Wanderung Los Organos Höhenweg
Als letzte Wanderung in dieser Saison hatten wir uns den Höhenweg um die Orgelpfeifen, Los Organos, oberhalb von Aguamansa ausgewählt. Wir sind nicht so früh wie zur Chamorga-Tour in der vergangenen Woche gestartet. Trotzdem war es noch kalt an diesem Morgen (9.30 Uhr), oben am Parkplatz bei der Caldera, dem großen Picknickplatz in einem alten Vulkankrater. Ich hatte vorausschauend ein langärmliges Wanderhemd angezogen. Das reichte nicht. Ich musste auch die Fleecejacke aus dem Rucksack nehmen. Ulrike hat sogar Handschuhe angezogen. Es war kalt, nicht nur kühl.
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Zistrosen begrüßen uns am Weg. Es ist jetzt ihre Zeit, an vielen Stellen waren sie zu sehen. |
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Und auch der Lorbeerblättrige Schneeball blühte. |
Also gingen wir in etwas schnelleren Tempo den bekannten Forstweg „Pista de Mamio“. Dies ist auch der Ausgangsweg für Wandrungen hinunter nach Aguamansa oder Pinolere, oder Richtung Santa Ursula, einen meiner Standardwege mit dem Ziel „Nunca es lejos“, eine Guachinche oberhalb von Santa Ursula. Den Namen hat der Weg von dem Montaña de Mamio, an dem er vorbeiführt.
Wir kommen an der Schutzhütte Pedro Gil vorbei (Wegpunkt 2 auf der Karte). Den Barranco Pedro Gil sind wir ein Stück bei unserer Wanderung zum Monte Limon gegangen. Hier an der Schutzhütte quert der Pilgerweg nach Candelaria die Pista de Mamio. In einigen Serpentinen steigt der Pilgerweg den Berg hinauf. Wir bleiben aber noch auf der Pista de Mamio. Den Candelaria-Weg werden wir auf unsrem Rückweg gehen.
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Die Schutzhütte Pedro Gil am Morgen. An den Bäumen hängen mehr Flechten als in früheren Jahren. |
Auf dem Forstweg gehen wir bis hinter das Wasserhaus „Casa del Agua“. Am Wasserhaus biegt die Ruta del Agua ab. Wir nehmen erst die nächste Abbiegung (Wegpukt 4). Als „Camino Natural Anaga-Chasna“ ist der Weg ausgeschildert. Auf der Wanderkarte ist es der „Camino el Tope“. Und es geht tüchtig bergauf. Bis zu dem Felsen Portillo el Topo (Wegpukt 5). Von hier führt der Weg weiter zum Experanza-Wald. Wir biegen aber ab und gehen auf einem Forstweg (Camino Forstal) ein Stück in südliche Richtung. Es ist ein alter Wanderweg, der wohl nicht mehr gepflegt wird (er ist mit einem weiß-gelben X gekennzeichnet, das heißt es ist kein offizieller Wanderweg). Die Büsche versperren stellenweise den halben Weg, der nur noch ein Pfad ist.
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Die Besenheide blüht überall. |
Am Barranco de los Madres biegt der Pfad in süd-westliche Richtung ab (Wegpunkt 6). Er verläuft jetzt fast parallel zu der Pista de Mamia, nur viel weiter oberhalb. Es ist ein Besenheide-Wald, durchsetzt mit mächtigen, fast uralten Kanarischen Kiefern. Sie haben eine Lebensdauer von 250 bis 300 Jahren. Vielleicht sind die Kiefern hier oben so lange vom Holzeinschlag verschont geblieben ((einzelne Kanarische Kiefern sollen 500 bis 600 Jahre alt sein – aber vielleicht ist es hier wie bei dem Milenario-Drachenbaum in Icod de los Viños, dem 1000-jährigen, der aber wohl nur halb so alt ist).
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Noch ist der Teide gut zusehen. |
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Eine abgebrochene "Orgelpfeife" |
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Kanarisches Knabenkraut - selten zu sehen. |
Wir gehen immer im oberen Teil mehrerer Barrancos entlang, mit Blick hinunter nach Aguamansa und hinauf zum Teide, und manchmal gegen die steile Felswand des nächsten Barrancos. Inzwischen kommen die Nebelwolken den Berg herauf. Vom Aussichtspunkt über den Orgelpfeifen (Wegpukt 7) können wir nur in den Nebel blicken. Dass hier oben öfter Nebel ist, bezeugen die saftig-grünen Moospflanzen an den Felsen und die Baumbart-Flechten an den Bäumen und Büschen. Der Nebel holt uns aber nicht ein, wir bleiben oberhalb und neben den Nebelwolken.
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Nebelwolken kommen den Hang herauf. |
Der Weg verläuft auf und absteigend entlang der Barrancohänge, teilweise etwas ausgesetzt, an zwei Stellen auch mit einer Seilsicherung versehen. An einer Stelle wird der um einen steil abfallenden Felsen herumgeführte Weg mit einem Geländer abgesichert. Auch für diese Wandertour gilt, nicht bei Regen oder feuchtem Boden gehen.
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Sieht spektakulär aus - ist es auch. |
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Der Weg ist sicherer zu gehen. Einstieg in den Camino de Candelaria. |
Schließlich erreichen wir den Camino
de Candelaria, den Pilgerweg, an dem wir zu Beginn der Wanderung an der
Schutzhütte Pedro Gill vorbeigegangen sind. Jetzt gehen wir zügig, teilweise in
Serpentinen, den Berg hinunter. Dass wir auf dem Pilgerpfad sind, sehen wir an
einer kleinen Grotte, an der wir
vorbeikommen. Wir kommen zur Hütte Pedro
Gill und wieder auf den breiten Forstweg
Pista de Mamio und auf ihr zum Ausgangspunkt unserer Wanderung am Picknickplatz
La Caldera.