktplatz war auch ein Versammlungsplatz. Im 13.
Jahrhundert fanden dreimal im Jahr feierliche Ratsversammlungen statt. Anschließend war eine Bürgerversammlung, „Bursprake“ genannt. Ratsbeschlüsse und
Vorschriften wurden verlesen. Anfangs geschah das in Latein (was wohl die
Wenigsten verstanden), dann in Plattdeutsch und schließlich in Hochdeutsch.
Der Marktplatz
war auch Gerichtsplatz mit einem
Pranger (niederdeutsch „kaak“). Der Kaak war in Stralsund ein hölzerner Esel
mit scharfem Eisensattel (wohl als Folter), auf dem die Verurteilten sitzen
mussten. Er stand an der Ecke zur Mühlenstraße, die damals „Hinter dem Esel“
hieß.
Neben dem Alten
Markt entstand ziemlich schnell der Neue
Markt als Mittelpunkt der Neustadt. Der Neue Markt wird schon 127o erwähnt,
die Stadt wuchs nach der Verleihung des Stadtrechts 1234 ziemlich schnell. Die
Neusiedler fanden in der engen Altstadt keinen Platz mehr und mussten sich
daneben ansiedeln.
Der Neue Markt wird heute überwiegend als Parkplatz
genutzt.
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St. Nikolai und die Schaufassade des Rathauses |
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Rathaus- Gallerie |
Der Name des
Saals stammt von dem schwedischen Generalgouverneur von Löwen, der seine
Sammlung von Büchern und Kunstgegenständen in dem Saal untergebracht hatte und
sie nach seinem Tod 1761 der Stadt vermachte.
Vorpommern und
damit Stralsund gehörte ab 1648 bis 1815 zu Schweden (mit kurzer dänischer
Unterbrechung).
Im Rathaus war der Stadtrat, das Gericht und im
Mittelalter ein Kaufhaus
untergebracht. Es war als Vier-Flügel-Bauwerk konzipiert, mit zwei Durchgängen,
in denen sich damals über 40 Ladengeschäfte befanden.
Das Rathaus hat einen
der größten Kellerräume in Nordeuropa. Er war als Lager für die Kaufleute
gebaut, die am Alten Markt ihre Waren verkauften.
Das Gebäude diente danach als Tuchhaus/Gewandhaus .
Krämerhaus
Bürgerhaus der Hansezeit. Eines der ältesten Häuser der Stadt, 1320 errichtet.
Heute ist darin das Kulturhistorische
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Krämerhuas |
Schwedisches
Benannt nach dem Bauherren, dem schwedischen
Gouverneur Mayerfeld.
Ab 1730 Dienstsitz und Wohnung des Gouverneurs.
Schweden hatte nach dem Nordischen Krieg die Gebiete
südlich der Peene mit dem bisherigen Verwaltungssitz Stralsund an Preußen
abtreten müssen und brauchte neue Residenzgebäude.
Commandantenhus
Wohn- und Dienstsitz des schwedischen Garnisonskommandanten, 1748 gebaut. In DDR-Zeiten war es „folgerichtig“ das „Haus der Offiziere“ und dann „Haus der Armee“.
Artushof
Artushöfe gibt es in vielen Hansestädten. Sie waren
der Treffpunkt der Kaufleute und der städtischen Oberschicht (was wohl damals
das Gleiche war).
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Wulflamhaus |
Wulflamhaus
Bürgerhaus im Stil der norddeutschen Backsteingotik (mit typischer Schaufassade) aus Mitte
des 14. Jahrhunderts. Bauherr war der Bürgermeister Stralsunds Wulflam.
Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert sind im Inneren erhalten.
Heute ist dort ein Restaurant.
Die Norddeutsche Backsteingotik ist die
Ausprägung des gotischen Baustils mit dem Baumaterial Ziegelsteinen.
Die Gotik ist
eine Epoche der europäischen Architektur und Kunst des Mittelalters, zeitlich
etwa von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis um 1500.
Das
Ausgangsmaterial Ton für die Backsteine war insbesondere in Norddeutschland und
den Niederlanden reichlich vorhanden. Andererseits gab es hier keine großen
Vorkommen von Natursteinen.
Charakteristisch
ist die große Vielfalt der Formsteine, auch z.B. gedrehte Backsteine. Die
Standardsteine waren die Ziegel im sog. Klosterformat. Neu war, dass die Steine
nicht in den Bauhütten, sondern in spezialisierten Ziegeleien außerhalb der
Baustelle hergestellt wurden.
Küstennah, aber nicht direkt an der Küste, fahre ich weiter. Nächster Stopp ist am Gutshaus Parow.
Herrenhaus Parow
Die von Langen gehörten zum sog. Briefadel. So wurden Adelige bezeichnet, die nicht zum Uradel gehörten, sondern in der Neuzeit durch Adelsbrief in den Adelsstand erhoben wurden. Der erste von Langen erhielt seinen Adelsbrief von Kaiser Joseph I. 1706. Er war Kaufmann und Bankier in
Stettin.
Seit 1775 bis zur Enteignung 1945 war das Gut im Besitz der von Langen. Davor war Parow im 16. Jahrhundert in Groß und Klein Parow geteilt und befand sich im Besitz von Ratsfamilien Stralsunds.
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Gutshaus Parow |
An
der Küste ist ein großes Militärgelände, die Marinetechnikschule Parow, die
größte Ausbildungseinrichtung der Deutschen Marine.
Zwischen
der Küste und der Insel Rügen liegen das Prohner
Wiek (Wiek bezeichnet die Bucht innerhalb eines Boddens) und der Kubitzer Bodden (flaches
Küstengewässer).
Die Bodden sind typisch für die südliche Ostsee-Küste. Durch langgestreckte Inseln und Halbinseln sind sie vom offenen Meer abgetrennt. Die bekanntesten Boddenlandschaften sind die Darß-Zingster Boddenkette, die Westrügener Boddenkette, der Nordrügener Bodden, der Greifswalder Bodden. Das Bodden-Wasser hat einen noch geringeren Salzgehalt als die Ostsee und eher den Charakter von Süßwasser-Seen mit entsprechendem Fischbesatz mit Hecht, Zander, Flussbarsch und Aal.
Zwischen dem Kubitzer Bodden (vor Rügen) und dem Grabower Bodden (Halbinsel Zingst) treffe ich in Hohendorf auf ein klassizistisches Schinkel-Schloss.
Schloss Hohendorf
Tudor-klassizistisches Herrenhaus, 1854 nach einem
Entwurf von Karl Friedrich Schinkel gebaut. Die Parkanlage hat Joseph Lenné
entworfen.
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Schloss Hohendorf |
Nach der Wiedervereinigung kaufte ein Nachfahre der
früheren Eigentümer von Klot-Trautvetter das Schloss für 1 DM von der Gemeinde
und sanierte es bis 1993. 2010/2011 wurde das Schloss zwangsversteigert.
Seitdem ist es eine Eigentumswohnungs-Anlage, in der Ferienappartements
vermietet werden.
Bei Kinnbackenhagen treffe ich auf die Bodden-Küste vor Zingst. Ich fahre längere Zeit am Grabower Bodden und Barther Bodden entlang.
Es
folgt die Hafenstadt Barth am
Barther Bodden, mit dem Adligen Fräuleinstift. Das Flüsschen Barthe (knapp 35
Kilometer lang) mündet weiter westlich von Barth mit einem großen
Mündungstrichter in den Bodden.
Ursprung ist
eine slawische Burg mit einer Burgsiedlung, die nach der Christianisierung von
deutschen Siedlern dominiert wurde.
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Adliges Fräuleinstift Barth |
Barth nennt
sich „Vinetastadt“. Angeblich soll
eine reiche mittelalterliche Stadt Vineta in den Fluten eines Sturmhochwassers
untergegangen sein – ähnlich wie Atlantis.
Von der reichen
Stadt Vineta berichtet ein Gesandter des Kalifen von Cordoba, der in der 2.
Hälfte des 10. Jahrhunderts das Ostfränkische Reich bereiste. Die Stadt soll
sich im Bereich der Odermündung befunden haben. Da sich die Odermündung aber
vor 1000 Jahren verlagert hat, ist die genaue Lage der sagenhaften Stadt Vineta
unklar.
Auch Usedom und Wollin vermuten Vineta an ihren Ufern.
Stift Barth
Barocker
Gebäudekomplex, von 1733 bis 1741 erbaut.
Das „Barthsche
Closter“ war ein Frauenstift (kein Kloster) zur Versorgung unverheirateter
Töchter der Adligen, gestiftet von der schwedischen Königin. Jeder Stiftsdame
stand eine Wohnung mit 4 Räumen zu. In der Regel wurde schon bei der Geburt das
Anrecht auf einen späteren Eintritt in das Stift erkauft.
1948 wurde das Stift aufgehoben. Seit 2001 wurden die
Gebäude saniert und altengerechte Wohnungen eingebaut. Die Volkssolidarität
bietet betreutes Wohnen an.
St. Marien Kirche
Norddeutsche
Backsteingotik.
Grundsteinlegung um 1250. Fertigstellung erst 200 Jahre später.
Dammtor
Teil der mittelalterlichen Wehranlage, vermutlich um 1425 gebaut. Fünfgeschossiger Backsteinbau.
Kurz
hinter Barth biege ich Richtung Norden ab und fahre über die Meiningenbrücke (über den
Meiningenstrom zwischen Barther Bodden und Bodstedter Bodden) auf die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Neben
der Straßenbrücke besteht noch eine stählerne Drehbrücke, ein Überbleibsel der stillgelegten
Bahnstrecke nach Prerow.
An dem kleinen Hafen von Zingst führt der Weg vorbei zu meinem Übernachtungsquartier in Zingst.
Gegenüber
von Zingst liegt im Barther Bodden die Insel Kirr mit Salzwiesen, die als
Viehweide genutzt werden. Die Bodden zwischen der Halbinsel Zingst und dem
Festland und die Westrügener Bodden gehören mit der Halbinsel Zingst und den
Inseln Bock und Hiddensee zum Naturpark
Vorpommersche Boddenlandschaft.
Die Gemeinde Zingst liegt auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Ursprünglich waren das Fischland, der Darß und der Zingst voneinander getrennte Inseln. Durch Schließung der
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Meiningenstrom |
Zwischen der
Halbinsel und dem Festland ist eine Kette
von Bodden (von Ost nach West): Grabower Bodden, Barther Bodden, Bodstedter
Bodden, Saaler Bodden. Am östlichen Grabower-Bodden ist der Zugang zur Ostsee.
Die Bodden sind
eine nach der Eiszeit überflutete Grundmoränenlandschaft.
Der Zingst und
der Darß im Osten gehören historisch zu
Vorpommern, das Fischland im Westen zu
Mecklenburg. Die Grenze verlief etwa westlich von Ahrenshoop.
Dass ich auf Zingst von Mückenschwärmen empfangen wurde, hatte ich eingangs gleich berichtet. Da half auch das Mückenspray nicht mehr, aber vor weiteren Angriffen beim abendlichen Rundgang.
Zingst ist ein kleiner Ort,
Einfamilienhäuser, Ferienhäuser und Ferienwohnungen. Nichts Außergewöhnliches.
Außer dass Dietrich Bonhoeffer von
1935 bis 1938 das Predigerseminar der Bekennenden Kirche (Pfarrer in Opposition
und Widerstand gegen das NS-Regime) auf Zingst leitete.
Zu dem Bericht gibt es auch ein Fotoalbum