Rhodt unter RietburgPfalz-Treffen 2020
Einmal im Jahr treffen wir uns in der Pfalz, immer in Rhodt unter Rietburg, immer im Weingut Heinrich Krieger in der Edesheimer Straße.
Dazwischen sehen wir uns jedes Jahr für kürzere und längere Zeit immer im Winterhalbjahr auf Teneriffa. Dort ist der Freundeskreis aus Nordrhein-Westfalen mit Maria, Ruth und Jürgen; Baden-Württemberg mit Marianne und Bert; Hessen mit Irene und Erich und Berlin mit Uschi und mir entstanden. Auf Teneriffa gehören noch Nenita, die schon viele Jahre dauerhaft auf der Insel des ewigen Frühlings lebt, und Rudolf vom Timmendorfer Strand dazu.
Der Maler Johann Jacob Serr (1807 – 1880) wurde in dem Haus geboren. Bekanntestes Gemälde von Serr ist das „Herbstfest bei Rhodt“, auch als „Fröhliche Pfalz – Gott erhalt´s“ bezeichnet. Das Bild ist im Historischen Pfalz-Museum in Speyer ausgestellt.
Ein Neffe von Johann Serr, Richard Runck, wohnte zeitweise auch in dem Haus. Im Burenkrieg (Freiheitskrieg der Buren-Republiken gegen Großbritannien) war er Anführer eines deutschen Freiwilligen-Korps und danach Distriktchef (Landrat) in Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia).
Beide Häuser gehören zur Rhodter Ortsskern-Denkmalzone.
Pfälzer Saumagen
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Pfälzer Dreierlei mit Saumagen |
Der Saumagen ist aber
nur die Hülle, die mit Fleisch, Kartoffeln, Gewürzen gefüllt und dann gegart
wird. Jeder Metzger (Schlachter) und jede Hausfrau hat ein eigenes Rezept. Ob
der Saumagen als „Arme Leute Gericht“ zur Verwertung von Fleischresten
entstanden ist oder schon immer ein delikater Höhepunkt eines jeden
Schlachtfestes war, darüber streiten sich die Pfälzer.
An einem Tag Besichtigung der Altstadt der Nachbarstadt Neustadt
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Wanderung zur Rietburg |
(2) Rhodt – die Umgebung
(3) Rhodt – die Geschichte
(4) Rhodt – die Rietburg
(5) Rhodt – der Wein
(6) Rhodt – historische Gebäude
(7) Rhodt – Sehenswertes
(8) Neustadt an der Weinstraße
Die Informationen stammen aus
Wikipedia- und anderen Artikeln im Internet, ohne einzelne Zitierungen.
(1) Rhodt – der Ort
Rhodt unter Rietburg ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße im Land Rheinland-Pfalz. 1.200 Einwohner. Rhodt gehört zur Verbandsgemeinde Edenkoben (15 Ortsgemeinden, 20.000 Einwohner).
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Haus Krieger |
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Innenhof |
Der Pfälzer Wald ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in Deutschland. Im Süden schließen sich die französischen Nordvogesen an.
Die Deutsche Weinstraße begleitet den gesamten Pfälzer Wald von Rheinhessen bis zur französichen Grenze im Süden.
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Haus Serr |
(2) Rhodt – die Umgebung
Westlich von Rhodt ist in der
Haardt der Blätterberg. An dessen Nordostflanke liegt die Ruine Rietburg. Auf der Südkuppe steht
der Aussichtsturm Ludwigsturm.
Unterhalb der Rietburg ist das Schloss
Villa Ludwigshöhe. Westlich von Rhodt ist direkt an der Haardt der Ort Weyher mit der Burrweiler Mühle. Nördlich von Rhodt sind die Weinorte St. Martin mit der Kropsburg und Maikammer.
Am südlichen Rand der Haardt liegt der Ort Annweiler
mit der Burg Trifels.
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Die Rietburg |
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Schloss Ludwigshöhe |
1846 wurde der
Grundstein des italienisch anmutenden, klassizistischen Schlosses gelegt. 1852
wurde es fertiggestellt. Davor hatte aber Ludwig I. im Revolutionsjahr 1848
schon zugunsten seines Sohnes abgedankt. Er bewohnte die Villa in den
Sommermonaten noch bis 1866. Die nach römischem Vorbild gestalteten Mosaikfußböden der Villa und die Wandmalereien
sind erhalten. Seit 1975 gehört die Villa dem Land Rheinland-Pfalz.
Für die Anreise wurde in Edenkoben am Bahnhof extra ein Empfangsgebäude ebenfalls im klassizistischen Stil errichtet.
St. Martin war schon in der Römerzeit
besiedelt. Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort dem Hochstift Speyer (Geistliches
Territorium, in dem ein Fürstbischof zugleich auch weltlicher Herrscher ist).
Kropsburg oberhalb St. Martin. Um 1200 zusammen mit anderen Burgen zum Schutz der Reichsburg Trifels errichtet. Zu der Burg gehörten die Orte St. Martin und Maikammer. 1689 wurde die Burg im Pfälzischen Erbfolgekrieg durch französische Truppen zerstört (Auseinandersetzung zwischen Frankreich und dem von Habsburg dominierten Deutsch-Römischen Kaiserreich). 1771 wurde auf den Trümmern der Unterburg ein Herrenhaus errichtet. In der ehemaligen Vorburg ist das Restaurant Burgschänke.
Maikammer. Wie St. Martin gehörte
Maikammer Ende des 18. Jahrhunderts zum Hochstift Speyer.
In
Maikammer lebte Anton Ulrich (1825 – 1895), der zusammen mit seinem Bruder die Gelenkfedersperre für klappbare
Zollstöcke erfand, wodurch diese nicht zusammenklappen. Am Ortsausgang steht
ein Denkmal.
Annweiler. Stadtrecht hat Annweiler
seit 1219. Im 18. Jahrhundert war Annweiler die kleinste aller Reichsstädte
(Reichsstädte waren dem Kaiser des Deutschen Reiches direkt unterstellt. Sie
waren reichsunmittelbar und waren im Städterat des Reichstags vertreten. Neben
dem Städterat gab es den Reichsfürstenrat und den Kurfürstenrat.)
Neben
der Burg ist die historische Altstadt
interessant.
Die Burg Trifels steht auf einem
dreifach gespaltenen Buntsandsteinfelsen, daher der Name Trifels.
Südöstlich
der Burg standen zwei weitere Burgen, Anebos (heute nur noch Mauerreste, wohl
bis zum 14. Jahrhundert bewohnt und dann aufgegeben) und Scharfenberg (der 20
Meter hohe Bergfried ist noch erhalten, im 12. Jahrhundert erbaut, 1525 im
Bauernkrieg zerstört. Im 13 Jahrhundert war sie der Stammsitz des Bischofs von
Speyer und Kanzlers des Reiches, Konrad III. von Scharfenberg).
1113
wurde Trifels Reichsburg, d.h. sie
gehörte zum Königsgut des römisch-deutschen Königs oder Kaiser, war also nicht
privates Hausgut und wurde nicht an die Erben, sondern an die jeweiligen
Nachfolger weitergegeben. Die Burg Nürnberg war z.B. auch eine Reichsburg.
1125,
1208 und 1246 bis 1298 wurden die
Reichskleinodien auf der Burg verwahrt. Das zeigt die Bedeutung der Burg im
Deutschen Reich. Bewacht wurden sie von den Mönchen der Zisterzienserabtei
Eußerthal (8 Kilometer von Annweiler), die auf der Burg Trifels Burgkaplan
waren.
Die Reichskleinodien waren die Herrschaftsinsignien des Heiligen Römischen Reiches: Reichskrone, heilige Lanze und Reichsschwert, Ornat.Seit 1424 wurden die Reichskleinodien im Heilig-Geist-Spital in Nürnberg verwahrt.1800 bzw. 1801 wurden sie wegen der Bedrohung durch Frankreich in den Koalitionskriegen (1792 bis 1815 gegen die Französische Republik und dann gegen Napoleon) nach Wien in die Hofburg gebracht, wo sie noch heute sind. In der Burg Trifels sind Nachbildungen ausgestellt.
Das Kloster Eußerthal wurde 1148 von einem Ritter von Mörlheim gestiftet. Er schenkte seinen Besitz in Eußerthal dem Zisterzienserorden. Die Aufgabe des Klosters war die Urbarmachung des Tales. 1186 wurde es von Friedrich I. Barbarossa unter Reichsschutz gestellt (und Reichsburg?). Die Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert ist erhalten.
1193 wurde auf Burg Trifels der englische König Richard Löwenherz gefangen gehalten (König des Angevinischen Reiches, England und Westfrankreich). Bei seiner Rückkehr von seinem 3. Kreuzzug auf dem Landweg wurde er von dem österreichischen Herzog festgenommen (wegen Streitigkeiten während des Kreuzzugs) und Kaiser Heinrich IV. übergeben. Etwa 14 Monate war er in Gefangenschaft, teilweise auf Trifels. Gegen ein hohes Lösegeld kam er frei.
Mit dem Ende der Staufferdynastie (Schwäbisches Adelsgeschlecht, das mehrere deutsche Könige und Kaiser stellte, u.a. Kaiser Friedrich II. Barbarossa) im 13. Jahrhundert verlor die Burg an Bedeutung. Durch einen Blitzschlag wurde sie 1602 zerstört.Ab 1841 wurde die Burg Trifels wiederaufgebaut, teilweise nicht originalgetreu.
(3) Rhodt – die Geschichte
Der Name Rhodt unter Rietburg kommt von „Rode“, das ist auch der ursprüngliche Name. Rode weist auf den Ursprung, eine gerodete Waldfläche, hin. Ab dem 13. Jahrhundert kam „unter Rietburg“ hinzu, weil es in Württemberg drei Orte mit dem Namen Rode gab. Nach anderer Quelle hieß der Ort schon um 1200 „Rod unter Rippburg“ und gehörte den „Rittern von Rietburg“ und wieder anders den „Edlen von Rode“
Die Gegend um Rhodt wurde um 58 v.Chr. von Rom erobert, in Rhodt selbst sind keine römischen Spuren nachweisbar.
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Württembergisches Amtshaus (1576 - 1603) |
Die Schenkung ist in dem Lorscher Codex (Codex Laureshamensis) verzeichnet, ein zwischen 1170 und 1195 angelegtes Manuskript mit 3.800 Urkunden und Verzeichnissen von Besitzrechten.
Das Kloster Lorsch wurde 764 von einem fränkischen Adeligen gegründet und 772 dem König des Fränkischen Reiches, Karl der Große (Kaiser wurde er 800), geschenkt. Es wurde Reichskloster und eines der reichsten Klöster mit Ländereien von der Nordseeküste bis in die heutige Schweiz. Im Lorscher Codex sind 1180 Güter im Klostereigentum verzeichnet.(Anmerkung: in einer anderen Quelle wird die Erwähnung Rhodts angezweifelt. Es sei nicht eindeutig, ob Rhodt unter Rietburg gemeint sei.)
Im 14. Jahrhundert war Rhodt im Besitz der Grafschaft Württemberg. Die meisten umliegenden Orte gehörten dem Bischof von Speyer.Lehensnehmer von Rhodt waren u.a. von Metzge (1362), von Scharfeneck (1367), von Bitsch (1416), von Massenbach (1570), von Zyllnhardt (1635 bis 1752). Später hat dann der badische Markgraf (s.u.) 1752 das Lehen eingezogen und das Dorf in die herzogliche Verwaltung übernommen.
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Kirche St. Georg |
Episode: 1582
wurde im Deutschen Reich der Kalender von der Julianischen Form auf die Gregorianische
Fassung umgestellt (Man sucht in Urkunden vergeblich die Zeit zwischen dem 4.
Oktober und 15. Oktober. Die Tage wurden
übersprungen. Sie gibt es nicht.). Der Gregorianische Kalender war eine
Anpassung des Julianischen Kalenders durch die päpstliche Bulle Papst Gregor
XIII.. Die Schaltjahre wurden geändert.
Während die
Markgrafschaft Baden-Baden wie das übrige Reich die Veränderung übernahm,
behielt die Markgrafschaft Baden-Durlach wie auch andere evangelische
Reichsstädte den Julianischen Kalender bei. Man wollte einer Bulle des Papstes
nicht einfach Folge leisten. Erst 1700 erfolgte eine Anpassung an den Gregorianischen
Kalender durch Einführung eines „verbesserten Julianischen Kalenders“ (dem 18.
Februar folgte der 1. März).
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Badischer Amtshof - Nebius-Haus |
1752 löst der Markgraf den Lehensvertrag mit von Zyllnhardt auf (er zog das Lehen ein) und nahm Rhodt in die fürstliche Verwaltung. Das Lehen kann sich wohl nicht auf das gesamte Dorf Rhodt bezogen haben, denn es gab zu der Zeit Winzerhäuser und Hofstellen, bei denen es sich um freie Bauern gehandelt haben dürfte (?). Es wird aber auch noch Leibeigene, von der Herrschaft abhängige Einwohner, gegeben haben (?). Das Herzogtum Baden hat die Leibeigenschaft 1783 förmlich abgeschafft (in Mecklenburg galt bis 1918 die Landesständische Verfassung von 1755, die die Leibeigenschaft festschrieb).
1798 besetzten französische Truppen den Ort. Es war die Zeit des 2. Koalitionskriegs (1798 bis 1802 – Kriege zwischen Frankreich/Napoleon gegen die anderen europäischen Mächte). Bis 1804 war Rhodt Teil der Französischen Republik und danach bis 1814 des Napoleonischen Kaiserreichs.
Nach dem Sieg über Napoleon
wurde das linksrheinische Gebiet kurze Zeit von Österreich und Bayern gemeinsam
verwaltet.
Ab 1816 gehörte das Gebiet zum Rheinkreis des Königreichs Bayern,
der 1837 in Pfalz (Rheinpfalz, bayrische Pfalz) umbenannt wurde. Bayrisch blieb
Rhodt bis zur Gründung des Bundeslandes Rheinland-Pfalz 1946.
(4) Rhodt - die Rietburg
1200 bis 1204 wurde die Burg
gebaut. Das Grundstück war ein Lehen
der Benediktinerabtei Weißenburg im Elsass.
Das bedeutet, dass die Burg vom Kloster Lorsch zum Kloster Weißenburg
gekommen sein muss (?). Die Burg war wohl ein vom Ort getrenntes Eigentum (?).
Oft gehörten die Orte unterhalb der Burg zum Eigentum der Burg (z.B. Burg
Scharfenberg, s.o.). Erbauer der Burg war ein Ritter von Riet aus der Gegend
zwischen Speyer und Germersheim.
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In der Theresienstraße |
Episode: Im
Konflikt der Stauffer mit dem welfischen Adelsgeschlecht nahm 1255 Hermann von
Ritberg die Frau des Deutschen Königs Wilhelm von Holland, die aus dem
Welfen-Haus stammte, bei einer Reise von Worms nach Trifels gefangen und setzte
sie in der Rietburg fest.
In einem Bericht
wird Hermann von Ritberg auch als Raubritter bezeichnet, der mit der
Gefangenname ein Lösegeld erpressen wollte.
Umliegende
Fürsten und Städte erzwangen die Freilassung und Hermann von Ritberg musste die Burg räumen. (Ritberg, Ritburg,
Rietburg – die Schreibweisen variieren)
Die Rietburg wurde daraufhin Reichsburg (wie Trifels). Rudolf I. von Habsburg, römisch deutscher König 1273 - 1291, gab die Burg seinem Schwager Otto III. von Ochsenstein. Nachfahren verkauften vor 1325 die Burg, zu der die Orte Weyher und St. Martin gehörten (nicht aber Rhodt), an den Bischof von Speyer.
Im 30-jährigen Krieg (1618 – 1648) wurde sie zerstört.
(5) Rhodt – der Wein
Der „älteste noch tragende
Weinberg der Welt“ soll die Weinlage
Rosengarten am Ortseingang, von Edesheim kommend, sein. Seine etwa 300 Reben, von denen die ältesten
vor 400 Jahren gepflanzt wurden, gehören überwiegend zur Sorte Gewürztraminer.
Zwischen 150 und 300 Liter Wein können daraus von dem Weingut Arthur Oberhofer
in Edesheim gekeltert werden (die 1/3 l Flasche des Jahrgangs 2016 kostet 139
EUR).
Das Weingut Seitz-Schreiner (Weinstr. 52) beruft sich auf den Weinbau seit 1612. Das Weingut und Weinbrennerei Heußler hat seit 1750 Weinberge in Rhodt und seit 150 Jahren werden Brände hergestellt.
Die Umstellung der Weinberge von dem Kammertbau auf Draht-Spalierbau soll in Rhodt ihren Ursprung haben.
Karl Heinrich Schattenmann
(1785 – 1869) soll hier führend gewesen sein. Er muss vielseitig beschäftigt
gewesen sein, Präsident der Ackerbaukommission im französischen Bezirk Zabern
im Elsass und Minendirektor in Buchsweiler/Bouxwiller im Elsass. In Frankreich
soll er den Straßenbau mit Steinaufschüttungen, die mit Walzen verdichtet
werden, eingeführt haben.
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Schlössel |
Das Schlössel in der Weinstraße wurde im 18. Jahrhundert von einem Johann Michael Söhne aus Landau in der Pfalz gebaut. Mit seinem Bruder gründete er 1797 im Elsass Fabriken, die farbige und bedruckte Stoffe herstellten, mit Firmensitz in Paris. Die Familie französisierte ihren Namen in Soehneé. Es war die französische Zeit. 1812 kaufte Schattermann das Anwesen.
Die Weinlagen in der
Gemarkung Rhodt sind Klosterpfad (80 Hektar), Rosengarten (90 Hektar) und Schlossberg (80 Hektar). Außerdem gibt es die Großlage Rhodter Ordensgut mit Weinbergen neben Rhodt auch in den Nachbarorten Weyher, Hainfeld und Edesheim
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In der Theresienstraße Candidushaus mit Mammutbaum |
In der Pfalz stehen 100 Millionen Rebstöcke, die jährlich 250.ooo.ooo Liter Wein ergeben. Rotwein macht etwas mehr als die Hälfte (60 %) aus.
Müller-Thurgau wird teilweise auch als
Rivaner bezeichnet. Er ist eine Kreuzung aus Riesling und „Madeleine Royale“, die wiederum
eine Kreuzung aus Pinot Blanc/Weißburgunder und Trollinger ist.
Dornfelder ist eine Neuzüchtung aus
Heroldrebs (Kreuzung aus Portugieser und Limberger) und Helfensteiner (Kreuzung
aus Frühburgunder und Trollinger).
In die Pfalz und nach Deutschland kamen die Reben mit den Römern. Die Weine der Römer waren aber nicht lange haltbar. Auch wurden sie mit Honig und Gewürzen gemischt.
Haltbar wird der Wein seit dem Mittelalter durch Schwefelung. Er verhindert, dass der Wein oxydiert und zu Essig wird. Früher wurden die Fässer geschwefelt. Heute werden der Weinmost und der Wein vor der Flaschenabfüllung geschwefelt. Die Höchstmengen sind gesetzlich geregelt. Je süßer der Wein, umso mehr Schwefel ist erlaubt. Trockener Weißwein darf bis zu 210 Milligramm Schwefel pro Liter enthalten. Einige Winzer verwenden statt Schwefel Ascorbinsäure (Vitamin C) vor der Flaschenabfüllung. Für die Mostbehandlung wird aber auch von denen Schwefel eingesetzt.
(6) Rhodt - historische Gebäude
Ein großer Teil des Dorfes steht unter Denkmalschutz.
Darunter sind zahlreiche Torbögen in der Weinstraße (Jahr 1567 etc.), Theresienstraße (Jahr 1560 etc.), Herrengasse (Jahr 1627 etc.), Edesheimer Str. (Jahr 1601 etc.).
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In der Theresienstraße |
Kleines Schloss (Schlössel), Weinstraße 87
Württembergisches Amtshaus, Weinstraße 71. 1576 als Amtshaus gebaut. 1603 verlor es seine Funktion, da Rhodt zur Markgrafschaft Baden-Durlach kam.
Badischer Amtshof, Weinstraße 60, 16. bis 18. Jahrhundert. In dem Haus wurde 1784 Karl Friedrich Nebenius geboren. Er war badischer Innenminister.
Protestantische Pfarrkirche St. Georg, Herrengasse 16. Kirchturm von 1470, das Langhaus wurde 1720-1722 neu gebaut.
Ehemaliger Friedhof, Mühlgasse, Torborgen 1581, jetzt Weingarten.
(7) Rhodt - Sehenswertes in und um Rhodt
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Im Malerwinkel |
Edenkobener Weinlehrpfad (Beginn in der Villenstraße am westlichen Ortseingang). 7 km von/bis Rhodt.
Gewürztraminer Rundweg: (8 Kilometer um Rhodt, in outdoor)
Rietburg: Fußweg Rhodt – Talstation 2,3 km. Sessellift. Gaststätte Rietburg.
St. Martin Kropsburg: Fußweg Rhodt – Kropsburg – Rhodt 10 km, 150 Höhenmeter. Burgschänke Kropsburg. Lourdesgrotte und Mariengrotte 400 m entfernt.
Kräutergarten der Klostermühle Edenkoben.
Auf der Webseite der Hütte gesehen: „Unsere Hausbank berechnet uns seit 2020 für 10- 20- 50- Cent und 1 € und 2 € Rollen Münzgeld pro Rolle 50 Cent Gebühr. Bitte nehmt Kleingeld mit auf eure Tour zu uns.“
Annweiler und Trifels mit der Reichsburg: (18 PKW-Kilometer eine Strecke).
Das „größte Fass der Welt“,
das Riesenfass mit einem Rauminhalt von ca. 1,7 Millionen Liter steht in Bad
Dürkheim und ist ein Weinlokal.
(8) Neustadt an der Weinstraße
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Marktplatz mit Stiftskirche und Scheffelhaus |
Gründung Anfang des 13.
Jahrhunderts durch die Wittelsbacher Pfalzgrafen als „Neue Stadt“, unterhalb
ihrer Burg Winzingen. Stadtrechte 1275.
Eine kurze Zeit (1338 bis 1353) war Neustadt neben Heidelberg kurfürstliche Residenzstadt.
Den Dreißigjährigen Krieg musste die Stadt intensiv erleiden. Sechsmal wurde sie erobert, von spanischen, schwedischen, kaiserlichen, herzoglichen und zweimal von französischen Truppen. Mit jeder Besetzung wechselte die Religion.
Das Rathaus der Stadt war einmal (1729) ein Kolleg des Jesuitenordens, der in der Gegenreformation die reformierten Glaubensbekenntnisse bekämpfte. Der Orden wurde zu mächtig und 1773 vom Pabst aufgelöst. 1838 übernahm die Stadt das Ordensgebäude und machte es zum Rathaus.
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Blick in die Mittelgasse |
Da die Pfälzer Kurfürsten in der Folgezeit öfter die Religion
wechselten und mit ihnen das ganze Land wurde auch in der Stiftskirche mal
evangelisch-lutherisch, mal reformiert und mal katholisch gepredigt.
Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche gleichzeitig von Katholiken und Protestanten genutzt. 1708 wurde die Kirche mit einer Scheidemauer getrennt. Die Katholiken erhielten den Chor, die Protestanten das Langhaus. So ist das bis heute.
In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts war der katholische Teil der Stiftskirche für die wachsende Zahl an Katholiken zu klein geworden. König Ludwig I. von Bayern ermöglichte mit einer Spende den Neubau einer katholischen Kirche, St. Marien. Bei Rhodt unter Rietburg hatte sich Ludwig I. das Schloss Ludwigshöhe bauen lassen. Seine (protestantisch gebliebene) Frau Therese besuchte die evangelische Kirche in Rhodt. Jedenfalls wird dort auf ihren Platz in der Kirche hingewiesen. Die Kirche in Rhodt war auch näher am Schloss als die in Neustadt.
Zwei Brunnen und den Rathaus-Löwen hat der Bildhauer Gernot Rumpf (geb. 1941) für Neustadt geschaffen. Der eine Brunnen ist der Paradiesbrunnen auf dem Kartoffelmarkt. Er zeigt Adam, Eva und die Schlange.
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Elwetritschenbrunnen |
Gernot Rumpf war Professor in Kaiserslautern und lebt in Neustadt an der Weinstraße. In vielen süddeutschen Städten stehen Brunnen von Gernot Rumpf, so in Bornheim, Bad Bergzabern, Deidesheim, Edenkoben.
Er erinnert mich
an den Braunschweiger Bildhauer
Professor Jürgen Weber, der u.a. in Salzgitter den „Turm der Arbeit“ und in
Nürnberg den Brunnen „Ehekarussell – Ehestreit in Ewigkeit“ geschaffen hat.
An den aus Neustadt stammenden Maler Otto Dill (1884 – 1957) erinnert das Dill-Museum mit zahlreichen Ölgemälden, Zeichnungen und Aquarellen.
Schön ist der Innenhof des
Kriegerschen Weinguts (die Zimmer sind auch gut und zu empfehlen). Hier sitzen
wir am Abend bei einem oder mehreren Glas Wein: Riesling, Grauburgunder, Weißburgunder,
Müller-Thurgau, Sauvignon, Gewürztraminer. Es gibt viel zum Probieren. Und für
das nächste Jahr haben wir alle auch schon reserviert.