Fahrt zur Partnerstadt Salzgitters, Staryj Oskol
August 1989


Diesen Bericht veröffentliche ich auf meinem Reise-Blog in Erinnerung an meine Freunde Georg Obst und Wolf-Dieter Jäschke, die beide im vergangenen Jahr (2016) verstorben sind. Ich danke der Salzgitter Zeitung für die Genehmigung der Wiedergabe des Zeitungsartikels von Georg Obst, in dem er unserer Fahrt nach Staryj Oskol beschreibt.


Georg Obst war lange Jahre Parteivorsitzender und Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt Salzgitter, 33 Jahre Ratsherr und dann Ehrenbürger seiner Stadt. Er und Peter-Jürgen Schneider haben in der SPD-Fraktion maßgeblich dazu beigetragen, dass ich 1988 in Salzgitter zum Stadtrat gewählt wurde. Wir wurden Freunde, über die Zeit in Salzgitter hinaus. 2016 starb er im Alter von 91 Jahren.

Wolf-Dieter Jäschke war Handwerksmeister und lange Jahre Ratsherr für die CDU und später für ein unabhängiges Bürgerbündnis in der Stadt Salzgitter.  Über Rolf Potrikus, ein Freund aus der Zeit in der Jungen Union, habe ich ihn kennengelernt, als ich zum Stadtrat gewählt wurde. Er war mein Unterstützer in der CDU-Fraktion. Wir wurden Freunde und haben zusammen mit unseren Ehefrauen viel gemeinsame Freizeit verbracht. Unsere Russland-Fahrt, die Georg Obst beschreibt, hat er organisiert. Er starb wie Georg Obst im vergangenen Jahr  mit 74 Jahren.

Die Stadt Staryj Oskol liegt in der Oblast (Föderationsgebiet) Belgorod, 500 km südlich von Moskau und 180 km nordöstlich der ukrainischen Stadt Charkiw (nordwestlich der von Russland unterstützten Milizen  besetzten Ostukraine).
1987 wurde die Städtepartnerschaft zwischen Salzgitter und Staryj Oskol begründet. Anstoß für die Partnerschaft waren die geschäftlichen Beziehungen der Salzgitter AG zur Erzbergbau-Industrie in Staryj Oskol. Die Salzgitter AG war am Bau des dortigen Elektrostahlwerks maßgeblich beteiligt.
Die wirtschaftliche Grundlage der Stadt ist der Eisenerz-Tagebau, der Teil des weltweit größten Eisenerzvorkommens im Kursker Becken ist. Die Stadt hat 220.000 Einwohner (2010). Gegründet wurde Staryj Oskol 1593 als Teil der östlichen Grenzsicherung des Russischen Reiches gegen die Krimtataren. Im Zweiten Weltkrieg reichte die deutsche Kriegsfront bis in das Gebiet um Staryj Oskol.

Die Stadt Salzgitter wurde 1942 aus der Zusammenlegung mehrerer Gemeinden gegründet, als aufgrund der Eisenerzvorkommen die damaligen Reichswerke für Erzbergbau und Eisenhütten (spätere Salzgitter AG) aufgebaut wurden. Die Stadt hat rd.  100.000 Einwohner (2015). Von 1988 bis 1993 war ich dort Stadtrat und Dezernent für Wirtschaft,  Liegenschaften und Schulen. Danach war ich zwei Jahre Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, bevor ich zur GSW-Wohnungsbaugesellschaft nach Berlin gegangen bin.


Wolf Dieter Jäschke und Georg Obst.

Der Artikel von Georg Obst in der Salzgitter-Zeitung vom 16. August 1989:


Zum ersten Mal mit einem privaten Kleinbus auf Abenteuerfahrt in die Partnerstadt Staryj Oskol
5.786 Kilometer in 18 Tagen über sowjetische Straßen
Von Georg Obst

„Auf Abenteuerfahrt in die Partnerstadt Staryj Oskol!“ so hatte die SZ unsere 18tägige Fahrt mit einem Kleinbus durch die Sowjetunion angekündigt. Nach unserer Rückkehr wurden wir oft gefragt: War es nun ein Abenteuer? Wenn Abenteuer Wagnis bedeutet, dann war es keins. Wird es, wie im Brockhaus nachzulesen als „wunderbares Erlebnis“ interpretiert, dann war unsere Reise in der Tat ein Abenteuer.

Wir – das waren Oberstadtdirektor Dr. Hendrik Gröttrup, Stadtrat Dr. Heinz Wirries, Siegfried Lubera von der Salzgitter Industriebau, deren Bau des Hüttenkombinats in Staryj Oskol er vom ersten Spatenstich bis zur Fertigstellung als einer der vielen Techniker aus Salzgitter begleitete, und der durch seine exzellenten russischen Sprachkenntnisse viel zu dieser erlebnisreichen Reise beigetragen hat, Wolf-Dieter Jäschke von der CDU Ratsfraktion und der Chronist, Georg Obst, Vorsitzender der SPD Ratsfraktion.

5.786 Kilometer in 18 Tagen. Das ist, nach westeuropäischen Maßstäben gerechnet, eine Strecke, die von Norwegen bis nach Sizilien und zurück reicht. In der Sowjetunion erschließt man sich damit nur den äußersten westlichen Bereich. Wladiwostock, im äußersten Osten der Sowjetunion gelegen, ist von Staryj Oskol so weit entfernt wie New York von Salzgitter. So war es auch die ungeheure Weite dieses Landes, die uns beeindruckte. Sie wurde unterstrichen durch die weiten Ebenen, die wir durchfuhren, und die oft kilometerlangen Getreide-, Mais- und Sonnenblumenfelder links und rechts der Transitstrecke.


Immer weiter gereicht

„Transitstrecke“! Das ist eine Vokabel, die man als Reisender mit dem Auto durch die Sowjetunion unbedingt beachten muss. Sie ist vorgeschrieben und darf nicht verlassen werden. Darüber wachen die in Abständen von etwa 20 Kilometern errichteten Polizeistationen, die per Telefon den Wagen aus dem Westen „weiterreichten“. Deswegen herrschte auch einige Aufregung bei uns, als wir nach der Abfahrt aus Salzgitter feststellen mussten, dass trotz der eingereichten Einladung der Stadt Staryj Oskol das Visum der sowjetischen Botschaft nicht ausdrücklich auch auf diese, abseits von der Transitstrecke gelegene Stadt ausgedehnt worden war. An Ort und Stelle indes wurde diese Panne durch ein Visum der Stadt schnell behoben.


Zu schnell gefahren

Einmal allerdings hat uns eine solche Polizeistation (GAI heißen sie, in kyrillischen Buchstaben geschrieben) vor größerem Ärger bewahrt. Es war auf unserer dritten und längsten Tagesetappe von Kiew nach Staryj Oskol, bei der mehr als 700 Kilometer zurückzulegen waren. Wolf Jäschke, der während der 18 Tage das Steuer nicht aus der Hand gegeben hat – an Ablösungsangeboten hat es nicht gefehlt – drückte deswegen aufs Tempo. Etwa 60 Kilometer hinter Kiew wurden wir von der Miliz gestoppt. 117 Kilometer in der Stunde statt der erlaubten 90 waren wir gefahren. „Papiere“ kam es etwas barsch durch das geöffnete Wagenfenster. Da war guter Rat teuer. Die lagen noch im Hotel in Kiew. In der Eile des sehr frühen Aufbruchs an diesem Tage waren sie bei der Hotelrezeption liegengeblieben. Die fälligen zehn Rubel Bußgeld zahlten wir gern, machten kehrt und mussten unsere Vergesslichkeit – die einzige übrigens während der Fahrt – mit zusätzlichen 120 Kilometern Fahrt bezahlen . So kamen wir aber mit unseren Pässen in Staryj Oskol an.

In Belgorod, der Bezirkshauptstadt von Staryj Oskol, hatte Jurij Pomelnikow, der Redakteur des Stadtsenders, zwei Stunden vergeblich auf uns gewartet, wie auch das Empfangskomitee im Rathaus uns viel früher erwartet hatte. Untergebracht waren wir für die drei Tage in unserer Partnerstadt in einem werkseigenen Hotel eines der Zulieferbetriebe des Hüttenkombinats, in dem sonst Gäste des Betriebes untergebracht werden. Wenn auch der Standard nicht mit unseren Ansprüchen an ein Hotel zu vergleichen ist, haben wir uns dennoch wegen der fürsorglichen Betreuung sehr wohl gefühlt.

Hatten wir uns für die drei Tage schon ein eigenes Programm zurechtgelegt, so mussten wir uns am nächsten Morgen eines Besseren belehren lassen. Beim Empfang durch Bürgermeister Petr. Tscherkasskich, in Salzgitter nach seinem Besuch im Juli auch kein Unbekannter mehr, erfuhren wir, dass ein umfangreiches Programm für uns erarbeitet worden war, das Betriebsbesichtigungen ebenso vorsah wie Besuche in Familien und eine Fahrt nach Belgorod. Das wären für uns Kilometerfresser noch einmal zusätzliche 300 Kilometer gewesen. Die Gastgeber hatten Verständnis und strichen diesen Programmpunkt.

Besonders erlebnisreich waren die privaten Einladungen. Jurij Pomelnikow, der erwähnte Rundfunkjournalist, hatte schon in Salzgitter versprochen, uns in seine Datscha zu einer Grillfete einzuladen. Datscha, das ist der Traum jedes Russen, der in der Stadt wohnt. Jurij hat ihn für sich und seine Familie realisiert.


Herzliche Gastfreundschaft 
Datscha – das ist mehr als eine Laube. Das ist ein kleines Häuschen in einer Gartenkolonie etwa zehn Kilometer von der Stadt entfernt, mit Küche, Wohn- und Schlafraum ausgestattet. Dort verbringt Jurij mit seiner Familie die Wochenenden (er viel zu selten, wie er sagte) und die Ferien. 600 Quadratmeter Garten um die Datscha versorgen die Küche mit frischem Obst und Gemüse. Dieser Abend wie auch die Einladung beim Bürgermeister und bei Larissa, der Sängerin der Gruppe Iskra, die im vergangen Jahr im Rahmen der Austauschmaßnahmen Salzgitter besuchte, waren nicht nur fröhliche, sondern auch ziemlich „feuchte“ Stunden. Bei den Gesprächen, die mit Hilfe Siegried Luberas und der Dolmetscherin Irina geführt wurden, war auch von Glasnost und Perestroika die Rede Anmerkung 1. Von beiden sind nur Ansätze zu spüren, und die Auswirkungen auf die Besserung der Lebensbedingung der Bevölkerung sind für den Besucher aus dem Westen noch nicht sichtbar. Unsere Zweifel, ob sich angesichts der politischen Schwierigkeiten, denen sich Michail Gorbatschow in seinem Lande ausgesetzt sieht, Perestroika und Glasnost überhaupt verwirklichen lassen, wurden nicht geteilt. „Es wird zwar ein langer und beschwerlicher Weg, aber wir werden es schaffen!“ Das war zumindest die Meinung unserer Gesprächspartner.

Von diesen Schwierigkeiten bekamen wir während unserer Fahrt einige vor Augen geführt. In Lwów, dem früheren polnischen Lemberg, waren drei Männer für eine „Freie Ukraine“, wie auf den umgehängten Schildern zu lesen war, in den Hungerstreik getreten. Nicht mehr am Lenindenkmal, sondern an dem eines jungen ukrainischen Schriftstellers legten frischgetraute Ehepaare ihre Blumen nieder. Und nicht zuletzt die allgegenwärtige Polizei machte uns deutlich, dass es für die Sowjetbürger noch ein weiter Weg bis in das gemeinsame Haus Europa ist, von dem Gorbatschow gern spricht.

Wir machten allerdings nur einmal unliebsame Bekanntschaft mit ihr. Wir kamen an einem Teich vorbei, der so malerisch dalag und uns einen Schnappschuss wert schien. Ein vorbeifahrender Polizist sah das, stoppte seinen Wagen und forderte uns unmissverständlich auf weiterzufahren. „Dawei, dawei!“ Das ließ keinen Widerspruch zu. Wir hätten gern widersprochen, fügten uns schließlich, weil wir kein Interesse daran haben konnten, durch Verhöre längere Zeit aufgehalten zu werden.

Unser übereinstimmendes Fazit dieser drei Tage in Staryj Oskol: Die kaum zu überbietende Gastfreundschaft hat uns ein wenig beschämt. Aber sie wird uns auch Ansporn sein, bei Gegenbesuchen dem zu entsprechen.


Kreml und Roter Platz

Natürlich gehörte auch „sight seeing“ mit zum Programm dieser Reise. In Lemberg wie in Kiew wurden die in den Reiseführern ausgedruckten Sehenswürdigkeiten besichtigt und in den Restaurants die kulinarischen Besonderheiten der jeweiligen Gegend genossen. Unbestreitbarer Höhepunkt dieses touristischen Teils unserer Reise war der zweitägige Aufenthalt in Moskau mit Besuch des Kremls, des Roten Platzes mit der Wachablösung am Lenin-Mausoleum, des Kaufhauses Gum und der Allunions-Ausstellung.

Ein Schaden am Wagen veranlasste uns, die Botschaft der Bundesrepublik aufzusuchen. Schon von weitem war die Menschentraube sichtbar, die vor dem Eingang der Botschaft auf beantragte Einreise- oder Besuchsvisa wartete. In der Mehrzahl waren es deutschstämmige Bürger, wie wir in Gesprächen mit ihnen erfuhren. Was von uns zunächst als organisatorisches Chaos gedeutet wurde, entpuppte sich in der Folgezeit als System. Von Zeit zu Zeit erschien ein Botschaftsangehöriger mit einem Karton voller Pässe, den er hoch über dem Kopf durch die drängende Menschenmenge trug. Namen wurden aufgerufen, und wer seien Pass mit dem beantragten Visum entgegennehmen konnte, zog lachenden Gesichts von dannen, für die übrigen setzte sich das stundenlange Warten bei hochsommerlichen Temperaturen fort.

Minsk Anmerkung 2 und Brest  waren die beiden letzten Etappenorte in der Sowjetunion, die nach Moskau von uns angesteuert wurden. Beide Städte haben unter dem letzten Krieg besonders zu leiden gehabt. Davon ist nichts mehr zu sehen. Nur die zum Teil überdimensionalen Gedenkstätten und Denkmäler erinnern wie in vielen sowjetischen Städten an die ungeheuren Menschenopfer, die der „Große Vaterländische Krieg“ wie er im offiziellen Sprachgebrauch genannt wird, von diesem Lande gefordert hat. Die alte Festung Brest war ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür, wie gerade unter der Jugend die Erinnerung an diesen Zeitabschnitt sowjetischer Geschichte wachgehalten wird. Dort halten junge Komsomolzen die Ehrenwache am Denkmal der bei der Verteidigung gefallenen Soldaten.


Teure Mitbringsel

In Brest ging es darum, die letzten Rubel zu „verjubeln“, denn die einheimische Währung darf nicht ausgeführt werden. Einkaufen? Das ist mehr als ein Problem in der UdSSR. Die üblichen Mitbringsel, wie die Matrjoschka – Puppe in der Puppe - , die Holzlöffel und die Holzteller sind inzwischen in unseren Haushaltungen schon mehrfach vorhanden. Bücher, gelegentlich in Deutsch geschrieben, und Schallplatten sind Möglichkeiten, sein Geld sinnvoll auszugeben. Eine andere wäre der Kauf einer aus Holz handgemalten Brosche, deren Preis von 150 bis 250 Rubel dem Monatseinkommen eines sowjetischen Lehrers entspricht. Wenn man den offiziellen Umtauschkurs bei der Preisberechnung zugrunde legt – rund 3,30 Mark für einen Rubel - , dann wäre das schon ein recht teures Souvenir. Aber da gibt es noch den inoffiziellen Schwarzmarktkurs, im Vorbeigehen oder in der Hotelhalle angeboten mit vier bis fünf Rubel für eine Mark! So betrachtet, wird der Einkauf einer solchen Kostbarkeit schon erschwinglich!


Schnelle Abfertigung

Hinter Brest erreichten wir auf der Straße nach Warschau die sowjetisch-polnische Grenze. Das war der vierte Grenzübertritt während dieser Fahrt. Würde es wieder so zeitraubend werden wie bei der Einreise in die Sowjetunion? Da hatte die Abfertigung insgesamt über vier Stunden gedauert. Ein übereifriger junger Zöllner wollte sich mit den bloßen Inspektionen unseres Wagens  von innen und außen nicht zufriedengeben. Durch Klopfen versuchte er herauszufinden, ob in den Hohlräumen des Busses irgendetwas versteckt worden war. Doch damit nicht genug! Mit einer Drahtsonde stocherte er in allen möglichen Hohlräumen herum. Natürlich vergeblich, hatten wir doch in dieser Beziehung ein gutes Gewissen. Schließlich kam es ihm suspekt vor, dass unser Kleinbus einen doppelten Boden hatte. Der Hinweis, dass dies ein Konstruktionsmerkmal sei, stellte ihn nicht zufrieden und war außerdem von uns nicht belegbar. So stocherte er weiter, bis er endlich Zugang zu diesem doppelten Boden gefunden hatte. Dann erst gab er sich zufrieden, und wir konnten weiterfahren.

Nun, alle Sorgen waren bei der Ausreise unbegründet. Dem inspizierenden Zöllner gefiel die an beiden Seiten unseres Busses in kyrillischen Buchstaben angebrachte Beschriftung „Salzgitter grüßt Staryj Oskol“. Er befragte Siegfried Lubera nach deren Sinn und bekam die entsprechende Auskunft. Das genügte. Ein Stempel auf das Begleitpapier, und wir konnten weiterfahren.

Zum Schluss gab es, nachdem wir in Warschau zwei Tage Station gemacht hatten, in der Nähe von Posen ein Wiedersehen mit einem polnischen Ehepaar aus Breslau, das uns bei der Hinfahrt in seinem Hause für eine Nacht beherbergt hatte. Jetzt waren sie auf ihrem Feriengrundstück, das sie mit befreundeten Ehepaaren an einem See gepachtet haben.

Um an den Anfang dieses Berichts zurückzukommen: Es war ein Abenteuer, ein wunderbares Erlebnis, das noch lange nachklingen wird. Allerdings: Der spontan gefasste Beschluss, die nächste Reise in die Sowjetunion in ähnlicher Weise bis nach Wladiwostock auszudehnen, ist vorerst zurückgestellt worden!

Anmerkung 1:
Gorbatschow war 1985 bis 1991 Generalsekretär der Kommunistischen  Partei der Sowjetunion. 1985/1986 leitete er  angesichts der wirtschaftlichen Probleme der Sowjetunion eine Wende in der sowjetischen Politik ein, die mit den Begriffen Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) beschrieben wird. Er begann die Reform von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. 1991 putschten konservative Kräfte gegen ihn. In der Folge betrieb Boris Jelzin die Auflösung der Kommunistischen Partei und der Sowjetunion.  Ende 1991 gründeten Jelzin als Präsident der russischen Teilrepublik und die Präsidenten der Ukraine und Weißrusslands die "Gemeinschaft Unabhängiger Staaten".

Anmerkung 2:
Minsk ist heute die Hauptstadt Weißrusslands (Republik Belarus). Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung sind ostslawische Weißrussen (ca. 83 %, 2009), ca. 8 % sind Russen.
Brest ist weißrussische Grenzstadt zu Polen. Nach dem 1. Weltkrieg gehörte Brest zu dem neu entstandenen Polen. Nach dem 2. Weltkrieg verschob die Sowjetunion ihre Grenze nach Westen, der größte Teil der polnischen Bevölkerung wurde vertrieben.


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Ein Industriedenkmal am Meer


Teneriffa. Küstenwanderung von La Paz nach San Pedro (Teneriffa) 

Streckenwanderung 10,7 km, 3,5 Stunden mit Pausen, Aufstieg 276 m und Abstieg 278 m (summarisch)
Dezember 2017 (aktualisierte Fotos Januar 2018)

Die Tour ist bei "outdooractive" abrufbar:  Link 🔄La Paz nach San Pedro.

Die älteste Dampfmaschine Teneriffas wurde an der Nordküste zwischen Puerto de la Cruz und San Pedro betrieben. Das war Anfang des 20. Jahrhunderts. Heute erinnert die Ruine des Maschinenhauses am Weg nach San Pedro daran. Es ist ein sehr schöner Wanderweg entlang der Küste. Wir gehen ihn meist mehrmals in der Saison.

Von La Paz in Puerto de la Cruz aus gehen wir zügig durch die Stadt zum Hafen. Hier beginnt die Schutzmauer, auf der wir entlang gehen.

Der Hafen von Puerto de la Cruz gehörte einst, wie die ganze Stadt, zu La Orotava. Anfang des 16. Jh. wurde die Bucht des Baranco  San Felipe (westlich des heutigen Playa Jardin) als Anlandeplatz für die Versorgung des Orotava-Tals genutzt. Die Schiffe lagen auf Reede und die Waren wurden mit Ruderbooten an Land und dann weiter mit Maultieren und Wagen nach La Orotava gebracht. Weitere Anlandeplätze waren am Puerto Nuevo (am heutigen Hafen) und am Strand von San Telmo (vor der heutigen Promenade). Mitte des 17. Jh. wurde am Puerto Nuevo eine Hafenmole gebaut, der heutige Fischereihafen.  

Der Hafen wurde durch die Festungsanlage Batería Santa Barbara  vor Piraten geschützt. Sicher auch vor Portugiesen und Engländern,  die damals mit Spanien um die Herrschaft konkurrierten. Englische Schiffe haben dreimal vergeblich versucht, den Hafen von Santa Cruz zu erobern. Nach der Entdeckung Amerikas waren die Kanarischen Inseln strategisch wichtig. Es war die letzte Möglichkeit, noch einmal Wasser und Proviant zu laden. Auch Columbus machte hier bei seinen Amerika-Fahrten Station (La Gomera). Heute erinnern die Kanonen am Plaza Europa (gegenüber dem Rathaus) daran. Anfang des 17. Jh. wurden an der gesamten Nordküste Verteidigungsanlagen gebaut.

Ein Vulkanausbruch verschüttete 1706 (so lange ist das gar nicht her) den Hafen von Garachico, westlich von Puerto de La Cruz. Der Hafen von La Orotava wurde der Haupthafen der Insel. Im Hafengebiet ließen sich vorwiegend englische Händler nieder, die den Weinhandel nach England betrieben, auch Portugiesen und Franzosen. Die großen Häuser am Hafen gehörten einmal diesen Händlern.

Der Spanische Erbfolgekrieg (1701 bis 1714,  siehe Bericht "Spanien - Durch die nördlichen Regionen, Geschichte") führte zum Zusammenbruch des Handels mit England. Danach war es aus für den Handel mit kanarischem Malvasia-Wein. Die Engländer hatten Geschmack an portugiesischem Madeira- und Portwein gefunden. Außerdem verlor der Hafen seine Bedeutung, weil die spanische Krone als einzigen Exporthafen der Insel Santa Cruz bestimmte. Nur Schmuggelgut (Wein und Tabak) wurde noch von Puerto aus nach Amerika verschifft. Schmuggelgut, weil jedweder Handel mit den spanischen Kolonien in Amerika von der spanischen „Casa de Contratación“ kontrolliert und besteuert wurde.

Trotzdem bestand die Siedlung am Hafen weiter. Anfang des 18. Jh. wurde das Gebiet um den Hafen von der Stadt La Orotava selbständig und nannte sich Puerto de la Cruz.

Die Mole zwischen Hafen und der Playa Jardin wird von mächtigen Betonquadern geschützt. Bei Wind spritzen die Wogen über die Mauer. Wenn man nicht aufpasst, wird man erwischt. Auf den Betonklötzen krabbeln Mengen an Krebsen. Sie zu fangen ist wohl schwer. Jedenfalls sieht man niemanden, der es versucht.  Die Luft ist von der Gischt mit Seewasser angereichert. Es ist wie an einem Gradierwerk. Die Oberfläche der Mauer wird von Jahr zu Jahr rauer. Das Seewasser wäscht den Beton aus. Man muss festes Schuhwerk haben. Mit Strandlatschen geht man wie auf einem groben Reibeisen.

So schön wie die Meerseite ist, so hässlich ist die Landseite der Mole. Ein riesig großer Parkplatz. Aber er ist notwendig. In der Stadt findet man kaum einen Parkplatz. Und viele Einheimische aus der Umgebung und natürlich Touristen mit ihren Leihwagen kommen in die Stadt. Die Verwaltung plant seit langem an dieser Stelle einen neuen, großen Hafen. Sogar mit einem Anleger für Kreuzfahrtschiffe. Aber die Realisierung ist in weiter Ferne. Und ein neuer Parkplatz würde dann auch gebraucht.

Castillo San Felipe
Am Ende der Mole ist das Castillo San Felipe. Es wurde wie die anderen Befestigungsanlagen Mitte des 17. Jh. zum Schutz des dortigen Anlandeplatzes gebaut. Heute wird  es für kulturelle Zwecke genutzt (wenn es nicht geschlossen ist). Stadteinwärts, nicht weit entfernt und früher mit einem unterirdischen Tunnel verbunden, ist das damals zum Castillo gehörende Pulvermagazin Polvorin. Gleich neben dem Stadtfriedhof San Carlos. Eine Zeit lang wurde darin eine kleine Gaststätte betrieben.
           
               
               Zu dem Friedhof ist auch eine Anmerkung zu machen. Ganz in der Nähe ist
der sog. „Englische Friedhof“, umgeben von einer hohen Mauer, damals am Rand der Ortschaft gelegen. Der Friedhof, heute von der Anglikanischen Gemeinde betreut, durfte von außen nicht einsehbar sein und es durfte auch kein Kreuz angebracht werden. An der Eingangstür steht die Jahreszahl 1757. Seinerzeit durften Nicht-Katholiken nicht auf den spanischen Friedhöfen beerdigt werden. Gegründet wurde er von Holländern, beerdigt sind auch Engländer, Norweger, Deutsche.
Der katholische Friedhof San Carlos wurde erst 1840 eröffnet. Bis dahin wurden die Katholiken aus Puerto de la Cruz in Orotava beerdigt.

Vor dem Castillo, am Meeresufer, ist in den letzten Jahren ein Meer an Steinmännchen entstanden. Es fing mit einigen an, jetzt ist eine große Fläche damit bedeckt. Die müssen Touristen (oder Einheimische?) mit viel Zeit aufgeschichtet haben.

Wir gehen auf der unteren Promenade des Playa Jardin weiter.  Der Strand ist bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen beliebt. Allerdings weht meist die rote Fahne. Das bedeutet Badeverbot. Man sollte es auch beachten. Die Unterströmungen haben schon manchen Schwimmer hinaus ins Meer gezogen.

Der „Gartenstrand“ stammt von Cesar Manrique und ist 1994 eröffnet worden. Cesar Manrique hat auch das Meerwasser-Schwimmbad „Lago Martiánez“ entworfen. Er stammt von Lanzarote und ist ein auf den kanarischen Inseln bekannter Architekt, der seine Bauwerke der umgebenden Landschaft anpasste. In sein Wohnhaus auf Lanzarote hat er vulkanische Blasen eines Lavastroms einbezogen.

Am Ende des Playa Jardin ist der Ortsteil Punta Brava (Wilde Spitze) von Puerto de la Cruz. Hier ist der Loro Park. Er wurde 1972 von dem Kölner Wolfgang Kiessling als Papageien-Park (Loro – Papagei) eröffnet, damals mit 150 Papageien auf 13.000 m² Fläche. Heute hat der Park 135.000 m², mit 350 von weltweit 800 Papageien-Arten, Haie in einem Aquarium mit einem Unterwassertunnel, Delphine, Seelöwen, Orca (Schwertwale) und weiße Tiger.

Dann kommen das Hotel Maritim und zwei Appartment-Türme. Eine Verschandelung der Küste, heute sicher nicht mehr genehmigungsfähig. Aber das Restaurant am Swimmingpool ist für eine erste Pause gut.

Hinter den Appartementhäusern  beginnt der Küsten-Wanderweg. Entlang einer Steilküste. Oberhalb der Playa de los Roques mit dem großen und dem kleinen Felsen (Die Entstehung der Felsen, Roques, ist im Wanderbericht „Las Carboneras bis Chinamada“ beschrieben). Landeinwärts sind die alten, jetzt aufgegebenen, Terrassenfelder mit den Trockenmauern zu sehen. Im Frühjahr blühen an den Felswänden die gelben Gänsedisteln. Jetzt sind nur kleine Pflanzenansätze zu sehen.

Es geht etwas steil hoch zu der Appartmentanlage „Romantika II“. Jetzt sind wir in der Nachbargemeinde von Puerto, Los Realejos. Es ist eine in die Jahre gekommene Ferienwohnungsanlage. Hier, am Tennisplatz, machen wir sonst eine zweite Pause (Pausen gehören zu unseren Wanderungen). Aber das Restaurant war immer noch geschlossen. Also gehen wir weiter, durch die Anlage hindurch. Wieder auf den Küsten-Wanderweg. An einer neuerdings bewirtschafteten Finca vorbei.

Unter uns sehen wir die Ruine des Maschinenhauses von La Gordejuela für die erste
Ruine Casa Hamilton
Dampfmaschine Teneriffas. Es war wohl auch das erste Industrieprojekt der Insel.

Zwischen 1904 und 1906 wurde das fünfstöckige Gebäude gebaut. Mit der Kohle betriebenen Dampfmaschine wurde das Wasser der Quelle von La Gordejuela hinauf zur Bewässerung der umliegenden Bananenplantagen  gepumpt. In Auftrag gegeben wurde es von der Firma Hamilton, die im Bananenhandel aktiv war, und deswegen heißt das Haus auch „Casa Hamilton“ (Nachfahren der Familie leben noch auf der Insel).

Es geht hinunter in den Baranco. Sehr schön zu sehen ist der Verlauf des erkalteten Lavastroms am Grund der Schlucht. Und wieder hinauf, zur  Rambla de Castro, ein Naturschutzgebiet. Vorbei am Fortin de San Fernando. Das kleine Fort wurde im Zuge der Küstensicherung gebaut. Es soll als Kulisse u.a. in dem Film Moby Dick gedient haben. Heute ist es im Gegensatz zu den andern ehemaligen Verteidigungsanlagen stark vernachlässigt.   
Dann kommt die Casona de Castros. Ein Herrenhaus aus dem 16.  Jh., umgeben von vielen Palmen. Es ist von der Gemeinde schön renoviert worden, aber wohl nicht genutzt.

Die Casona (Villa) de Castro war ein bedeutendes Landgut (Hacienda) des Portugiesen Hernando de Castro. Mit einer eigenen Quelle, der “Madre de Agua”. Zuerst wurde Zuckerrohr angebaut, dann Weinreben. Castro war ein Mitstreiter des Teneriffa-Eroberers Fernandes de Lugo (Ende 15. Jh.) und erhielt von ihm das Land. Lugo wurde nach den Eroberungen Gouverneur von La Palma und von Teneriffa. Von der Kastilischen Krone erhielt er das Recht, die Ländereien im Namen der Krone zu verteilen. Er ist in der Kathedrale von San Cristóbal de La Laguna bestattet.

Zuckerrohr wurde auf der Hacienda und auf der Insel zuerst angebaut. Das war in der ersten Hälfte des 17. Jh.. Zuckerrohr braucht viel Wasser und zum Auskochen viel Holz. Beides war knapp auf der Insel. Trotzdem lohnte sich der Zuckerrohranbau, bis die Pflanze auch in Amerika angebaut wurde und Zucker aus Amerika von den europäischen Abnehmerländern preiswerter importiert werden konnte.

In der Folge wurde Wein vor allem auf Teneriffa und La Palma angebaut. Auch damit war es vorbei, als England bedingt durch den Spanischen Erbfolgekrieg auf Portugiesische Weine umstieg. Die Folge war eine Wirtschaftskrise, während der viele Einwohner in die amerikanischen Kolonien Spaniens  auswanderten.

Anfang des 18. Jh. regelte ein königlicher Erlass (1718), dass je 100 Tonnen Exportgüter nach Amerika zusätzlich 5 kanarische Familien mit jeweils fünf Mitgliedern mit dem Schiff mitgenommen werden mussten. Damit wollte man eine drohende Übervölkerung der kanarischen Inseln abwenden.  Der Erlass wurde als „Tribute de Sangre“ (Bluttribut) bezeichnet. Diese Zwangsemigration stärkte die spanische Präsenz in seinen Kolonien. Stadtgründungen in Texas (Montevideo und San Antonio) gehen darauf zurück, ebenso die Wiederbevölkerung von Kuba, Puerto Rico und des Mississippi-Deltas.

Eine wirtschaftliche Zwischenepisode bedeutet die Cochinilla-Laus. Diese, aus Mexiko stammende Laus, lieferte den Grundstoff für den natürlichen Farbstoff  Karminrot. Die Läuse wurden auf bestimmten Kakteen-Arten gezüchtet. Bei Wanderungen sieht man noch heute Kakteen mit diesen Läusen. Zerquetscht man sie, bekommt man die rote Farbe auf die Finger, die nur schwer wieder abzuwaschen ist. Karmin war Mitte des 19. Jh. der wichtigste Exportartikel der Kanaren (auf Teneriffa 90 % des gesamten Exports).  Mit der Erfindung chemischer Farben endete auch dieser Boom. Der Farbstoff Karmin wird noch heute in der Kosmetik (Lippenstifte), für Getränke (Campari)  und in der Lebensmittelherstellung (Cheddar-Käse) verwandt. Allerdings kommt der Farbstoff jetzt hauptsächlich aus Mexiko.

Ende des 19. Jh. (um 1890) führten u.a. englische Kaufleute den Bananen-Anbau auf den kanarischen Inseln ein. Heute ist sie der wichtigste landwirtschaftliche Exportartikel. Derzeit sind Wein (die Anbaufläche ist doppelt so groß wie die für Bananen, die Keltereien sind inzwischen sehr gut), Bananen (90 % gehen in den Export) und Kartoffeln (für den Eigenbedarf, trotzdem sieht man überall im Handel Kartoffeln „United Kingdom“)  die wesentlichen landwirtschaftlichen Produkte der Insel. Für den Export sind auch Tomaten wichtig, sie gehen hauptsächlich nach England.

Restaurant San Pedro
Jetzt müssen wir noch ein wenig hochgehen, auf die Höhe der Küstenstraße. Dort ist die Ermita de San Pedro, eine Einsiedelei. Es ist eine kleine,  unscheinbare Kapelle, Anfang des 17. Jh. errichtet. Das ist auch nicht das Ziel unserer Wanderung. Das ist das etwas höher stehende Restaurant Mirador San Pedro. Von hier hat man eine schöne Aussicht auf das Meer und die Küste bis nach Puerte de la Cruz auf der einen und San Juan de la Rambla auf der anderen Seite. Unterhalb des Mirador sind Bananenplantagen. Und die Küche ist gut.


Zurück – es ist mittlerweile dunkel geworden - kann man mit dem Bus ab der Haltestelle San Vicente (ein Ortsteil von Los Realejos). Wir lassen uns ein Taxi rufen. Die Taxi-Preise auf Teneriffa sind niedrig. Zu Viert ist die Fahrt nicht viel teurer als vier Buskarten.

🔄Link zum Inhaltsverzeichnis

🔄Link zum Wanderbericht "Las Carboneras und Chinamada"

🔄Link zum Bericht "Spanien - Durch die nördlichen Regionen, Geschichte"






Höhlendorf und Französische Küche

Rundwanderung Las Carboneras und Chinamada
8 km, 690 m Aufstieg, 960 m Abstieg (jew. Summarisch)
Dezember 2017

             Ein Foto-Bericht der Wanderung im Dezmber 2018 kann über folgenden Link                   abgerufen werden:
             🔄Link: Chinamada


Fahrt in das Anaga-Gebirge mit dem PKW von Puerto de la Cruz über La Laguna und Las Mercedes, vorbei am Cruz del Carmen bis Las Carbonderas. Man muss 1 Fahrstunde rechnen. Kurvenreiche Strecke durch das Anaga-Gebirge.

Das Anaga Gebirge liegt auf den Gemeindegebieten von  Santa Cruz,  La Laguna und Teguesste.  Größter Ort im Anaga-Gebirge mit rund 700 Einwohnern ist Taganana, zu Santa Cruz gehörend.


Entstanden ist das Gebirge vor etwa sieben bis neun Millionen Jahren durch vulkanische Aktivitäten, wie die gesamte Insel. Älter ist mit 17 Millionen Jahren das Teno-Gebirge.  Bei späteren Vulkanausbrüchen sind die Roques entstanden. Sie sind die Lava-Profen, die in den Vulkanschloten erkalteten. Durch Erosion ist das umliegende Gestein mit der Zeit verwittert.

Durch den Passat-Nebel und Regen ist das Anaga-Gebirge die feuchteste Region der Insel. Typisch ist der Lorbeerwald, spanisch  Laurisilvia. Vor der letzten Eiszeit (vor 110.000 bis 10.000 Jahren) war der im gesamten europäischen und afrikanischen Mittelmeer-Raum vorhanden. Heute gibt es Lorbeer-Wälder nur noch auf den Makronesischen Inseln (Azoren, Madeira, Kanarische Inseln, Kapverdische Inseln).   Die vorkommenden Lorbeer-Arten können nicht als Gewürz verwandt werden. Hierzu eignet sich nur der Echte- oder Gewürzlorbeer, der vorwiegend in Vorderasien vorkommt.


Der Name "Anaga" kommt vom Namen des Guanchen-Königreichs Anaga (Menceyato de Anaga). Zur Zeit der Erobergung durch die Krone von Kastilien  im 15. Jahrhundert bestanden auf Teneriffa 9 Menceyatos.  Neben Anaga die Menceyatos Tegueste, Tacoronte, Taoro, Icod und Daute an der Nordküste; Adeje an der Westküste; Abona und Guimar an der Südost-Küste.  Sie waren aus dem Königreich Abona durch Aufteilung der Insel unter den 9 Söhnen des Mencey von Abona entstanden.

Der Mirador Cruz del Carmen wurde 1934 errichtet. Heute ist dort ein Besucherzentrum und die kleine Kapelle „Ermita de Nuestra Señora del Carmen“.

Las Carboneras ist ein kleines Bergdorf. Der Name bedeutet übersetzt Kohlenmeiler und weist darauf hin, dass hier einst Holzkohle hergestellt wurde.


Wir (Wanderung mit Uschi, Ruth und Jürgen) parken das Auto am Ortseingang und gehen ein Stück auf der Straße zurück, bis zum Einstieg des Wanderweges zum Cruz del Carmen. Der Weg führt den Berg hinauf zum Sattel der Degollada de las Escaleras.  Wir sehen hinunter auf die Palmen-Straße vor dem Ortseingang von Las Carboneras, sehen gegenüber den Roque del Taborno und kommen an einer Quelle und zwei in den Berg gegrabenen Unterständen vorbei.

Über die Degollada führt der Wanderweg vom Cruz del Carmen nach Chinamada  und weiter nach Punta Hidalgo. Wir gehen auf diesem Weg bis nach Chinamada weiter. Er verläuft auf dem  Höhenrücken zwischen dem Baranco de Tomadero (links)und dem Baranco de Taborno (rechts).

Etwa auf halber Strecke liegt ein Bauernhaus, das wohl nur zeitweise bewohnt ist. Der Eigentümer ist gerade da. 94 Mutterschafe hat er dort auf dem Berg, erzählt er uns. Einige hatten auch gerade Lämmer. Wegen der Trockenheit füttert er seine Tiere  zusätzlich mit Pellets. Wasser braucht er nicht heranzuschaffen, er verweist auf  eine Höhle unterhalb des Weges.  Früher liefen auch ganz viele Hühner herum, aber die sind jetzt unten im Tal.

Der Weg ist gut zu gehen. An einigen Stellen sind Stufen in die Erde gegraben. Und vor Chinamada ist der Weg sogar aus früheren Zeiten mit Feldsteinen gepflastert. Zwischendurch sieht man immer wieder die zerklüfteten Berge gegenüber dem Baranco de Tomadero.

Trotz der Trockenheit blühen die Kanaren-Glockenblumen am Weg, aber nicht so üppig wie in früheren Jahren. Vereinzelt sind die Blatt-Büschel der Affodill, aber keine Blüten, zu sehen. Auch wilde Orangenbäume (das sind Pomeranzen, Bitterorangen?) gibt es, den Kanaren-Schneeball (Blüten und Früchte erinnern an unsere Holunder-Sträucher) und natürlich den Kanaren-Lorbeer (mit grünen und roten und schwarzen Früchten, entsprechend dem Reifestand). 

In Chinamada wohnen nur noch wenige Menschen. Die ca. 30 Höhlenwohnungen
werden meist nur noch als Wochenend- und Ferienwohnungen genutzt.  Die in den Berg gegrabenen Wohnräume haben das gesamte Jahr über eine gleich kühle Temperatur von rd. 19 Grad.  Teilweise in den Berg gegraben ist auch das Restaurant „La Cueva“. Geht man hier weiter, kommt man zum „Mirador Aguiade“ mit Blick auf das Anaga-Gebirge und den Roque de Taborno. Geht man weiter, kommt man auf den Wanderweg nach Punta del Hidalgo.


Wir gehen durch Chinamada und weiter auf den Mirador Aguiade. Vor dem Mirador war eine Warntafel, auf der vor einem Erdrutsch gewarnt wurde. Aber es war keiner zu erkennen. So gingen viele Wanderer und auch wir bis zum Mirador, wegen des  Ausblicks
auf das Meer - Punta Hidalgo liegt zu unseren Füßen -  und zurück auf das Anaga-Gebirge.  Am Berg waren verschiedene Wolfsmilch-Gewächse, Kanaren-Lavendel, wie überall auf der Insel der Kanaren-Sauerklee (man kann die Blüten essen, sie schmecken wie der Name sagt würzig-säuerlich) und viele kleine, grün blühende, fast unscheinbare Orchideen.

Unter dem Bergweg und an anderen Stellen sind die Höhlen-Wohnungen. Dauerhaft sind wohl sehr wenige bewohnt. Sie dienen mehr als Wochenend- und Ferienwohnungen.  Zum Teil sind sie sehr gut erhalten, teilweise
aber auch sehr heruntergekommen. Auch kaufen kann man eine der Höhlen-Wohnungen, wie das „Se vende“-Schild beku det.

Gegenüber von Chinamada, im Baranco de Tomadero, ist der Roque de los Pinos. Es ist ein Vulkandom, wie auch der Roque del Taborno. Die Lava hat sich in dem Vulkanschlot erhärtet und hat der Erosion stand gehalten. Der umgebende Vulkankegel wurde im Laufe der Zeit abgetragen. Am Roque del Taborno sind auch gut später entstandene Lava-Spalten zu sehen. Sie sehen aus wie ein Schachbrett-Muster mit horizontalen und vertikalen Linien. Hier ist Lava in in Gesteinsspalten gedrückt worden und erkaltet. Es sind die sog. Dykes.

In dem Restaurante la Cueva (ein Raum des Restaurants ist wie eine Höhlenwohnung in den Berg gegraben) machen wir nur eine kurze Pause, der Abschluss der Wanderung  soll ja im gegenüberliegenden Taborno sein.

Taborno liegt unterhalb des Roque del Taborno.  Hervorzuheben ist das Restaurant
„Historias para no dormir“ (Geschichten nicht zum Schlafen), mit hervorragender französischer Küche. Das französische Ehepaar hat ihr Restaurant in Santa Cruz an diesen doch etwas entlegenen Ort verlagert. Aber die Küche ist inzwischen bekannt und nicht nur Wanderer reservieren hier. 

Von Las Carboneras aus könnten wir Taborno gut erreichen, wenn wir den Baranco de Taborno queren. Aber das bedeutet ein steiler Ab- und dann wieder Aufstieg. Und das Auto haben wir ja auch hier in Las Carboneras. Also umfahren wir den 
Baranco mit dem PKWHistorias para no dormir“ heißt das französische Restaurant in dem abgelegenen Bergdorf Taborno. 

Es empfiehlt sich zu reservieren (die „zweite Schicht“ ab 15 Uhr 15, dann ist „offenes Ende“). Wir hatten unsere Wanderung auch extra in die zweite Wochenhälfte gelegt, weil montags und dienstags geschlossen ist. Denn eine Wanderung in dieser Gegend ohne den anschließenden Genuss der französischen Küche geht gar nicht. 

Und es ist ein Genuss.  Egal ob es „Chuleton de cerdo al la Normandie“ (eine ungewöhnlich große Portion) oder „Buey Wellington“,  “Magret oder Muslo de pato” und einige andere Angebote,  es schmeckte fabelhaft. Vorweg ein „Ensalada del Chef“ mit einem saftigen Quiche. Leckerer Kuchen zum Abschluss. Und natürlich gab es nur französischen Wein, wir haben eine Chadoney getrunken. 

Der etwas ungewöhnliche Name des Restaurants erinnert an die Vorgeschichte des Hauses. Der Vorbesitzer, so erzählte es die nette Bedienung, hatte so viel Schulden, dass er nachts nicht schlafen konnte. Die neuen Eigentümer haben das als Vorlage für ihren Restaurant-Namen genommen: Geschichten, die nicht schlafen lassen.





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Über die Wanderweiden der Guanchen


Teneriffa. Wanderung von Erjos nach Masca

10 km, 4 Std., 300 m Aufstieg, 800 m Abstieg (jew. summarisch)

November 2017 und März 2018


Die Charcas bei Erjos
                                          Ein Foto-Album von zwei Wanderungen im Dezember 2018 kann                                                 unter dem folgenden Link abgerufen werden:
                                           🔄Link zum Album "Zweimal Masca"

Die Wanderung im März war eine "Frühlingswanderung". Es war überall grün und überall blühten Blumen: 


Kanaren-Schein-Krokus
Kanaren-Schein-Krokusse überall. Rosenlauch und der Wegerichblättrige Natternkopf. Die Gänsedisteln begannen zu blühen. Die Kanaren-Glockenblume hatte ihre Ranken noch nicht voll ausgebreitet und die ersten rot-braunen Glocken leuchteten. Gelbe Sträucher des Kanaren-Ginster und weiß bis rosa blühende Besenheide. Die Blattbüschel der Affodil zeigten ihre ersten bläulich-roten Rispen. Cinearien am Wegesrand und die Montpellier-Zistrose

An den Feigen-Kakteen an den Berghängen des Masca-Tals leuchteten die Kakteenfrüchte gelb und rot, in diesem Jahr aber weniger als sonst. Dazwischen  die Dunkelpurpurrote Wolfsmilch und der blaue Kanaren-Lavendel. Die großen Blüten der Baum-Aeonium. Unten im Tal blühten noch die Mandel-Bäume (im Santiago-Tal waren sie schon verblüht). Die Feigenbäume zeigten ihre ersten Austriebe. 


Purpurrote Wolfsmilch


Die Charcas von Erjos waren mit Wasser gefüllt. Im Dezember waren sie noch ausgetrocknet. Sonnenschein und blauer Himmel die ganze Wanderung. Am Spätnachmittag zog der Nebel ins Erjos-Tal. Die am Morgen unter blauem Himmel liegenden Charcas bei Erjos waren jetzt, am Ende der Wanderung, unter einer Nebeldecke verschwunden. Aber in Puerto de la Cruz schien dann wieder die Sonne.



Die Charcas im Nebel
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Die Wanderung im November

Starker Wind, fast Sturm, empfängt uns
Nach Erjos sind wir von Puerto de la Cruz mit dem PKW gefahren. Die Strecke ist etwas kürzer geworden, weil der Inselring (Verlängerung der Nord-Süd-Autobahn auf der westlichen Insel-Seite) bis El Tanque fertiggestellt ist.

Erjos gehört zum Teil zur Gemeinde Los Silos (westlich der Landstraße nach Santiago del Teide) und zur Gemeinde El Tanque (östlich der Landstraße). Ein Ort, der zu zwei Gemeinden gehört. In der Guanchen-Zeit war das Gebiet als Wanderweide von Bedeutung.  Nach der Eroberung Teneriffas dominierte im 17. Jh. der Getreideanbau. Nördlich von Erjos erinnert der Dorfname „Tierra del Trigo“ (Weizenland) daran. Von hier aus wurden die Gebiete der Insel mit Getreide versorgt, die hauptsächlich Wein anbauten.

Südlich von Erjos wurde lange Zeit Erde abgebaut, mit der Bananenplantagen im Südwesten der Insel angelegt wurden. Auf dem Weg in Richtung „Großer Gala“ sieht man im Tal große Erdlöcher, in der Regenzeit mit Wasser gefüllt, jetzt wegen des fehlenden Wassers ausgetrocknet, die Charcas  (Tümpel) von Erjos.

Neue Baumheide wächst aus verbrannter Wurzel
Wander-Einstieg am Pass „Puerto de Erjos“ oberhalb und südlich von Erjos, bei kräftigem Wind. So starken Wind, fast Sturm, hatte ich noch nie bei einer Wanderung. Trotzdem war es warm, die Sonne schien. Zunächst entlang der Straße zu den Sendeanlagen auf dem „Großen Gala“. Rechter Hand die ausgetrockneten  Charcas.  An den Berghängen kann man noch die inzwischen aufgegebene Terrassen-Landwirtschaft erkennen. Am Wegesrand immer noch Reste des großen Waldbrandes, verkohlte Baumheide-Stümpfe mit ausgetriebenem neuem Grün.

Dann zweigt der Waldweg ab und wir gehen durch den Kiefernwald.  Rechter Hand, im Norden,  sehen wir den „Großen Gala“ mit den Sendeanlagen und dem Feuer-Beobachtungsturm. Es ist der höchste Punkt des Teno-Gebirges (1354 m hoch). Von links kommt der Weg von Santiago del Teide herauf (früher sind wir diesen Weg gegangen, der Aufstieg aus dem Tal wird durch den Einstieg in Höhe von Erjos geringer). Wir folgen dem Weg aufwärts bis zur Passhöhe „Degollada de la Mesa“. Von hier aus kann man auf den „Kleinen Gala“, den „Pico Verde“ aufsteigen (habe ich bei einer früheren Tour gemacht).

Das Teno-Gebirge im Nordwesten der Insel gehört zu deren ältesten Teilen, vor 17 Millionen Jahren durch Vulkan-Ausbrüche als selbständige Insel entstanden. Viele Barrancos durchziehen das Gebirge, so die Masca-Schlucht. Auf der anderen Seite ist die Hochebene von „Teno Alto“. Das Gebirge erstreckt sich von Los Silos  an der Nordküste bis Santiago del Teide und zur westlichen Küste mit dem Kap (Landspitze) „Punta de Teno“ als westlichstem Punkt der Insel (Leuchtturm Faro von 1893).

Blick von der Degollada nach Masca
Wir schauen von hier aus in das Tal hinunter und sehen die Häuser von Masca. Im Hintergrund ist die Insel La Gomera. Es sieht aus, als ob sie ganz nah sei. Aber es liegen 50 km Wasser zwischen den beiden Küsten.  Im Frühjahr blühen hier auf dem Pass die Kanaren-Krokusse. Wir gehen weiter, rechter Hand der „Große Gala“ und links unten im  Tal Masca. Der Kiefernwald liegt hinter uns, hinter der „Degollada“.  Die Hänge sind jetzt kahl. Ein Stück weiter beginnt die Besenheide-Zone (s. dazu die Wanderung "Nunca es lejos").

Wir gehen vorbei an der Ruine der "Casa de la Cumbre" und dem alten Dreschplatz und kommen zur Wetterscheide. Die Wolken ziehen hier am "Cumbre (Gipfel) de Bolico" von Norden über den Bergkamm. Die Parkverwaltung des „Parque Rural de Teno“ hat Netze aufgespannt, mit denen die Feuchtigkeit aus den Passatwinden gekämmt und aufgefangen wird, so wie das die kanarischen Kiefern mit ihren langen Nadeln machen. Es ist eine Versuchsstation, die die Wasser-Ergiebigkeit messen soll. Solche Nebelkondensation wird schon in einigen Regionen der Erde angewandt, so auch auf
Nebelkondensation
Gran Canaria. Am Wegesrand leuchten einige der rot-bräunlich blühenden Kanaren-Glockenblumen (spanisch Bicácero). Sie blühen von Oktober bis April. In anderen Jahren war der Waldboden voll mit Ranken und Blüten. In diesem Jahr leiden die Pflanzen unter der Trockenheit. Weiter gehen wir den Weg, am „Cumbre de Masca“ vorbei. Rechts sehen wir in das Tal von Los Portales und El Palmar bis zur Küste von Buenavista del Norte. Links immer wieder Blicke in das Tal von Masca.

Bei El Palmar fällt ein Berg mit tiefen Einschnitten auf, als ob Tortenstücke herausgeschnitten wurden. Die Besitzer der Teilstücke des Vulkankegels haben die Asche, Picón genannt, abgebaut und verkauft.  Heute würde das nicht mehr genehmigt. Picon wird in der Landwirtschaft im Süden Teneriffas eingesetzt. Im Trockenfeldanbau werden die Felder mit Picón bedeckt. Die Vulkanasche speichert viel Feuchtigkeit und verstärkt die Kondensation. Die Picón-Schicht auf den  Felder muss alle 10 – 20 Jahre erneuert werden und der Einsatz von Maschinen ist auf diesen Feldern nicht möglich.
            
Agaven wachsen am Hang
Bis zu einer Spitzkehre, ab der der Weg den Berg hinunter zum „Cruz de Gilda“ führt. Hier zweigen auch die Wege nach Las Portales und Punta de Teno ab.  Man merkt, dass der Weg jetzt am Südhang des Berges entlang führt. Es ist windgeschützt und noch wärmer als auf dem Berg, wo ein kräftiger Wind wehte. Kakteen und Agaven bewachsen den Hang. Unten im Tal sind Bienenkörbe unter einigen Palmen aufgestellt.

Vom „Cruz de Gilda“ hat man einen sehr
schönen Blick nach Masca und auf die umliegenden Berge. Das Restaurant ist Pausenstation für die PKW- und Motorrad-Besucher des Masca-Tals.  Jetzt beginnt ein etwas unschöner Abstieg auf einem früher teilweise mit Lavasteinen  gepflasterten Weg. Der Regen hat im Laufe der Zeit große  Teile
Masca-Schlucht und La Gomera
davon weggeschwemmt. Bis zum Ortsteil „El Turron“. Von hier ab gibt es nur die Fahrstraße bis Masca. Wir gehen nicht in den Ort hinein, weil wir schon ein paar Mal dort waren, sondern weiter bis zum höher gelegenen Ortsteil „Lomo de Masca“. Hier wartet eine rustikale Tasca auf uns, die „Casa Riquelme“.  Wir haben genug Zeit für Wein (Weißwein aus Orotava und Rotwein von den Feldern bei El Palmar, wie uns der Wirt erzählte) und die Hausplatte mit Queso cabra, Jamon, Asado de Cerdo,  Chorizo und natürlich auch Oliven, schwarze und grüne.

Masca ist in einem alten Vulkankrater gelegen.  Bis in die 1980er Jahre war der Ort nur mit Esel und Pferd oder zu Fuß erreichbar. Dank der reichlichen Wasservorkommen im Monte de Aqua, ein Berg oberhalb von Masca, gibt/gab es eine ertragreiche (aber wegen der Enge des Tals kleine) Landwirtschaft. Heute ist der Tourismus der wesentliche Wirtschaftsfaktor. Bei einem der großen Waldbrände wurden 2007 in Masca viele Häuser zerstört.

Der Bus für die Rückfahrt hält etwas oberhalb an der Straße nach Santiago del Teide. Unten in Santiago del Teide steigen wird  in den Bus nach Erjos um. Und fahren  dann eine Bus-Station zu weit. Die gewählte Haltestelle „Puerto de Erjos“ ist nicht oben am Pass, wo unser Auto stand,  sondern weiter unten Richtung Erjos. Also hatten wir noch einen kleinen Wander-Ausklang in der angenehm kühlen Abendluft, zurück zum Auto. Das nächste Mal werden wir an der Haltestelle „Las Barreras“ aussteigen. Die ist gleich neben dem Pass „Puerto de Erjos“.


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