CanariaSol
Teneriffa Wochenbuch
Ein halbes Jahr sind wir auf Teneriffa. Was passiert in dieser Zeit. Was machen wir. Ich will das einmal die Woche aufschreiben. Wie ein Tagebuch, aber als ein Wochenbuch.
2. Woche 2021
(2/1) Es ist die Woche der wechselnden Hosen. Morgens lange Hose,
mittags kurze Hose, abends lange Hose. Wenn die Wolken die Sonne durchlassen,
ist es richtig schön warm. Sonst ist es ziemlich kühl. Die Wolken sind sehr
dicht. Und gelegentlich erinnern sie sich auch daran, wofür sie da sind, Wasser
zu speichern und abzugeben. Das tun sie dann auch gelegentlich. Nicht so stark
wie die Tropengüsse nach dem großen Sturm in der letzten Woche. Mehr kleine
Schauer und Nieselregen. Aber das macht die Planung von Wanderungen schwerer.
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Der Teide hat den Wolken-Vorhang beiseite geschoben und lässt sich von der Sonne wärmen |
(2/2) Spazier-Wanderung an der Küste von Tacoronte.
Mit dem Auto
bis nach El Pris und dann eine
kleine Wanderung entlang der Küste, über Mesa del Mar hinaus und wieder zurück.
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Die Bucht von El Pris |
Der Name El Pris, könnte man meinen, ist von „la prisa“ abgeleitet, die „Hast“ oder die "Eile“ der Meeresbrandung an der Küste. Das ist aber nicht so.
Es gibt eine Kanarische Sprachakademie, die „Academia Canaria de la Lengua“, die ein "Wörterbuch der kanarischen Sprache“ herausgegeben hat. Die Umgangssprache der Canarios hat Wörter der Sprache der Ureinwohner, der portugiesischen Siedler und der kanarischen Rückkehrer aus Südamerika aufgenommen. Aus der Guanchensprache stammen viele Ortsnamen: Tacoronte, Taoro, Abona. Der Ortsname Bailador im Teno-Gebirge kommt nicht vom spanischen „bailar – tanzen“ sondern er bezeichnet einen religiösen Platz der Guanchen. Unter den Eroberern und späteren Siedlern der kanarischen Inseln waren viele Portugiesen, die von den Spaniern assimiliert wurden und damit auch ihre Sprache. In schlechten wirtschaftlichen Zeiten sind viele Inselbewohner nach Südamerika ausgewandert. Die, die zurückkehrten, oder deren Nachkommen, brachten Sprachgewohnheiten des dortigen Spanisch mit zurück auf die Insel.
El Pris (auch: poris) wird in dem kanarischen Wörterbuch mit „Steg“ oder „kleiner Hafen“ übersetzt.
Abgeleitet wird der Begriff sowohl aus dem Portugiesischen als auch aus dem
Katalanischen (die spanische Sprache ist das Kastilische).
Der Name Mesa del Mar ist einfacher zu erklären. Es ist der „Tisch des
Meeres“, abgeleitet von den umliegenden Bergen, die eine kleine Hochfläche
bilden.
El Pris und Mesa del Mar sind eher eine Ansammlung von
Apartmenthäusern als ein wirklicher Ort. Sie gehören zu Tacoronte, dessen
Gemeindegebiet von der Küste bis zum Esperanza-Wald reicht. Durch den Ortsteil
„Agua Garcia“ oberhalb von Tacoronte bin ich auf dem Rückweg von der
Esperanza-Wanderung gefahren. Der Hauptort Tacoronte liegt an der Autobahn von
Puerto nach Santa Cruz.
Wir haben unser Auto auf dem öffentlichen Parkplatz vor El Pris
abgestellt. Nur ein paar Angler waren
dort. Im Internet heißt es, das Wetter von El Pris werde durch die Passatwinde
bestimmt und die Sommer seien lang und die Winter nicht kalt. Für uns verzogen sich die Wolken ab Mittag
und die Sonne schien so warm wie im Sommer.
Der Wanderweg führt an der
kleinen, neueren Kirche von El Pris
vorbei, „Stella Maris“, nur 60
Quadratmeter groß, zylindrisch gebaut, von einem amerikanischen
Architekturinstitut mit einem Preis ausgezeichnet. Stella Maris, Stern des
Meeres, ist eine alte Bezeichnung für Maria, die Mutter Jesus.
Der Weg verläuft an der Küste, manchmal etwas oberhalb. Gepflastert
ist er mit runden Lavasteinen, die wohl vom Strand stammen und dort von den
Wellen rund geschliffen wurden. Man geht nicht sehr gut auf den Steinkuppen.
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El Pris |
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Mesa del Mar |
In Mesa del Mar ist das blaue Apartment-Hochhaus der (nicht unbedingt schöne) Blickpunkt. Vor Jahren (2014 ?) waren die Wellen bei einem Wintersturm so hoch, dass die Fenster der unteren Wohnungen eingedrückt wurden. Der Strand von Mesa del Mar wurde wegen Felsabgängen gesperrt. Jetzt ist er wieder geöffnet. Nach der Sperrung wurde eine schöne Uferpromenade angelegt. Zum Strand und dem weiteren Wanderweg führen zwei Durchgänge. Ein etwas düsterer und verwinkelter „Kellerweg“ unter dem Hochhaus hindurch (unser Hinweg) und ein Straßentunnel durch den Berg neben dem Haus (unser Rückweg). Nicht weit hinter dem Strand endet die Sicherung des Berghangs. Der weitere Weg ist gesperrt, vom Berg heruntergekommenes Geröll verdeutlicht die Gefahr. Irgendwo endet er dann sowieso am Hang.
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Strand-Bucht Mesa del Mar |
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Blick von Strand auf Mesa del Mar |
Wir kehren also um und gehen den gleichen Weg zurück. Die Alternative wäre nur die Straße etwas oberhalb gewesen, aber das ist nicht attraktiv. In El Pris wollten wir im „El Pescador“ in der Nähe der Fischer-Genossenschaft einkehren, aber die hatte geschlossen.
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Baum-Aeonium |
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Kristall-Mittagsblume Die Guanchen sollen den Samen gemahlen und gegessen haben Die spanischen Eroberer sollen aus dem Kraut Natriumkarbonat (Soda) gewonnen haben |
Wir erinnerten uns, dass wir schon einmal mit Jürgen hier unten an
der Küste in einer „Cofradia“, einem Restaurant der örtlichen
Fischer-Genossenschaft, gut gegessen hatten. Also rufen wir ihn an und er hat
das Restaurant natürlich noch in Erinnerung, die Cofradia in Bajamar. Wir fahren dort hin. Ein Sonnen-Tisch auf der
Terrasse war noch frei. Wir erinnern uns auch noch, was uns damals so gut
geschmeckt hat, Ensalada de Cangrejo. Der wird zwar aus Surimi hergestellt,
schmeckt aber sehr lecker.
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Im Restaurant Cofradia in Bajamar |
Bajamar (flaches Meer) gehört zu La Laguna und liegt am westlichen
Ausläufer des Anaga-Gebirges. Wie El Pris und Mesa del Mar hat Bajamar ein
interessantes Meerwasser-Naturschwimmbecken. Vom Restaurant aus sehen wir, wie
die Meereswellen über die Begrenzung des Pools hinwegkommen und wie Kaskaden
die Stufen des Beckenrandes hinunterfließen.
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Das Naturschwimmbecken in Bajamar |
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Dunkele Wolken über Punta del Hidalgo |
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Blick zurück auf die Küste von El Pris und Mesa del Mar |
Von Osten zieht eine große Wolke
heran. Über Punta del Hidalgo ist es schon richtig dunkel. Zeit zurück nach
Puerto zu fahren.
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(2/4) Am Sonntag war ich in La Guancha unterwegs.
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Die Ruta del Agua und etwas mehr Rundwanderung ab und bis El Pinalete 10 Kilometer, 380 Höhen-Meter |
Die „Ruta del Agua“ hatte ich mir im Internet herausgesucht. Eine Rundwanderung zu den Wassergalerien und Brunnen im Gemeindegebiet.
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Die ehem. Wasserverteilung in El Pinalete |
La Guancha liegt etwas abseits von den
Hauptrouten der Insel. Hinter San Juan de la Rambla (in dem zur Gemeinde
gehörenden Las Aguas kehren wir meistens ein, wenn wir den Barranco Ruiz hinauf
wandern) beginnt La Guancha. Santa Catalina an der Autostraße Richtung
Buenavista ist ein Ortsteil an der Küste. Hier beginnt die Zufahrt nach La
Guancha, immer den Berg hoch, Steigungen bis 17 %. Das Gemeindegebiet ist ein
schmaler Streifen von der Küste bis an den Rand der Caldera, die zu La Orotava
gehört.
Ihren Namen hat die Gemeinde als
Erinnerung an eine Ureinwohnerin erhalten. Soldaten der Eroberer sahen an einer
Quelle eine Guanchin beim Wasser holen. Von ihrer Schönheit sollen sie so
beeindruckt gewesen sein, dass sie den Ort „La Guancha – die Guanchin“
nannten. Nach einer anderen Erzählung jagten die Soldaten hinter der Frau her,
die sich aber lieber in eine Schlucht stürzte, als sich gefangen nehmen zu lassen.
Besiedelt wurde das Gebiet nach der
Eroberung von Portugiesen und Siedlern,
die zuvor auf Gran Canaria waren. 1510 wurde an der Küste die
Einsiedelei/Kirche Santa Catalina Martir
errichtet, geweiht der Katharina von Alexandria, die ab dem 6. Jahrhundert als
Märtyrerin gefeiert wurde (der jetzige Bau ist von 1878).
Weniger
bekannt sind die Meeres-Schwimmbecken
„Charco del Viento“, Pfützen des Windes (ähnlich wie in Garachico). Ein Straßenschild
an der Straße nach Buenavista weist daraufhin.
Start im Ortsteil El Pinalete an der „Area Recreativa“. Der
Platz wurde unterhalb der Ermita San
Antonio de Paduva del Pinalete angelegt und die wurde oberhalb einer Wassergalerie von der Wassergemeinschaft „San
Antonio del Pinalete“ gebaut. Seit 1955 fließen aus der 2,5 Kilometer langen
Galerie über 260 Liter Wasser in jeder Sekunde. Kanäle bringen es nach Icod de
los Vinos und nach La Orotava. Kurios ist die Entstehung des Stollens. Er wurde
1942 gebaut, um Schwefel abzubauen. Ob tatsächlich Schwefel gefunden wurde,
konnte ich nicht herausbekommen, das dürfte angesichts der jetzigen
Wasserförderung eher unwahrscheinlich sein. Vorhanden ist eine zu hohe Fluorid-Belastung
des aus dem Berg kommenden Wassers, was eine Behandlung zur Verwendung als
Trinkwasser erforderlich macht.
Der Wassergemeinschaft San
Antonio gehört auch der nächste Wasserstollen, die „Galeria Monte Frio“, 4.360
Meter ist der in den Berg getrieben worden. Mein Wanderweg ging daran vorbei, immer
den Berg hinauf, durch Besenheide und Kiefernwald, bis zum „Denkmal“ Sendero Ruta del Agua. Eine sehr schöne
Aussicht hinunter zur Küste bis hin nach Buenavista del Norte.
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Der Weg oberhalb von El Pinalete |
Das Wasser der Insel gehörte
in früheren Zeiten privaten Besitzern. Es waren die reichen Familien der Insel,
denen die Wasserquellen gehörten. Der Eroberer Alonso Fernández de Lugo hatte
als Vertreter der Spanischen Krone das Land und die Wasserressourcen an
Verwandte und kastilische Adlige aufgeteilt. Die Verfügbarkeit über Wasser war
die Grundlage für den Zuckerrohranbau, der die Weidewirtschaft der Guanchen
verdrängte.
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Ein Blick auf den Teide |
Erst im 19. Jahrhundert wurden Privilegien der Großgrundbesitzer abgeschafft bzw. eingeschränkt. Die Wasserverteilung wurde staatlich geregelt. Ein großer Teil der Wasserrechte blieb aber bei den Erben der ehemaligen Eroberer. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gründeten viele dieser Wasserbesitzer Aktiengesellschaften, um Kapital für die Erschließung neuer Quellen und für den Ausbau des Kanalnetzes aufzubringen. nEs wurden „Wasseraktien“ ausgegeben. Die Dividenden waren Wasserbezugsrechte. Genossenschaften wurden gegründet, die neue Wasserstollen in die Berge trieben. So die Wassergemeinschaft San Antonio in El Pinalete. Der zunehmende Bau von Wasserstollen, insgesamt sind es über 1.000 Kilometer (andere Quelle: 1.500 Kilometer), zur Anzapfung der unterirdischen Wasserspeicher führte dazu, dass es kaum noch natürliche Quellen gibt. Denen wurde das Wasser regelrecht abgegraben.
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Rebenanbau in der traditionellen Anbaumethode |
Der größte Teil des auf Teneriffa benötigten Wassers wird aus Galerias gewonnen. Grundwasser in tieferen Erdschichten wie auf dem Kontinent gibt es wegen der Insellage nicht. Das Regenwasser versickert in den Bergen und wird dort natürlich gespeichert. Zusätzlich wird die Luftfeuchtigkeit der Passatwolken von den kanarischen Kiefern herausgefiltert. Von den langen Nadeln tropft es auf den Boden und wird wie das Regenwasser in den Bergklüften gespeichert.
Ein Netz von Kanälen und
Leitungen und Wasserspeichern verteilt das Wasser. Da es größtenteils noch
im Besitz von Privateigentümern, den Grundbesitzer-Erben,
Wasser-Aktiengesellschaften und Genossenschaften ist, kaufen die Städte und
Gemeinden das Trinkwasser von diesen Eigentümern.
Ein geringer Teil des benötigten Trinkwassers wird in Wasserentsalzungsanlagen aus Meerwasser
gewonnen. 2010 waren es 22 Anlagen, hauptsächlich in Santa Cruz und im Süden
(Adeje, Abona).
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Ruta del Agua |
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Blick zur Küste bis nach Buenavista |
Ich verlasse den „Wasser-Weg“,
um hinunter in den Hauptort La Guancha
zu gehen. Der Weg verläuft ab hier zunächst an und auf einem alten Wasserkanal.
Und hier brauche ich drei Versuche, um den richtigen Pfad zu finden. Auf dem
Wasserkanal ging es nach kurzer Zeit nicht weiter. Also habe ich es weiter oben
auf einer Wiese mit Organgenbäumen versucht. Das war auch nicht richtig. Wieder
zurück, immer mit Blick auf die Handy-Navigation. Dann habe ich den richtigen
Abzweig gefunden, etwas unterhalb der Wasserleitung. Es blieb die einzige
Stelle, an der ich den Weg erst nach dem dritten Anlauf getroffen habe.
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Kanal-Weg hinunter nach La Guancha |
In den Ort
hinunter wollte ich wegen der Kirche
„Parroquia del dulce Nombre de Jesús”. In ihren Ursprüngen stammt sie aus
dem Jahr 1570, wurde aber stark verändert und der hohe Glockenturm ist neueren
Datums. Als ich an der Kirche war, begann gerade der Gottesdienst, so dass ich
nicht hineingegangen bin.
Interessant
ist in La Guancha das Handwerkszentrum
„Taller de Artesania“, an Sonntagen allerdings geschlossen. Sonst kann man
hier traditionelle Keramiken, Bast- und Korbwaren, Webarbeiten und Stickereien
sehen (und kaufen?). Der Ortsteil El Farrobo war einmal das Töpferviertel von
La Guancha.
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Taller de Artesania |
Im Ort habe ich die Bodega Viña Zanata gesucht. Aber ich hatte mir wohl eine falsche Adresse herausgesucht, jedenfalls habe ich sie nicht gefunden. Es ist eine alte Bodega, die 1893 als Weingut Viña La Guancha gegründet wurde. Die Weinkeller sind in einem 500 Jahre alten Herrenhaus. Schade, dass ich es nicht gefunden habe. Die Weinberge liegen in einer Höhe von 50 bis 1.400 Metern, meist als Steillagen. Angebaut werden rote und weiße Sorten.
An einer
weiteren bekannten Bodega bin ich kurz vor der Ortsgrenze vor La Guancha auf
dem Hin- und Rückweg vorbeigefahren, die Bodega
Viñático. Vor hundert Jahren wurde sie von den Großeltern der heutigen
Besitzer in La Guancha gegründet. 1997 erfolgte der Umzug in die vor den
Ortstoren neu gebauten Kelter- und Lagerräume. Außer den Weinbergen in La
Guancha gehören zu der Bodega auch Parzellen der Finca Los Pedregales im El
Palmar – Tal und auf dem Mazapé-Berg oberhalb des Barranco Ruiz. Angebaut
werden hauptsächlich die Rebsorten
weißer Listan Blanco und roter Listan Negro, aber auch Marmajuelo, Gual,
Malvasia und Negramol.
Ich verlasse das Ortszentrum und
steige auf der Ostseite wieder den Berg hinauf. Zur Fuente de la Guancha. Hier soll die Stelle gewesen sein, an der die
Eroberer die Guanchin sahen, nach der sie den Ort benannten. Nur wenn man es
weiß, erkennt man die alte Quelle. Als Ursprung der Gemeinde sollte die eigentlich
etwas gepflegter erhalten werden.
Es geht weiter bergauf, jetzt in
dem „Barranco de Don Bruno“. Ein Pfad auf dem Boden des Barranco, so belassen
wie ihn das Wasser bei Regen gestaltet. Aber nicht zu verfehlen. Bis zur Galeria Derriscadero, ein Wasserstollen
von über 4 Kilometer Länge. Der Weg wechselt hinüber zum nächsten Barranco, dem
„El Chupadero“. Hier war die Quelle „El
Til de El Chupadero“, es ist nur noch die Brunneneinfassung zu erkennen.
Das Wasser ist versiegt, vielleicht durch eine Wassergalerie an anderer Stelle
angezapft.
Ich umrunde den Ort La Guancha im
Süden in größerer Höhe und quere mehrere Barrancos. Unterhalb des Weges
verläuft der Canal de Enlace und
oberhalb der Canal Guancha Icod. Auf
dem Weg folgt die Galeria de los Palomos
am gleichnamigen Barranco und der Brunnen „Madre
de la Guancha“.
Nach einer Weile komme ich wieder
an die Stelle, an der ich hinunter in die Stadt gegangen bin. Ich folge aber
nicht dem von El Pinalete kommenden Weg, sondern gehe noch einen größeren Bogen zum Cruz del Chacho. Hier sind jetzt breite
Forstwege, teilweise von Kiefernnadeln gepolstert. Am Beginn ist der Weg an
beiden Seiten von Steinmauern gesäumt. Warum die Steinmauern? Ein alter
Handelsweg, ein Campino Real? Ich weiß es nicht.
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Terrassenfelder bis hoch zur Bergspitze, nur noch teilweise bewirtschaftet |
Auch hier am Weg mehrere Wasseranlagen. Aber es sind nur noch die Mauern nicht mehr benutzter Wasserbecken. Neue Wasserrohre sind in den alten Kanälen verlegt worden, die alten Anlagen werden nicht mehr gebraucht.
Es kommt das „Cruz del Chacho“, eine kleine Kapelle
mitten im Wald. Danach geht es abwärts. Obwohl ich noch zu einem in der Karte
ausgewiesenen Aussichtspunkt will. Ich denke mir schon, was kommt. Und es kam
so. Der Weg stieg natürlich wieder an. Der in der Karte ausgewiesene Aussichtpunkt ist allerdings nicht
ausgeschildert. Bald wird mir klar, warum. Um den Aussichtspunkt zu erreichen
muss man auf steilen Felsen hochklettern. Das lasse ich dann doch lieber und
gehe weiter durch den Kieferwald hinunter
nach El Pinalete.