Stadtwanderung 
Messelpark und andere Orte

Pfingstmontag 24. Mai 2021 
Start und Ziel Drakestraße 
 

Wanderung nördlich der Straße „Unter den Eichen“. Zunächst entlang der Fabeckstraße durch Dahlem. An der Kreuzung mit der Altensteinstraße war bis vor einiger Zeit das Restaurant „Fabeck’s“ (davor hieß es „Altensteiner“) mit guter Hausmannskost-Küche, dass leider schon im vergangenen Jahr geschlossen wurde.

 
Die Wanderstrecke - 12 Kilometer

Die Fabeckstraße führt durch das Gelände der Freien Universität.
 

Im Dezember 1948 wurde die Freie Universität Berlin (FU) in Dahlem von Studenten und Professoren der Berliner Universität Unter den Linden gegründet. Die Berliner Universität war im sowjetischen Sektor. Auslöser der Neugründung im amerikanischen Sektor von Berlin war die Verfolgung systemkritischer Studenten durch die sowjetische Besatzungsmacht und die SED. Die Gründung der FU erfolgte in der Zeit der Blockade Westberlins durch die Sowjetunion (Juni 1948 bis Mai 1949), die Zeit, in der die Westberliner Bevölkerung durch die Luftbrücke versorgt werden musste.

Begonnen wurde in leerstehenden Dahlemer Villen. Zeitweise gehörten zu der Universität über 250 Gebäude. Noch heute sieht man an vielen hochherrschaftlichen Villen die blauen Schilder der Freien Universität Berlin. Mit Spenden der USA wurden die ersten neuen Universitätsgebäude errichtet, unter ihnen der Henry-Ford-Bau und das Universitätsklinikum Benjamin Franklin. 

Wir gehen an dem reetgedeckten U-Bahnhof Dahlem-Dorf vorbei, durch das weitläufige Gebiet der Domäne Dahlem, mit Ackerflächen und Viehzucht mitten in der Großstadt Berlin. 

U-Bahnhof Dahlem-Dorf


Die Domäne Dahlem ist ein 800 Jahre altes Rittergut. 542 Hektar groß war einmal die Feldflur der Domäne, 18 Hektar sind davon noch erhalten.

Gegründet wurde das Dorf Dahlem um 122o während der Deutschen Ostsiedlung. Entstanden ist in dieser Zeit auch die Mark Brandenburg, Ausgangspunkt des Kurfürstentums Brandenburg und des heutigen Bundeslandes Brandenburg. 1450 wird im kurfürstlichen Schlossregister (ein Steuerregister) ein Ritterhof mit 52 Hufen verzeichnet. Das waren 390 Hektar, die einem Otto von Milow gehörten.

 

1841 verkaufen die Besitzer das Gut an das Land Preußen. Das Rittergut wurde ein preußisches Staatsgut. 1901 wird die Domäne aufgeteilt und parzelliert. Ab 1920 entstand der Villenvorort Dahlem.

 

Während der Berliner Blockade wurden die verbliebenen 62 Hektar landwirtschaftliche Fläche ein Stadtgut mit Rinderstall und Molkerei. 1976 wurde das Stadtgut aufgelöst. Heute ist die „Stiftung Domäne Dahlem“ Eigentümer der Flächen und Gebäude mit einem ökologisch geführten landwirtschaftlichem Demonstrationsbetrieb. Als historische Gebäude sind das Herrenhaus von 1560 und der Pferdestall von 1830 erhalten.


Ackerflächen mitten in der Großstadt


Wintergerste


Blaues Immergrün

Zweigriffeliger Weißdorn

Die Domäne stößt im Nordwesten an die Pacelliallee. Die Straße ist nach dem Apostolischen Nuntius (Vertreter des Papstes beim Deutschen Reich), Eugenio Pacelli, dem späteren Papst Pius XII., benannt. An der Straße sind zwei auffallende Villen. In der einen residiert heute die Botschaft des Irak. Gebaut wurde die Villa 1926 für den deutschen Unternehmer Richard Semmel. Als Jude musste er 1933 wegen der Nazi-Anfeindungen in das amerikanische Exil gehen.

Villa Semmel - heue Botschaft des Irak

Gegenüber steht die ehem. Residenz des amerikanischen Stadtkommandanten. 1914 wurde die Villa für den Generaldirektor der Deutschen Bank Emil Georg von Stauss gebaut. Nach dem Kriegsende 1945 wurde sie vorübergehend für einen sowjetischen General beschlagnahmt und danach von dem ersten Kultusminister der DDR Johannes Becher bewohnt.

 

Von Becher stammt der Text der DDR-Hymne „Auferstanden aus Ruinen“. Die Melodie komponierte der österreichische Komponist Hanns Eisler, der nach dem Weltkrieg als Kommunist in der DDR lebte.


Villa von Stauss - ehem. Stadtkommandanten-Residenz

Von 1949 bis 1990 war die Villa Wohnsitz des amerikanischen Stadtkommandanten. Danach war sie Dienstsitz des Bundesaußenministers. Außenminister Genscher hatte sich das Haus als Dienstvilla ausgesucht. Seit 2008 ist die Villa in Privatbesitz.

Kurz dahinter beginnt an der Pacelliallee der Messelpark. Den schmalen, schräg nord-westlich verlaufenden Parkstreifen gehen wir in Richtung Grunewald.
 

Benannt ist der Park nach dem Architekten Alfred Messel (1853 – 1909). Er entwarf u.a. das Wertheim-Kaufhaus an der Leipziger Straße (im Krieg zerstört, nur der Tresor-Raum blieb bestehen, 1991 bis 2005 von einem Techno-Club genutzt).

Ein Bruder von Alfred Messel ging Ende der 1870er Jahre nach Großbritannien. Ein Nachfahre dieses Familienzweigs war Lord Snowden, ein britischer Fotograf und Ehemann von Prinzessin Margaret, der Schwester der englischen Königin.

Am Messelpark gehen wir kurz in die Pücklerstraße. Dort ist die Dienstvilla des Bundespräsidenten. 

Gut bewacht: Dienstvilla des Bundespräsidenten

Gebaut wurde die Villa 1912 für den Frankfurter Unternehmer Friedrich Wurmbach, der dort bis 1926 lebte. Danach war der Unternehmer Hugo Heymann Eigentümer der Villa. Er war mit der Produktion von Kunstperlen reich geworden. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland 1933 verkaufte er die Villa (an den Herausgeber der Potsdamer Tageszeitung) und andere Immobilien unter ihrem Wert, um nach Norwegen zu emigrieren. Vor seiner Flucht wurde er von der Gestapo verhaftet und misshandelt. An den Folgen starb er.

Eine Rückerstattung konnte die Witwe Heymanns nach Kriegsende nicht durchsetzen.

1962 kaufte die Bundesrepublik Deutschland die Villa und nutzte sie als Gästehaus. Vorübergehend wohnte Bundeskanzler Gerhard Schröder in der Villa, bis zum Umzug in das Kanzleramt. Ab 2004 war sie Wohnsitz der Bundespräsidenten, zuerst von Horst Köhler, dann kurze Zeit Christian Wulff, danach Joachim Gauck und jetzt Frank-Walter Steinmeier.

 

Spanisches Hasenglöckchen im Messelpark

Wir queren die Clayallee und gehen am Rand der Tennisanlage von „Blau-Weiss“ (die bekanntere Tennisanlage “Rot-Weiß“ mit dem Steffi-Graf-Stadion liegt weiter im Norden am Hundekehlensee) in den Grunewald. Parallel zum Grunewaldsee gehen wir durch den Wald bis zum Jagdschloss Grunewald.

Im Grunewald

Grunewaldsee

 
Das Jagdschloss Grunewald ist der älteste noch erhaltene Schlossbau in Berlin. 1542/1543 wurde es für den brandenburgischen Kurfürsten gebaut. Seine heutige Form erhielt es 1705 bis 1710, in der Zeit des ersten preußischen Königs Friedrich I. . 

Jagdschloss Grunewald

Von dort gehen wir geradezu durch den Grunewald auf die Clayallee. Kurz davor ist das Restaurant „Chalet Suisse“.  Der Garten war gut besucht. Zutritt nur mit einem Corona-Test. Gut organisiert stand vor dem Eingang auch ein mobiles Corona-Testfahrzeug. Wir sind aber nicht eingekehrt. Auf uns wartete zu Haus selbstgebackener Rhabarberkuchen. 

Hinter der Clayallee, etwas versetzt, beginnt der Thielpark, an den sich der Pompinuspark, der Zehnerpark und der Triestpark anschließen. Die Parks liegen in einer eiszeitlichen Talsenke mit einer Reihe von kleinen Teichen. Der Thielpark ist nach Hugo Thiel benannt, der Vorsitzender der Aufteilungskommission der Domäne Dahlem (s.o.) war. Er veranlasste auch die Gestaltung der Parklandschaft mit den künstlich angelegten Teichen. 

Thielpark

Thielparkteich

Kastanienblüte weiß und rot
Die weißblühende ist die Gewöhnliche Rosskastanie.
Sie kam Mitte des 16. Jahrhunderts als Zierpflanze nach Westeuropa.
Die rotblühende Rosskastanie ist eine Kreuzung der weißblütigen Kastanie mit der in der USA beheimateten Pavie (um 1818).
Die Pavie ist gegen die Miniermotte resistenter.
Rosskastanien  sind nicht mit den Esskastanien, den Maronen, verwandt.
Den Namen haben die Rosskastanien wohl, weil sie früher als
Heilmittel für Pferde verwandt wurde.


Hinter dem Triestpark erreichen wir die Habelschwerdter Allee und sind bald wieder zu Haus, zum Nachmittagskaffee mit Rhabarberkuchen.

* * *


CanariaSol
Teneriffa Wochenbuch

Ein halbes Jahr sind wir auf Teneriffa. Was passiert in dieser Zeit.  Was machen wir.  Ich will das einmal die Woche aufschreiben.  Wie ein Tagebuch, aber als ein Wochenbuch.

(Die Erläuterungen in den Berichten stammen meist aus Wikipedia-  und anderen Artikeln im Internet, ohne Zitierung im Einzelnen)

17. Woche und letzte Woche auf Teneriffa

Wanderung Los Silos  und Erjos


(17/1) Zum Schluss noch einmal 1.000 Meter. Letzte Woche habe ich die geplante Los Silos Rundwanderung hinter Talavera abgebrochen. Also musste ich diese Woche die Rundwanderung nachholen, allerdings auf einer anderen Route. Und ich wollte noch einmal 1.000 Höhenmeter schaffen.

Ich habe mir also eine Route herausgesucht, die ich so ähnlich schon im Oktober 2019 zuletzt gegangen bin. Start in Los Silos. Aufstieg im Barranco de las Morales und Abstieg im Barranco de Cuevas Negras. Bei dieser Tour ist der Aufstieg bis nach Erjos länger als der Abstieg. Die 1.200 Höhenmeter verteilen sich auf eine längere Strecke. Dafür geht es beim Abstieg steiler hinunter.

Los Silos - Erjos - Los Silos
22 Kilometer, 1.200 Höhenmeter

Die Wanderung beginnt am Parkplatz in Los Silos. Auf dem Camino de las Moradas führt der Weg zunächst durch Fincas mit Terrassenfeldern am südlichen Ortsrand und geht dann in den Barranco de Bucarón über. Am Taleingang wird die Wasserleitung Canal Garachico Los Silos über den Barranco geführt. Der Weg führt in den Barranco hinein und hinauf auf die linke Talseite, wechselt über eine Brücke auf die gegenüberliegende Seite. Der Weg bleibt immer etwas oberhalb der Barranco-Sohle und gewinnt mit dem Barranco an Höhe.

Einstieg in das Barranco-Tal

Am Anfang des Weges

Der Weg durch den Barranco

Blütenreiche Winde - endemisch auf den Kanarischen Inseln

Wegerichblättriger Natternkopf und Silberdistel

Oberhalb des Barrancos

Am Wegrand: Hafer und Gerste? - Spuren der früheren Landwirtschaft?


Mohn blüht auch am Wegesrand


Wolfsmilch bis zum Berghang



Kanaren-Johanniskraut


Die Fläche neben dem Barranco bis zum nächsten Bergrücken wird breiter. Hier waren früher sicher einmal Felder. Der Weg wechselt wieder die Barranco-Seite und erreicht nach weiterem Anstieg die verfallenen Häuser der ehemaligen Finca Morada de Abaco (Unterer Wohnsitz).  Nach weiterem Aufstieg folgte eine weitere ehemalige Finca, Morada de Arriba (Oberer Wohnsitz). Es ist kaum vorstellbar, wo hier einmal Felder oder Viehweiden waren. Beide Wohnsitze standen auf dem Bergkamm in beträchtlicher Höhe oberhalb von Los Silos. Der Wanderweg ist der frühere Verbindungsweg der Fincas hinunter nach Los Silos an der Küste. Das ist noch an der teilweise noch gut erhaltenen Befestigung mit Lavasteinen zu erkennen.

Die Reste von Morada de Abajo auf einem Bergrücken

Die Bewohner von Morada de Abajo hatten die Küste gut im Blick

Blick vom Bergrücken in das Nachbartal

Aufwärts ging es weiter nach Morada de Arriba


Morada de Arriba ist kaum noch zu erkennen

Natürlich geht es auch nach der oberen ehemaligen Finca weiter bergauf. Die Wegebefestigung ist hier nicht mehr so gut erhalten. Teile sind über die Jahrzehnte vom Regenwasser weggespült worden. Der Weg kommt in die Baumheide-Region und wird ein Pfad.

Es geht weiter aufwärts

Wege durch den Baumheide-Wald

Wolken ziehen auf

Das Wetter zieht zu. Wolken haben sich vor die Sonne geschoben. Es sieht aus, als wollte es regnen. Der Wetterbericht hatte für heute Nachmittag 100 Prozent Regenwahrscheinlichkeit angesagt. Aber es blieb trocken. Zwar war es in Erjos recht kühl. Das habe ich hier oben schon öfter gehabt. Doch den Anorak, den ich angezogen hatte, konnte ich auf dem Rückweg hinunter nach Los Silos wieder ausziehen. Die Sonne kam wieder durch und es war zum Schluss heftig warm.

Es war gut, dass ich mich nicht nach dem Wetterbericht gerichtet hatte. Die Vorhersagen sind für Teneriffa oft nicht zutreffend. Man muss einfach losgehen. Meistens klappt das. Zumindest in dieser Saison.

 

Es kommt eine Wegstrecke auf der Pista de las Calabaceras, auf einem Waldpfad und dann auf der Pista Monte del Agua. Die Pista sind schöne, breite Forstwege mit geringen Höhenunterschieden. Nach einiger Zeit biegt die Pista Monte Agua nach Osten ab, um in weiten Geländeschleifen nach Erjos zu führen.


Forstwege
und Pisten



Blick hinunter zur Küste

Schlingpflanze

Kanaren-Storchenschnabel und Kanaren-Hahnenfuß

Ich folge der Abbiegung nicht. Ich wollte ja mindestens 1.000 Höhenmeter gehen. Dazu musste ich noch hinauf auf den Kamm des Bergrückens oberhalb von Erjos . Der Pfad durch den Wald war auch noch einmal recht steil. Das wusste ich.  Diesen Abschnitt bin ich auch auf dem Erjos-Rundweg hochgegangen.

Wald-Pfad hinauf zum Bergrücken


"Área de Investigación" mitten im Wald.

Fand ich auch interressant: Ein Baumpilz

Oben auf dem Kamm schaue ich hinunter auf die Charcos de Erjos. Die Tümpel, die jetzt aber kaum Wasser haben, sind durch den Abbau von Erde entstanden, mit denen im Süden Bananenplantagen angelegt wurden. Es ist eine hohe Lössschicht, die wohl über tausende von Jahren aus Saharasand entstanden ist. Warme Winde wehen noch heute Sand und Staub aus der Sahara über den Atlantik auf die Kanarischen Inseln (das sind der Scirocco oder Calima -  Scirocco ist die spanische Bezeichnung, Calima die arabische).

Unten im Tal sind die Charcos de Erjos


Den Kammweg bin ich bei der Erjos-Rundwanderung hoch gegangen.
Heute gehe ich von hier hinunter ins Tal.

Die Wegränder sind üppig bewachsen: Fenchel, Asphaltklee, Wicken.

Deutlich sind die Terrassen-Strukturen am Hang zu erkennen


Die Charcos in der Trockenzeit


So sehen die Charcos gefüllt mit Regenwasser aus 
(Bild einer Info-Tafel)

Charco-Landschaft


Hinunter zu den Charcos, an den Tümpeln vorbei nach Erjos. Dort lege ich eine Pause ein und esse zum letzten Mal in dieser Saison Carne Cabra. Das ist im „Abreu“ sehr gut. Das Ziegenfleisch muss lange schmoren, das Fleisch muss sich leicht vom Knochen lösen lassen, und mit viel Paprika gewürzt werden.

Ein letztes Mal in dieser Saison


Dann beginne ich den Rückweg. Immer tüchtig abwärts. Auch dieser Weg ist eine alte Verbindung zwischen Los Silos und Erjos, größtenteils mit Lavasteinen gepflastert. Begleitet wird der Weg von einem offenen Wasserkanal, der aber schon lange nicht mehr benutzt wird. Er ist durch eine Rohrleitung abgelöst worden. Alte Trockenmauern sind am Wegrand noch erhalten. Immer wieder sind im Gehölz auch Trockenmauern quer zum Tal zu sehen. Es sind Mauern alter Terrassen. Hier, wo jetzt Bäume und Büsche wachsen, waren in früheren Zeiten Terrassenfelder. Die anzulegen muss sehr mühselig gewesen sein. Aber nachdem die guten Böden an der Küste aufgeteilt waren, mussten die Siedler in höheren Regionen ihre Felder anlegen. 


Der Weg hinaus aus Erjos

Ein "Farn-Feld", dahinter Kanaren-Johanniskraut am Hang

Sieht aus wie eine Eisenbahnschiene:
Links die neue, rechts die alte Wasserleitung

Trockenmauern am Weg und quer zum Tal

Ein ehemaliges Terrassenfeld, 
vorn die Mauer ist gut zu erkennen, 
die hintere Mauer ist von Bäumen fast verdeckt.

Die zu den Terrassenfeldern gehörenden Bauernhäuser stehen weit auseinander gezogen am Weg, damals wahrscheinlich inmitten der neu angelegten Terrassenfelder. Als Cuevas Negras wird das Gebiet in den Karten bezeichnet. Der Name soll von Höhlen und Einbuchtungen in einem steil abfallenden Felsen etwas weiter unten abgeleitet worden sein, an dem ich noch vorbeikommen werde. Das erzählte mir ein Bewohner eines der fast oder ganz verfallenen Finca-Häuser am Wegrand. Es ist ein etwas später Hippie, der in dem Haus wohl eher haust als wohnt. Es ist ein Deutscher aus West-Niedersachsen, der nach seinem Abitur durch Griechenland und Italien gezogen war und seit 14 Jahren in Cuevas Negras ist, wie er mir berichtete. Ohne Strom und Telefonanschluss, natürlich. Wasser gibt es. Ein großer Orangenbaum liefert Vitamine. Sonst gibt es nichts weiter zu ernten. Man könnte einen schönen Garten anlegen. Aber das ist wohl nicht seine Sache. Ab und zu muss er darum hinauf nach Erjos gehen, um Lebensmittel einzukaufen. Ansonsten hat er viel Freizeit.

Mehrere verfallene Häuser stehen noch am Wegrand

Hier wohnt noch jemand

Nisberos und Weinreben am und über dem Weg

Ein Stück weiter unten kommt der steilste Abstieg des Weges. Unterhalb eines hohen Felsen geht der Weg im Zickzack steil nach unten. Da muss man schon langsam und vorsichtig gehen. Die Sonne scheint wieder in voller Stärke. Gegenüber ist der hohe und ebenfalls steil in den Barranco abfallende Felsen mit den Höhlen.

Unter diesem Felsen beginnt der Zickzack-Abstieg

In das tief unten liegende Barranco-Tal geht es hinunter

Der große Felsen gegenüber mit den schwarzen Höhlen

Es ist noch ein Stück zu gehen bis zur Küste


Das Tal ist erreicht

Rekonstruierter Waschplatz vor dem Ortseingang

Aber auch die etwas mühselige Kraxelei hat ein Ende. Dann ist das Barranco-Tal erreicht. Durch ein Gebiet mit Fincas und Terrassenfeldern gehe ich hinein nach Los Silos.

Ehemaliges Kloster "San Sebastián" mit neuerem Turm-Anbau

"Parroquia de Nuestra Senora de La Luz"

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(17/2) Ein letzter Abend bei Nenita. 
Sie hat wieder sehr gut asiatisch gekocht.

Sonnenuntrgang in El Toscal - Los Realejos


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(17/3) Noch einmal in der Stadt. Am Samstag war die Stadt so voll wie nie. Die Restaurent-Terrassen voll besetzt und Warteschlangen davor. Unten am Hafen waren die Straßen schon geschmückt für den "Dia de la Cruz" am Montag, ein Feiertag in Puerto.

Eines der Straßenkreuze für den Dia de la Cruz


Der Ursprung des Festes auf Teneriffa ist die Stadtgründung von Santa Cruz am 3. Mai 1494. Auch in Puerto de la Cruz und los Realejos wird der Tag gefeiert. 


Ursprünglich war der 3. Mai ein Fest für die gesamte katholische Kirche zur Feier der Kreuzfindung durch die Heilige Helena. Helena, die Mutter des römischen Kaisers Konstantin, soll 325 das Kreuz, an dem Christus starb, in Jerusalem gefunden haben. Seit 1960 (Neuordnung des liturgischen Kalenders durch Papst Johannes XXIII.) wird das Fest der Kreuzfindung nur noch regional gefeiert.


Zum Abschluss noch ein Besuch der Guachinche am Hafen auf ein Viertel Rotwein und Pulposalat. 



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(17/4)  Die schöne Zeit auf Teneriffa geht zu Ende. Am Mittwoch fliegen wir zurück nach Deutschland. Vorher ist am Dienstag noch der Corona-Test, ohne den wir in Deutschland nicht hineingelassen werden. Wir reisen dieses Jahr später als sonst zurück. Das Leben hier auf Teneriffa ist freier als in Deutschland. Ausgangsbeschränkungen und Maskenpflicht gibt es auch. Aber die Außengastronomie hat geöffnet und das können wir bei dem warmen Wetter gut nutzen. Es ist nach meiner Erinnerung die sonnenreichste Saison, die wir auf Teneriffa hatten. Es gab so gut wie keine Regenzeit. Und, für Frauen wichtig, Frisöre und Nagelstudios sind offen. Aber irgendwann müssen wir ja wieder zurück nach Deutschland.

Es beginnt die schöne Zeit in Deutschland. Impftermine haben wir schon für Mai in unserer Hausarztpraxis gebucht. Die Quarantäne (wir werden die Zeit mit einem weiteren Test auf 5 Tage verkürzen, das ist in einer Apotheke in der Nähe ohne Terminbuchung möglich) werden wir für einen großen Wohnungsputz nutzen (unsere Putzfrau kann wegen Corona nicht kommen). Und dann beginnt irgendwann auch in Deutschland das bessere Wetter mit Sonne, Wärme und weniger Regen. Wir sind da ganz optimistisch. Rasen und Garten werden auf den Sommer vorbereitet. Und auch die Vorbereitung für eine größere Wanderung oder Radtour im August habe ich schon begonnen.

 

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