Wochenberichte
Buenas Dias Tenerife 2022/2023
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In Berlin ist es kalt und Nass. Gemeinsam mit den Blumen warten wir auf Sonne und Wärme. |
2023 / 13. und 14. Woche - letzter Bericht der Saison
(1) Zwei Wanderungen
Wir sind diesmal erst nach den Osterfeiertag nach Deutschland zurückgeflogen und waren während der Semana Santa, der Heiligen Woche, in Puerto de la Cruz (3. bis 9. April 2023).
Die Heilige Woche ist bei uns in
Deutschland die Karwoche (althochdeutsch
„kara“ – Klage, Kummer, Trauer). Sie beginnt mit Palmsonntag (1 Woche vor
Ostern) und endet mit dem Osterfest. In der evangelischen Kirche ist die
Karwoche die wichtigste Woche im Kirchenjahr, Karfreitag und Ostersonntag sind
die höchsten Festtage. Die Karwoche war früher eine „geschlossene Zeit“, eine
Bußzeit, in der öffentliche Festlichkeiten oder kirchliche Trauungen nicht
stattfinden durften (darum auch die Bezeichnung „Stille Woche“ für die
Karwoche). Übriggeblieben ist davon in Deutschland das Tanzverbot an
Karfreitag.
In Puerto de la Cruz begann die Heilige Woche am Freitag vor Palmsonntag mit einer abendlichen Prozession durch die Altstadt. Es folgten Prozessionen am Palmsonntag und Montag und dann von Mittwoch bis Karfreitag. Insgesamt gibt es 15 Prozessionen der drei Kirchengemeinden Nuestra Señora la Peña de Francia, Nuestra Señora de la Peñita und der Kirche San Francisso
Nuestra Señora la
Peña de Francia – Unsere Liebe Frau des Felsens von Frankreich:
Hauptkirche am Plaza de la Iglesia, aus dem 17. Jahrhundert. Auf dem Peña de Francia in der spanischen Provinz Salamanca befindet sich ein Marien-Wallfahrtsort.
Nuestra
Señora de la Peñita – Unsere liebe Frau des Felens:
Kirche an der Calle del Lomo im alten Vietel La Ranilla. Die Señora de la Peña, eine Mariendarstellung, ist die Schutzheilige der Insel Fuerteventura.
Iglesia de San Francisso:
Kirche an der
Calle San Juan, gegenüber dem Park Victor Pérez. Es war die Kirche des im 19.
Jahrhunderts aufgelösten Franziskanerordens.
Am Mittwoch waren wir zum Essen
in der Stadt und haben Trommeln in einer Seitenstraße der Fußgängerzone gehört.
Neugierig sind wir den Trommelschlägen nachgegangen kamen an der Calle Iriarte
zu der Mittwochs-Prozession, der „Prozession
der großen Macht Gottes“. Mit der Prozession wurde eine Heiligenfigur durch
die Straßen gefahren. Es war die Heiligenfigur (Paso) „Große Macht Gottes“.
Die Heiligenfigur (angefertigt Ende des 17. Jahrhunderts) wurde auf einem
Wagen durch die Straßen geschoben. An anderen Orten werden die oft schweren
Heiligenfiguren von Männern auf ihren Schultern getragen.
Durchgeführt wurde die Prozession von der „Ehrwürdigen Bruderschaft der großen Kraft Gottes“. Ihre Mitglieder, Frauen und Männer, führten die Prozession mit Kerzenstäben an. Hinter der Heiligenfigur spielte ein Kapelle Trauermusik, abgelöst von dumpfen Trommelschlägen.
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Die Heiligenfigur "Jugnfrau der 7 Schmerzen" |
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Die Heiligenfigur "Große Macht Gottes! |
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Die Heiligenfigur "Tränen des Heiligen Petrus" |
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Manche Häuser (nicht viele) sind mit Kirchenfahnen geschmückt, wie dieses alte Stadthaus am Plaza Concejil. |
Es gibt mehrere Bruderschaften (Hermandades bzw. Cofradias, die Hermandades sind stärker religiös ausgerichet, die Cofradias historisch mehr an Berufsgruppen orientiert), die meist zu einer Kirchengemeinde gehören.
Jede Bruderschaft hat ihre Heiligenfigur, die sie in der Prozession durch die Straßen führt. Die „Bruderschaft der großen Kraft Gottes“ hat zwei, die „Tränen des Heiligen Petrus“ und die „Große Kraft Gottes“. Eine andere Bruderschaft, die „Bruderschaft des Wahren Kreuzes und der Barmherzigkeit“ gehört zur Kirche San Franciscus und betreut die Heiligenfigur „Herr der Demut und Geduld“. Und so weiter.
Die Tradition der Pasos geht auf 15. und 16. Jahrhundert zurück, als die katholische Kirche in Spanien der Bevölkerung die Passion Christi (Leidensweg Jesu Christi mit dem Tod am Kreuz) näherbringen wollte. Künstler erhielten den Auftrag zur Anfertigung von Pasos (Heiligenfiguren), die während der Heiligen Woche in Prozessionen durch die Städte getragen wurden.
Die Prozessionen werden oft von Büßern
(Nazarenos) begleitet, die mit einer
Tunica bekleidet sind und die charakteristischen Spitzhauben tragen, damit man
das Gesicht der Büßer nicht erkennt. Bei der Mittwochsprozession haben wir
keine Spitzhauben gesehen. Es waren auch keine Penitentes dabei, Büßer, die ein Holzkreuz tragen. Vielleicht sind
sie bei der Karfreitag-Prozession dabei.
2023 / 11. und 12. Woche
(1) Astrid und Hans-Heinrich
Freunde vom Lehrstuhl Prof. Weber, haben uns besucht. Sie waren für einige Tage in La Caleta, im Süden von Teneriffa. Am Dienstag voriger Woche sind wir am Nachmittag gemeinsam durch Puerto de la Cruz spaziert. An den nächsten Tagen waren sie im Teide-Gebiet und haben sich La Laguna angesehen.
(2) An der Küste von Buenavista
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Eingangstor zu einer der Bananenplantagen |
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Mimosen am Weg durch die Bananenplantagen |
An der Ermita de Nuestro Señora del Carmen, eine von vormals acht kleinen Kapellen in Buenavista, oberhalb der Mündung des Barranco de Valle de El Palmar (auch: Barranco de Triana) in das Meer beginnt der Sendero Las Salinas.
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Die Ermita |
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Alte Palmen am Barranco, die wohl noch nie beschnitten wurden |
Der Barranco kommt aus dem El Palmar-Tal und entspringt im Bereich des Monte del Agua (nordwestlich von Erjos). Er war für die Entstehung und Entwicklung von Buenavista als Wasserzufluss wichtig. Der alte Waschplatz von Buenavista (Lavadores del Barranco de Triana), unterhalb des Platzes Triana, bezeugt das heute noch (allerdings ist er wie der Barranco auch trocken, mit den Wasserstollen wurde den Barrancos auf der ganzen Insel das Wasser abgegraben).
Der
Name des Stadtteils Triana (und auch
des Barrancos) in Buenavista erinnert an die ersten Einwohner, die nach der
Eroberung Teneriffas aus Sevilla nach Buenavista kamen. Triana ist auch ein Stadtteil von Sevilla.
(siehe im Blog: Canaira Sol, (3/1) Spaziergang an der Küste von Buenavista)
An der Mündung des Barrancos ist die Playa de las Barqueras (Fährmann, Kahnführer), der alte Hafen von Buenavista. Vom Platz an der Einsiedelei schaut man hinunter auf die Anlegestelle, an der noch ein paar Kähne (die wohl lange kein Wasser unter ihrem Kiel hatten) liegen.
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Die Hafenbucht |
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Eine Basaltrose am Rand der Bucht. Eine der schönsten Basaltrosen, die "Piedra de la Rosa" ist an der Straße von Aguamansa zum Teide zu sehen. Basaltrosen entstehen bei der Abkühlung der Lava. |
Der Sendero Las Salinas erinnert an die Salzwassersalinen, in denen früher Meersalz gewonnen wurde. Die zahlreichen flachen Becken im Lavagestein wurden als Salzpfannen genutzt. In der Sommersonne verdunstete das Meerwasser in den Becken und kristallisierte das Salz aus.
Es ist ein sehr schön angelegter Wanderweg entlang des Golfplatzes auf der Klippe über dem Meer. Die heranrollenden Wogen spritzen immer wieder über den Klippenrand und sorgen für feuchte Luft oder, wie bei unserer Wanderung, für eine Dusche, die Ruth und Uschi abbekommen haben.
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Wellen rollen heran |
Pausenstation war die Terrasse des Restaurants el Burgado. Ein schöner Platz am Wasser.
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Das Dach des Restaurants mit den Abluftrohren |
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In der Scheibe wird die Terrasse gespiegelt |
Der Name des Restaurants bedeutet „Napfschnecke“. Napfschnecken wurden hier schon in vorspanischer Zeit gefangen. Am Wanderweg ist noch an einer Stelle ein Muschelhaufen zu sehen, der aus der Guanchenzeit stammen soll und als archäologisches Schutzgebiet ausgewiesen ist.
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Man geht achtlos vorbei, wenn man es nicht weiß: Die freigelegten Muschelhaufen aus früher Zeit. |
Der Rückweg führt uns ein kurzes Stück am Strand Playa de las Arenas vorbei. Dann gehen wir auf dem Camino el Rincon durch die Bananenplantagen Richtung Buenavista und kommen zum südlichen Teil des Golfplatzes. Hier ist das (5-Sterne) Hotel Hacienda del Conde (Landgut des Grafen).
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Hacienda del Conde |
Das Gelände, auf dem der Golfplatz 2003 eröffnet wurde, gehörte den Grafen von Siete Fuentes (sieben Quellen). Der 14. Graf von Siete Fuentes, Ildefonso Salazar Frías del Hoyo Solórzano, starb 1993 ohne Nachkommen und hinterließ die Ländereien dem Bistum der Diözese Nivariense (La Laguna), die das Land an die Regierung verkaufte.
Die Grafen von Siete Fuente sind die Erben des ersten Besitzers, Juan Mendez, einem der Eroberer der Insel. Er begründete 1506 die Hacienda. Zunächst wurde Zuckerrohr angebaut, später Malvasia-Wein. Neben der Hacienda entstand der Ort Buenavista.
Das Landhaus der Grafen wurde zu einem Melía-Hotel umgebaut. Der große Pool des Hotels ist das der Grafen, das erhalten und restauriert wurde.
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Ermita Santa Isabel |
Neben dem Hotel sind die Wirtschaftsgebäude der Hacienda de la Fuente, gut erhalten, in frischem weiß. Daneben befindet sich die Kapelle Santa Isabel (auch: Ermita de La Visitación – der Heimsuchung), die ebenfalls von Mendez errichtet (1536 oder 1541) wurde. In der Kapelle werden die Särge von Juan Mendez und seiner Frau aufbewahrt.
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Der Pfad zurück zur Küste |
Hinter der Kapelle gehen wir einen schmalen Weg am Golfplatz zurück. Es scheint ein aller Pfad zu sein, der teilweise etwas steil bergab führt und auf den Barranco de Triana zuführt. Vom Barranco, oberhalb der Einsiedelei, an der wir zu Beginn vorbeigekommen waren, gehen wir den Weg durch die Bananenplantagen jetzt hinauf zum Cementario und unserem Auto.
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Kakteen-Bäume am Weg zum Cementario |
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Der Cementario Municipal von Buenavista del Norte |
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Die Gräber waren alle geschmückt. Es gab nur die Nischen- oder Schiebegräber. Auf dem Friedhof in Puerto de la Cruz ist die Nutzung gemischt, es gibt die Nischengräber, aber auch Erdgräber. |
(3) Wanderung nach Masca
Eine Wanderung nach Masca steht in jeder Saison mindestens einmal auf dem Programm. Die schönste Zeit dafür ist jetzt, im beginnenden Frühling, wenn überall am Weg Blumen und Büsche blühen.
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Gänsedistel (Blattansatz oberhalb der Wurzel) |
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Baumdistel (Blattansatz oberhalb des Stamms) |
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Stechginster (mit jungem Fenchel) |
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Asphaltklee (der Name bezieht sich auf den Teergeruch der Pflanze) |
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Cinearie (mit jungem Fenchel) |
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Baumheide |
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Weiße Tajinaste Bei der Wanderung im Tenogebirge haben wir auch die Blaue Tajinaste gesehen. Bekannt ist auch die Rote Tajinaste (Echium wildpreti), die im Juni im Teide-Gebiet blüht. |
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Auch die Kiefern blühen. Berührt man die Blüten, entsteht eine gelbe Wolke aus Blütenstaub. |
Früher war Santiago del Teide der Startpunkt. Seit ein paar Jahren ist es Erjos. Der Zugang zu dem Wanderweg hinauf auf die Degollada zwischen dem Großen und dem Kleinen Gala ist gesperrt. Dort ist seit ein paar Jahren die Baustelle des Tunnelausgangs für eine bessere Nord-Süd-Straßenverbindung.
Hinter Erjos folgt der
Wanderweg zunächst dem ausgebauten Weg
zum Großen Gala und biegt dann in
den Kiefernwald ab. Es ist ein breiter Forstweg ohne große Steigungen. Bis
der breite Weg auf den von Santiago
kommenden Barranco trifft (in dem wir früher von Santiago aus aufgestiegen
sind). Der jetzt folgende Aufstieg am Barranco hinauf auf die Degollada ist der anstrengendste Teil
des Wanderweges. Auf dem Großen Gala sind die Antennenanlagen zu sehen. Früher war
hier auch noch ein Aussichtsturm zur Waldbrandüberwachung.
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Blick von der Degollada in das Masca-Tal. Wir haben Calima, feiner Wüstenstaub wird von Afrika herübergeweht und begrenzt die Weitsicht im Dunst. |
Der Wanderweg folgt jetzt mit etwas Auf und Ab den Kämmen des Cumbre Bolico und des Cumbre de Masca. Bis zu einem Wegekreuz, von dem aus man hinüber zum Tenogebirge (Cumbre del Carrizal und Cumbre de Baracan), hinunter in das El Palmar Tal (Las Portelas) und nach Masca gehen kann. Dieser Weg verläuft unterhalb des Cumbre de Masca hinunter in den Talkessel von Masca.
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Am alten Dreschplatz am Cumbre Bolico |
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Ein Rothuhn- oder Steinhuhn-Pärchen am alten Dreschplatz. Sie sehen ähnlich aus wie Rebhühner. |
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Die kanarische Glockenblume und Rosenlauch blühen im Baumheide-Wald |
Im Kiefernwald hinter Erjos und auch auf dem Weg unterhalb des Großen Galas war es schön schattig. Wir wahren früh aufgebrochen und die Sonne stand noch hinter dem Großen Gala. Beim Aufstieg im Barranco, vor der Degollada, war es schon warm. Und da es ein schöner Sonnentag war, war der Abstieg hinunter in das Masca-Tal in vollem Sonnenschein. Das Tal ist dann wie ein Backofen, in dem man hinuntergeht.
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Am Weg hinunter nach Masca |
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Klatschmohn und Wegerichblättriger Natternkopf |
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Montpellier-Zistrosen (Der Zusatz Montpellier weist auf den Verbreitungsschwerpunkt im westlichen Mittelmeergebiet hin. Montpellier ist eine Stadt an der französischen Mittelmeerküste.) |
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Kanaren-Lavendel |
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Purpurrote Wolfsmilch (Tabaiba) |
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Aeonium |
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Duftender Teideginster |
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Kakteen-Austriebe |
In Masca angekommen brauchten wir nicht lange auf den Bus nach Santiago warten. Masca ist zwar ein schöner Ort. Aber inzwischen kennen wir die Häuser und Straßen und der Ort ist immer voll von Touristen.
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In Santiago blühen die Orangenbäume |
2023 / 10. Woche
Winter ade
Vor drei Wochen hatten Schneeschauer
die Randberge des Orotavatals mit einer weißen Schneedecke überzogen. Das hat
nicht lange gehalten. Jetzt ist wieder der Sommer eingezogen.
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In der Sonne 42 Grad |
Wanderung zum Montaña Limón
9. März 2023
Es ist eine Wanderung nur
bergauf, bis zum Limón, und nur bergab zurück zur Caldera, jeweils etwas mehr als 7
Kilometer. Es sind gut 900 Höhenmeter, die La Caldera hat etwa die Höhe 1.200,
die Spitze des Limón liegt auf der Höhe 2.106 Meter (der Komoot-Höhenmesser hat 2.070 Meter angezeigt). Der Montaña Limón gehört
zum Teide-Nationalpark. Ihm etwa gegenüber ist der Montaña Izaña mit der
Sternwarte.
Start an der Caldera mit dem Grillplatz in der Kratermulde eines erloschenen Vulkans (daher auch die Bezeichnung „Caldera“ – Kessel).
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Ein alter Wanderweg |
Von hier führt ein alter Wanderweg geradezu den Berg hinauf, der „Camino de los Guanches“. Es ist ein alter, über viele Jahre von vielem Regenwasser ausgewaschener Weg. Man geht „über Stock und Stein“, Wurzeln und Geröll. Besenheide ist der hauptsächliche Begleiter, durchsetzt mit einzelnen Kiefern. Dann werden es mehr und mehr Kiefern, die das Unterholz allmählich verdrängen.
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Der Wald als Wasserlieferer |
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Einer der Querwege |
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Die nächste Generation der Kiefern wächst schon heran |
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Der geologische Aufbau ist gut zu erkennen: Über dem Aschehügel ist eine Lavaschicht geflossen. |
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Der Teide |
Wir queren den ersten Forstweg,
die Pista Chimiche, der etwa auf der
Höhenlinie 1420 Meter in West-Ost-Richtung verläuft. Es folgt der Querweg Pista Arco de Chimoche, Höhenlinie 1620
Meter. Den nächsten Querweg erreichen wir bei Höhe 1740 Meter. Wir kommen gut voran. Den Querweg gehen wir
ein Stück in östlicher Richtung bis zum Gebiet Cuevitas de Limon. Ab hier
folgen wir der Pista Montaña de Limón
bis Cumbrita Fría (der Weg verläuft weiter bis unterhalb des Montaña Limón und
dann in einem großen Bogen bis zur Autostraße Esperanza – Teide).
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Der Montana Limón |
An der Cumbrita Fría beginnt der Anstieg auf den Limón. Erst noch in
einigen Windungen und begleitet von Kiefern. Es ist schon der Aschekegel des
einstigen Vulkans, auf dem wir gehen. Dann verschwindet die Vegetation und der
Weg verläuft ein Stück am Fuß des Vulkanbergs, um dann gerade hinauf zum Gipfel
des Montañas zu führen.
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Der Weg hinauf auf den Limón |
Der Gipfel des Limón ist eine flache Kuppe mit wunderschönem Blick auf den Teide und die Nachbarvulkanberge. Das ganze Orotavatal ist von hier oben zu überblicken.
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Das ganze Orotava-Tal liegt uns zu Füßen |
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Der Teide ist neben uns |
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Gegenüber der Montana Izana mit der Sternwarte |
Im Rother-Wanderführer ist der
Weg, den wir jetzt hinunter zurück zur Calderea gehen, als Aufstiegsweg
beschrieben, mit Hinweis auf Steinmännchen
als Orientierung. Wir sehen jetzt auch die ersten zwei Steinmännchen. Aber
sie führen in die falsche Richtung, nicht hinunter, sondern wieder hinauf. Das
kann nicht richtig sein. Und richtig, ein Blick auf die Handy-Karte zeigt, dass
wir auf dem Weg hinauf auf den Nachbarvulkan sind. Den Abstecher, der in
manchen Wanderbeschreibungen erwähnt wird, wollen wir nicht machen. Also
zurück. Aber wo? Wir „tasten“ uns voran, manchmal ein wenig hin und her, bis
wir wieder so etwas wie einen Pfad entdecken. Und wieder richtig, wir sehen
wieder ein Steinmännchen. Wir sind auf dem richtigen Weg. Und wir werden noch
an einigen weiteren Steinmännchen vorbeigehen. Aber darauf verlassen können wir
uns nicht. Da ist der wiederholte Blick auf die GPS-Karte wichtig.
Zumal der Pfad oder Weg durch
Gebüsch und Geröll manchmal ziemlich dicht
an dem an unserer Seite steil abfallenden Barranco entlangführt, in der Komoot-Karte als Barranco de la Vera, in anderen Wegbeschreibungen als Barranco de Pedro Gil bezeichnet (Pedro
Gil war um das Jahr 1500 der Acequiero, der für die Wasserverteilung zuständige
Staatsbeamte). An manchen Stellen ein „mulmiges Gefühl“, aber belohnt mit
herrlichen Blicken in den Barranco mit seinen unterschiedlichen Gesteinsfarben und Gesteinsformationen.
Der Barranco de Pedro Gil:
Wir erreichen den ersten Querweg,
den wir bei unserem Aufstieg etwas weiter westlich bei der Höhenmarke 1740
Meter passiert haben. Am Pasada del Fraile queren wir die Piste Arco de Chimoche (die gleiche wie
beim Aufstieg, nur jetzt weiter östlich). Wir folgen dem Weg entlang des Barranco Arco de Chimiche (der seinen
Ursprung etwas weiter oberhalb hat), bis wir bei der Choza (Schutzhütte) de Chimoche wieder auf „richtige“ Wanderwege
treffen.
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Wegepunkt "Pasada de Fraile" |
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Ein großer Eukalyptusbaum als Wegemarke. Hier ist eine "Limite de Aprovechamento Vecinal", Bechränkung der nachbarschaftlichen Waldnutzung (zum Beispiel die Entnahme von Kiefernnadeln). |
Zum Abschluss nach kurzer Fahrt
Einkehr in Aguamansa im Restaurante Paso del Teide
mit Carne Cabra (Ziegenfleisch), Morcilla dulce (gebratene Bluwurst, etwas
süßlich gewürzt, ein typisch kanarisches Gericht) und Potaje
(Gemüseeintopf) und ausnahmsweise einem alkolfreien Dorada.
2023 / 9. Woche
(1) El Sauzal - Los Lavaderos und mehr
1. März 2023
Letzte Woche waren wir unten an
der Küste von El Sauzal, auf dem östlichen Teil des Küstenweges (siehe
Wochenbericht 2023/8). Heute haben wir uns den Ort oberhalb der Steilküste
angeschaut.
Der Name El Sauzal ist von den Weiden abgeleitet, die damals hier wuchsen, den „salix canariensis“ (spanisch: el sauce – El saucalexo war der alte Ortsname), eine Weidenart, die auf Madeira und den kanarischen Inseln beheimatet ist.
Parque de los Lavaderos
Eigentlich kann man vermuten, dass das Waschen der Wäsche auf
Teneriffa Sache der Frauen, der „Las Lavaderas“, war und nicht der Männer, den
„Los Lavaderos“. Aber der Park heißt „de los Lavaderos“ und wörtlich übersetzt
„der Wäscher“.
Allerdings sind die „Los Lavaderos“ auch „die Waschplätze“ und das ist sicher der richtige Name: Park der Waschplätze.
Es war in früheren Jahren der Waschplatz der Gemeinde. Hier war am Steilhang eine ergiebige Quelle, deren Wasser in den Waschbecken aufgefangen wurde. Alte schwarz-weiß Fotos zeigen Wäscherinnen an den Trögen und die Wäsche, die daneben zum Trocknen und Bleichen auf den Steinen lag.
Ende der 198oer Jahre hat die Stadtverwaltung den Platz mit den Waschtrögen zu einem kleinen Park gestaltet. Mit sehr schönem Ausblick hinunter auf die Küste und den Küstenweg, den wir kürzlich gegangen sind. Allerdings, die Waschplätze liegen an einem Steilhang, man muss einige Treppenstufen hinunter und wieder hinauf gehen.
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Treppen hinunter in den Park |
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Eines der Waschbecken |
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Jetzt tummeln sich Fische in den Becken |
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Blick vom Park auf die Küste |
Iglesia de San Pedro Apostol
Oberhalb des Parks befinden sich das Rathaus von El Sauzal und die Gemeindekirche Iglesia de San Pedro Apostol. Das Kirchengebäude aus dem 16. Jahrhundert hat eine runde Kuppel, die ein wenig an maurische Architektur erinnert, aber damit wohl nichts zu tun hat. Der Glockentum wurde im 18. Jahrhundert angebaut. In der Kirche fällt der silberbeschlagene Altar auf.
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Das Rathaus |
Es war erst die vierte Kirche
auf Teneriffa, neben der in La Laguna, Santa Cruz und Los Realejos. El
Sauzal war eine bedeutende Siedlung der Eroberer auf der Insel. Erster Pfarrer
wurde 1517 der Portugiese Sebastian Bello. Er war auch Gemeindepfarrer für die
Siedler in den benachbarten Ortschaften Tacoronte, La Matanza und La Victoria.
Sein Bruder Alonso Bello, wie er Portugiese, war einer der Eroberer der Insel unter
Alonso de Lugo. Er erhielt Land
entlang der Küste von El Sauzal, dass er an Bauern verpachtete, mit der Auflage,
innerhalb von zwei Jahren zwanzigtausend Weinreben anzupflanzen. Andere
Landflächen hatte der Eroberer von Teneriffa, Alonso de Lugo, der alles Land auf der Insel im Namen der
spanischen Krone verteilen durfte, sich
und seiner Familie vorbehalten. Dazu
gehörte auch Pedro Vergara. Er
stammte aus Sevilla und war vom jüdischen zum christlichen Glauben konvertiert
(was damals wohl öfter vorkam, die katholische Inquisition war gnadenlos). Er
war in erster Ehe mit der Nichte von Alonso de Lugo verheiratet. Auf Teneriffa
war er Bürgermeister und Gouverneur. Er hatte auch Besitz auf Gran Canaria, wo
er 1535 starb.
Alonso Bello gilt als Gründer der Ansiedlung El Sauzal. Seinen Wohnsitz hatte er aber, wie für fast alle Landbesitzer üblich, in der Hauptstadt La Laguna. Damals war die größte Ansiedlung von El Sauzal bei der Kapelle Nuestra Señora de los Ángeles, die 1505 errichtet wurde. Sie liegt westlich des heutigen Hauptortes.
Mit dem Zuzug weiterer Siedler wurden weitere Flächen oberhalb der Küste gerodet und landwirtschaftlich genutzt. Die Kirche San Pedro wurde in dem neuen Ortskern, dem heutigen Hauptort von El Sauzal, gebaut.
In einem Teil des Kirchengebäudes ist ein Museum für Sakrale Kunst eingerichtet. In ihm steht ein marmorner
Taufstein, der aus italienischem Carrara-Marmor gefertigt und das älteste Taufbecken auf Teneriffa sein
soll. 1643 wurde darin Maria de Leon
Bello y Delgado getauft, die spätere Nonne
Maria de Jesus, bekannt als La
Siervita.
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Der Taufstein |
Sie
war Nonne in dem Dominikanerkloster
Santa Catalina de Siena in La Laguna, unweit des Plaza del Adelantado. Drei
Jahre nach ihrem Tod war ihre Leiche noch unverwest. Seitdem wird ihr Leichnam
im Kloster in einem goldenen Sarkophag
aufbewahrt. Einmal im Jahr kann der Leichnam besichtigt werden. Sie wird als
Heilige verehrt.
Das Geburtshaus der La Siervita ist heute ein Museum (Calle Sierva de Dios). Neben dem Museum steht die Statue der La Sierva/La Siervita, stets reich mit Blumen geschmückt.
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Statue der La Sierva vor dem Restaurant Terrazas del Sauzal |
Mirador la Garañona
Ein anderer kleiner Park
ist am Mirador La Garanona, ebenfalls oberhalb der Steilküste von El Sauzal. Von
hier oben haben wir einen klaren Blick
hinunter auf die Apartmenthochhäuser von Mesa del Mar.
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Blick auf Mesa del Mar |
Unterhalb des Miradors ist der Strand El Arenal. Für eine Woche konnte man 1956 mit einem Aufzug die 200 Höhenmeter bis zum Strand überwinden. Für eine Woche, dann war Schluss. Die spanische Marine legte den Aufzug still, weil ein Teil der Anlage auf deren Gelände stand. Nach über einem halben Jahrhundert stehen die Reste der Konstruktion mit dem Umlaufrad immer noch auf dem Mirador. Will die Gemeinde damit an den Schildbürgerstreich von damals erinnern?
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Die Reste des Aufzugs |
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Der Strand unterhalb des Miradors |
Terrazas del Sauzal
Nicht weit vom Parque de los Lavaderos, dem Rathaus und der Kirche San Pedro ist das Terrassen-Café, in dem wir zum Abschluss einkehren. Das Restaurant scheint nicht mehr geöffnet zu sein, lediglich an einigen Tagen wird ein Brunch angeboten. Die Große Terrasse ist wohl nur noch Café (aber ohne Kuchen) und Cocktailbar mit schönem Blick auf die Küste und den Teide.
Das kanarische Haus oberhalb
der Terrasse wurde um 1600 errichtet. Es gehörte der Familie Salazar de Frias, die ab 1681 die Grafen von Valle de Salazar waren (spanischer Adelstitel, der 1681
durch königlichen Erlass geschaffen wurde, man brauchte in der monarchistischen
Zeit natürlich auch auf den eroberten Inseln Adelstitel. Zurzeit trägt der 11.
Graf den Titel. Der 6. Graf, Christobal Salazar (de Frias) y Porlier (1807 –
1866) ist in der Kirche San Pedro beerdigt).
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Das Herrenhaus der Salazar |
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Die Grabplatte des 6. Grafen in der Kirche San Pedro |
Christobal Salazar de Frias war Ende
des 16. Jahrhunderts nach Teneriffa gekommen. 1629 begann er den Bau eines barocken Palastes in La Laguna, der
1687 von seinem Sohn fertiggestellt wurde (Calle San Augustin). Im 19.
Jahrhundert wurde der Palast der Bischofssitz
des Bistums Teneriffa.
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Abendstimmung auf der Terrasse |
(2) Wanderung Esperanzawald von
Agua Garcia
2. März 2023
Angelika und Andreas hatten dieses Wandergebiet „entdeckt“. Mit ihnen bin ich das erste Mal hier im November gewesen (siehe „Wanderung Agua Garcia, 16. November). Davor war das Gebiet bei La Rosas, um das Erholungsgebiet Las Raices herum, die Wanderstrecke (siehe u.a. Wochenbuch 2020/2021).
Die Tour bei Agua Garcia bin ich jetzt mit Ulrike gegangen. Wir sind allerdings nicht im Ort Agua Garcia gestartet, sondern an dem Erholungsgebiet/Grillplatz Lomo La Jara, und haben die Strecke etwas verlängert.
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Lorbeerwald |
Von Lomo la Jara sind wir zunächst in südliche Richtung, im Wesentlichen im Bereich zweier Barranco-Täler ((Salto Blanco und Mejias) gegangen. Dann nach Nordosten, Richtung La Montañeta, auf einem der vielen Wander- und Forstwege und kleineren Pisten, die den Esperanzawald durchziehen. Vor dem La Montañeta haben wir den Barranco San Jerónimo gequert und sind in Richtung des Barranco del Toledo gegangen. Am Hang des Toledo-Barrancos sind auch die Höhlen, die Cuevas de Toledo, auch als Cuevas del Vidrio bezeichnet. Von hier ist es dann nicht mehr weit zurück zum Grillplatz Lomo la Jara, unserem Startpunkt.
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Alte Wegweiser |
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"T.M. El Sauzal" - ein altes Grenzschild an der Gemeindegrenze zwischen El Sauzal und Tacoronte |
Gleich zu Anfang sind wir einen der Pilgerwege nach Candelaria gegangen. Es gibt mehrere. Jedes Jahr am 15. August, dem Tag Maria Himmelfahrt, pilgern Gläubige aus verschiedenen Richtungen zur Marienfigur in der Basilika von Candelaria (zu Candelaria siehe Wochenbericht 2023/7).
Auch den einzigen Fernwanderweg auf Teneriffa, den Anaga-Chasna-Naturpfad, haben wir passiert. Er führt vom Anaga-Gebirge über den Esperanzawald bis nach Arona.
Bei Llano las Goteras trafen wir auf Forstarbeiter, die das Unterholz lichteten. Sie erklärten uns, dass sie den ursprünglichen Lorbeerwald wiederherstellen wollen und entsprechende Buscharten stehen lassen bzw. neu setzen. Auffallend viele Erdbeerbäume waren angepflanzt worden. Sie müssen wohl zum ursprünglichen Charakter des Lorbeerwaldes gehört haben. Das war unterhalb eines Kiefernwald-Hügels (um den wir herum gegangen sind). Es waren im Wesentlichen die einzigen Kiefern, die wir gesehen haben. Alles andere war Lorbeerwald. Zwischendurch auch Ansammlungen von Eukalyptusbäumen.
Die Forstarbeiter erklärten uns auch den Zweck eines Hallenkomplexes in einem großen, eingezäunten Areal mit Video-Überwachung. Es 2ar einmal eine Versuchsfarm der Inselregierung u.a. für Kühe, Ziegen und Kaninchen, inzwischen lange aufgegeben.
Wir kommen zum Barranco Toledo.
Der Weg im Barranco ist mühsam zu gehen. Sonst waren die Wege alle in Ordnung.
Aber dies war eher eine jetzt trockene Wasserrinne. Das Wasser hat Furchen
kreuz und quer durch den ursprünglichen Weg gezogen. Teilweise rutschig. Weiter
unten wird der Weg besser und wir erreichen das Gebiet der Höhlen Cuevas del Vidirio. Sie sind durch den
Abbau von quarzhaltigem Lavagestein entstanden, das zur Herstellung von Glas
benötigt wurde (siehe Wochenbericht 2023/8). Gegenüber den Höhlen stehen einige
alte Viñatigo-Bäume. „Guardianes Centenarios“, hundertjährige Wächter, werden
sie genannt. Sie sollen über 500 Jahre alt sein. Entsprechend knorrig ist auch
ihr Stamm, fast mit einem Felsen zu verwechseln.
2023 / 8. Woche
(1) An der Küste von Los Silos
20. Februar 2023
Zwei kleine Küsten-Wanderungen/Spaziergänge hatten wir (Marianne, Maria, Uschi und ich) in dieser Woche: Los Silos und El Sauzal.
Der Küstenweg bei Los Silos ist ein naturbelassener Pfad durch weitgehend natürliche Küstenlandschaft. Es ist „mal pais“, schlechtes Land. Nur an einigen Stellen sind die Bananenplantagen der Küste nahekommen.
Start der Wanderung ist am Horno de Cal im Ortsteil Puertito de los Silos. Der Gemeindemittelpunkt liegt weiter oberhalb an der Straße nach Buenavista del Norte. Es ist wirklich ein kleiner Hafen, ein „puertito“.
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Der letzte Horno de Cal |
Es folgt die Playa del Puertito, an deren Ende das Wahrzeichen von Los Silos steht. Seit 2008 ist das das Walskelett eines Flossenwals oder Finnwals. 16 Meter lang war der Wal und 20 Tonnen schwer, als er noch lebte. Jahre vorher war schon einmal ein Walskelett an die Küste von Los Silos geschwemmt worden. Die Wale ziehen jedes Jahr zwischen den tropischen Meeren und den arktischen und antarktischen Gebieten hin und her. Die Beobachtung der Wale ist auf Teneriffa eine Touristenattraktion. Das an der Küste ausgestellte Skelett stammt allerdings nicht von einem Wal aus den Gewässern vor Los Silos. Das Skelett gehört zu einem vor Gran Canaria verendeten Wal. Es wurde an der Küste von Los Silos aufgestellt, weil man hier Wale im Meer beobachten kann - ich haben noch keinen gesehen.
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Das Wahrzeichen von Los Silos |
Ein „Gegenstück“ zu dem Walskelett steht am Anfang der Bucht. Es ist ein „bunter Vogel“ aus Plastikabfällen. Es soll an die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll erinnern. Geschaffen hat die Skulptur der portugiesische Künstler Artur Bordalo. Seine Kunst basiert auf der Verwendung von städtischem Abfall. Er will damit Nachhaltigkeit fördern. Bunte „Müll“-Plastiken sind sein Markenzeichen.
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Der Plastik-Vogel |
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Erstarrte Lava, die wie getrockneter Schlamm aussieht |
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Eine der Charco-Buchten |
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Genug geangelt, jetzt werden die Fische geputzt |
(2) An der Küste von El Sauzal
23. Februar 2023
Der Weg unterhalb des Ortes ist als Promenadenweg ausgebaut. Ganz anders als der Weg, den wir Anfang der Woche an der Küste von Los Silos gegangen sind. Die Ausblicke auf die Lavaküste sind aber mindestens genauso spektakulär wie in Los Silos. Um auf den Promenadenweg zu kommen, muss man aber von Höhe der Nordautobahn (Puerto de la Cruz nach Santa Cruz) in vielen steilen Serpentinen auf einer weitgehend einspurigen Straße hinunter zum Meer fahren.
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Der Weg entlang der Küste |
Am Meer sind einige Badestellen mit Steintreppen dort hinunter angelegt worden. Oberhalb der Steilküste locken Aussichtspunkte zum Verweilen. Und, wie es sich für Teneriffa gehört, es gibt auch einen Grillplatz mit Betontischen, in die die Grillroste eingearbeitet sind (sie sind kleiner als üblich und nur mit Holzkohle zu betreiben), und reichlich Wasserzapfstellen. Zwischen dem Parkplatz am Ende der Serpentinen und dem Grillplatz ist aber mindestens ein Kilometer Fußweg.
Am Weg sieht man einige Wohnhöhlen, wahrscheinlich nicht aus der Zeit der Guanchen, sondern später angelegt. Sie gehörten wohl zu den Häusern, die entlang der Küste illegal gebaut wurden. Über 400 Häuser und Hütten waren es, die die Gemeinde bis 2011 abreißen ließ, um den natürlichen Zustand des Küstenabschnitts wiederherzustellen und dann den Panoramaweg anlegte.
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Eine der Wohnhöhlen |
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Steilküste, fast wie in Los Gigantes |
Wir sind nur den Weg vom Parkplatz nach Osten gegangen (und wieder zurück). Vom Parkplatz führt auch ein Weg in westliche Richtung. Dort sieht man dann eine der größten (damals genehmigten) Bausünden, die Ruine eines 15-stöckigen Hotelbaus von 1972, der schon vor der Fertigstellung aufgegeben wurde. Bis heute erfolgte kein Rückbau. Man kann die Eigentümer nicht ausfindig machen und die Abrisskosten sind der Gemeinde zu hoch. Am Ende des Panoramaweges steht die kleine Kirche Ermita de Roja.
Abschluss im Café Vista Paraíso in La Puntilla (genannt der "Kaviarhügel", wegen der schönen Villen), Ortsteil von Santa Ursula, mit herrlichem Blick zur Küste.
2023 / 7. Woche
Winter
Schnee hinunter fast bis in die Täler. So stark eingeschneite Randberge des Orotavatals habe ich nicht in
Erinnerung. Und natürlich ist die Schneehaube
des Teide auch noch einmal verstärkt worden. Entsprechend kalt ist es in
der Nacht (morgens um 8 Uhr 8 Grad, 16. Februar 2023). Aber die Sonne wärmt. Wenn nicht gerade
Wolken im Tal zusammengeschoben werden, ist es am Tag sommerlich warm. Und die
Regenzeit (im Januar gab es viel Regenwasser) haben wir wohl auch weitgehend
hinter uns.
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Am Morgen vor der Vulkan-Wanderung |
Mord auf der Terrasse
Das hatten wir noch nie, die Reste
einer Taube am Morgen auf der Terrasse. Tauben gibt es hier genug. Vor dem
Aufstehen wecken sie uns mit ihrem Gurren und nachmittags stören sie auch. Aber wir werden sie nicht los. Bis auf die eine. Die hat wohl ein Falke erwischt. Falken kreisen oft am Himmel. Eine Zeit lang
hatte ein junger Falke seinen Ausguck bei uns auf dem Dach. Falken nisten hier auch
im Wohngebiet.
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Die Reste einer Taube |
Im Gegensatz zu dem Gegurre der Tauben ist der Gesang der Drosseln schön. Zwar ärgern die Drosseln auch gelegentlich, wenn sie die Blumenkübel durchwühlen und Erde und Picon-Steine auf die Terrasse schleudern. Aber das ist schnell weggefegt und sie entlohnen die Arbeit mit ihrem Trillern.
Noch einmal zum Chinyero
16. Februar 2023
Mit Ulrike habe ich noch einmal die Vulkan-Tour um die beiden Vulkane Negro und Chinyero gemacht. Der Chinyero-Vulkanberg stammt von dem jüngsten Vulkanausbruch auf Teneriffa, der Negro (auch: Garachico)-Vulkanberg hat davor die Küstenstadt Garachico und deren Hafen zum größten Teil zerstört. Unsere Tour umrundet die beiden Vulkankegel.
Start am großen Grillplatz „Las arenas negras“ oberhalb von La Montañeta. Den Wanderanorak hatte ich gar nicht erst in den Rucksack gepackt. Das war auch richtig. Es war so kalt, dass ich sogar Handschuhe angezogen habe.
Der Weg durch die Asche-Ablagerung am Nordhang des Vulkankegels wird gut mit Lavabrocken abgegrenzt. Der Vulkanhügel soll wegen der empfindlichen Vegetation nicht betreten werden (trotzdem sieht man auf der anderen Seite des Hügels eine deutliche Trittspur hinauf auf die Spitze – manchen ist die Natur egal). Nach der Asche folgt erstarrte Lava. Hier fällt man besser nicht hin (die Steinformationen des Weges und am Weg sind ganz schön scharfkantig). Dann wird der von San José de los Llanos heraufkommende Wanderweg erreicht. Der Weg ist hier im Kiefernwald mit einer dicken Schicht von Kiefernnadeln bedeckt, man geht wie auf einem Teppich.
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Durch Lava-Geröll |
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Die Kiefern müssen Wind und Flechten aushalten |
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Am Nordhang des Volcán Negro |
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Der von San José kommende Wanderweg |
Am Ende des Kiefernwaldes stößt der Weg auf die Wasserleitung Canal de Vergara.
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Am Wasserkanal: Volcán Negro mit dem Teide und Pico Viejo im Hintergrund |
Der leicht, aber stetig ansteigende Wanderweg erreicht (nach 4,5 Kilometern) den Rundweg um den Chinyero. Die Ausschilderung verwirrt zuerst ein wenig. Auf allen Wegeschildern ist die Entfernung mit 5,7 Kilometern. Das verwirrt, bis man sich erinnert, dass es ja ein Rundweg ist, der von allen Punkten aus gleich lang ist.
Der Volcán Chinyero ist der letzte Vulkanausbruch auf Teneriffa. Nur wenig mehr als einhundert Jahre ist das her (1909). Im Gegensatz zum Volcán Negro hat er keine Ortschaften zerstört. Rechtzeitig vor Las Manchas und Santiago del Teide stoppte der Lavafluss nach 10 Tagen. Die Natur allerdings war zerstört. Erstaunlich schnell haben sich aber inzwischen wieder Kiefern angesiedelt.
Der Vulkankegel des Chinyero wird großräumig umgangen. Natürlich ist auch dieses Vulkangebiet geschützt. Der Rundweg ist näher an den Nachbarvulkanen Montaña de la Cruz und Montaña de los Poleos. Der Weg führt jetzt wieder durch ein Lavafeld. Kein zusammenhängender Lavafluss, sondern große, grobporige Gesteinsbrocken, die beim Vulkanausbruch wohl hierher geschleudert wurden. Mittendrin ein großer Monolit.
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Volcán Chinyero - mit der Schnee-Spitze des Teide |
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Weg durch den Kiefernwald |
Durch den Kiefernwald gehen wir beständig aufwärts. Rechts von uns sind die Vulkane Montaña de Abeque und Montaña de Lieferte. Kurz vor dem Schluss des Rundweges ist dann noch der Montaña de las Flores an der rechten Wegseite.
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Die andere Seite des Chinyero |
Es folgt der Wanderweg zurück zum Grillplatz. Immer wieder ein schöner Blick auf den Chinyero. Dann erreichen wir den Wasserkanal. Wir sehen den Volcán Negro, diesmal nicht im Nebel. Ein kurzes Stück noch und wir sind am Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Guimar und Candelaria
18. Februar 2023
Vor fast genau einem Jahr haben wir (Uschi und ich, heute sind wir mit Ruth und Jürgen unterwegs) die Fahrt schon einmal gemacht. Zuerst ein Besuch der Pyramiden von Guimar und auf der Rückfahrt ein Abstecher zur Kathedrale von Candelaria.
Der Pyramiden-Park befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Finka La Chacona. Das Museumsgebäude war das Haupthaus der Finka. Der Name der Finka, Chacona, soll auf venezolanisch „Stein“ bedeuten (lt. Internet ist es aber auch die Bezeichnung für eine spanische Musik- und Tanzart) und auf den Aufenthalt des Eigentümers in Venezuela zurückgehen. Antonio Carlos Diaz-Flores Caraya war um 1833 nach Venezuela ausgewandert, dort reich geworden und 1845 nach Teneriffa zurückgekehrt. Er kaufte das Land in Guimar und baute das Haus.
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Das Herrenhaus, heute das Museum des Pyramiden-Parks |
Antonio Diaz-Flores war Bürgermeister von La Orotava und Abgeordneter der Kanaren im
Kongress von Madrid. Ihm gehörte auch
das Haus Diaz-Flores (ursprünglich
ein Colleg des Jesuitenordens, nach der Säkularisierung brannte das Haus ab und
Antonio Diaz-Flores baute in den 1850er Jahren das heutige Haus in der Calle
Colegio) und das Haus de los Balcones in La
Orotava (1632 gebaut und 1855 von
Diaz-Flores gekauft, es ist heute das wohl bekannteste Haus in La Orotava und ein
Museum).
Thor Heyerdal (1914 – 2002, norwegischer Archäologe und Ethnologe, seine Witwe lebt noch in La Paz) glaubte, das es eine Verbindung zwischen den Bauten in Guimar mit den Pyramiden in Ägypten und den Bauten der Mayas in Südamerika gebe. Im Museumsgebäude sind seine Vergleiche mit zahlreichen Fotos dokumentiert. Heyerdahl unternahm zahlreiche Expeditionen, die in dem Museum dokumentiert sind. Weltbekannt wurde er mit seiner Kon-Tiki-Expedition. Mit einem Floß aus Balsa-Holz wollte er beweisen, das die Indianer Südamerikas bis nach Polynesien (Inselgruppe von Hawaii bis nach Neuseeland und den Osterinseln) segeln konnten. Mit seinen Papyrusbooten (Ra und Ra II) wollte er beweisen, dass die Zivilisationen auf beiden Seiten des Atlantiks Verbindungen hatten.
Mit Hilfe der Reederfamilie Olsen (norwegische Reederei, die Fährverbindungen zwischen den kanarischen Inseln unterhält) hat Heyerdahl in den 1990er Jahren die Pyramiden von Guimar ausgraben lassen, weil er an eine Verbindung zu Pyramidenbauten in anderen Ländern glaubte. Forscher der Universität La Laguna wiesen jedoch nach, dass die Pyramiden im 19. Jahrhundert im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Nutzung des Landes entstanden sind. Man sieht auch deutlich die Abgrenzungen der Terrassenfelder unterhalb des Finka-Hauses. Wofür allerdings die Pyramiden am Rand der Felder errichtet wurden, ist bis heute nicht klar.
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Die Terrassenfelder mit einer der Pyramiden |
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Eine der Pyramiden |
Nach dem Spaziergang durch das Museum und den Park fahren wir weiter nach Candelaria. Die Basilica de Nuestra Señora de la Candelaria mit der Figur der Virgen de la Candelaria ist der bedeutendste Wallfahrtsort der Kanaren. Seit 1599 ist sie die Schutzheilige der Kanaren. Am 2. Februar wird der Dia de la Candelaria gefeiert. Am 15. August (Maria Himmelfahrt) wird die Erscheinung der Virgen gefeiert, das ist der Tag der jährlichen Pilger-Wallfahrt.
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Die Basilika in Candelaria |
In
Deutschland ist es der Feiertag Maria
Lichtmess (40 Tage nach der Geburt eines Jungen galt eine Frau nach den
jüdischen Gesetzen des Alten Testamentes als unrein, bei Mädchen waren es 80
Tage, und musste sich danach einem Reinigungsritual unterziehen. So auch Maria,
die Mutter Jesus. Traditionell werden in den katholischen Kirchen an dem Tag
der Jahresbedarf an Kerzen geweiht.
Der
Feiertag wird auch als Tag der Darstellung
des Herrn gefeiert. Nach jüdischem Ritus musste der Erstgeborene im Tempel
dargestellt werden, es war eine Erstgeborenenweihe.
Die Basilica wurde 1959 geweiht, die Grundsteinlegung war schon 1949, die Seitenkapellen wurden erst nach 1959 errichtet. Die Kuppel wird von dem 45 Meter hohen Glockenturm überragt. Seit 2011 ist die Kirche eine Basilica minor (bedeutende Kirchen der katholischen Kirche, sie dürfen das Papstwappen tragen).
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Der Pilgerbrunnen neben der Basilika |
Eine erste Kapelle wurden 1526 gebaut. 1530 gründete der Dominikanerorden neben der Kapelle ein Kloster. 1669 bis 1672 wurde anstelle der Kapelle eine dreischiffige Basilika errichtet. Die Kirche brannte ab. 1803 wurde mit dem Bau einer neuen Basilika begonnen, aber nie fertiggestellt (zuerst wegen Geldmangel, dann spülte der Regen die Einrichtung hinweg, dann erwies sich der Baugrund als ungeeignet).
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Der Vorbau der Höhlen-Kapelle |
Am Platz der Basilika, zum Meer hin, erinnern 9 übergroße Bronzestatuen an die Fürsten der Guanchen. 1993 wurden sie aufgestellt. Sie stellen die Herrscher, die Menceye, der 9 Königreiche auf Teneriffa dar, die vor der Eroberung durch Spanier die Insel regierten. Das Aussehen der Guanchenfürsten ist allerdings in der Phantasie des Künstlers aus La Laguna entstanden. Es gibt keine Bildnisse der Guanchen-Könige. Auch die Namen der Guanchen-Führer sind nicht gesichert. Sie sind nach mündlichen Überlieferungen von spanischen Historikern aufgeschrieben worden, teilweise wurden sie aber wohl auch erfunden.
Ich habe einmal den vollständigen Text des Liedes im Internet abgerufen:
Alles Gute
zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Alles Gute zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Wir alle wünschen dir
Te deseamos todos
Alles Gute zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Seit dem Tag
deiner Geburt
Desde el día que naciste
Du warst es immer und wirst es sein
Has sido siempre y serás
Ein Glück für alle
Una dicha para todos
Von unendlichem Glück
De inmensa felicidad
Deine
Geburtstagsfeier
Tu fiesta de cumpleaños
Wir werden feiern
La vamos a celebrar
Vereint mit deiner Familie
Unidos a tu familia
Wir werden alle singen
Todos vamos a cantar
Alles Gute
zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Alles Gute zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Deine Parchis-Freunde wünschen es dir
Te desean tus amigos de Parchis
(Anmerkung:
Parchis ist ein beliebtes spanisches Brettspiel)
Alles Gute
zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Alles Gute zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Deine Parchis-Freunde wünschen es dir
Te desean tus amigos de Parchis
Alles Gute
zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Alles Gute zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Deine Parchis-Freunde wünschen dir
Te desean tus amigos de Parchis
Alles Gute
zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Alles Gute zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Wir alle wünschen dir alles Gute zum Geburtstag
Todos te deseamos cumpleaños feliz
Wir kommen,
um dich aufzumuntern
Venimos para alegrarte
Dich sehr glücklich zu machen
Para hacerte muy feliz
Vereint zu so viel Glück
Unidos a tanta dicha
Und gratulieren dir
Y felicitarte a ti
Dann mit
großer Freude
Después con mucha alegría
Lass uns zusammen spielen
Vamos juntos a jugar
Und wenn du deine Kerzen ausbläst
Y cuando soples tus velas
Wir werden alle singen
Todos vamos a cantar
Alles Gute
zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Alles Gute zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Deine Parchis-Freunde wünschen es dir
Te desean tus amigos de Parchis
Alles Gute
zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Alles Gute zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Deine Parchis-Freunde wünschen es dir
Te desean tus amigos de Parchis
Alles Gute
zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Alles Gute zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Deine Parchis-Freunde wünschen dir
Te desean tus amigos de Parchis
Alles Gute
zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Alles Gute zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Wir alle wünschen dir alles Gute zum Geburtstag
Todos te deseamos cumpleaños feliz
Alles Gute
zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Alles Gute zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Wir alle wünschen dir
Te deseamos todos
Alles Gute zum Geburtstag
Cumpleaños feliz
Es ist die spanische Version des englischen „Happy birthday“. Entstanden ist das Lied in Amerika. Zwei Schwestern, Lehrerinnen, schrieben es 1893 zuerst als „Guten Morgen“-Lied für ihre Schüler (Mildred und Patty Smith). Anlässlich eines Geburtstages schrieben sie das Lied in „Happy Birthday to you“ um. Bis 2015 hatte die Plattenfirma Warner Music die Urheberrechte an dem Lied und verdiente Millionen Dollar für die kommerzielle Nutzung des Liedes.
2023 / 6. Woche
Die Villa La Paz
23. Janura 2023
Eines der Herrenhäuser im Ortsteil La Paz von Puerto de La Cruz, an
der Calle Leopoldo Cologan Zulueta gelegen, mit fast 1.300 Quadratmeter
Wohnfläche. Seit längerer Zeit sieht man dort beim Vorbeigehen keine Bewohner
mehr. Es steht zum Verkauf, Preis auf Anfrage. Doch das interessiert hier
nicht. Vielmehr gilt das Interesse der Geschichte
des Hauses und des Grund und Bodens, auf dem es steht.
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Herrenhaus La Paz |
Eigentümer ist die Familie Cologan. Die Cologans, die einmal McCalgans hießen und aus Kilcolgan in Irland kamen, wanderten im 18.
Jahrhundert nach Teneriffa aus, um hier mit Wein zu handeln. Zu der Finka in La
Paz kamen sie durch Einheiratung.
Juan Cologan Blanco (der als John MacCologan White nach Teneriffa kam, 1710 in
England geboren) heiratete die Tochter von Bernando
Valois.
Bernando Valois
wurde als Bernard
Walsh Carew (Walsh war der Name des Vaters, Carew der der Mutter) 1663 in Irland geboren. Mit 16 Jahren verließ
er Irland und ging zu seinem Onkel nach Ostende in Belgien. Mit 21 Jahren folge
der seinem Bruder nach Teneriffa, der in La Orotava Weingroßhändler und
Vertreter von Reedereien war. Ein weiterer Bruder handelte auf Gran Canaria mit
Weizen und Mais. Bernando Valois übernahm die Geschäfte seines Bruders und
wurde ein erfolgreicher Kaufmann.
Die Ländereien der Finca hat Sancho Caballero, ein Teilnehmer an der Eroberung Teneriffas (über
den nichts weiter im Internet zu finden war), als Lohn erhalten. Das Gebiet
wurde damals als Llanos de la Paz
(friedliche Ebene) bezeichnet. Ursprünglich waren es Anbauflächen für Getreide, Obstbäume, Zuckerrohr und
Reben (Malvasier), später wurde vor allem die Orseilleflechte zur Herstellung
von Farbstoffen gezüchtet. Im 20. Jahrundert wurden Bananenplantagen angelegt.
Zu den Flächen gehörten auch das Grundstück der Einsiedelei San Amaro und des
heutigen Mirador La Paz (siehe unten).
Aus Orseilleflechten
wird der rote bis purpurne Farbstoff Orseille
gewonnen. Im Altertum war Orseille neben dem aus der Purpurschnecke gewonnenen Farbstoff der wertvollste Farbstoff. Ende des 18. Jahrhunderts waren die
Kanaren und die Azoren die Hauptquellen von Orseille, bis Anfang des 19.
Jahrhunderts die Vorkommen weitgehend vernichtet waren.
Fortgesetzt wurde die Farbstoffgewinnung
mit der Cochenille-Schildlaus. Die kam im 19. Jahrhundert von Südamerika auf
die Insel und wurde in Kaktus-Plantagen gezüchtet. Als der Farbstoff Karminrot
synthetisch hergestellt werden konnte (Ende des 19. Jahrhunderts), kam das Ende
der Cochenille-Zucht. Die kanarische Landwirtschaft musste sich wieder
umstellen. Jetzt wurden Bananenplantagen angelegt. Die sind bis heute
charakteristisch für die Landschaft in Teneriffas Norden.
Die Erben von Sancho Caballero verkauften das Grundstück 1718 (? – in anderen Quellen wird 1702
als Datum für den Bau des Landhauses genannt) an Bernando Valois, der sich dort das Landhaus, die Finca La Paz, bauen ließ. Reich geworden, war er Patron der Einsiedelei San Amaro (sieh
unten) und der Kapelle San Patricio
in der Kirche Nuestra Señora de la Peña in Puerto de la Cruz. In Puerto de la
Cruz baute er sich ein Geschäftshaus, das heutige
Hotel Marquesa. Durch Heirat der Tochter Bernardo Valois mit Juan Cologan
Blanco ging das Erbe an die Cologans.
Gegenüber dem Herrenhaus führte ein Weg zu den Klippen über der Bucht der
Playa de Martiánez, der Paseo de los
Cypressen. Er ist noch erhalten und heißt heue Calle de la Agatha Christie. Die englische Schriftstellerin war
1927 auf Teneriffa, wohnte im Hotel Taoro (seit langem geschlossen) und war
Gast im Haus Collogan in La Paz. Den Zypressenweg beschreibt sie in einer Szene
ihres Romans „Der Mann am Meer“.
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Der Weg zum Meer gegenüber der Villa La Paz |
San Amaro:
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Kapelle San Amaro in La Paz |
Ein Jahrhundert später wurden die Kapelle mit dem zugehörigen Grundstück an Bernardo Walsh (Bernard Walsh
Carew - Bernardo Valois) übertragen, mit
der Verpflichtung, die Kapelle zu erhalten. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde
die Kapelle erweitert.
Die Kapelle und die Kirchengemeinde gehörte kirchlich zu der Kirche La Concepción in La Orotava. 1976 wurde eine selbständige Pfarrei in La Paz gebildet, deren Pfarrkirche die Kapelle war. 2006 bekam die gewachsene Pfarrgemeinde ein größeres Gotteshaus, die Kirche Nuestra Señora de la Paz unweit des Hotels Rio Garoe.
Mirador La Paz und Fuente Martiánez:
Zur Finca La Paz der Cologans gehörte auch die Fläche des heutigen Aussichtspunkts Mirador La Paz. Neben dem Mirador führt ein Gehweg von La Paz
hinunter nach Puerto de la Cruz, die Calle
San Amaro. Früher war das der Camino
de las Cabras. Die Hirten führten ihre Ziegen auf diesem Weg hinunter an
das Meer.
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An der Calle San Amaro |
Um das Gewohnheitsrecht des freien Zugangs zum Mirador und der Kapelle San Amaro gab es lange Streit zwischen den Eigentümern der Finca, den Erben von Leopoldo Cologan Zulueta, und dem Stadtrat. Der dauerte bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Eine Einigung kam erst in den 1960er Jahren zustande, als die Familie Cologan ihre Bananenplantagen aufgaben und das Land mit Einfamilienhäusern bebaut werden sollte.
Unterhalb des Miradors war in den Klippen am Meer, in der Caleta del Araotava (Bucht von
Araotava, wie La Orotava damals genannt wurde), eine Quelle, Wo genau, konnte ich im Internet nicht finden. Nur, dass
das Wasser in Tonkrügen zu den Häusern am Hafen getragen wurde. Vielleicht war
sie dort, wo jetzt das Einkaufszentrum Martiánez ist? Im Jahr 1900 ließ der
Stadtrat einen Kanal von der Fuente
Martiánez zum Chorro (Wasserstrahl) Cuaco
in der Calle Valois legen, wo schon eine Quelle war, die jetzt aber mehr Wasser
bekam. Der Brunnenstein ist noch vorhanden, aber Wasser sprudelt nicht mehr.
Neben dem Brunnen befindet sich eine kleine Kapelle Cruz del Cuaco (die Herkunft des Namens ist nicht belegt).
2023 / 5. Woche
Tamadite-Wanderung
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Taganana - Afur - Tamadite-Bucht - Taganana 14 Kilometer, 910 Höhenmeter |
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Blick von La Cruz Vieja in das Tal von Taganana |
Der Wegeverlauf war wie bei den bisherigen Wanderungen. Nur, dass wir den steilen Berganstieg von Taganana hinauf zum Sattel La Cumbrecilla am „Roque de Fraile“ (Fraile – Mönch: Weil die Bergspitze wie ein Kapuzinergewand aussieht?) am Anfang und nicht am Ende der Tour hatten.
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Der Sattel La Cumbrecilla (der Einschnitt zwischen den Bergen), rechts daneben der Roque de Fraile. |
Kurz dahinter kommt ein Nispero-Baum, dessen reife Früchte uns
(damals Maria, Ulrike und ich) bei einer der ersten Wanderungen „gerettet“
haben. Wir hatten zu wenig Wasser mitgenommen, denn eigentlich wollten wir
hinunter bis Taganana, hatten uns aber umentschieden und waren oben in La Cruz
Vieja geblieben. Mit durstiger Kehle haben wir den Anstieg hinauf zum La
Cumbrecilla begonnen. Dann kamen wir an den Nisperos vorbei. Gelb leuchteten sie
und saftig waren sie. Sie waren unsere „Rettung“.
Heute waren die Früchte noch
grün. Aber wir hatten ja genug Wasser bei uns. In vielen Windungen, teilweise
auch steil geradezu, werden wir durch Besenheide nach oben geführt. An den
Steilstellen ist der Pfad teilweise mit Felssteinen befestigt. Stellenweise sind
früher einmal in den Lehmboden gegrabene Stufen noch schwach erkennbar.
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Blick zurück auf Taganana |
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Glockenblumen auch hier |
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Ein Orangenbaum voller Früchte |
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Kalanchoe-Art ? |
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Knöterich-Art ? |
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Etwas zum Naschen |
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Affodill auch hier |
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Er ist immer gleichbleibend alt, José der Inhaber der Bar. |
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Sieht so aus wie der Taborno: Bergspitze über Afur |
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Rosenlauch auch hier |
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Gesteinsformation am Barranco-Hang |
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So breit war der Bach noch nie |
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Felder an der Bach-Biegung |
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Blick auf den Weg am Barranco von einem der Bergsattel |
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Ein vom Bach durchbrochener Dyke (entstanden durch in einem Spalt hochgedrückte Magma) |
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Wasserfall im Barranco |
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Die Tamadite-Bucht ist erreicht |
Vor ein paar Jahren verlief der
Weg hinter Afur in seinem ersten Abschnitt auf mittlerer Höhe am Barranco entlang.
Bis ein Steinschlag diesen Wegabschnitt zerstört hat. Jetzt geht es gleich hinter Afur hinunter in
das Baranco-Tal. In vielen Windungen hat der Bach in vielen Jahrtausenden den
Barranco vorbei an härterem Gestein gespült. Der Wanderweg, eher ein schmaler
Pfad, folgt nicht den Windungen. Wir
gehen einen Sattel nach dem anderen hinauf und dann wieder hinunter. Wir sehen
den Bach tief unten fließen und sind dann wieder an seinem Ufer. Unser Weg ist
kürzer als der des Baches, aber dafür auch anstrengender. Dem Bachlauf kann der
Weg nicht folgen. Zu tief eingeschnitten ist die Barranco-Sohle.
An der größeren Bachwindung sind
noch bewirtschaftete Felder. Auch weiter
unten im Tal sind an den Berghängen noch alte
Terrassenfelder zu erkennen. Sie werden aber wohl nicht mehr genutzt. Zu
anstrengend sind der Weg und die Arbeit auf den Feldern. Alles müsste wie vor
hundert Jahren auf dem Rücken transportiert und in Handarbeit bewirtschaftet
werden.
Die Tamadite-Bucht ist zu sehen. Pause inmitten der großen und kleinen
Steine an der Küste. Viele Wanderer
sind hier unten und vielen sind wir auf dem Weg begegnet. Wir waren an einem
Feiertag unterwegs (Maria Lichtmess und für Teneriffa der „Dia de Candelaria“,
ein besonderer Feiertag). Der große Parkplatz in Afur war fast vollständig
belegt. Die meisten, fast alle, sind hinunter zur Tamadite-Bucht und wieder
hinaufgegangen. Der Sonnenschein lädt manche zu einem Sonnenbad ein. Ins Wasser
geht heute niemand. Zu kalt zum Baden.
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Da hinauf zum Küstenweg |
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Kanaren-Wolfsmilch |
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? |
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Mariendisstel |
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Gewöhnlicher Reihenschnabel ? |
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Felsen im Meer - vor Taganana |
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Einer der schönen Küstenblicke |
El Chorro – der Stahl,
Brunnen, Quelle. Das bedeutet der Name des Ortes. Die Quelle, an der wir unsere
Wasserflaschen gefüllt haben, könnte der Namensgeber gewesen sein.
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Bei El Chorro |
In Guanchenzeiten war das hier alles Weidegebiet. Dann gründete 1501 der Teneriffa-Eroberer Ferdinandez de Lugo die (kleine) Stadt Taganana. Zuerst wurde, wie überall auf der Insel, Zuckerrohr angebaut. Es folgten Weinreben. Heute leben die Bewohner hauptsächlich vom Weinbau und vom Tourismus.
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Zentrum von Taganana mit der Kirche Santa Catalina |
2023 / 4. Woche
(1) Palmen im Wind - Wanderung Drei Vulkane
25. Janruar 2023
Montaña Taoro, Montaña de las Arenas, Montaña de los Frailes sind drei Aschekegel erloschener Vulkane. Teneriffa hat nicht nur den Teide, den Chinyero oder den Volcano Negro. Die Insel ist voller erloschener Vulkane. Kein Wunder, sind doch die gesamten kanarischen Inseln einmal (vor 12 Millionen Jahren) durch Vulkanausbrüche entstanden. Auch gleich in der Nähe von Puerto de la Cruz, in Sichtweite unserer Wohnungsterrasse, sind Reste des Vulkanismus, die drei Montañas.
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La Paz - Las Àguilas - San Nicolás - La Paz 10 Kilometer - 300 Höhenmeter |
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Das Taoro-Hotel |
Wir gehen an der benachbarten Eigentumsanlage La Chiripa und dem Krankenhaus Bellevue vorbei. Dahinter ist die Wohnanlage Residencial Risco de Oro (Goldklippe) Was der Name beschreiben soll, ist mir nicht ganz klar. Der kleine Weg, den wir nach der Wohnanlage hinauf zu der etwas älteren (aber mit großen) Siedlung gehen, kann wohl nicht gemeint sein. Am Ende der Siedlung beginnt der Montaña de las Arenas.
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Im Poolgarten: Palmen im Wind |
Der dritte ehemalige Aschekegel ist der Montaña de los Frailes mit dem Restaurant Monasterio am Fuß des Berges. Den sehen wir nur, heute wollen wir hier nicht einkehren. Das ehemalige Kloster ist eine sehr schöne Anlage geworden. Wir waren vor Kurzem dort. In dem Fischrestaurant „San Pedro“ (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Restaurant am Mirador de San Pedro), das nicht mehr nur eine Fischküche hat, kann man gut essen.
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Taoro-Park mit Blick auf Las Àguilas |
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Las Àguilas - wie ein Adlerhorst auf dem Berg |
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Blick hinunter auf La Paz. Wir können unsere Wohnanlage sehen. |
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Purto de la Cruz und die Küste von Santa Ursula |
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Blick in das Orotava-Tal |
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Unter uns das Taoro-Hotel und der Park |
Auf der anderen Seite des Montaña de las Arenas führt die Fahrstraße vom Hotel hinunter zur Autobahn. Jetzt folgt ein kurzes Stück entlang der Zubringerstraße (vorbei an den Supermärkten HiperDino und Lidl). Dann erreichen wir den kleinen Ortsteil San Nicolás, der zu Puerto gehört. Auf der anderen Seite der Autobahn beginnt La Orotava. Hier kehren wir in Tito’s Bodegita ein. Ein schöner, grüner Innenhof einer ehemaligen Hacienda. Man isst hier gut, wir waren schon öfter hier.
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Der Innenhof des Restaurants |
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Ein Blick in den Innenraum |
(2) Der Wind war unser Begleiter - Wanderung im Teno Gebirge
… und oft ein starker.
27. Januar 2023
Am Freitag
waren wir (nach langer Zeit wieder eine Wanderung mit Ulrike) im Teno Gebirge. Es war kühl und vom
Meer wehte der Wind das El Palmar Tal hinauf, der Wanderanorak konnte nicht im
Rucksack bleiben.
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El Palmar - Teno Alto - Tabaiba-Pass - Teno Alto 11 Kilometer - 730 Höhenmeter |
Es ist ein bekannter und im Laufe der Jahre schon oft gegangener Weg. Von El Palmar fast gerade auf dem alten Königsweg Callejón (Gasse) de Teno hinauf auf den ersten Bergrücken. Wir kommen an einem Campingplatz und der „Area Recreativa (Erholungsgebiet mit Grillplätzen) Los Pedregales“ vorbei und überqueren die Fahrstraße, die im Gegensatz zu unserem geraden Weg in vielen Kurven den Berg erklimmt. Oben auf der Höhe markiert eine Antennenanlage gegenüber dem Wanderweg, dass wir den ersten Anstieg hinter uns haben. Diesmal nicht nur sichtbar, sondern auch hörbar. Der Wind rieb sich mit lautem Pfeifen an den Antennen und Masten.
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Rapsfeld am Callejón Blumen am Weg: |
Der Weg ist ein „Camino
Real“, ein königlicher Weg. Er ist mit Felssteinen ausgelegt. An den
Rändern sind Felssteine zu einer Mauer aufgeschichtet. Das alles hat mehr als
ein Jahrhundert überstanden. Die königlichen Wege wurden im 17. und 18.
Jahrhundert als Erschließungswege gebaut. Der Callejón de Teno verbindet die Teno-Hochebene mit dem El Palmar Tal. Die
Pflasterung ist teilweise bis hoch nach Teno Alto erhalten. Überall an
Steigungen sieht man noch die Pflasterung, die die Wege vor dem
herunterströmenden Regenwasser schützen. An manchen Stellen hat sich das Wasser
allerdings im Laufe der Zeit nicht aufhalten lassen.
Wir haben noch ein paar Bergrücken vor uns. Vor der Hochebene
des Teno Gebirges sind einige Barrancos,
die wir hinabgehen und dann natürlich auf der gegenüberliegenden Barranco-Seite
wieder hinauf müssen. Es ist ein beständiges Hinab und Hinauf, meist durch
Besenheide-Wälder.
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Barranco und Meeresblick vor Teno Alto |
Jetzt ist unser erstes Ziel, Teno Alto, gleich erreicht. Als
Pausenstation wählen wir die älteste Gaststätte, die Bar Los Bailaderos (Los Bailaderos - die Tänzer - ist der ältere
Name von Teno Alto). Inzwischen kann man auch in der Bar Teno Alto la Venta
(Ausschank, Gasthof), wo man früher nur Ziegenkäse kaufen konnte, einkehren.
Ein dritte Einkehrmöglichkeit gibt es seit wenigen Jahren am westlichen
Dorfrand in der Terraza de Piñata (Piñata sind aufgehängte bunte Figuren,
gefüllt mit Süßigkeiten, die von den Kindern mit Stöcken abgeschlagen werden.
Warum der Name gewählt wurde, muss ich bei der nächsten Wanderung einmal erfragen)
.
Teno Alto ist der Mittelpunkt der Hochebene. Ein richtiges
Plateau ist die Hochebene nicht. Es sind großflächige Kuppen, von Taleinschnitten
getrennt, kaum bewachsene Grasflächen. Es ist das Weidegebiet der Ziegenherden,
die die Milch für den Ziegenkäse „Queso blanco“ und für das „Carne cabra“, das
Ziegenfleisch-Gericht, liefern.
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Blick zum Teide vom Camino La Mesita hinter Teno Alto |
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Hochebene des Teno-Gebirges mit dem Montana del Vallado |
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Der Baracán |
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Blick in das El Palmar - Tal mit dem Montana del Palmar |
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Die andere Seite des El Palmar - Tales: Las Lagunetas und Las Portales |
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Cumbre (Gipfel) del Carrizal |
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Der Weg unterhalb des Carrizal |
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Der Barranco del Carrizal. Die Masca-Schlucht ist der übernächste Barranco. |
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Der Tabaiba-Pass (Mirador Altos de Baracán) ist in Sicht |
2023 / 3. Woche
Mal wieder in eine Guachinche
Marianne und Bert sind jetzt auf
der Insel. Sie sind unsere Guachinchen-Spezialisten. Am Donnerstag war ich mit
ihnen wieder einmal in einer Guachinche.
Ich finde die gut, aber trotzdem bin ich nicht so oft dort. Sie liegen oben am
Berg und es ist dort ganz selten nicht kalt.
Wir waren bei den „Mädels“. Eigentlich heißt die
Guachinche „La Marzagana“, so wie der Ortsteil, in dem die
Guachinche ist. Betrieben wird sie seit ein paar Jahren von zwei Schwestern.
Und darum ist es die Guachinche der
Mädels.
Guachinchen sind ähnlich den deutschen Besenwirtschaften.
Sie dürfen nur von den Eigentümern oder Pächtern eines Weinbergs betrieben werden und sie dürfen nur ihren eigenen Wein ausschenken. Deshalb kann
es schon passieren, dass im späten Frühjahr die Guachinche geschlossen ist, weil
aller Wein ausgetrunken ist. Geöffnet werden sie auch erst, wenn der erste Wein
vergoren ist. Meist ist das der 30. November, San Andrés, der Namenstag des Heiligen Andreas.
Neben dem eigenen Wein (und
Wasser) dürfen Guachinchen nur drei
Hauptgerichte anbieten. Aber was ist ein Hauptgericht und was ist eine
Vorspeise. Man kann fast immer aus mehr als drei Gerichten auswählen.
Wir (Marianne, Bert, Maria und
ich) hatten Avocados mit Tomaten (eigener Anbau auf der Finca), Fabada (ein
Bohnengericht), Queso semi (semicurado – halbgereifter Hartkäse, meist aus
Ziegenmilch), Queso asado mit Mocho (gegrillter Weißkäse mit grüner - aus
frischer Petersilie und Koriander - und
roter - aus Chilli-Schoten – Soße –
immer mit Olivenöl, Essig und Kräutern hergestellt), Carne cabra
(Ziegenfleischgulasch) und Papas arugadas (kleine, gekochte Runzelkaroffeln).
Was es gibt kann sich täglich ändern, je nachdem was die Wirtin aus dem Garten oder vom Markt gerade bekommt. Aufgeschrieben sind Gerichte bei
den „Mädels“ auf einem Schreibblock und der Rechnungsbetrag wurde auf das Tischtuch geschrieben. Für den
geringen Betrag lohnt sich keine große Rechnung.
In den Guachinchen ist Trinken
und Essen immer noch „spotbillig“. Trotzdem ist das Essen gut, finde ich
jedenfalls. Man muss halt essen, was es
gerade gibt. Und der Wein ist ordentlich bis gut. Meistens ist es Rotwein.
Hier im Orotavatal werden hauptsächlich Rotweinreben angebaut. Die „Mädels“
haben offensichtlich aber auch
Weißweinreben, es gibt bei ihnen auch Weißwein.
Die Bewirtung in den Guachinchen ist schlicht. Meist ist der
Gastraum ein Teil des Finca-Hauses, manchmal sind es große Garagenräume.
Tische und Stühle sind einfach, oft sehr unterschiedlich. In einer Guachinche
(El Cubano) habe ich auf einer kleinen Kabelrolle gesessen und an einer großen
Kabeltrommel als Tisch gegessen, eine originelle Idee.
Die Guachinchen gibt es
hauptsächlich (oder fast nur) im Norden der
Insel, zwischen Los Realejos und Tacoronte. In den anderen Weingebieten der
Insel nicht (oberhalb von Güimar habe ich bei einer Wanderung auch eine
Guachinche gesehen, aber das war wohl eine Ausnahme). Warum das so ist?
Vielleicht hängt das mit der Entstehung der Guachinchen-Tradition zusammen.
Entstanden soll die in der Zeit sein, als die Engländer die Weinernten auf Teneriffa
aufkauften (16. und 17. Jahrhundert). Die Weinbauern sollen die Aufkäufer mit
kleinen Gerichten bewirtet haben. Als der
Weinexport schwieriger wurde (ab Mitte des 17. Jahrhunderts begünstigte England
den Wein der Insel Madeira), mussten die Weinbauern ihren Wein auf der Insel
vermarkten. Die Tradition, beim Verkauf kleine Gerichte anzubieten, wurde
beibehalten, jetzt aber gegen Bezahlung. So liest man es jedenfalls.
Der Name „Guachinche“ hat nichts mit den „Guanchen“, den
Ureinwohnern der Kanaren zu tun, obwohl beides ähnlich klingt. Der Name soll
aus dem Begriff „bochinche“ entstanden sein. Das ist ein „Ort oder Laden mit
volkstümlichem Charakter, wo landestypische Speisen und Weine serviert werden“
(Diccionario de Canarismos - Die spanisch-deutsche Übersetzung ist allerdings
„Tumult, lärmendes Durcheinander“). Anderswo kann man lesen, dass das Wort aus
einem englischen Kauderwelsch entstanden sein soll.
Wie dem auch sei. Wenn an der Tür
ein „V“-Schild angebracht ist,
handelt es sich um eine Guachinche. „V“ bedeutet „Vino de Cosecha Propia“, Wein
aus eigener Ernte. Das ist amtlich geregelt. Aber oft sieht man nicht das „V“
sondern ein „Bc“- (Bar) oder „R“-(Restaurant) Schild. Dann gelten die
Restriktionen für Guachinchen (eigener Wein, wenige Speisen, begrenzte
Öffnungsdauer) nicht. Aber die Eigenart und Atmosphäre einer Guchachinche
bleibt trotzdem.
Und wen trifft man wann in einer Guachinche? Als wir bei den
„Mädels“ ankamen (so kurz nach 18 Uhr), war erst ein Tisch besetzt, als wir
gingen gab es keinen freien Platz mehr (es sind wohl insgesamt ein Dutzend
Tische). Neben uns haben sich Rentner zu ihrem wöchentlichen Stammtisch
getroffen. An den anderen Tischen waren Bekannte und Familien zusammen. Auf
Teneriffa geht man selten allein in ein Restaurant, man trifft sich mit
Freunden oder mit der ganzen Familie. Alle in der Guachinche waren (soweit wir hören konnten) Einwohner
oder zumindest Spanier. Wir waren die einzigen Touristen. Man muss wissen, wo
es eine Guachinche gibt und wann sie aufhat. Dafür haben wir Marianne und Bert.
Und mit beiden gehe ich demnächst wieder
in eine Guachinche.
2023 / 2. Woche
Mal wieder Monasterio
16. Janura 2023
Durch die Corona-Zeit waren wir
länger nicht dort. Jetzt sind wir (Ruth, Jürgen, Uschi und ich) wieder einmal
dorthin gegangen. Hinter Mercadona im Ortsteil El Durazno beginnt ein alter Weg durch den Barranco Martianez, der im
Ortsteil St. Nicolas endet. Vorbei an Tito’s Bodegita.
Die Verführung ist groß, gleich
hier einzukehren, das Essen ist dort gut. Aber, wir wollten ja etwas länger
gehen. Der Weg ist nach St. Nicolas nicht besonders interessant. Wir gehen
durch das Gewerbegebiet an der Autobahn (das zur Gemeinde La Orotava gehört),
vorbei an dem Einkaufszentrum Centro Comercial La Villa, und dann etwas ansteigend
zum Ortsteil La Montañeta von Los
Realejos.
Hier ist unterhalb eines alten Vulkan-Aschekegels Monaña de los Frailes das Restaurant Mesón (Gaststätte, rustikales
Restaurant) El Monasterio, das ein
deutscher Konditor in einem ehemaligen Kloster (daher der Name „El Monasterio“)
aufgebaut hat (mehr dazu im Beitrag „Spaziergang über drei Vulkane, März 2019).
Das El Monasterio hat mehrere
Restaurants in mehreren Gebäudeteilen. Wir waren heute im „Hacienda San Pedro“. Es ist das Fischrestaurant im Monasterio, aber es gibt inzwischen auch andre
Gerichte. Die Küche ist gut, wir
haben gut gegessen: Cherne encebollado (Zackenbarsch mit einer Zwiebelsoße, ein
ursprünglich kanarisches Fastengericht, früher wurde es mit gesalzenem Trockenfisch
gekocht), Parrillada de pescado fresco (gegrillte Fischplatte), Salmón ahumado
(geräucherter Lachs). Auf den Nachtisch haben wir verzichtet, dafür hatten wir
(nur Jürgen und ich) einen Hierbas (anishaltiger Kräuterlikör) als Abschluss.
Inzwischen war es dunkel geworden, d.h., wir konnten ruhigen Gewissens mit dem Taxi zurückfahren.
2023 / 1. Woche
(1) Spaziergang am Meer
2. Januar 2023
Es war schon eine kleine
Wanderung. Etwas über 10 Kilometer. Von uns hinunter zum Hafen, auf der Schutzmauer
zu den Buchten der Playa Jardin
(hinter dem Castillo San Felipe beginnt die Playa de Castillo, gefolgt von der
kleinsten Bucht, der Playa Chica, danach kommt die Playa Maria Jimenz). Hinter
der Playa Jardin liegt der Ortsteil Punta
Brava.
Beim Spaziergang auf der Schutzmauer kann es passieren, dass man
eine Dusche abbekommt. Bei starkem Wind und Flut brechen sich die Wellen des
Atlantiks an den Felsen vor der Schutzmauer und schwappen über die Mauer
hinweg. Heute war wenig Wind. Er brachte nur ab und zu eine Brise mit feinen Salzwasser-Tröpfchen,
wie in einem Gradierwerk. Wir gehen gern hier entlang, es ist ein natürliches Inhalatorium,
wie in einem Salinen-Kurpark.
Am Ende, vor dem Castillo San Felipe, „brökelt“ die Mauer. Starke Sturmwellen haben hier schon vor vielen
Jahren ein Stück herausgebrochen. Jetzt wird das Loch fast jedes Jahr größer.
Die Aufschüttung vor dem Sportstadion ist schon ziemlich schmal geworden. Wenn
nichts passiert, bricht irgendwann der nur noch schmale Erdwall und die
Sportanlage mit dem Neubau des Schwimmstadions (zurzeit noch ein Rohbau) wird
mit Meerwasser geflutet. Dass etwas passiert, ist nicht in Sicht. Die Politiker
von Puerto de la Cruz träumen davon, dass auf der Brachfläche (jetzt der große
Stadt-Parkplatz) zwischen der Schutzmauer und den Häusern der Calle Mequinez
ein großer Hafen mit Anlegern für Kreuzfahrtschiffe gebaut wird.
Der Bau des neuen Sportbades kommt (nach Jahren) voran. Der Rohbau
der Tribüne ist fertig, die Wasserbecken betoniert.
Das Castillo de San Felipe am Ausfluss des Barranco de San Felipe
zum Meer wartet darauf, dass wieder Ausstellungen und Veranstaltungen
stattfinden. Das fünfeckige Castillo war eines
von vier Festungen zur Verteidigung des Hafens und der Küste, die 1604
fertiggestellt wurde. Ursprünglich war es mit einem Wassergraben umgeben und
über eine Zugbrücke zu erreichen.
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Die Badebuchten sind modern ausgestattet. Wer lange duscht, kann sogar sitzen. |
Nach Punta Brava sind wir an der
Küste entlang gegangen. Zurück gehen wir jetzt etwas oberhalb der Bucht. Das
Restaurant Terraza del Mar hat eine
sehr schöne Terrasse zum Meer hin, ist aber leider nur noch für Getränke gut.
Dafür hat der Andana Beach Club, an
dem wir danach vorbeikommen, eine gute Speisekarte. Neu ist das Quiosco. Hier war bisher nur ein
Getränke-Pavillon, wie sie auf Teneriffa oft auf den Marktplätzen der älteren
Orte zu finden sind. Jetzt sind darum herum eine Reihe von Zelt-Überdachungen
errichtet worden, eine große Anlage mit vielen Tischen. Man sitzt hier sehr
schön. Wir haben hier unsere Pause gemacht, bevor wir weiter Richtung Charco
gegangen sind.
(2) Dia de los Reyes Magos
Der Tag der heiligen drei Könige ist am 6. Januar und auf Teneriffa wie in ganz Spanien ein Feiertag.
Die Kinder erhalten Geschenke, die
die Heiligen drei Könige in der Nacht zum 6. Januar bringen. So wie auch die
Heiligen drei Könige aus dem Osten (Morgenland) gemäß der Bibel Jesus nach
seiner Geburt Geschenke brachten. In vielen Familien gibt es aber schon mit dem
christlichen Weihnachtsfest am 25. Dezember die ersten Geschenke und am Tag der
Heilligen Drei Könige noch einmal. Doppelte Freude für die Kinder.
Die katholische Kirche feiert das
Hochfest (ein wichtiges Fest) der Erscheinung
des Herren (Erscheinung - Epiphanias). Gemeint ist die „Erscheinung des
Göttlichen in der menschlichen Person Jesus“. Gefeiert werden drei Ereignisse,
die am (oder an einem?) 6. Januar geschehen sein sollen: Die Anbetung durch die
Heiligen drei Könige, die Taufe Jesu und das erste Wunder, die Umwandlung von
Wasser in Wein bei der Hochzeit zu Kana.
Für die evangelische Kirche ist Epiphanias ebenfalls ein Feiertag.
Die meisten orthodoxen Kirche feiern am 6. und 7. Januar ihr Weihnachtsfest. Das liegt an der Einführung des Gregorianischen Kalenders 1582 bzw. daran, dass die orthodoxen Kirchen (die russisch-orthodoxe und die serbisch-orthodoxe Kirche, nicht so die griechisch-orthodoxe) die Kalenderreform nicht mitgemacht und den alten Julianischen Kalender behalten haben.
Die Geschichte der Heiligen Drei Könige
geht auf das Matthäusevangelium im Neuen Testament der christlichen Bibel
zurück. Dort wird von „Zauberer“ berichtet, die einem Stern gefolgt sind, um
den gerade geborenen König der Juden zu finden, und ihm Gold, Weihrauch
(aromatische Pflanzenharze werden verbrannt, im alten Ägypten wurden damit die
Gottheiten verehrt) und Myrrhe (Harz des
Myrrhebaums, daraus wurden in der Antike Parfums, Salben und Weihrauch
hergestellt) zu bringen.
Die Namen der drei Männer werden im
Matthäusevangelium nicht genannt. Sie tauchen erstmals im 6. Jahrhundert auf
einem Mosaikbild in einer Kirche in Ravenna auf. Es waren drei auf persische
Art gekleidete Männer, Gaspar (der
Name stammt aus dem Persischen: Schatzverwalter), Melchior (aus dem Hebräischen: König des Lichts) und Balthasar (aus dem Babylonischen: Gott
beschützt den König). Warum die Namen gewählt wurden, ist ungewiss, vielleicht
waren es damals geläufige Namen. Dass es drei Weise waren, legte im 5.
Jahrhundert Papst Leo I. für die gesamte Christenheit fest.
Die (vermeintlichen) Gebeine der Heiligen
Drei Könige wurden 1164 als Reliquien von Mailand in den (alten) Kölner Dom gebracht. Der Kölner
Erzbischof Rainald von Dassel hatte sie von Kaiser Barbarossa für die
Unterstützung im Italienfeldzug erhalten (von Dassel war Erzkanzler des Kaisers
für Italien). Zwei Jahre zuvor hatte Kaiser Barbarossa die Stadt Mailand
besetzt und die Gebeine der Heiligen beschlagnahmt.
Durch den Besitz
der (in Mailand wenig beachteten) Reliquien wurde der Kölner Dom zu einem der bedeutendsten Pilgerorte in
Europa.
Die Reliquien
werden in dem Dreikönigsschrein
aufbewahrt. Er stammt aus dem 13. Jahrhundert und soll die größte mittelalterliche Goldschmiedearbeit sein.
Dass die Reliquien
echt sind, wird bezweifelt. Es gibt keine historische Quelle dazu. Die Gebeine
wurden (vorsichtshalber) nie geprüft. Nur die Stoffe wurden untersucht, sie
bestehen aus syrischem Damast, Purpur und Seide aus dem 2. Oder 3. Jh.n.Chr.
(3) Wieder einmal Bollullo
Immer wieder ein schöner Spaziergang. Diesmal sogar bis hinunter an den Strand. Sonst schaffen wir es immer nur bis zum Bollullo-Restaurant oberhalb der Bucht. Dabei ist der Weg hinunter zum Wasser und wieder herauf gar nicht so schlimm. Aber auch diesmal bin ich ihn nur mit Tina gegangen. Maria (sie ist wieder auf der Insel) und ihre beiden Enkeltöchter sind zusammen mit Uschi lieber oben geblieben.
Im Restaurant (es ist mit dem Restaurant San Pedro verbunden) isst man
gut, diesmal Pulpo Embarrado (gegrillt und mit einer Huacaina-Salsa, eine Chili-Käse-Soße), Angus-Burger, Gambas Ajillo, Ensalada
Bollullo. Vorweg wie meistens Pan y Aioli (Knoblauch-Mayonnaise). Auch der Wein
(von der Bodega Tajinaste) ist gut.
2022 / 52. Woche
(1) Silvester 2022 – Neujahr 2023
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Der Teide im neuen Jahr mit etwas Schnee |
Nach dem Anstoßen auf das Neue
Jahr (24 Uhr Teneriffazeit) und alles was wir so wünschen und hoffen gab es
Berliner (Krapfen, Pfannkuchen).
Nur eines hat wieder nicht so
richtig geklappt. In Spanien wird das Neue Jahr mit 12 Weintrauben, die zu jedem Glockenschlag der Uhr am Platz
Puerta del Sol in Madrid gegessen
werden, begrüßt. Die Weintrauben waren vorbereitet, Portionen mit 12 Beeren für
jeden von uns (selbst abgezählt, in den Supermärkten bekommt man sie auch
abgepackt). Eine Weinbeere für Glück und Wohlstand in jedem Monat des neuen
Jahres. So die spanische
Silvester-Tradition und soweit so gut.
Aber, Madrid hat die Mitteleuropäische Zeit, wie Deutschland. Teneriffa hat die Westeuropäische Zeit.
Die Uhrzeit ist hier 1 Stunde später als in Madrid. Wir hätten also mit dem
deutschen Silvester (24 Uhr) um 23 Uhr Teneriffazeit unsere Trauben wie die
Spanier auf dem Festland zu den Glockenschlägen aus Madrid schlucken können.
Haben wir nicht, wussten wir nicht. Also haben wir die 12 Trauben um
Mitternacht (Teneriffazeit) nach eigenem
Takt gegessen, in dem festen Glauben, dass sie auch so für jeden der 12
Monate des neuen Jahren Glück bringen.
Für die Begrüßung des nächsten Jahres wissen wir es jetzt. Auch, dass wir auch um 24 Uhr Teneriffazeit (also 1 Stunde nach dem Glockenschlag der Madrider Uhr) unsere 12 Trauben im Takt von 12 Glockenschlägen essen können. Leider habe ich erst jetzt im Internet nachgeschaut. Der Regionalsender des spanischen Rundfunks RTVE (Radio y Television Española) überträgt die Glockenschläge der Kirche Santiago Apóstol in Los Realejos (seit 2018). Der deutsche Rundfunksender auf den kanarischen Inseln, Radio Europa, hat die Glockenschläge nicht übertragen. Schwach. Oder es gibt die Übertragung der Glockenschläge nicht mehr? Ich muss dem einmal nachgehen.
(2) Silvesstersekt
Natürlich haben wir mit
spanischem Cava auf das neue Jahr angestoßen, mit Barroco Brut Reserva von Freixenet.
Freixenet ist einer der beiden großen Sekthersteller. Der andere ist Codorniu. Beide Sektkellereien haben ihren Firmensitz in der Nähe von Barcelona in Katalonien (in Sant Sadurní d'Anoia). 95 % der spanischen Cava-Produktion kommen von hier. Beide Kellereien stellen den Cava nach der traditionellen Champager-Methode (Méthode traditionelle) her. Der Grundwein für Cava wird fast immer aus den weißen Traubensorten Parellada, Macabaeo, Xarel-lo hergestellt.
Die drei Traubensorten werden in
Katalonien seit Ende des 19. Jahrhunderts angebaut. Davor waren die Rebstöcke (hauptsächlich
Rotweine) wie im übrigen Europa durch die Reblausplage vernichtet worden.
Die Reblaus wurde mit amerikanischen
Weinstöcken zunächst nach Südfrankreich eingeschleppt (Anmerkung: Teneriffa
ist von der Reblausplage wegen seiner Insellage verschont geblieben). Sie
zerstört die Wurzeln der Rebstöcke. Amerikanische Weinreben waren gegen die
Reblaus resistent, die europäischen nicht. Schließlich half nur die Erneuerung
der Weinberge. Auf amerikanische Wurzelstöcke wurden die europäischen Rebsorten
aufgepfropft.
Codorniu und
andere Winzer begannen mit dem Anbau
neuer Weinsorten für die Herstellung
von Sekt, nach dem Vorbild der Champagne, in der mit der Sektherstellung
begonnen wurde (Champagner hat andere Traubensorten als Grundwein: Pinot Noir -
Spätburgunder, Pinot Meunier - Schwarzriesling, Chardonnay). Daraus ist die
größte Sekt-Region Spaniens entstanden. In dem Weinbaugebiet Penedés in
Katalonien werden fast nur Weinreben für die Sektherstellung angebaut.
Penedés ist eine alte Weinbauregion. Schon in der Römerzeit wurden hier Weinreben angebaut. Vom Hafen von Tarragona verschifften die Römer den Wein in Amphoren nach Italien. Wohlhabende Römer hatten Weingüter im Penedés.
Nach der Champagner-Methode, der traditionellen Flaschengärung, werden die Cavas bei Freixenet seit 1914 bis heute hergestellt (auch Cordoniu-Cavas werden so hergestellt).
Bei der Champagner-Methode werden zunächst die Grundweine aus den
verwendeten Traubensorten gewonnen (erste
Gärung). Die Grundweine werden zu einem Cuveé verschnitten, Reinzuchthefe und
Kristallzucker (die Fülldosage)
werden hinzugegeben und die Mischung auf Flaschen aufgefüllt. Die zweite Gärung erfolgt.
Die
Flaschen werden gerüttelt, wobei die Flaschenhälse in den Rüttelpulten
allmählich senkrecht gestellt werden. Die Hefe setzt sich dadurch im
Flaschenhals ab. Ist das vollständig erfolgt, werden die Flaschenhälse
gefrostet und die Hefe eingefroren. Nach dem Öffnen der Flaschen drückt die
Kohlensäure den Eispfropfen mit der Hefe hinaus.
Anschließend
werden die Flaschen wieder mit der sog. Versanddosage
(der gleiche Cuveé-Wein und Rohrzucker - bei Freixenet) aufgefüllt. Diese Versanddosage
bestimmt den Geschmack des Cava, brut, seco oder semi-seco.
In
den Flaschen müssen die Cavas dann noch eine Weile lagern. Bei Reservas beträgt
die Mindestlagerzeit 18 Monate.
Freixenet ist neben Codornio eine der ältesten Sektkellereien Spaniens. Hervorgegangen ist die Kellerei aus dem Weingut La Freixenada.
Der Name des Weingutes ist durch die Eschen (katalanisch „freixe“), die um
das Weingut herum wuchsen, entstanden. Der Eigentümer Pedro Ferrer Bosch wurde
von der Bevölkerung El Freixenet genannt.
Seit 2018 gehörte Freixenet mehrheitlich zur Henkel & Co Sektkellerei-Gruppe aus Wiesbaden. 1958 übernahm die Dr. August Oetker KG die Henkel-Gruppe. Bei der Vermögensaufteilung der Oetker-Familie kam Freixenet zu der Geschwister Oetker Beteiligungen KG.
Die Sektmarken von Freixenet
sind:
11,5 % Alkohol, 5,8 g Säure,
Restsüße: 9 g bei Brut, 15 g bei Extra Dry, 38 g bei Semi Seco, 52 g bei Dulce.
11,5 % Alkohol, 6 g Säure,
Restsüße: 6 g bei Brut, 20 g bei Seco, 38 g bei Semi Seco.
12 % Alkohol 3,8 g Säure,
Restsüße: 9 g bei Brut, 30 g bei Seco, 38 g bei Semi Seo.
Weinsorten Granacha und Trepal.
12 % Alkohol, 3,8 g Säure, 15 g Restsüße.
Weinsorten Granacha und Trepal.
12 % Alkohol, 3,85 g Säure, weniger als 3 g Restsüße.
36 Monate auf der Flasche gereift.
12 % Alkohol, 3,8 g Säure, ? Restsüße.
Weniger als 0,5 % Alkohol, 3,6 g Säure, 54 g Restsüße.
Mit Kohlensäure versetzt.
2022 / 51. Woche
(1) Weihnachten 2022
Die Sonne scheint. Es ist Sommerwetter. Dass es auch auf Teneriffa Winter ist, merkt man bei den Wandertouren, es blühen keine Blumen.
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Der Teide (mit dem Pico Viejo) noch immer ohne Schnee (fotografiert bei der Wanderung um die beiden Vulkane Negro und Chinyero) |
Wir haben diesen Weihnachten am Heilig Abend wieder mit allen Freunden gefeiert, die zurzeit auf Teneriffa sind. Eine kleine Runde, sieben Personen. Es gab wie immer klassische Ente mit Rotkohl und Kartoffelknödel. Dieses Jahr mit frischen Enten vom spanischen Festland. Als Vorspeise zwei asiatische Salate von Nenita.
Wir haben das Weihnachtsessen an Heilig Abend seit vielen Jahren in unserer Wohnung und nicht im Restaurant. Das hat auch einen Grund. Vor vielen Jahren wollten wir in der Stadt (Puerto de la Cruz) essen. Es war uns am Abend aber noch zu früh. Also machten wir erst einmal einen Spaziergang durch die Stadt. Als wir dann die Zeit gekommen sahen, uns nach einem Restaurant umzuschauen, mussten wir feststellen, dass alle Restaurants kurz vor der Schließung waren. Es war wohl um 8 Uhr abends. Die Mitarbeiter wollten auch Weihnachten mit ihren Familien feiern. So landeten wir nach längerer Suche schließlich in unserem Wohngebiet La Paz in einer Bar, in der es noch ein trockenes Schnitzel oder ähnliches gab. Nach dem Erlebnis essen wir wie die Mitarbeiter der Restaurants daheim in unserer Wohnung.
(2) Warum Weihnachten und warum
zwei Feiertage
Hier auf Teneriffa haben
wir (wie überall in Spanien) nur einen
Weihnachtsfeiertag, den 25. Dezember. In Deutschland und vielen anderen Ländern ist auch der 26. Dezember ein gesetzlicher Feiertag.
Gefeiert wird an Weihnachten ja die Geburt Jesus Christus. Ob das aber genau vor 2022 Jahren war, ist wohl unwahrscheinlich. Es gibt Annahmen, die auf Bibelstellen beruhen, die zwischen dem 4. Jahr vor Beginn unserer Zeitrechnung bis zum 6. Jahr n.Chr. gehen.
Und auch der Tag ist natürlich nicht der genaue Geburtstag. Nach einer der Theorien wurde der 25. Dezember festgelegt, weil das schon bei den Römern ein Feiertag war (Geburt der Sonne) und die Christliche Kirche oftmals ihre Feiertage auf heidnische Festtage legte, um den heidnischen Kult zu überlagern. Festgelegt wurde der Tag der Geburt von Jesus Christus im Jahr 813 auf dem Konzil in Mainz.
Das Konzil 813 in Mainz wurde von Kaiser Karl dem Großen einberufen. Im gleichen Jahr fanden auf Anordnung Karls des Großen weitere Konzile (Bischofs-Konferenzen) in Arles (Südfrankreich), Chalon (Frankreich - Burgund), Reims (Frankreich - Champagne) und Tours (Frankreich, an der Loire) statt. Ziel der Konzile war die Reform der fränkischen Kirche.
Festgelegt wurden 4 Feiertage. Später gab es in den deutschen Fürstentümern bis zu 5 Weihnachtsfeiertage. Martin Luther soll nach der Reformation die Zahl der Feiertage auf zwei verringert haben. In anderen Quellen wird berichtet, das die jeweiligen Landesherren die Zahl der Feiertage per Anordnung verringerten, weil ihre Untertanen weniger feiern und mehr arbeiten sollten. In der Kirchenliturgie hat das Weihnachtsfest 8 Feiertage, eine sog. Oktav. Seit dem 13. Jahrhundert hatten alle Feiertage eine Oktave. Das 2. Vatikanische Konzil beschränkte die Oktave ab 1969 auf Weihnachten und Ostern.
Die Feier der Geburt Jesus Christus ist am 25. Dezember. Dass wir auch am 24. Dezember feiern liegt daran, dass im Christentum (auch im Judentum und dem Islam) zahlreiche Feiertage schon mit dem Sonnenuntergang des Vortages beginnen. Es ist der zum Weihnachtstag gehörende Vorabend.
Und noch etwas. Natürlich kann man auch auf Teneriffa einen Weihnachtsbaum kaufen. Die stehen
allerdings vor Weihnachten in den Gartenmärkten viele Tage in der Sonne. Sie
dürften also schon beim Aufstellen in der Wohnung beginnen zu nadeln. Deswegen
sind es auch nicht so viel Bäume, die man im Gartencenter sieht.
In Deutschland werden
übrigens fast 30 Millionen Weihnachtsbäume
(2019) verkauft. Die Tradition des Weihnachtsbaums in Deutschland ist
allerdings so alt nicht. Vor etwa 200 Jahren wurden die ersten Weihnachtsbäume
– an der Wohnzimmerdecke aufgehängt.
Davor hatte man die Zimmer mit Zweigen der immergrünen Tannen zur Abwehr böser
Geister geschmückt.
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Unser "Weihnachtsbaum" |
(3) Ein anderer Weg nach San Pedro
22. Dezember 2022
Mindestens einmal pro Saison gehen wir auf dem Küstenweg nach San Pedro. Der beginnt hinter dem Hotel Maritim. Hier starten wir (Uschi, Irene und Erich) diesmal die Wanderung. Die Strecke von uns bis zum Hotel Maritim, etwa ein Drittel der Gesamtstrecke, haben wir uns diesmal gespart und sind bis dorthin mit dem Auto gefahren.
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Der neue Weg nach San Pedro |
Am Beginn dann die Überraschung. Im Oktober bin ich den Küstenweg noch gegangen. Damals war der Weg zwar gesperrt (schon eine längere Zeit wegen eines auf den Weg gefallenen Felsens), aber es gab noch eine Möglichkeit, die Absperrung zu umgehen. Jetzt war alles „dicht“. Das Holzgeländer zur Sicherung des Weges war quer über den bisherigen Einstieg verlängert, die möglichen Zugänge zum Weg mit einem massiven Bauzaun abgesperrt worden. Es gab kein Durchkommen. Also mussten wir uns fügen und der Ausschilderung des neuen Weges (die es schon eine ganze Zeit gibt) folgen.
Der ist nicht so schön. Ziemlich direkt führt der Weg zunächst steil hoch bis zum Rand der Bebauung von El Toscal (zu Los Realejos gehörend) und dann die Straße am Dorfrand entlang. In der Feriensiedlung Romantica II erreicht der neue „Umweg“ dann wieder die alte Wanderroute, vorbei an dem seit längeren geschlossen Restaurant der Tennisanlage zum Mirador Romantica II. Ab hier geht es dann oberhalb der Küste vorbei an der Ruine des Pumpenhauses von Gordejuela zur ehemaligen Hacienda Rambla de Castro und weiter hinauf zum Restaurant San Pedro.
2022 / 50. Woche
(1) Corona ist überstanden.
Wir konnten uns wieder zum gemeinsamen Essen treffen. Diesmal in „Tito`s Boudegita“. Diesmal zusammen mit Irene und Erich, die bis Mitte Januar wieder hier sind, und mit Ruth und Jürgen und Nenita.
Tito´s Boudegita war früher (im 17.
Jahrhundert) das Herrenhaus der Hacienda St. Nicolas. 2009 hat Tito Heckl hier
seine Bodega eröffnet. Man isst dort sehr gut in einem herrlichen
Garten-Ambiente.
(Siehe
im Internet-Blog „CanariaSol 7. Woche“: Link zum Beitrag)
Der Weg durch den Barranco Martiánez ist inzwischen wieder besser begehbar. Im oberen Teil ist die Treppe kürzlich sogar von den Gartenarbeitern der Stadt gefegt worden (!). Am Barrancoende ist gegenüber dem Weg auch immer noch der Ziegenferch.
Und es war Wasser im Barranco, allerdings nicht auf
natürliche Weise dorthin gekommen. Ein großes Wasserrohr (oberhalb des
Barrancos ist eine Wasserverteilung) war wohl geplatzt und ein kontinuierlicher
Wasserstrom floss wie ein Wasserfall in den Barranco.
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"Wasserfall" im oberen Teil des Barranco Martiánez |
(2) Die Stadt ist weihnachtlich geschmückt.
Auch bei uns ist in der Gartenanlage
Energie sparen angesagt. Die in den vergangenen Jahren an den Palmen und Bäumen
angebrachten Girlanden (mit bunten und vor allem blinkenden Lämpchen, wie die
Spanier das so lieben) sind nicht aufgehängt worden. Nur die Gartenlampen haben
farbige Birnen bekommen.
Dem
Sparen haben wir uns angeschlossen und in diesem Jahr unsere Girlande (mit
gleichbleibendem Licht, ohne Blinken) für die
Terrassen-Balustrade im Keller gelassen.
(3) Erste Wanderung nach Corona - Negro und Garachico
17. Dezember 2022
Wir waren wieder wandern, Ruth und Jürgen, Irene und Erich und ich (Uschi kann längere Wanderungen nicht mehr so gut mitgehen). Wir haben die Vulkane Negro und Garachico umrundet. 13 Kilometer, eine gute Strecke, abwechslungsreich, Lavafelder und Kiefernwälder. Mit Andreas bin ich die Tour vor gar nicht langer Zeit schon einmal gegangen.
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Fels im Lavafeld des Chinyero |
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Verschobene Lavaplatten |
(4) Beim Gang
in die Stadt gesehen
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Der lange Schatten des Mister Quinn auf der Treppe der Calle San Amaro von La Paz hinunter in die Innenstadt |
2022 / 49. Woche
Die Weine der Insel:
Einer der ersten Weine, die wir auf Teneriffa bewusst gekauft
haben, war der Weißwein „Flor de Chasna“. Probiert hatten wir ihn in dem
spanisch-deutschen Restaurant „La Carta“ in der Calle San Felipe (Sie ist Deutsche und die Köchin, ihr spanischer Mann ist für Wein und Service
zuständig). Der Wein kommt von der Genossenschaft in Arico.
Die Genossenschaft
Sociedad Cumbres de Abona wurde 1989 im Süden der Insel gegründet. 720
Weinbauern gehören zu der Genossenschaft, deren Bodega in der Gemeinde Arico ist.
Die Weinberge sind alle in der Weinregion Abona (zwischen Fasnia und Adeje:
Vilaflor, Arona, San Miguel, Granadilla de Abona). Dazu gehören die höchsten
Lagen in mehr als 1750 Meter Höhe.
Die Weinregion de Abona
(eine andere Bezeichnung der Region ist Chasna)
hat 19 registrierte Weingüter (Herstellung und Abfüllung), die Genossenschaft Cumbres de Abona ist das bedeutendste Weingut in der Region.
Drei Weingüter im Anbaugebiet
sind Genossenschaften, die übrigen private Weingüter mittlerer Größe. Bekannte
Weine der Region sind neben denen der Genossenschaft Cumbres de Abona:
Chasnero,
Viña Tamaide (Sociedad Cooperativa Agricola San Miguel).
Pagos Reverón (Bodegas Reverón
in Vilaflor).
Mencey Chasna (Bodegas Mencey
Chasna in Granadilla).
Tierra de Frontos (Bodega Frontos in Granadilla).
Die Weine der Genossenschaft werden mit den Bezeichnungen Cumbres de Abona, Flor de Chasna und Testamento
vertrieben (Weinprobe in der Bodega ist möglich).
Eine Besonderheit ist seit 2010 die Herstellung von Olivenöl mit der Bezeichnung „Oleoteide“. Die
Genossenschaft hat die erste Ölmühle auf Teneriffa angeschafft. Mit dem Projekt
soll der Anbau von Olivenbäumen auf Teneriffa gefördert werden. Angepflanzt
wurde die Oliven-Sorte „Arbequina“.
In Spanien gibt es übe 200 Olivensorten. Die Sorte Arbequina ist in Katalonien die wichtigste Sorte. Die am häufigsten angebaute Sorte in Spanien und weltweit ist „Puqual“. Das größte spanische Anbaugebiet ist in der Provinz Jaen in Andalusien. Die Hälfte der spanischen Ölproduktion und 20 % der Weltproduktion werden hier gewonnen. 600.000 Tonnen Olivenöl werden hier jährlich produziert (die Genossenschaft in Abona hat 2020 6,5 Tonnen Olivenöl gepresst).
Die Weine:
Flor de Chasna Blanco seco
100 % Listan blanco.
12,5 % Alkohol, 6,5 g Säure, 14 g (?) Restzucker.
100 % Listan Blanco.
Gärung im Stahltank.
12 % Alkohol, 5,5 % Säure (pro Liter), unter 2 g Restzucker.
100 % Listan Blanco.
11,5 % Alkohol, 6,5 g Säure, 20 g Restzucker.
100 % Listan Blanco.
11,5 % Alkohol, 6,5 % Säure, 20 % Restzucker.
100 % Listan Blanco.
11,5 % Alkohol, 6,5 % Säure, 20 g Restzucker.
100 % Listan Blanco.
10,5 % Alkohol, 6,5 g Säure, 28 g Restzucker.
100 % Listan Negro.
12 % Alkohol, 6,2 % Säure, weniger als 2 % Restzucker.
100 % Listan Negro.
12 % Alkohol, 6,2 % Säure, weniger als 9 g Restzucker.
100 % Listan Negro.
10,5 % Alkohol, 6,5 % Säure, 28 g Restzucker.
30 % Merlot, 30 % Tempranillo, 30 % Ruby Cabernet, 10 % Baboso Negro.
14 % Alkohol, 5,5 % Säure, weniger als 2 g Restzucker.
100 % Shiraz/Syrah.
4 Monate Reifung in Eichenfässern aus amerikanischer und französischer Eiche.
14 % Alkohol, 5,5 g Säure, weniger als 2 g Restzucker.
50 % Listan Negro, 50 % Ruby Cabernet.
13 % Alkohol, 5,5 g Säure, weniger als 2 g Restzucker.
100 % Listan Negro.
13 % Alkohol, 5 g Säure, 4 g Restzucker.
100 % Malvasía.
3 Monate Reifung im Eichenfass (je 50 % französische und amerikanische Eiche).
14 % Alkohol, 6,8 g Säure, weniger als 2 % Restzucker.
100 % Malvasía.
13 % Alkohol, 6,8 g Säure, weniger als 2 % Restzucker.
100 % Malvasía.
13,5 % Alkohol, 7 % Säure, 80 g Restzucker.
100 % Malvasia.
Die Trauben werden zurückgeschnitten, um durch einen geringeren Traubenertrag eine bessere Qualität zu bekommen. Es werden 2000 Kilogramm Weintrauben je Hektar erzielt (als Durchschnitt wird allgemein 6000 Kilogramm bei guten Weinen und bis 30.000 Kilogramm bei durchschnittlichen Weinen als Ertrag angegeben). Der Mostertrag beträgt 25 % (Durchschnitt ist 40 – 65 %).
16 % Alkohol, 6,2 % Säure, 120 g Restzucker (Angaben der Bodega).
2022 / 48. Woche
In dieser Corona-Woche gab es keine Wanderungen. Also vervollständige ich meine Liste der Weingüter der Insel. Es gibt unzählige. Allein 173 Bodegas listet die Internet-Seite Verema für Teneriffa auf. Meine Auswahl erfolgt zufällig, entsprechend den Weinen, die wir gelegentlich trinken. Die (Weiß-)Weine Tajinaste, Engracia, Zanata und Brumas habe ich beschrieben.
Bei einem Besuch bei Nenita haben
wir den Rotwein Tinto Tradicional von
Marba getrunken.
Bodega Marba
Die Bodega Marba ist in Tegueste und gehört zur Weinregion Tacoronte Acentejo. Eigene Weinberge
haben sie außer in Tegueste auch in La Laguna, El Sauzal und Valle de Guerra.
Neben eigenen Trauben verarbeitet die Bodega auch Trauben von benachbarten
Winzern.
Gegründet wurde die Bodega 1993
von Domingo Martín Cruz, 1998 erfolgte die Zulassung. Zunächst wurde ein
Tafelwein „El Pino“ hergestellt. Seit 2000 erfolgt der Verkauf der Weine unter
der Marke MARBA, abgeleitet von dem
Familienname Martin Baez (den Zusammenhang mit dem Gründernamen konnte ich
nicht finden).
Die Weine der Bodega:
Listán Blanco
(weiss) und Listán Negro (rot) sind die meist angebauten Sorten auf den
Kanarischen Inseln. Beide wurden im 15. Jahrhundert von den Spaniern auf diese
Inseln gebracht. Alle Listán-Sorten erbringen hohe Erträge und alkoholreiche
Weine.
2022 / 47. Woche
Jetzt hat es uns erwischt
Viermal geimpft und trotzdem Corona. Nach der Wanderwoche mit Angelika und Andreas folgte eine Corona-Woche. Donnerstagnacht (wir waren noch mit Ruth und Jürgen in der Oper in Santa Cruz) fing es bei mir an. Zwei Nächte und ein Tag mit Kopf- und Gliederschmerzen und Schlaflosigkeit. Auszuhalten, aber unangenehm.
Ich bin in das Gästezimmer gezogen. Geholfen hat es nicht. Uschi folgte am Freitag. Sie glaubte, es seien Grippe-Halsschmerzen und hatte noch Tee und Hustensaft aus der Apotheke geholt. Es war aber Corona. Der Test am Samstag zeigte es deutlich. Ganz schnell färbte sich das Testfeld des Schnelltestes leicht violett-rot ein und es dauerte nicht die angegebenen 15 Minuten bis die zwei knallroten Striche zu sehen waren. Bei mir war der Test am Freitag trotz der Symptome negativ. Wahrscheinlich hatte ich das Teststäbchen nicht weit genug in die Nase gesteckt.
Ich bin jetzt, glaube ich, durch. Aber Uschi hat noch zu kämpfen. Jedenfalls ist die Woche nach der Wanderzeit eine Corona-Quarantäne-Woche. Und ich kann endlich meine Wanderberichte im Blog schreiben.
Letzte Wanderung mit Andreas: Chinyero
22. November 2022
Inzwischen sind Angelika und Andreas wieder zurück im kalten Köln. Am Dienstag waren Andreas und ich ein letztes Mal gemeinsam wandern. Die beiden benachbarten Vulkankegel, Volcano Negro und Volcano Chinyero, waren unser Ziel. Mit dem Auto bis La Montañeta und das Freizeitgebiet Las Arenas. Von dort durch das Lavagebiet des Volcano Negro bis zum Wasserkanal und ab hier Richtung Süden und Chinyero. Umrundung des Chinyero und wieder zurück zum Grillplatz Arenas Negras.
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Das Lava-Feld des Chinyero, der Chinyero und im Hintergrund der Teide mit dem Pico del Teide. |
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13 Kilometer, 500 Meter bergauf und bergab. |
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Aufgezeichnet mit der Komoot-App |
🔄Link zum Beitrag
Erste Oper dieser Saison
Am Donnerstag gab es im Auditorio de Tenerife in Santa Cruz die Verdi-Oper Un ballo in maschra (Un baíle de máscaras - Ein Maskenball) als Gemeinschaftsproduktion der Ópera de Tenerife mit dem Sinfónica de Tenerife und dem Teatro Regio de Parma.
Die Uraufführung
der Oper von Guiseppe Verdi war 1859 in Rom. Die literarische Grundlage ist die
Ermordung des schwedischen Königs Gustav III., der 1792 bei einem Maskenball von
einer Adels-Verschwörung ermordet wurde.
Gustav III.
stammte aus dem Herzoghaus Schleswig-Holstein-Gottorf (zu den Gottorfer Herzögen
und deren Verbindung mit dem russischen Zarenreich siehe den Beitrag „Meine
Ostseeradtour – 10 Teil“).
Der Ort der Handlung ist nicht Stockholm, sondern Boston, was nicht ganz schlüssig ist. Die Erklärung sind verschiedentliche Zensur-Auflagen, mit denen Verdi zu kämpfen hatte. Zunächst wollte Verdi die Oper in Neapel aufführen. Die dortige Zensur wollte den Inhalt völlig verändern. Ein Königsmord passte nicht in die Vorstellung der bourbonischen Herrscher des Königreichs Beider Sizilien. Daraufhin ging er nach Rom. Doch auch dort machte die päpstliche Zensur Probleme. Der Ort der Handlung musste nach Boston verlegt und einige Personen umbenannt werden.
Puerto de la Cruz en Flor
Seit 2008 gibt es schon das alle zwei Jahre stattfindende Blumen-Festival. Eine Woche lang
schmücken Blumengestecke mehrere Plätze im Ortszentrum. Einbezogen sind auch
der Botanische Garten und andere Gärten in der Stadt, wie der des Hotels Tigaiga
oder der Garten Sitio Litre.
2022/46. Woche
Eine Wanderwoche
Diese Woche war eine Wanderwoche. Angelika und Andreas sind für 10 Tage auf der Insel. Da ist Wandern angesagt.
Wanderung zum Höhlendorf Chinamada
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7,5 Kilometer, 370 Meter bergauf und bergab. |
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Aufgezeichnet mit der Komoot-App |
Link zum Wanderbericht
Wanderung Agua Garcia
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Aufgezeichnet mit der Komoot-App. |
Wanderung über den Risco Steig ins Teno-Gebirge
Ausflug nach Alcalá
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Peperonis |
2022/45. Woche
Wanderung von Aguamansa nach Icod Alto
11. November 2022![]() |
21 Kilometer, 700 Meter bergauf, 1.200 Meter bergab. |
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Aufgezeichnet mit der Komoot-App |
In der letzten Woche war ich am westlichen Rand des Orotava-Tals, oberhalb der Ladera Santa Ursula. In dieser Woche bin ich zu der gegenüberliegenden Ladera de Tigaiga gewandert. Start wieder in Aguamansa. Wanderung am oberen Rand des Orotava-Tals bis zur Tigaiga. Diesmal nicht an dem Grillplatz „Chanajiga“ vorbei, sondern weiter oberhalb und in der Ladera eine Ebene höher, durch das Waldbrand-Gebiet vom Juli dieses Jahres.
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Die Statue von Mencey Bentor am Mirador de El Lance in Icod Alto |
Kleine Wanderung an der Küste von Tacoronte
12. November 2022
Von El Pris nach Mesa del Mar, ein Küsten-Wanderweg, bequem zu
gehen. Hin und zurück 5 Kilometer. Anfahrt über Tacoronte und Tejina.
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El Pris |
El Pris ist ein kleiner Küstenort mit einem kleinen Meeresschwimmbecken. Das Meeresschwimmbecken von Mesa del Mar ist etwas größer, aber das von El Pris ist schöner der Meeresbucht angepasst. Es war etwas Wellengang und die Meerwasserwogen schwappten über die Begrenzungsmauern und die Badenden konnten sich von den Wogen in das Becken schieben lassen.
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Das Meeresschwimmbecken in der Bucht von El Pris |
Die Steilküste ist mit Netzen gesichert, die vor einigen Jahren nach Steinabgängen neu gesichert wurden. Der Wanderweg ist mit den Küsten-Steinen gepflastert. Das Meer bewegt die an der Küste im Wasser liegenden Steine mit jeder Woge. Man sieht es nicht nur, man hört es auch. „Klack, klack, klack“ klingen die Steine, wenn sie mit den abfließenden Wellen ins Meer rollen. Und mit der Zeit werden die Felsbrocken rund, wie die Pflastersteine des Weges.
El Pries hat ein kleines Fischlokal.
Es war auch gut besucht. Aber wir beschlossen, nach Punta del Hidalgo zur Cofradia de la Punta zu fahren. Im
Schatten der Markise haben wir mit Blick auf das Meer gut gegessen. Fisch
(Cherne) für Jürgen und mich. Der Fisch hat sehr gut geschmeckt. Ruth und Uschi
wollten lieber einen Salat, „Ensalada La Punta“ mit Thunfisch und „Ensalada
Cofradia“ mit ein paar Stücken Pulpo frito als Krönung.
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Ein interessantes Bauwerk in El Pris: Appartements unter der Zufahrtstraße. |
Punta del Hidalgo ist belebter und die Küstenpromenade mit dem Meeresschwimmbecken interessanter geworden (zumindest als wir es in Erinnerung hatten). Mehrere Fischrestaurants und Bars. Wenn es nicht so weit weg wäre, könnte man öfter hinfahren.
2022/44. Woche
* * *
Abendessen im El Padrino (mit Ruth und Jürgen) hier in La
Paz (Das Stammrestaurant ist in der Calle del Lomo in der Altstadt von Puerto
de la Cruz. Das Restaurant in La Paz führt der Sohn). Das Essen ist gut. Vorweg
essen wir immer einen Ensalada El Padrino. Die Fischgerichte sind auch sehr
gut.
Wanderung nach Nunca es Lejos
4. November 2022
Die Wanderung gehört zum Standardprogramm. Mindestens einmal gehe ich (allein oder mit unseren Teneriffa-Freunden) in jeder Saison von Aguamansa nach St. Ursula. Das Ziel, die Guachinche Nunca es lejos ist zurzeit geschlossen. Ich bin weiter zur Guachinche Salon el Cubano gegangen und nach einer Racion Carne Cabra weiter zu Fuß hinunter zum Ortsteil Cuesta de la Villa von Santa Ursula und noch weiter die Küstenstraße bis nach La Paz.
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23 Kilometer, 360 Meter bergauf, 1.450 Meter bergab. |
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Aufgezeichnet mit der Komoot-App. |
Spaziergang zur Bollullo-Bucht
6. November 2022
Zum Ausklang der Woche, mit Ruth und Jürgen. Einkehr im Restaurant Bollullo oberhalb der Bucht. Man sitzt und isst dort sehr gut. Den gleichen Weg wieder zurück. Eine kleine und leichte Wanderung.
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Bollullo-Bucht und die Steilküste bei St. Ursula |
Weine der Insel:
Die Bodega Viña Engracia
Die Bodega in Icod de los Vinos ist ein Familienweingut, das seit 1965 besteht. Engracia ist der Name der ersten Besitzerin der Weinberge. Das Familiengut ist eine „Comunidad de bienes balia“, das ist eine spanische Gütergemeinschaft.
Die Weine der Bodega Vina Engracia:
Der Weißwein Vina Zanata Blanco Tradicional
DO Islas Canarias
Der
Wein stammt von einer Bodega in La Gunacha, die zum DO-Gebiet Icod-Dauten-Isora
gehört.
Bisher haben die Weingüter das DO-Gebiet angegeben. DO bedeutet Denominació de Origen – Ursprungsbezeichnung. Seltener wird die Bezeichnung DOP (Denominación de Origen Protegida – geschützte Ursprungsbezeichnung) verwandt, die 2009 eingeführt wurde.
Jetzt sieht man öfter die Ursprungsbezeichnung DO Islas Canarias, als Marke für alle Herkunfts-Gebiete der kanarischen Inseln. Der Marken-Organisation haben sich 20 Weingüter angeschlossen (vielleicht auch inzwischen mehr), die neben den „Islas“-Weinen auch Weine mit lokaler DO-Gebiets-Ausweisung haben können. Wahrscheinlich wurde diese umfassende DO-Klassifizierung für den Export eingeführt. Im Ausland sind die DO-Gebiete der Kanaren nicht so bekannt, vielleicht auch nicht so interessant. Wichtiger ist es wahrscheinlich zu wissen, dass es kanarische Weine sind.
Für
die Ursprungsbezeichnung DO Islas Canarias sind nur bestimmte Weine zugelassen.
Kanarische Weißweine Listán
Blanko, Vijariego Blanco, Verdello, Marmajuelo, Malvasia, Gual.
Kanarische Rotweine Listán Negro, Baboso Negro, Tintilla, Negramoll.
Bodega Viña La Guancha S.L. Carlos Pérez Pérez in La Guancha
Die Bodega wurde 1893 von Pedro Pèrez Pérez, dem Großvater des jetzigen Inhabers Carlos Pérez Pérez, in La Guancha gegründet. Die Bodega ist in einem 500 Jahre alten Herrenhaus. Wie der Gründer der Bodega Tajinaste kam der Großvater aus Kuba zurück. Nach seiner Heirat gründete er die Bodega, indem er Weinberge anderer Winzer aufkaufte.
Am
Montaña de las Flores kommt man
bei der Wanderung zum Montaña Chinyero vorbei. Bei der nächsten Wanderung dort
müssen wir mal darauf achten.
Die Weine der Bodega Vina de Guancha
2022/43. Woche
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Die Küste nach dem Hotel Maritim |
Weine der Insel:
Der Weißwein BRUMAS DAYOSA
Blanco Afrutado
ist, wie der Namenszusatz
„Afrutado“ schon kennzeichnet, kein blanco-seco, kein trockener Wein.
Neuerdings werden bei uns (von meiner Frau) auch liebliche Weine getrunken. Den
Afrutado von Brumas haben wir in der Weinwoche von Al Campo zum probieren
mitgebracht. Uschi schmeckt er gut.
Der Weißwein wird aus 70 % Listán
blanco und 30 % Moscatel de Alejandria hergestellt.
Die Weinsorte Moscatel de Alejandria
gehört zu den Muscat-Weinen (Muscat-Weine treten in übe 200 Sorten auf). Es
soll die älteste, nicht genetisch veränderte Rebe sein. Sie stammt ursprünglich
aus Afrika. Es ist eine mediterrane Sorte, die viel Sonne benötigt und deren
Blüte kälteempfindlich ist.
Die
Moscatel-Traube wird in der spanischen Provinz Malaga für den süßen Likörwein
angebaut. Die Trauben werden 20 Tage in der Sonne getrocknet, damit der Zucker
konzentriert wird. Dadurch entsteht ein Wein mit bis zu 18 % Alkohol und viel
Restzucker.
Die Trauben werden auch zu Rosinen getrocknet.
Für die Brumas-Weine sind auch Analysedaten bekannt (Zu sehen bei den
Weinbeschreibungen bei „Vinos de Canarias“. Aber nicht alle Bodegas lassen die
Daten veröffentlichen. So hat „Vinos“ keine Daten für die Tajinaste-Weine).
Der Afrutado von Brumas hat 10,5 % Alkohol, 5,5 g Säure bei 30 g Restzucker.
Der Wein kommt aus dem Guimar-Tal (Anbaugebiet Valle de Güimar, dazu gehören Arafo, Güimar, Candelaria) von der Bodega „SAT Vitivultores de la Comarca de Güimar“.
Die Weine der Bodega sind (Auswahl):
2022/42. Woche
Al Campo, der Einkaufsmarkt im Centro Comercial La Villa auf der südlichen Seite der Autobahn (gehört zu La Orotava, nördlich der Autobahn ist Puerto de la Cruz) hatte Weinwoche. Diesmal mit vielen Insel-Weinen, auch ein Wein, den wir noch nicht kannten, Canarius blanco seco. Das Etikett verriet die Bodega Tajinaste als Hersteller des Weins. Den Wein der Bodegea, Tajinaste blanco, trinken wir schon einige Jahre. Nicht bei den angebotenen Weinen war Flor de Chasna der Cooperativa Cumbres de Abona. Wahrscheinlich ist der Wein ausgetrunken und wir müssen auf die neue Ernte warten.
Die
neuen Weine gibt es traditionell ab Ende November. Geerntet werden die
Weintrauben ab Mitte August.
Traditionell werden am Festtag des Heiligen Andreas (Fiesta de San Andres) in den Weinkellereien die Fässer mit dem neuen Jahrgang angestochen. Gefeiert wird das Fest am 29./30 November hauptsächlich im Norden der Insel, in Puerto de la Cruz, Icod de Los Vinos, La Guancha, La Orotava, San Juan de la Rambla. Am Hafen von Puerto gibt es dann Stände mit dem neuen Wein und mit Kastanien.
Der Weißwein Canarius blanco seco
ist neu für mich. Es gibt ihn glaube ich auch noch nicht so lange. In einem Internet-Artikel ist zu lesen, dass der Canrius von der Bodega Tajinaste speziell für Lidl kreiert wurde (im Jahr 2020?). Gekauft habe ich ihn jetzt im Al Campo, Jahrgang 2020.
Es ist ein trockener Weißwein, vergleichbar mit dem Tajinaste blanco. Bescrieben wird er als ein Wein „mit leicht rauchigem Hintergrund … und angenehm blumigen Noten und Aromen von Ananas, Apfel, Fechel sowie holzige Note“. Aber mit solchen Wein-Beschreibungen, wie man sie oft liest, kann ich nicht viel anfangen.Der Wein stammt zu 90 % von Listán Blanco und zu 10 % von Albillo Ciolla Weinreben, wie beim Tajinaste blanco.
Die Reifung erfolgt ebenfalls wie bei dem „Hauswein“ Tajinaste blanco. 15 % des Weines gären in neuen Fässern aus französischer und amerikanischer Eiche, der andere Teil im Edelstahlfass. Anschließend (nach etwa 10 Tagen (?)) reifen 20 % des vergorenen Traubensafts noch einmal für 2 Monate in Eichenfässern.
Was ist nun der Unterschied? Der Tajinaste blanco hat einen Alkoholgehalt von 13 %, der Canarius blanco seco von 12,5 %. Der Tajinaste ist also etwas durchgegorener. Ansonsten ist der „neue“ Wein wohl eher eine Verkaufs-Marke.
Als Canarius werden neben dem „Blanco Seco“ auch „Semidulce Afrutado“ (aus 95 % Listan Blanco und 5 % Moscatel Trauben) und „Tinto Viñas Viejas“ (aus Listan Negro Trauben) hergestellt.
Den Weißwein Tajinaste
blanco seco
trinken wir schon seit ein paar Jahren. „Entdeckt“ haben wir ihn im
Restaurant San Diego in der zu Orotava gehörenden Ortschaft El Rincon oberhalb der Bollullo-Bucht. Dort war der Tajinaste der Hauswein des Restaurants, damals in der Flaschen-Qualität. Später haben wir den Wein auch als offenen Hauswein im Restaurant Tito`s Bodegita getrunken. Und den Unterschied festgestellt. Der Hauswein wurde aus 5-Liter-Gebinden ausgeschenkt. Der Name war der gleiche, nicht der Wein. In der Bodega habe ich dann bei einem Weinkauf danach gefragt. Sie bestätigten, dass der Gebinde-Wein eine andere Abfüllung als der Flaschenwein ist.Die Beschreibung des Tajinast blanco seco entspricht der des Canarius
(auch die Beschreiung der Wein-Charakteristik der Wein-Fachleute, hier von
„Vinos de Canarias“).
Für den Tajinaste blanco seco wird auch der Ursprung der Trauben
angegeben. Sie stammen von der Finca Poggio in Los Realejos.
Das Gebäude der Hacienda de los Poggio ist an der Straße El Jardin im
Ortsteil La Zamora. Es stammt aus dem 18. Jahrhundert. Das Grundstück
gehörte zunächst zu der Hacienda La Zamora. Diese Hacienda gehörte der
Familie Castro und kam durch Heirat an die Familie Poggio. Neben dem
Gutshaus steht die Kapelle "Nuestra Senora de Lourdes", die im 20.
Jahrhundert gebaut wurde, damit man zur Messe gehen konnte, ohne den
Besitz verlassen zu müssen.
Die Bodega Tajinaste
Eigentümer ist die Familie Agustín García Hernández. Die Eltern seiner Frau kauften im
Jahr 1939 das Landgut „El Ratiño“ in Orotava-Tal. Der Vater Domingo Farraís war
aus Kuba nach Teneriffa zurückgekehrt. Sie pflanzten die ersten Weinreben an.
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Tajinaste - Ein Foto von einem Ausflug 2014 |
Die Trauben kommen von den eigenen Wein-Bauernhöfen und etwa 70 selbständigen Winzern im Orotava-Tal, die ihre Trauben an die Bodega liefern.
Die Weine der Bodega sind:
Die Rebsorten:
Listan blanco. Bezeichnung auf den Kanarischen Inseln für die spanische Rebsorte Palomino. In Jerez wird aus den Trauben dieser Rebsorte der Sherry gekeltert. Auf den Kanarischen Inseln ist Listan blanco die meistangebaute Weißwein-Rebe.
Albillo Criollo. Eine hauptsächlich (nur) auf den Kanarischen Inseln angebaute Rebsorte, die nur in geringen Mengen angebaut wird.
Muscateller. Eine der ältesten Rebsorten der Welt, ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend. Das Besondere ist das Muskatbukett.
Malvasia. Ebenfalls eine ältere Rebsorte, die schon im Römischen Reich angebaut wurde.
Marmajuelo. Die Rebsorte wurde früher nur auf Teneriffa angebaut.
Forastera Blanca. Die Rebsorte ist die Hauptrebe auf La Gomera. Dort macht die Rebsorte 90 % des Weinbaus aus. Angebaut wird die Rebsorte in wenigen Regionen (Sardinien, Ischia, Korsika, Kampanien).
Listan negro. Auf Teneriffa die meistangebaute Rebsorte. Im 16. Jahrhundert war die Rebsorte in Kastilien verbreitet, von wo aus sie nach Teneriffa kamen. Von hier aus wurde sie nach Südamerika gebracht.
Vijariego negro. Eine
wiederentdeckte Rebsorte, die auf der Insel El Hierro und im Anaga-Gebirge
gefunden wurde.
* * *