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Teneriffa 2025
Fortsetzung der Berichte im Winterhalbjahr 2024/2025
Heilige Drei Könige
Der 6. Januar ist einer der höchsten kirchlichen Feste und ein gesetzlicher Feiertag auf Teneriffa. Es wird die Ankunft der heiligen drei Könige an der Jesus-Krippe in Bethlehem gefeiert. Seit 1885 ist der Tag in Spanien ein gesetzlicher Feiertag, der in dem Jahr mit einer Parade begangen wurde. Seit dem gibt es die „Cabalgata de los Reyes Magos“, den Dreikönigsumzug, am Vorabend des Drei-Königs-Tages.
Der 6. Januar ist der Weihnachtstag in Spanien. An dem Tag gibt es die Geschenke, die es bei uns an Heiligabend gibt. Und es werden die traditionellen „Roscón (Kranzkuchen) de Reyes“ gegessen. Das ist ein Hefekranz, mit Pudding gefüllt, oder auch nicht (dann ist er etwas trocken), verziert mit Mandelsplittern und kandierten Früchten. Er soll an eine mit Edelsteinen bestückte Krone der Könige erinnern. In den Supermärkten und Bäckereien sieht man in den Tagen vor dem 6. Januar große Karton-Stapel mit Roscón.
Die Legende von den drei Königen entstand im 3. Jahrtausend. Überliefert ist im Matthäus-Evangelium, dass es drei Magier waren, griechisch magoi, Sterndeuter, im antiken Perserreich Angehörige einer Priesterkaste, die einem Stern zum Geburtsort Jesu folgten. Astronomische Theorien der Antike deuteten das unterschiedlich als einen Kometen, das Zusammentreffen von zwei Himmelskörpern (Konjunktion) oder als eine Supernova (Aufleuchten eines Sterns am Ende seiner Lebenszeit). Auch die Zahl drei ist nicht belegt. Nach syrischen Quellen des 1. Jahrtausends sollen es zwölf persische Könige gewesen sein. Die Zahl drei wurde von den drei Geschenken abgeleitet, Gold (in der Antike war die Goldkranzsende für den Triumphator ein übliches Zeremoniell), Myrrhe (getrockneter Saft der Balsambaum-Rinde, ein in der Antike beliebtes kosmetisches und medizinisches Mittel) und Weihrauch (Harz des Boswelliabaumes, der Rauch wurde in der Antike von den Priestern als Träger von Botschaften an die Götter betrachtet).
Die Reliquien der Heiligen Drei Könige sollen durch die Mutter des ersten christlichen römischen Kaisers Konstantin im 1. Jahrhundert gefunden und nach Konstantinopel (heute Istanbul) gebracht worden sein und im 4. Jahrhundert nach Mailand gekommen sein. Kaiser Friedrich Barbarossa eroberte 1162 Mailand und schenkte die Reliquien dem Kölner Erzbischof Rainald von Dassel (er war einer der Wahlmänner des deutschen Königs und als Erzkanzler von Italien maßgeblich am Italienfeldzug Kaiser Barbarossas beteiligt). Der ließ für die Reliquien den „Dreikönigsschrein“ anfertigen, der als größter erhaltener Reliquienschrein des Mittelalters gilt. Über 35 Jahre hat ein Goldschmied an dem Schrein in der Form einer Basilika gearbeitet und mit goldenen Figuren und 1000 Edelsteinen und Perlen verziert.
1864 wurde der Inhalt des Reliquienschreins untersucht. Man fand die Gebeine von wahrscheinlich 6 Personen, darunter die eines anderen Heiligen. Die drei vorgefundenen Männerschädel waren unterschiedlichen Lebensalters und wurden deswegen den Weisen aus dem Morgenland zugeordnet. Stoffreste wurden auf das 2. bis 4. Jahrhundert n.Chr. datiert und als syrischer Damast identifiziert. Bleibt also viel zu glauben.
Als Feiertag wird das Fest der Heiligen Drei Könige, die das Jesuskind anbeten, etwa seit dem Mittelalter begangen. Bis dahin wurde am 6. Januar an die Taufe Jesus durch Johannes den Täufer und die „Erscheinung des Herrn“ gefeiert, das Epiphanias-Fest.
In Deutschland gibt es die Tradition der Sternsinger, die als heilige drei Könige am 6. Januar von Haus zu Haus ziehen, um Spenden bitten und dem Haus den Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ geben, mit Kreide über der Haustür dokumentiert: 20 C M B 25 – die Jahreszahl mit den Buchstaben C+M+B für die drei heiligen Könige Caspar, Melchior und Balthasar bzw. für die Anfangsbuchstaben des Segensspruchs.
In Spanien finden am Vorabend
des 6. Januars traditionelle Umzüge der drei heiligen Könige statt, die
wohl auf die Parade zur Begründung des gesetzlichen Feiertags im Jahr 1885
zurückgehen. In Puerto de la Cruz gab es in diesem Jahr erstmals seit
2019 (Unterbrechung wegen Corona) wieder einen festlichen Königs-Umzug
der „Los Reyes Magos“ vom Castillo San Felipe an der Playa Jardin bis zur Plaza
de la Iglesia vor der Hauptkirche der Stadt, wo der Umzug mit einer
Musik-Licht-Show endete. Ein – wohl eher weltliches - Spektakel für die
Bewohner und die Touristen. Wir waren nicht dabei, es war uns zu spät.
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Die Heiligen Drei Könige, oder die Weisen aus dem
Morgenland, spielen in der christlichen Tradition eine bedeutende Rolle,
insbesondere in der Weihnachtszeit. Ihre Feierlichkeiten und Bräuche
unterscheiden sich jedoch zwischen verschiedenen Ländern, insbesondere zwischen
Teneriffa (Spanien) und Deutschland.
Teneriffa, Spanien
Auf Teneriffa, einer der Kanarischen Inseln, wird das
Fest der Heiligen Drei Könige (Día de Reyes) mit besonderen Feierlichkeiten
begangen. Der Vorabend, der 5. Januar, ist besonders festlich, da in vielen
Städten große Umzüge stattfinden, in denen die Heiligen Drei Könige durch die
Straßen ziehen, oft auf prächtigen Wagen. Die Kinder erwarten die Könige mit
großer Vorfreude und erhalten Süßigkeiten und Geschenke.
Am 6. Januar selbst ist es üblich, einen "Roscón
de Reyes" zu essen, einen traditionellen Kuchen, der oft mit einer kleinen
Figur und einer Bohne gefüllt ist. Wer die Bohne findet, hat die Pflicht, im
nächsten Jahr den Kuchen zu besorgen. Die Festlichkeiten auf Teneriffa sind ein
wichtiger Teil der lokalen Kultur und ziehen viele Besucher an.
Deutschland
In Deutschland wird der Dreikönigstag ebenfalls am 6.
Januar gefeiert, und die Bräuche variieren je nach Region. In vielen Teilen
Deutschlands, insbesondere in Bayern und Schwaben, ziehen Kinder als die
Heiligen Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus, um Spenden zu sammeln. Oft
schreiben sie den Segen „20*C+M+B+23“ an die Türen, was den Segen Christi für
das kommende Jahr symbolisiert.
In einigen Regionen wird auch ein Dreikönigskuchen
gebacken, der Ähnlichkeiten mit dem spanischen Roscón aufweist. Die Festlichkeiten
sind oft mit Gottesdiensten verbunden, in denen die Bedeutung der Weisen aus
dem Morgenland und ihre Gaben an das Christkind hervorgehoben werden.
Reliquien der Heiligen Drei Könige
Die Reliquien der Heiligen Drei Könige sind in der
Kölner Domkirche in Deutschland aufbewahrt. Der Dreikönigsschrein, ein
beeindruckendes Kunstwerk, wurde im 12. Jahrhundert von dem Goldschmied
Nikolaus von Verdun geschaffen. Der Schrein gilt als eines der bedeutendsten
Beispiele für mittelalterliche Goldschmiedekunst und zieht sowohl Pilger als
auch Touristen an.
Die Überreste der Heiligen Drei Könige, die
traditionell als Caspar, Melchior und Balthasar identifiziert werden, sind ein
wichtiger Teil des christlichen Erbes und symbolisieren die universelle
Anbetung Jesu durch die Völker der Welt. Die Reliquien sind nicht nur von
religiöser Bedeutung, sondern auch ein bedeutendes kulturelles Erbe, das die
Verbindung zwischen Kunst, Religion und Geschichte verdeutlicht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Heiligen
Drei Könige sowohl auf Teneriffa als auch in Deutschland mit einzigartigen
Bräuchen und Traditionen gefeiert werden, während die Reliquien der Heiligen
Drei Könige in Köln eine zentrale Rolle im christlichen Glauben und in der
europäischen Kultur spielen.
Verglichen mit meiner Internet-Recherche: Persönlich kriegt
man mehr heraus als die KI. Ich werde also weiter selber recherchieren.
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Die Wanderung zur Bollullo-Bucht am 18.
Januar mit Renate und Neidhardt und ihrer Tochter Mike war nicht neu. Die
Bollullo-Wanderung gehört wie die San Pedro-Wanderung zu den
Standard-Wanderungen in jeder Saison. Neu war aber der Weg hinunter in die
Nachbarbucht. Der Zugang war jahrelang wegen der Baufälligkeit einer
älteren und wohl eher provisorischen Treppe gesperrt. Es führte kein anderer
Weg in die Bucht.
Der Weg zur Bollullo-Bucht, „Camino
a la Playa El Bollullo“, beginnt an der Carretera Este bei La Paz und führt
durch die Bananen-Plantagen an der Küste. Im mittleren Streckenabschnitt
sind es rechts und links des Weges allerdings ehemalige Bananenfelder. Schon
sehr lange liegen diese Felder bracht.
Der Weg steigt dann hinab in den Barranco
de la Arena und natürlich wieder hinauf.
Der Barranco
de la Arena (Sand-Baranco) wird von der Autobahn überquert.
Gleich in der Nähe ist das Mineralwasser-Unternehmen Aguas de Valle mit der
Wasser-Marke Fonteide. Dieses Mineralwasser wird hier aber nur abgefüllt, es
kommt in einer Leitung aus zwei Wasserstollen im Schutzgebiet Corona Forestal.
Wo genau der Wasserstollen ist, war aber nirgends im Internet zu finden.
Oberhalb der Bucht kehren
wir erst einmal im Restaurant Bollullo-Beach ein. Hier sitzt man gut auf
der Terrasse, mit Blick über das Meer. Die Restaurants Bollullo-Beach und San
Pedro (das Ziel der anderen Küstenwanderung) gehören zusammen. Eine Bar des
Restaurants ist unten am Strand, die Bollullo-Chiringuito (Strandbar).
Sie liegt nachmittags aber sehr im Schatten des Felsens über der Bucht (Der ist
vor Jahren, nachdem sich auch hier am Hang Geröll gelöst hatte, mit starkem
Maschendraht gesichert worden).
Heute gehen wir wieder einmal die
Treppen hinunter an den Strand. Bei den meisten Wanderungen zur
Bollullo-Bucht in letzter Zeit war immer gleich das Restaurant unser Ziel. Nach
den Treppen hinab und hinauf gehen wir heute auch weiter an der Küste
entlang, vorbei am Bollullo-Mirador, ein Ausblick mit schöner Sicht
über das Meer.
Hinter dem Mirador ist der Weg zur
Nachbarbucht Los Patos (Enten-Bucht) aber erst einmal gesperrt.
Wegen Geröllschlag, so die Erklärung auf dem Hinweisschild. Die Sperre ist aber
gut überwindbar. Den Weg dahinter sind wir früher oft gegangen. Der Weg
verläuft oberhalb der Steilküste. Er hat sich nicht verändert. Am Ende des
Weges ist der Barranco del Pino (Pinie, Kiefer).
Der Barranco
del Pino entspring wie der Barranco de la Arena (der weiter oberhalb
der Barranco del Infierno ist) unterhalb der zum Teide führenden Carretera de
la Esperanza.
Der Baranco fällt ziemlich steil zur
Küste mit der Playa Los Patos hinab. Der Zugang zur Bucht war nur über
eine etwas abenteuerliche Treppe am Hang möglich. Bis diese baufällig und für
mehrere Jahre gesperrt war. Vor etwa zwei Jahren ist eine neue Treppenanlage
gebaut worden. Ein aufwändiges Bauwerk. Mit einem Kran musste das Material an
den Hang der Felswand gebracht werden. Große Maschinen konnten auch nicht
eingesetzt werden, alles war weitgehend Handarbeit. Dafür ist das Bauwerk gut
gelungen, 233 Treppenstufen sollen es sein und über eine halbe Million soll es
gekostet haben.
Der Strand ist gut besucht, viele
Surfer sind auf dem Wasser. Das Baden in der Enten-Bucht ist wie in der
Bollullo-Bucht nicht erlaubt. Eindringlich wird vor Unterströmungen gewarnt,
die die Schwimmer in das offene Meer ziehen.
Es war auch der letzte Regen einer dreitägigen Regenzeit. Es war die zweite Regenzeit (auch die erste dauerte nur drei Tage) seit wir ab Oktober auf der Insel sind. Sonst hatten wir nur Sommerwetter. Es ist die sonnigste Saison seit wir jeden Winter auf der Insel sind. Für das Leben schön. Für die Vegetation und die Landwirtschaft zu trocken.
Start am Friedhof von Buenavista am Nordrand der Stadt. Durch Bananen-Plantagen hinunter zum Barranco de Valle de El Palmar. Das (ursprüngliche) Quellgebiet des Barrancos ist im El Palmar-Tal oberhalb von Las Portales. An der Mündung in das Meer ist die Playa de las Barqueras, der frühere Fischerhafen von Buenavista.
Hier beginnt der Wanderweg Sendero Las Salinas zwischen der Steilküste und dem Golfplatz von Buenavista del Norte. Der Name des Weges erinnert an die Salinen, in denen früher Meersalz gewonnen wurde. Am Ende des Weges kommen wir zum Restaurant El Burgado (Burgado ist eine Schneckenmuschel, die es hier an der Küste gibt/gab), sehr schön am Meer gelegen. Wir gehen daran vorbei. Es hat heute noch geschlossen.
Auf dem Camino Casa las Arenas umrunden wir den Golfplatz auf seiner Nordseite. Mittendrin ist das Restaurant des Golfclubs. Ein guter Platz für eine Einkehr, die wir im El Burgado nicht machen konnten.
Wir kommen an der ehemaligen Hacienda del Conde vorbei, zu der die Bananenplantagen gehörten, die heute die Grünflächen des Golfclubs sind.
Die Hacienda geht auf
Juan Méndez den Älteren, gestorben 1536, zurück. Er stammte aus dem spanischen Huelva, war an
der Eroberung von La Palma und Teneriffa beteiligt und gründete die Stadt Buenavista.
Er erhielt die besten Ländereien mit guten Wasserquellen, die Hacienda de la
Fuente, wegen der Wasserquellen, auch als „Hacienda de la Fuente de Las
Palmas“ wegen der dort wachsenden Palmen
bezeichnet. In der Zeit wurde Zuckerrohr und Wein angebaut, im El
Palmar-Tal Getreide, das in einer Wassermühle der Hacienda gemahlen wurde.
Damals floss noch Wasser durch den heute (wegen der Wasserstollen) trockenen
Barranco.
Im 17. Jahrhundert erhielt die
Familie den Titel eines Marquis. Irgendwann wurde daraus eine Grafen-Titel,
Conde, und die Quellen wurden sieben. Der letzte Graf von Siete Fuente war
Ildefonso Salazar-de-Frías del Hoyo-Solórzano, 1o. Conde de Siete Fuentes. Er
starb 1993 kinderlos. Zwei Jahre später kaufte die Inselregierung das Land von
seinen Erben. 201o wurde der Golfplatz angelegt und das Hotel Hacienda del
Conde gebaut, das von der Meliá-Hotelgruppe betrieben wird.
Seit 2015 gehören beide der
CIO-Gruppe der Familie Zamorano, die mit Tabakfabriken groß geworden
war. Jetzt gehören der Gruppe u.a. die Wasserquellen in Villaflor mir der
Wassermarke Fuentealta und mehrere touristische Objekte wie das Hotel
Bahia del Duque.
Der Hotelbau im kanarischen
Stil ist ein Neubau. Daneben ist die ursprüngliche Hacienda-Gebäude
erhalten. In der nahegelegenen Kapelle La Visitación sind der letzte
Conde und seine Eltern begraben.
Siehe auch die Blog-Beiträge:
Spaziergang an der Küste
Buenavista. Link zum Beitrag
An der Küste von Buenavista: Linkzum Beitrag
Wir durchqueren den Barranco de Valle de El Palmar, der auch als Barranco de Tirana bezeichnet wird, nach dem Namen des historischen Stadtteils Tirana. In der Barranco-Sohle sind die alten – oder widerhergestellten – Waschtröge des ehemaligen Waschplatz der Stadt, die Lavaderos de Barranco de Tirana, zu sehen.
Solche Kioske stehen fast auf allen zentralen Ortsplätzen auf Teneriffa. Ihr Aussehen ist meist gleich. Ein- oder zweigeschossige, meist offene Gebäude aus Holz mit einem achteckigen Grundriss. Im 19. Jahrhundert wurden sie als Musikpavillons mit einer kleinen Bar gebaut.
Nur noch ein kurzes Stück durch die Stadt und wir sind wieder am Friedhof und unseren Autos und fahren zum Abschluss der Wanderung zum Restaurant El Mundial in Caleta de Interian, einem Ortsteil von Los Silos, das für seinen guten Fisch bekannt ist.
Das ist wie in Erjos. Hier gehört ein Teil des Ortes zu Los Silos, der andere zu El Tanque.
***
Wir haben die Tour schon länger
nicht gemacht. Heute (Samstag, 25. Januar 2025) sind wir (Ulrike und Gabi)
wieder in das Anaga-Gebirge gefahren. Mit dem Auto bis Las Carboneras.
Ein Stück vor dem Ortseingang ist der Aufstieg hinauf zur Degollada de las
Escaleras. Hier treffen wir auf den Wanderweg von Cruz del Carmen
über Chinamada hinunter nach Punta Hildago.
Der Name
des Ortes Las Carboneras lässt auf den Beruf seiner früheren Bewohner
schließen. El Carbonero ist der Köhler. Nach der Eroberung Teneriffas
wurden hier sicher aus dem Holz der Lorbeerbaum-Wälder in Kohlenmeilern
Holzkohle hergestellt.
Die
Häuser von Las Carboneras waren eine Siedlung von Punta Hidalgo, bis sie
Mitte des 19. Jahrhunderts zu La Laguna kamen. Die Zufahrtstraße von der
Anaga-Hauptstraße nach Las Carboneras wurde erst in den 1970er Jahren gebaut,
die Verlängerung nach Chinamada 1994.
Beim Aufstieg zur Degollada (eine
Vertiefung zwischen zwei Erhebungen) sehen wir hinunter in das Barranco-Tal.
Mehrere Taleinschnitte führen von den Hängen des Tenejias-Berges und von dem
gegenüberliegenden Taborno-Massiv auf der östlichen Talseite hinunter zum Meer.
Früher entwässerten sie die Berghänge. Jetzt sind sie trocken. Die Entwässerung
besorgen die in die Berge gegrabenen Wasserstollen.
Von der Degollada gehen
wir am westlichen Hang des Bergrückens mit dem Tenejias-Berg in Richtung Küste
und blicken in das westlich gelegene Tal mit den Häuser von Las Morales
und Batan de Arriba und Batan de Abajo. Weiter unten sehen wir
ein wenig später die Küstenebene mit Punta del Hidalgo.
Es folgt ein kleiner Stopp an dem
Gatter eines Ziegen- und Schaf-Geheges. Das dazu gehörende kleine
Bauernhaus ist wohl in letzter Zeit renoviert worden. Strahlend weiß steht es am
Berg. Der Weg hier ist ein wenig rutschig. Die vergangenen Tage hat es auch im
Angaga-Gebirge geregnet und die Erde aufgeweicht. Sonst ist der Weg eher
staubig.
Auf dem Weg zum Ziegengatter:
Von der Degollada sind wir bis zu
dem Gatter am Berghang etwas abwärts gegangen. Nach dem Gatter steigt der Weg
an und erreicht in Höhe des Tejejias einen Hochpunkt um dann wieder bis nach
Chinamada abzufallen.
Auf dem Weg zum Höhlendorf:
In Chinamada (der
Name soll auf die Sprache der Ureinwohner zurückgehen, der Guanchen) wollen wir
Rast in dem Höhlenrestaurant machen. Jetzt gehen wir aber erst einmal daran
vorbei, hinauf auf den Morro Aguaide und den Aussichtspunkt hoch über
der Steilküste und dann wieder zurück zum Restaurant La Cueva. Das Haus
ist vor den Berghang gebaut und einer der Gasträume ist als Höhle in den Berg
gegraben worden. Wie bei allen Häusern an den Bergen, die inzwischen
mehrheitlich als Wochenend- und Freizeitunterkünfte genutzt werden.
Auf dem Weg zum Morro Aguaide:
Mittagspause auf der Terrasse vor dem
Restaurant, von der Sonne gewärmt und der Küche verwöhnt. Die Restaurantküche
ist gut. Es lohnt sich, hier einzukehren.
Vor Las Carboneras führt der Wanderweg wieder über Treppen hinunter zur Straße. Bis zu den Häusern von Las Carboneras und unserem vor dem Ort geparkten Auto ist es nicht mehr weit.
Und noch ein Blick auf die Blumen und Pflanzen am Weg:
Stechginster
***
Am Mittwoch haben wir den Spaziergang durch El Sauzal wiederholt (zuerst am 1. März 2023 - Marianne, Uschi und ich), Marianne, Maria, Ruth und Jürgen.
Start an der Kirche San Pedro, die allerdings jetzt und auch noch zum Ende unseres Spaziergangs verschlossen war. Da hatten wir beim vorherigen Stadt-Besuch mehr Glück. Wir konnten in die Kirche hinein und den ältesten Taufstein Teneriffas ansehen (ein Foto des Taufsteins ist in dem Bericht von 2023 – Link zum Bericht).
Der Baubeginn von San Pedro war schon im 16. Jahrhundert, der Hauptteil der Kirche wurde aber erst zwei Jahrhunderte später errichtet. Sie war die vierte Kirche auf Teneriffa, nach denen in La Laguna, Santa Cruz und Los Realejos. Zum Pfarrgebiet gehörten damals auch Tacoronte, La Matanza und La Victoria.
Der älteste Ortsteil von El Sauzal ist aber Los Angeles. Hier begründete Alonso Bello 1505 eine Ansiedlung und die Einsiedelei Nuestra Señora de los Ángeles. Alonso Bello stammte von der Insel Madeira und war außerordentlicher Botschafter des Königs von Portugal. Ein Bruder von Alonso Bello wurde der erste Pfarrer der Kirche San Pedro. Mit ihnen kamen auch andere Portugiesen nach El Sauzal. Es wurde Zuckerrohr und Wein angebaut.
Das Land pachtete Alonso Bello von dem Landbesitzer Francisco Jiménez, der seinen Besitz von dem Eroberer Teneriffas, Alonso Fernández de Lugo, zugeteilt bekam.
Gegenüber der Kirche San Pedro wurde das Rathaus der Gemeinde im kanarischen Stil errichtet.
Der Name El Sauzal ist von den Weiden abgeleitet, die damals hier wuchsen. Der alte Ortsname war „El saucalexo“ nach den „el sauce“ („salix canariensis“) einer Weidenart, die auf Madeira und den kanarischen Inseln beheimatet ist.
Unser Hauptziel waren die Los Lavaderos, die alte Waschanlage des Ortes. Ende der 1980er Jahre hat die Gemeinde den Platz mit den Waschtrögen zu einem Park gestaltet. Zentrale Waschplätze zum Waschen der Wäsche gab es in allen Orten, immer dort, wo ergiebige Quellen vorhanden waren.
Auf dem Weg dorthin haben wir auch die Terrazas del Sauzal besucht, eine Restaurant-Terrasse mit weitem Blick hinunter zur Küste. Das kanarische Haus oberhalb der Terrasse wurde um 1600 errichtet. Es gehörte der Familie Salazar de Frias (ab 1681 die Grafen von Valle de Salazar), eine der Großgrundbesitzer-Familien von El Sauzal.
Gegenüber den Terrassen erinnert ein Museum an Maria de Leon Bello y Delgado, Es ist ihr Geburtshaus. Sie wurde Nonne und später als La Siervita de Dios (Dienstmädchen Gottes) bekannt. Berühmtheit erlangte sie, weil ihr Leichnam noch drei Jahre nach ihrem Tod nicht verwest war. Seitdem wird der Leichnam in einem goldenen Sarkophag im Dominikanerkloster Santa Catalina de Siena in La Laguna aufgebahrt und einmal im Jahr an ihrem Todestag, dem 15. Februar, feierlich gezeigt.
Am Ende des Parks führt eine etwas steilere Treppe hinauf auf die Straße. Wir gehen ein Stück die Straße entlang bis zum Paseo las Flores. An dessen Ende ist ein weiterer kleiner Park, der Parque La Garañona. Er liegt direkt über dem Steilhang mit Blick bis hinaus nach Mesa del Mar. Hier steht seit 1956 die Konstruktion einer Seilbahn, mit der Sand von der Küste heraufgeholt werden sollte. Ehe die Anlage voll in Betrieb genommen werden konnte, wurde sie wieder stillgelegt. Man hatte die Talstation an der Küste unwissentlich, oder auch nicht, teilweise auf einem Grundstück der spanischen Marine gebaut. Und die ordnete die Stilllegung an. Seitdem steht die Anlage still und drumherum wurde ein Park angelegt.
Auf dem Gang durch die Stadt haben wir viele Rollstuhlfahrer gesehen. In El Sauzal arbeitet seit 2016 eines der Zentren für Menschen mit körperlicher Behinderung (CADF - Centro de Atención a Personas con Discapacidad Física – Zentrum für Aufmerksamkeit gegenüber Menschen mit körperlichen Behinderungen). In einem Haus an der Hauptstraße fällt eine außen angebrachte Rampenanlage auf, in dem die Rollstuhlfahrer wohnen und betreut werden.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz gehen wir noch an einem wohl einzigartigen Museum vorbei, dem Museo de la Lucha Canaria. Es ist dem kanarischen Ringkampf gewidmet. Es hatte aber schon geschlossen.
Lucha Canaria ist eine traditionelle Kampfsportart der Kanarischen Inseln. Etwa vier- bis fünftausend Luchadores (Ringer) gibt es in etwa 100 Vereinen auf den Inseln. Zwei Ringer ringen miteinander. Dabei spielt das Eigengewicht und geschickt angelegte Griffe an den aufgekrempelten Hosenbeinen des Gegners eine entscheidende Rolle. Berührt ein Kämpfer den Boden mehr als einmal mit einem anderen Körperteil als den Füßen, hat er verloren.
Abschluss
der kleinen Wanderung im Restaurant Casa Odón, dessen Spezialitäten Champignon-Gerichte
sind, und wie meist auf einen Zaperoco in der Bar Pico Viejo.
***
Immer öfter sehen wir in La Paz kleine
Gruppen von grünen Loros, genauer Halsbandsittiche. Sie gehören nicht zu den
heimischen Vögeln, verbreiten sich wohl aber immer mehr. Bis zu 20 Jahre soll
so ein Sittich alt werden können. Es
gibt sie nicht nur auf Teneriffa. In Deutschland wurden erstmals 1969 erste
Exemplare in Köln gesichtet.
Entstanden ist die freilebende
Population durch entflogene Sittiche. Sie waren insbesondere in den 8oer Jahren
die Papageien, die besser als die großen Aras in Wohnungen gehalten werden
konnten. Auf Teneriffa sind die freilebenden Loros vielleicht aus dem Loropark
entflogen. Der wurde 1972 in Puerto de la Cruz gegründet. Heute leben in dem
Park 4000 Papageien.
Auf Teneriffa wird an die
Kriminalautorin Agatha Christie erinnert. Sie besuchte 1927 die Insel, wohnte
im Hotel Taoro (das jetzt renoviert und wiedereröffnet werden soll) und einer
ihrer Kriminalromane handelt auf Teneriffa (Der
geheimnisvolle Mr. Quin).
***
Graureiher und Seidenreiher sind
in früheren Jahren fast täglich über die Wohnanlage hinunter zum Meer geflogen.
Genistet haben sie in den Bäumen der Ladera de Tigaiga, dem westlichen
Hang des Orotavatals. Wir haben sie schon länger nicht mehr gesehen. Ob sie
ihre Nistplätze durch den Waldbrand verloren haben?
Die Ladera de Tigaiga (im
Westen) und die Ladera de Santa Ursula (im Osten des Orotavatals) sind die stehengebliebenen
Hänge, als durch den Absturz eines Kraterrandes die Orotava-Ebene entstand.
Der Barranco Martianez verläuft
am Rand der Urbanización Jardines La Quintana, ein neuerer Stadtteil mit Apartmenthäusern,
gleich neben La Paz. Weiter unten liegen die Apartmentanlage Casablanca und das
kleine Garten Café Jardin Sitio Litre neben dem Barranco. In der Bucht Playa de
Martianez mündet er ins Meer.
Um so erstaunter waren wir,
als wir bei einem Spaziergang ein Kuhreiher-Paar mit zwei jungen auf den
verwilderten Flächen am Rande des Barranco Martianez entdeckten.
Kuhreiher ist
die kleinere Art der weiß gefiederten Reiher. Größer sind die Seidenreiher. Außerdem
unterscheiden sie sich durch einen kürzeren gelben Schnabel bei den Kuhreihern
gegenüber längeren und dunklen Schnäbeln bei Seidenreihern, die auch längere
und dunkle Beine haben.
Im Gegensatz zu den anderen
Reiherarten leben Kuhreiher nicht ausschließlich in der Nähe von Wasser.
Sie ernähren sich von kleinen Säugetieren, Würmern und Larven und wenn sie sie
erwischen, auch von Fröschen und kleinen Fischen. Darum war die Kuhreiherfamilie,
die wir gesehen haben, auch am Barranco auf Nahrungssuche.
Den deutschen Namen Kuhreiher haben
die Vögel, weil man sie in Deutschland oft auf Viehweiden und auch auf dem
Rücken von Kühen sehen kann.
Der spanische Name ist „Garcilla
bueyera“
Das Hotel San Telmo an der San-Telmo-Promenade am Meer war
schon länger geschlossen. Jetzt ist nach umfassender Renovierung ein neues
Hotel eröffnet worden, das Silken Saaj Maar. Es fällt durch eine ungewöhnliche
Fassade aus farbigen Kacheln auf. Es ist das dritte Hotel auf den kanarischen Inseln der Silken-Hotelkette
mit Sitz im Baskenland. Eigentümer der Hotels ist die
indische Unternehmerfamilie
Bhagvanji.
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23. Februar
Wahltag in Deutschland
14. März
Rundweg Aguamansa
12. März 2025
Ein Stück vor der Galeria Pino
Soler biegen wir von der Pista de Benijos rechts ab und gehen in einer Spitzkehre (an deren Rand der Berghang fast senkrecht in den Barranco abfällt) auf den fast parallel verlaufenden (etwa 100 Höhenmeter tiefergelegenen) unteren
Forstweg, der zurück nach Aguamansa führt. Es ist ein Teilstück des
Camino Natural de Angage – Chasna. Es ist ein Fernwanderweg (im Internet
als der Einzige der Insel beschrieben), der von El Rosario im Esperanzawald bis
nach Arona im Südwesten der Insel verläuft, insgesamt 85 Kilometer lang.
Unterhalb der ehemaligen
Forellenzucht kommen wir auf die Teide-Straße. Und unterhalb unseres Weges entdecken
wir eine Käfiganlage. Es sieht so aus, dass hier Rebhühner gezüchtet werden.
Im Internet habe ich allerdings nichts darüber gefunden.
An der Teide-Straße sind zwei Restaurants, die zur Einkehr einladen, das Restaurant Aguamansa und das Restaurant Paso del Teide. Wir entscheiden uns für das Paso del Teide und haben gut gegessen (mit großzügig großen Portionen) und guten Rotwein getrunken (für Uschi gab es auch ein Glas Afrutado Weißwein, der auch gut war).