Zum Höhlendorf Chinamada
25. Januar 2025
Wir haben die Tour schon länger nicht gemacht. Heute (Samstag, 25. Januar 2025) sind wir (Ulrike und Gabi) wieder in das Anaga-Gebirge gefahren. Mit dem Auto bis Las Carboneras. Ein Stück vor dem Ortseingang ist der Aufstieg hinauf zur Degollada de las Escaleras. Hier treffen wir auf den Wanderweg von Cruz del Carmen über Chinamada hinunter nach Punta del Hidalgo.
Von Las Carboneras nach Chinamada
und dem Morro Aguaide
9 Kilometer, 380 Höhenmeter
Der Name des Ortes Las Carboneras lässt auf den Beruf seiner früheren Bewohner schließen. El Carbonero ist der Köhler. Nach der Eroberung Teneriffas wurden hier sicher aus dem Holz der Lorbeerbaum-Wälder in Kohlenmeilern Holzkohle hergestellt.
Die Häuser von Las Carboneras waren eine Siedlung von Punta Hidalgo, bis sie Mitte des 19. Jahrhunderts zu La Laguna kamen. Die Zufahrtstraße von der Anaga-Hauptstraße nach Las Carboneras wurde erst in den 1970er Jahren gebaut, die Verlängerung nach Chinamada 1994.
Beim Aufstieg zur Degollada (eine Vertiefung zwischen zwei Erhebungen) sehen wir hinunter in das Barranco-Tal. Mehrere Taleinschnitte führen von den Hängen des Tenejias-Berges und von dem gegenüberliegenden Taborno-Massiv auf der östlichen Talseite hinunter zum Meer. Früher entwässerten sie die Berghänge. Jetzt sind sie trocken. Die Entwässerung besorgen die in die Berge gegrabenen Wasserstollen.
Auf dem Weg zur Degollada.
Blick zurück auf Las Carboneras und dem Taborno auf der anderen Talseite.
Der Taborno
Wegekreuz auf der Degollada
Von der Degollada gehen wir am westlichen Hang des Bergrückens mit dem Tenejias-Berg in Richtung Küste und blicken in das westlich gelegene Tal mit den Häusern von Las Morales und Batan de Arriba und Batan de Abajo. Weiter unten sehen wir ein wenig später die Küstenebene mit Punta del Hidalgo.
Es folgt ein kleiner Stopp an dem Gatter eines Ziegen- und Schaf-Geheges. Das dazu gehörende kleine Bauernhaus ist wohl in letzter Zeit renoviert worden. Strahlend weiß steht es am Berg. Der Weg hier ist ein wenig rutschig. Die vergangenen Tage hat es auch im Anaga-Gebirge geregnet und die Erde aufgeweicht. Sonst ist der Weg eher staubig.
Auf dem Weg zum Ziegengatter:
Von der Degollada sind wir bis zu dem Gatter am Berghang etwas abwärts gegangen. Nach dem Gatter steigt der Weg an und erreicht in Höhe des Tenejias einen Hochpunkt um dann wieder bis nach Chinamada abzufallen.
Auf dem Weg zum Höhlendorf:
Bei Chinamada:
Die Flächen mit dem gelben Sauerklee waren einmal Terrassenfelder.
In Chinamada (der Name soll auf die Sprache der Ureinwohner zurückgehen, der Guanchen) wollen wir Rast in dem Höhlenrestaurant machen. Jetzt gehen wir aber erst einmal daran vorbei, hinauf auf den Morro Aguaide und den Aussichtspunkt hoch über der Steilküste und dann wieder zurück zum Restaurant La Cueva. Das Haus ist vor den Berghang gebaut und einer der Gasträume ist als Höhle in den Berg gegraben worden. Wie bei allen Häusern an den Bergen, die inzwischen mehrheitlich als Wochenend- und Freizeitunterkünfte genutzt werden.
Auf dem Weg zum Morro Aguaide:
Bestellte Felder und liegengelasse Felder,
auf denen sich der gelbe Sauerklee ausgebreitet hat.
Der Roque de los Pinos,
ein Dykes in der Form eines Lavadoms.
Zähflüssige Magma wurde aus einer Öffnung oder Spalte hinaufgedrückt und erkaltete. Das umgebende Deckgebirge ist im Laufe der Zeit erodiert.
Der Aussichtspunkt unterhalb des Morro Aguaida
Blick die Steilküste hinunter
Auf dem Rückweg vom Morro Aguaida.
Vor uns sehen wir hinter den Feldern das Höhlenrestaurant
Mittagspause auf der Terrasse vor dem Restaurant, von der Sonne gewärmt und der Küche verwöhnt. Die Restaurantküche ist gut. Es lohnt sich, hier einzukehren.
Danach gehen wir hinunter nach Las Carboneras. Der Weg ist hier die Verbindungsstraße nach Chinamada. Ein kurzes Stück, dann können wir wieder auf einem natürlichen Wanderweg weitergehen. Dafür müssen wir aber auf gut angelegten Treppenstufen ein Stück den Berg hinaufgehen. Als Ausgleich bietet der Weg einen Panoramablick auf den Taborno und den vorgelagerten Bergrücken mit dem kleinen Weiler Taborno. Hier gibt es ein französisches Restaurant, zu dem wir bei früheren Wanderungen nach der Wanderung hingefahren sind. Heute sind wir aber in Chinamada und seinem Höhlenrestaurant geblieben.
Höhlendorf und französische Küche
Blick vom Höhenweg zwischen Chinamada und Las Carboneras
auf Las Carboneras
Uns gegenüber liegt der kleine Ort Taborno
Vor Las Carboneras führt der Wanderweg wieder über Treppen hinunter zur Straße. Bis zu den Häusern von Las Carboneras und unserem vor dem Ort geparkten Auto ist es nicht mehr weit.
Und noch ein Blick auf die Blumen und Pflanzen am Weg:
Kanaren Glockenblume
(Canarina canariensis)
Sie kommt ausschließlich auf den Kanarischen Inseln vor und ist eine Nationalblume der Inselgruppe. Die Blütezeit ist in den Wintermonaten. Lianenförmig wächst sie mehrere Meter lang auf dem Boden und in den Ästen von Bäumen und Sträuchern.
Nickender oder Niederer Sauerklee
Er blüht von Dezember bis Mai. Seine Blüten öffnen sich bei Sonnenschein.
Strauchmargerite
Stechginster
Kanarischer Lavendel
(Lavandula canariensis)
Rosenlauch
Er riecht nach Knoblauch und ist auch im gesamten Mittelmeerraum anzutreffen.
Verblüter Kanarenstengel (?)
(Habenaria tridactylites)
Ein Orchideen-Gewächs
Strandflieder
Cinearie
Gänsedistel
Auf Teneriffa und Gran Canaria beheimatet.
Der Name Gänsedistel kommt aus der Zeit, als die Pflanze als Futter für Gänse verwendet wurde.
Wilde Rauke (?)
Eine spezielle Art, die Teide Rauke (Descuraiania bourgaena) ist in den Canadas del Teide heimisch.
Wilde Möhre
Anaga Tajinaste
(Echium leucophaeum)
Affodill