Eine Fahrt in die Normandie und Bretagne
Die Kanalinseln, Mont Saint Michel, Rouen, das waren so die Schlagworte, die zu unserer Reiseplanung führten. Die Kanalinseln hatten wir vor Jahren schon gebucht, konnten aber wegen Krankheit nicht fahren (das war damals eine Eisenbahn-Reise mit dem TGV, der damals ein supermoderner Zug war). Mont Saint Michel, das Kloster auf dem Felsen im Meer war schon immer das Traumziel meiner Frau. Rouen war eines der Tagesausflugsziele einer Kreuzfahrtreise, das wir damals aber nicht gewählt haben, sondern zu dem Blumendorf Honfleur gefahren sind (siehe „Kreuzfahrt Europa, 5. Etappe Le Havre" Link zum Bericht).
Die Vorbereitung unserer Reise
Aus allen diesen Vorstellungen wurde eine Normandie-Reise, bei der wir auch ein kleines Stück der Bretagne gesehen haben, und kurz auf einer der Kanalinseln waren. Und natürlich haben wir auf dem Rückweg einen Stopp in Paris eingelegt in Erinnerungen an eine Paris-Städtetour vor vielen Jahren. Die hatten wir damals auch selbst organisiert, wie unsere Urlaubsreise jetzt.
Wir hatten uns die Alternative einer organisierten Reise angesehen. Studiosus bietet eine schöne Nordfrankreich-Tour an. Mit dem Reiseunternehmen haben wir früher auch schon sehr gut vorbereitete und organisierte Fernreisen gemacht. Der Nachteil ist, man muss sich an die vorgegebenen Stationen und Geschwindigkeit halten. Das hat uns für unsere selbstbestimmte Reise entscheiden lassen.
Die beschriebenen Schlagworte waren das Grundgerüst der Reiseplanung. Dann habe ich mir die im Internet angebotenen Reisen durch Nordfrankreich und deren Stationen und Besichtigungen angesehen. Danach ging die Recherche im Internet weiter. Welche Orte auf den Reiserouten sind interessant, was gibt es dort zu sehen, was ist in der Nähe vielleicht auch wichtig. Noch die Berücksichtigung der Fahrzeiten, mit google-maps ganz einfach, mit der Voreinstellung „keine Autobahn“, denn wir wollten etwas vom Land sehen. Damit standen die Fahrstrecke und die Orte, an denen wir uns etwas ansehen wollten. Die Hotels wurden erst ganz zum Schluss, als alles andere fertig war, gebucht. In den touristischen Orten gibt es genug Hotelunterkünfte. Allerdings haben wir sie sehr früh gebucht (die Reise wurde schon lange Zeit vorher vorbereitet), man weiß ja nie, wie groß der Andrang ist.
Jetzt konnte die Hauptarbeit beginnen. Was gibt es wo zu sehen. Was ist interessant zu wissen, über Personen, Gebäude und Plätze. Welche Zusammenhänge gibt es. Wie ist die geschichtliche Einordnung. Was ist im Laufe der Zeit bis heute geschehen. Die verlässlichsten Beiträge im Internet sind Wikipedia-Artikel. Aber es ist gut, immer wieder auch andere Quellen heranzuziehen und zu vergleichen. Damit kann man schon einige Zeit verbringen. Es ist halt besser, vorher zu wissen, was man ansehen kann und beachten sollte, als hinterher festzustellen, dass man an interessanten Dingen vorbeigelaufen ist. Und es ist auch gut, vorher die Besichtigungsroute zu planen. Es erspart Mehrfach-Gänge. Ich habe das mit der Komoot-App, mit der ich auch meine Wanderungen und Radtouren plane, gemacht.
Nach Paris und zurück sind wir geflogen. Bis nach Saint Malo haben wir einen Mietwagen genommen. Von Saint Malo zurück nach Paris sind wir mit dem TGV der französische Eisenbahn gefahren.
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Von Paris nach Saint Malo |
Alle Informationen in diesem Reisebericht stammen aus Wikipedia- und anderen Artikeln im Internet. Auf einzelne Zitierungen habe ich verzichtet, es ist ja keine wissenschaftliche Arbeit.
1. Etappe: Von Paris nach Rouen
Die Seine entspringt im Plateau de Langres (nördlich von Dijon, westlich Mülhausen). Das Hügelland ist auch das Quellgebiet von Marne (Nebenfluss der Seine), Maas (mündet im Rhein-Maas-Delta in die Nordsee) und Aube (Nebenfluss der Seine). Das Plateau ist Teil der Europäischen Hauptwasserscheide. Die Seine und ihre Nebenflüsse fließen nach Norden ab. Nach Süden fließt die Saône, ein Zufluss der Rhone.
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Von Paris-Orly nach Rouen |
Giverny
Westlich der Seine
gelegen, nördlich des Zuflusses des kleinen Flusses Bras de l’Epte.
Das Kloster Saint-Denise (bei Paris, Hauptkirche vor Notre-Dame) hatte hier Landbesitz. Ebenso das Kloster Saint-Ouen in Rouen, das auch Weinberge und die Kirche St. Radegonde besaß.
Haus und Garten von Claude Monet
Claude Monet lebte 43 Jahre in Giverny
(1883 – 1926, geboren 1840). Neben seinem Haus legte er zwei Gärten an. Einen
Blumengarten bei seinem Haus, mit Blumenbeeten in unterschiedlichsten Farben,
Rosen und Obstbäumen, und einen japanischen inspirierten Wassergarten auf einem
Nachbargrundstück.
1966 vermachte der Sohn von Monet Haus und Garten der Akademie des Beaux-Arts (Schule der schönen Künste) in Paris, die das Haus renovierte und den Garten wiederherstellte.
Claude Monet (1840 – 1926) war ein bedeutender französischer Maler des Impressionismus. Er gab der Stilrichtung mit seinem Gemälde „Impression – soleil levant (Sonnenaufgang)“ den Namen. Die Bilder des Impressionismus sind Momentaufnahmen, bei denen die Wirkung des Lichts im Vordergrund steht.
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Das Haus von Claude Monet |


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Seerosenteich im Wassergarten |
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Seerosenbild von Monet (im Haus abfotografiert) |
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Gemälde von Monet in seinem Haus |
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Sonnenblumen-Feld neben dem Monet-Haus (wie eine Vorlage für seine Sonnenblumen-Bilder) |

Eine Kirche aus dem 11. Jahrhundert, die zu dem Lehen des Klosters Saint-Ouen in Rouen gehörte. Auf dem Friedhof ist Monet begraben.
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Kirche Sainte-Radegonde |
Die
Kirche Sainte-Radegonde ist der
heiligen Radegunde von Thüringen
geweiht. In Frankreich sollen 15o Kirchen den Namen der Heiligen Radegunde tragen,
in Deutschland sind es lediglich drei.
Radegunde von Thüringen (520 – 587) war die Tochter des Königs von Thüringen (Gebiet von Harz und Saale), Ehefrau des fränkischen Königs Clothar I. (das Frankenreich war im 5. Jahrhundert nach dem Untergang des Weströmischen Reiches entstanden). Nach ihrer Trennung von Clothar wurde sie als Diakonin geweiht und gründete das Kloster Sainte-Croix in Poitiers in Westfrankreich. Es wurde das seinerzeit bedeutendste Frauenkloster im Frankenreich. Nach ihrem Tod wurde sie als Heilige verehrt.
Triviales – was es
nicht alles gibt:
Giverny gehört zu dem geschützten Gebiet IGP für „Porc de Normandie“
(Schweinefleisch), „Volailles de
Normandie“ (Geflügel) und „Cidre
de Normandie“ bzw. “Cidre normand“ (Apfelwein).
In der Europäischen Union gibt es hunderte geschützte Herkunftsgebiete für Lebensmittel und landwirtschaftliche Erzeugnisse, in Deutschland GGA – Geschützte Geographische Angabe (von „Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinefleisch“ und „Eichsfelder Feldkieker“ bis „Lübecker Marzipan“ u.s.w ), in Frankreich IGP - Indication Géographique Protégée.
Dann folgen zwei Chateaus (Schlösser, die eigentlich Burgen sind) bzw.
das, was noch übriggeblieben ist. Chateau
de Tourelles in Vernon wurde vom französischen König zur Verteidigung gegen
Richard Löwenherz, Herzog der Normandie und englischer König, gebaut. Der Hauptbau
ist äußerlich noch gut erhalten. Etwas
weiter Seine aufwärts stehen die Reste der Verteidigungsanlage, die Richard
Löwenherz zur Verteidigung der Normandie gegen den französischen König
errichten ließ, Chateau Gaillard vor Les
Andelys.
Vernon
Mühle von Vernon
Auf der Brücke über die Seine wurde
1204 eine erste Mühle mit einem unterschlächtigen Wasserrad gebaut. Die nahe
Grenze des Herzogtums Normandie zu Frankreich südlich von Vernon hatte keine
Bedeutung mehr, die Normandie war von Frankreich erobert worden.
Im 18. Jahrhundert
waren sechs Weizenmühlen in Betrieb (alle auf der Brücke?). Damit war es Mitte
des 19. Jahrhunderts vorbei, als flussaufwärts ein Staudamm gebaut wurde.
Die Brücken-Mühle
war ein Bildmotiv von Monet, der ja
nicht weit entfernt in Giverny wohnte. Die alte Brücke gibt es nicht mehr. Die neue
Straßenbrücke führt etwas weiter südlich über die Seine.
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Die Bücke von Vernon |
Burg aus dem 12. Jahrhundert, die der französische König gegen den englischen
König und Herzog der Normandie, Richard Löwenherz, im Kampf um die Normandie
bauen ließ. Die Burg ist praktisch 800 Jahre unverändert geblieben und eine der
letzten intakten in Frankreich.
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Chateau des Tourelles |
Das Schloss war Teil einer Befestigungsanlage oberhalb einer Seine-Schleife,
die Richard Löwenherz (Richard I.)
Ende des 12. Jahrhunderts zum Schutz der
Normandie errichten ließ. Die Anlage bestand aus einer fünftürmigen Vorburg,
der Hauptburg und dem Donjon, ein Wohn- und Wehrturm. Dazu kamen Sperrwerke in
der Seine und an ihren Ufern.
Im 17. Jahrhundert wurde die Burganlage abgerissen. Die Normandie war erobert und französisch geworden, die Burg wurde nicht mehr benötigt. Heute steht nur noch der Hauptturm der Burg auf dem rechten Ufer.
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Die gesamte Burganlage |
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Donjon und Hauptmauer |
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Die Kalkfelsen an der Seine-Schleife und der Ort Le Petit Andely unterhalb des Chateaus |
Danach erreichen wir Rouen. Hier bleiben wir den nächsten Tag. Es gibt viel anzusehen. Rouen war die erste Hauptstadt des Wikinger-Herzogtums Normandie. Im Spätmittelalter war Rouen mit 40.000 Einwohnern eine Großstadt. Noch rund 2.000 Fachwerkhäuser erinnern an diese Zeit. Jetzt ist die Stadt Sitz der Präfektur des Departments Seine-Maritime.
Übernachtung im Hotel Radisson Rouen.