Wanderung auf den Pico del Teide
Im
Jahr 1799 war der deutsche
Naturforscher Alexander von Humboldt
im Juni für eine Woche auf der Insel
Teneriffa, in der er auf den höchsten Berg Spaniens, den 3.715 Meter hohen Teide, wanderte. Er nutzte den Aufstieg
auf den Teide auch zur Vorbereitung auf die südamerikanischen Berge und
probierte seine Instrumente aus.
5 Jahre dauerte danach Humboldts
Südamerika-Expedition.
In diesem Jahr (2019) waren Angelika und Andreas für eine Woche zu
uns nach Puerto de la Cruz gekommen, mit
dem Ziel, den Teide zu besteigen.
Darum hatten sie schon im Mai für
die letzte Oktober-Woche die Schlafplätze in der Berghütte gebucht, und für
mich mit.
Die Altavista-Hütte
gibt es schon seit 1856. Damals diente sie Wissenschaftlern und Forschern als
Unterkunft. 1950 übernahm die Inselverwaltung die Hütte und 2007 wurde sie
erneuert und ausgebaut.
Die Übernachtung in der Schutzhütte Refugio
Altavista ist recht einfach. 54 Betten stehen in drei Schlafsälen. Die
Bettwäsche wird gestellt. Aber Verpflegung und Wasser muss jeder selber
mitbringen (es gibt aber auch seit einiger Zeit Getränke-Automaten). Und
natürlich muss man seinen Müll wieder mit hinunter ins Tal nehmen. Um 22 Uhr
ist Nachtruhe und spätestens um 7.30 Uhr muss das Lager am nächsten Morgen
verlassen werden.
Ein Geburtstagsgeschenk
Die Wanderung auf den Teide war
auch ein Geburtstagsgeschenk, das sich Angelika selber gemacht hat. Am Montag
(28. Oktober) sind wir nachmittags bis zur „Altavista“ gewandert. Am nächsten
Tag wollten wir den Sonnenaufgang ihres Geburtstages oben am Kraterrand des
Teide erwarten und die Sonne mit einem Glas Sekt begrüßen. Eine solche
Geburtstagsfeier hat man nicht so oft.
Am ersten Tag bis zur Altavista-Hütte
Unser Teide-Aufstieg begann gegen 14 Uhr am Parkplatz an der Pista
Montana Blanca (Teide-Nationalstraße TF 21),
Höhe 2.321 Meter. Die Berghütte Altavista steht auf 3.260 Meter Höhe. Am ersten
Tag hatten wir also 980 Höhenmeter (Strecke 7,8 Kilometer) zu überwinden (siehe Wegaufzeichnung unten).
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Startpunkt am Parkplatz |
Zum Vergleich: Der Aufstieg von Los Silos
nach Erjos ist mit 980 Höhenmetern etwa gleich groß. Den Weg und hinauf und
hinab bin ich eine Woche zuvor „als Training“ gegangen. Der Erjos-Aufstieg beginnt aber etwas über
Meereshöhe. Der Teide-Aufstieg beginnt bei über 2.300 Metern. Die Luft ist am
Teide dünner und der Aufstieg schon anstrengender.
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Montana Blanca |
Wie die schwarzen Huevos in die helle Bimsstein-Landschaft
gekommen sind, ist nicht ganz klar. Eine Theorie meint, dass sich Teile aus dem
über der Montaña Blanca liegenden Lavastrom gelöst haben und im Abrollen zu
Kugeln formten. Vielleicht sind es auch bei einer Vulkan-Eruption hinausgeschleuderte
Lavabrocken.
Unser Weg ist der, den auch schon Alexander von Humboldt gegangen ist. Er ist damals
in Orotava gestartet. Von Santa Cruz kommend (damals 8.000 Einwohner, davon 400
Mönche in sechs Klöstern, wie Humboldt berichtet), war er über La Laguna, La
Matanza, La Victoria und La Orotava zunächst nach Puerto de la Cruz
gereist. Am 21. Juni
1799 brach er von Orotava aus zur Teide-Besteigung auf. Begleitet wurde er von
dem französischen Vizekonsul Le Gros, der vorher schon mehrfach auf dem Teide
war.
In seinem Tagebuch hat Humboldt den Weg beschrieben. Es war ein Maultierpfad zwischen der Nord- und Südküste der Insel, der „Camino de Chasna“ (Chasna ist der Guanchen-Name für Villaflor im Süden Teneriffas). Es war damals der einzige Weg zum Teide-Gipfel.
Die Tagebücher Humboldts (Amerikanische Reisetagebücher) befinden sich seit 2013 im Bestand der Berliner Staatsbibliothek. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat sie den Erben abgekauft.
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Huevos del Teide |
In seinem Tagebuch hat Humboldt den Weg beschrieben. Es war ein Maultierpfad zwischen der Nord- und Südküste der Insel, der „Camino de Chasna“ (Chasna ist der Guanchen-Name für Villaflor im Süden Teneriffas). Es war damals der einzige Weg zum Teide-Gipfel.
Die Tagebücher Humboldts (Amerikanische Reisetagebücher) befinden sich seit 2013 im Bestand der Berliner Staatsbibliothek. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat sie den Erben abgekauft.

Heute gibt es neben der Humboldt-Route zwei
weitere Routen. Die eine, die mühsamere, führt über den Pico Viejo (der
Nachbarvulkan des Teide). Die andere ist deutlich länger, beginnt am
Socorro-Strand (Playa del Socorro bei Los Realejos, auf Meeres-Niveau) und führt über die
Fortaleza (im Cañada-Nationalpark) zum Teide.
Einfacher – aber nur im Vergleich
zu den anderen Wegen - ist es, mit der Seilbahn bis an den Rand des Teide zu
fahren und von dort hinaufzusteigen.
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Auf dem Berg die Spitzen der Sternwarte |
Der Blick hinunter in die Krater-Landschaft ist beeindruckend. An den Rändern sind die Fortaleza und die Spitzen der Teleskop-Anlagen der Sternwarte am Rand der Cañadas zu sehen. Im Krater sind unterschiedliche Erdfarben aus unterschiedlichen Vulkan-Zeiten.
Die
Fortaleza ist der nördliche Teil
des Krater-Kessels (Caldera) Las Cañadas (Die Schluchten) mit einem
Durchmesser von 17 Kilometern. In diesem Krater sind der Teide und der benachbarte Pico
Viejo (alte Spitze) als Schichtvulkane aus mehreren Eruptionen entstanden.
Der letzte
Vulkanausbruch innerhalb der Caldera war 1798 der des Narcises del Teide
(Nasen) an der Flanke des Pico Viejo.
Der letzte Vulkanausbruch auf Teneriffa war 1909 der Chinyero,
10 Kilometer vom Teide entfernt,
dessen Lava aber
unbewohntes Land überdeckte.
Der letzte Vulkanausbruch auf Teneriffa war 1909 der Chinyero,
10 Kilometer vom Teide entfernt,
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Die Fortaleza |
1706 hatten die Lavaströme des nur 3 km vom Chinyero
entfernten Vulkan Trevejo (auch Volcano
Negro, Volcano Garachico) große Teile der Stadt Garachico mitsamt des damals
wichtigsten Hafens der Insel zerstört.
Der vulkanische
Urprung Teneriffas besteht aus drei Vulkanstrukturen: Teno-Gebirge, Anaga-Gebirge, Bandas del Sur (ein Gebirgsband mit
den Orten Abona und Arico im Süden).
Sie bilden ein Dreieck, das die Form der Insel prägt. Die Vulkane
erloschen vor 5 Millionen Jahren und erodierten. Zwischen den drei
Vulkanstrukturen entstand danach der Vulkan
Cañadas, aus dem die Caldera Las
Cañadas hervorgegangen ist.
Der Name
Teide stammt von dem Guanchen-Namen
„Echeyde“. Für die Guanchen war der Teide die Wohnung des bösen Dämons
„Guayota“, der die Sonnengöttin „Magec“ entführt hatte und im Echeyde gefangen
hielt.
3.715 Meter ist der Teide hoch (über Meeresspiegel). Vom Meeresboden gemessen beträgt die Höhe 7.500 Meter, d.h. der größere Teil des Vulkanbergs ist unter der Wasseroberfläche. Damit ist er der drittgrößte Inselvulkan der Erde.
Der eigentliche Vulkankegel, der "Pilon" ist aus dem älteren Krater "La Rambla" entstanden. Er ist 150 Meter hoch und hat an der Spitze einen Durchmesser von 80 Metern (der benachbarte Pico Viejo hat einen Durchmesser von 800 Metern).
3.715 Meter ist der Teide hoch (über Meeresspiegel). Vom Meeresboden gemessen beträgt die Höhe 7.500 Meter, d.h. der größere Teil des Vulkanbergs ist unter der Wasseroberfläche. Damit ist er der drittgrößte Inselvulkan der Erde.
Der eigentliche Vulkankegel, der "Pilon" ist aus dem älteren Krater "La Rambla" entstanden. Er ist 150 Meter hoch und hat an der Spitze einen Durchmesser von 80 Metern (der benachbarte Pico Viejo hat einen Durchmesser von 800 Metern).
Die
Sternwarte „Observatorio del
Teide“ ist seit 1964 in Betrieb. Neben
Chile und Hawaii ist der Teide einer der drei besten Orte der Welt für
Himmelsbeobachtungen.
Neben dem kanarischen Astrophysikalischen Institut unterhalten hier auch deutsche Einrichtungen zwei Sonnenteleskope (Kiepenheuer-Institut für Sonnenphysik in Freiburg, Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen, Leibnitz-Institut für Astrophysik in Potsdam-Babelsberg).
Neben dem kanarischen Astrophysikalischen Institut unterhalten hier auch deutsche Einrichtungen zwei Sonnenteleskope (Kiepenheuer-Institut für Sonnenphysik in Freiburg, Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen, Leibnitz-Institut für Astrophysik in Potsdam-Babelsberg).
Die Sonnen-Wärme und der angenehme
Weg hatten auch ein Ende. Es wurde
steiler. Wir kamen in die Lava-Gegend. Es war Spätnachmittag und es wurde kälter. Die Wanderjacken
kamen jetzt aus dem Rucksack. Wenig später auch die Handschuhe. Das letzte
Stück bis zur Hütte Altavista war steil und anstrengend und der Wind war kalt.
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Schutzhütte Altavista |
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Der Schatten des Teide |
"Ohne Zelt und Mäntel lagerten wir uns auf Haufen verbrannten Gesteins“, beschrieb er die Nacht (Anmerkung: Es war Sommer, aber die Nacht-Temperatur war nur wenig über null Grad). Über seine einheimischen Führer beschwerte er sich: „Leider trug die Faulheit und der üble Wille unserer Führer viel dazu bei, uns das Aufsteigen sauer zu machen“. “Sie waren träg zum Verzweifeln.“ „Sie setzten sich alle zehn Minuten nieder, um auszuruhen“.
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Abendstimmung |
Um 3 Uhr begann Humboldt am nächsten Morgen im Schein von Fackeln seinen Aufstieg. Dabei kam er auch am Altavista-Plateau vorbei, auf dem heute die Berghütte steht. Damals arbeiteten hier "Neveros" (Schneesammler), die Eis und Schnee sammelten, um es in den Städten im Tal zu verkaufen.
Eine
Eishöhle, die „Cueva de Hielo“, in der auch heute noch im Sommer Eis zu finden
ist, befindet sich nur wenig oberhalb der Altavista-Hütte.
Die Altavista-Hütte
In der Hütte war es angenehm warm, obwohl keine Heizung zu sehen
war (und die es wohl auch nicht gibt). Die vielen Menschen auf engem Raum gaben
genug Wärme ab. Und bei
dem eisigen Wind (2 Grad über Null, gefühlt deutlich unter Null) war ein nicht so kalter Raum schon gefühlt warm.
dem eisigen Wind (2 Grad über Null, gefühlt deutlich unter Null) war ein nicht so kalter Raum schon gefühlt warm.
Die offene Küche der Hütte ist gut
ausgestattet. Ein Elektroherd, eine Mikrowelle, Töpfe und Geschirr. Nur den
Inhalt für die Töpfe muss man selber mitbringen. Angelika hat uns ein leckeres
Chili con Carne aufgewärmt, das sie am Vorabend gekocht hatte. Dazu ein
Glas Rotwein. Natürlich in unseren Rucksäcken nach oben getragen. Wir
haben alles aufgegessen, weil es so gut schmeckte. Und damit unsere Rucksäcke für den nächsten Teil der Route leichter wurden. Auch wichtig.
Früh sind wir schlafen gegangen.
Die Hütte ist zweckmäßig eingerichtet, aber gemütlich war es nicht. Gegessen
wurde im „Schichtbetrieb“. Man musste halt warten, bis der Herd oder die Mikrowelle
frei waren. Beim Essen wurde eng zusammengerückt.
Vorgenommen hatten wir uns, vor
dem Schlafen eine Runde Skat zu spielen. Aber ich hatte die Skat-Karten
vergessen. Es war überhaupt nicht schlimm. Wir hätten sowieso nicht gespielt.
Im Essraum war der Platz zu knapp. In der
Eingangshalle waren die Bänke
besetzt.
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Andreas mit kurzen Wanderhosen, in denen er heftig gefroren hat - im Hintergrund wieder der Teide-Schatten |
Also sind wir schlafen gegangen.
Gut geschlafen habe ich nicht. Die Matratzen der Doppelstock-Betten (Erinnerung
an Bundeswehr und Jugendherbergen) und Schlafdecken waren gut. Aber manche
Bettgestelle quietschten bei jedem Umdrehen. Ein Lüftungsfenster sorgte zwar
für gute Luft (nicht unwichtig bei ca. 20 Menschen in einem Raum), klapperte
durch den Wind aber die ganze Nacht. Und gefühlt oft klappte die Tür, wenn
jemand zur Toilette ging. Ab 3 Uhr war die Nacht vorbei. Um die Zeit machten
sich die ersten Wanderer fertig für den Aufstieg zum Teide.
Am zweiten Tag Wanderung durch die Nacht
Am Morgen haben wir uns warm angezogen. Ich habe die Trainingshose
und die Fleecejacke, die ich in der Nacht angezogen hatte, unter der Wanderhose
und Wanderjacke anbehalten (das wird in Aufstiegs-Beschreibungen auch
empfohlen). Schal um den Hals,
Mütze auf dem Kopf, Kapuze darüber. Das wärmte
gut. Die einzige Schwachstelle waren meine Handschuhe. Ich hatte
Strickhandschuhe dabei. Die schützten bei dem Wind überhaupt nicht. Nach kurzer
Zeit hatte ich das Gefühl, meine Finger frieren ab.
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Nur die Lichter der Stirnlampen sind zu sehen |
Mit Stirnlampen ausgestattet (Andreas hatte für mich eine aus
Deutschland mitgebracht) stapften wir gegen 6 Uhr in die pechschwarze Nacht. Ich
sah nur den Weg unmittelbar vor den Füßen im Schein der Stirnlampe und wenn ich
aufblickte, das Licht der Stirnlampen von Andreas und Angelika vor mir.
Man musste schon aufpassen.
In kurzen Serpentinen ging es ziemlich
steil bergan. Von
Stufe zu Stufe. Von Absatz zu Absatz. Nicht endend. Und die
Luft war merklich dünner. Kleine Schritte. Schnelles Atmen.
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Sonnenaufgang |
Wir waren ziemlich spät
aufgebrochen. Manchmal konnten wir vor uns eine Kette sich langsam den Hang
hinauf bewegender Lichter sehen. Mehr nicht.
Zwei Lichter waren ganz oben am
schwarzen Himmel. Flugzeuglichter dachte ich zuerst, so hoch oben waren die. Aber
das konnte natürlich nicht sein. Es mussten die Stirnlampen der ersten Wanderer
oben auf dem Teide oder ein Stück davor sein.
Die „Kletterei“ im Dunkeln zog sich hin. Neumond. Starker Wind
trieb Nebelwolken
über uns hinweg oder in das Gesicht, je nachdem in welcher
Richtung der Serpentinen-Weg gerade führte.
Aufsteigende Sonne |
Dann erreichen wir den "Panoramaweg" (den gehen die "Sonntagswanderer", wenn sie mit der Seilbahn hinauf und hinunter fahren) zwischen der Bergstation und dem Mirador de la Fortaleza. Dem
folgen wir bis zur Bergstation der Seilbahn (siehe Wegaufzeichnung unten).
Sonnenaufgang
Auf dem Weg erleben wir den Sonnenaufgang. Ein dunkelroter Streifen im Osten
kündigt die Sonne an. Dann geht es schnell. Die Felsen des Teide werden in ein
goldgelbes Licht gehüllt. Das Dämmerlicht reicht für den Teide-Aufstieg aus.
Die Stirnlampen brauchen wir jetzt nicht mehr. Es dauert auch nicht lange und
ein grell-heller Sonnenball schwebe über dem Horizont und kletterte schnell
immer höher.
Der Weg von der Berghütte Altavista zum
Teide ist länger geworden. Früher konnte man von der Altavista-Hütte aus viel
früher vom Panoramaweg den Teide-Kegel
hinaufsteigen. Jetzt mussten wir bis zur Seilbahn-Bergstation gehen. Erst hier beginnt der neue Aufstieg.
hinaufsteigen. Jetzt mussten wir bis zur Seilbahn-Bergstation gehen. Erst hier beginnt der neue Aufstieg.
An den alten Einstieg kann ich mich noch
erinnern, als ich vor Jahren von der Bergstation aus auf den Teide gegangen
bin. Auch Andreas hatte den kürzeren Weg bei der Zeitplanung in Erinnerung.
Für Seilbahn-Fahrer ist der neue Weg auf den
Teide kürzer. Die Bergwächter, die den Teide-Zugang kontrollieren, brauchen auch
nur noch aus der Seilbahn aussteigen und sind an ihrem Kontrollposten. Aber für
die „richtigen“ Wanderer, die über die Altavista-Hütte gehen, ist die Strecke deutlich
länger geworden.
Dadurch haben wir den Sonnenaufgang auch auf
dem Weg hinauf zum Teide und nicht oben auf dem Teide erlebt.
Von der Seilbahn-Bergstation geht
der Teide-Weg ziemlich steil zuerst
fast geradeaus
nach oben. Dann kommen die Wegewindungen, auf denen man sich
hochstemmen muss. Bei eisigem Wind und dünner Luft. Bis hinauf auf die Spitze
des Teide in 3.715 Meter Höhe (alte Karten und Wanderbeschreibungen haben noch
3.718 Meter als Höhenangabe, die aber nicht richtig ist), sind es „nur“ 160
Höhenmeter. Ein schier unendlich langer Aufstieg
Ich habe die Spitze nicht erreicht. Etwa 50
Höhenmeter davor habe ich abgebrochen. Ich hatte Kreislauf-Probleme. Vielleicht
hätte ich eine längere Pause einlegen sollen, um dann weiterzugehen. Aber ich
hatte mich für den Abstieg entschieden. Die ersten Teide-Bezwinger überholten
mich dabei.
Schade. Aber ich war ja schon einmal ganz
oben (mit dem Aufstieg allerdings nur von der Bergstation aus). Vielleicht kann
ich ja auch die letzten 50 Höhenmeter noch nachholen. Allerdings fährt zurzeit
die Seilbahn nicht. Es weht zu starker Wind.
Nachtrag: Ich habe es doch noch geschafft. Ab der Seilbahn-Bergstation hinauf auf den Teide-Gipfel. Bei schönstem Sonnenschein.
Die Bilder zu dem nachträglichen Teide-Aufstieg mit diesem Link:
Nachtrag: Ich habe es doch noch geschafft. Ab der Seilbahn-Bergstation hinauf auf den Teide-Gipfel. Bei schönstem Sonnenschein.
Die Bilder zu dem nachträglichen Teide-Aufstieg mit diesem Link:
Angelika und Andreas sind bis zur
Spitze gekommen. Und danach schnell wieder
abgestiegen, so dass ich an der
Seilbahnstation nicht lange allein warten musste.
Vor dem Gipfel |
Und hier stießen wir mit einem
Glas Sekt auf den Geburtstag von Angelika an. Den hatten wir im Rucksack
mitgenommen. Aber richtig geschmeckt hat er nach der Strapaze und in der Kälte
nicht.
Die Seilbahn auf den Teide, die Teleférico del Teide, wurde 1971
fertiggestellt (und 1999 modernisiert). Auf knapp 2,5 Kilometer überwindet die
Seilbahn eine Höhe von 1.199 Metern (von 2.356 auf 3.555 Meter über Meeresspiegel).
Die ersten Baumaterialien mussten mit Eseln
oder auf den Schultern der
Bauarbeiter nach oben transportiert werden, bis 1967
eine Material-Schwebebahn gebaut wurde. 8 Jahre dauerte die Bauzeit
einschließlich der
Hinunter fahren oder gehen?
Mit uns war eine große Schar Teide-Bergsteiger
angekommen. Sie alle warteten auf die Abfahrt
hinunter zur Talstation. Es war nicht klar, ob die Bahn überhaupt fahren würde. Der Wind war sehr stark.
Es gab aber das Gerücht, dass auf
jeden Fall eine Testfahrt von der Talstation zur Bergstation stattfinden würde.
Und mit dieser Gondel würden dann auch Bergsteiger mit ins Tal genommen. Wenn
nicht, blieb nur der Abstieg auf dem gleichen Weg, den wir hochgekommen waren.
Um 9 Uhr kam eine Gondel herauf.
Aber sie fuhr nach kurzem Stopp wieder hinunter. Ohne jemanden mitzunehmen.
Sollten wir noch warten oder mit dem Abstieg beginnen? Die
Aussicht auf einige zusätzliche
Stunden Wanderung den Berg hinunter ließ uns und auch die anderen Wanderer
ausharren.
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Warten auf die Seilbahn |
Mit Erfolg, eine weitere Gondel
kam den Berg herauf. Wieder der Marsch der Gondel-Mannschaft zur Wetterstation.
Wir warteten. Dann das Signal, dass wir mitgenommen würden. Etwa 40 bis 50
Wanderer drängten sich in die Gondel. Wir waren dabei und in kurzer Zeit unten
an der Talstation. Es war die letzte Gondel-Fahrt an diesem Tag.
Von hier brauchten wir nur noch
rd. 3 Kilometer entlang der Straße zum Parkplatz unseres Autos gehen.
Wir hatten es geschafft (Angelika und Andreas bis auf die Teide-Spitze,
ich fast). Jetzt brauchten wir nur noch eine Stunde Fahrzeit mit dem Auto
hinunter nach Puerto de la Cruz.
In Puerto de la Cruz hat Humboldt damals im
heutigen Hotel Marquesa
übernachtet. 220 Jahre ist das jetzt
her. Zu seiner Zeit war es das Haus der
Familie Valois-Cólogan. Die Cólogans waren eine irische Familie (McCalgans
aus Kilcolan in Irland), die im 18. Jahrhundert nach Teneriffa kam, um hier mit
Wein zu handeln. Das 1712 gebaute Haus
besteht zum großen Teil noch in seiner historischen Struktur.
Natürlich hat Humboldt in Puerto de la Cruz
auch den Botanischen Garten besucht
(zur Geschichte des Gartens siehe im Internet-Blog „Sattel und Schuh“: Teneriffa
Spaziergänge – Botanischer Garten).
Anmerkung:
Die Erläuterungen stammen meist aus Wikipedia-Artikeln im Internet, ohne einzelne Zitierung.
Die Fotos haben Angelika, Andreas und ich gemacht.