CanariaSol
Teneriffa Wochenbuch

Ein halbes Jahr sind wir auf Teneriffa. Was passiert in dieser Zeit.  Was machen wir.  Ich will das einmal die Woche aufschreiben.  Wie ein Tagebuch, aber als ein Wochenbuch.

(Die Erläuterungen in den Berichten stammen meist aus Wikipedia-  und anderen Artikeln im Internet, ohne Zitierung im Einzelnen)

16. Woche: Wanderung Los Silos nach Talavera

(16/1) Auf gleichem Weg zurück. Wanderung Los Silas nach Talavera. Eigentlich wandere ich ungern auf gleicher Wegstrecke zurück. Diesmal war es aber so. Ich hatte eine große Runde von Los Silos über den Monte de Agua nach Erjos und von dort zurück nach Los Silos geplant. Die Strecke Los Silos nach Erjos und zurück bin ich schon ein paar Mal gegangen. Den Barranco Cuevas Negras hinauf und den Barranco de las Moradas hinunter. Diesmal hatte ich mir einen neuen Weg hinauf nach Erjos ausgesucht. Auf einem Kammweg sollte es vorbei an einer verfallenen Hacienda in den Bergen gehen und dann weiter Richtung Monte del Agua und Erjos.

Der Beginn des Aufstiegs

Start in Los Silos. Den Weg im Barranco de Blas hinauf bis zu zwei großen Wasserbecken. Hier zweigt der Wanderweg Camino de Talavera hinauf  auf den Bergkamm ab. Es ist ein alter Verbindungsweg zu der ehemaligen Hacienda Talavera, die einmal so oben auf dem Berg existierte. Der Weg ist mit Lavasteinen ausgelegt, Stufen wurden in den Berg gehauen, oder man geht auf naturbelassenem Felsenpfad.

Der Barranco de Blas unterhalb des Bergweges
mit dem Canal de las Cabezadas

Es geht steil nach oben. Viele Serpentinen klettern den Berg hinauf. Die Sonne scheint kräftig. Es ist ganz schön heiß. So ähnlich wie beim Aufstieg im Barranco Ruiz (der Wanderweg nach San Juan de la Rambla), nur viel länger.

Am Anfang war der Weg gepflastert

Steil hinauf, geradeaus oder in vielen Serpentinen

Sieht aus wie eine Kapelle, 
ist aber eine Wasserverteil-Station

Eng am Berg und an der Seite steil abfallend

Schöne Aussicht

"Gemauerter" Weg

An dieser Kehre sind die Kanaren-Wolfsmilch die Abgrenzung


Der Weg lehnt sich eng an den Berg an. An manchen Stellen mussten Steinmauern aufgeschichtet werden, um Platz am Hang zu haben. Entsprechend tief ging es am Wegrand hinunter in das Tal. So gern gehe ich solche Wege nicht. Es ist unterschiedlich. Oft machen mir solche steil abfallenden Stellen nichts aus. Heute war mir aber ein bisschen mulmig und ich war froh, als ich oben an den verfallenen Gebäuden der ehemaligen Finca Talavera angekommen war.

Blumen am Weg:

?

Montpellier-Zistrose

Weißer Mohn

Blühendes Wermutkraut

Ein "Blumenbeet"

Blick hinunter zur Küste


Talavera ist eine ehemalige Hacienda. Der Name stammt von einem der Eroberer, Pedro de Talavera. Der hatte ein großes Gebiet um die Hacienda herum zugeteilt bekommen. Getreide soll hier oben angebaut worden sein. Ebenso gehörte eine Viehzucht dazu.

So richtig vorstellen kann ich mir das nicht. Hier oben ist nur bergiges Land. Zwei runde, mit Steinen abgegrenzte, ebene Flächeen sind am Weg zu sehen. Etwa die Größe eines Dreschplatzes. Vielleich waren sie es auch einmal. Aber Anbauflächen von Getreide habe ich nicht entdeckt. Vielleicht unten im Tal? Irgendwo müssen sie ja gewesen sein. Denn die jetzt verfallenen Gebäude verraten noch eine ordentliche Größe der Hacienda.

Die Reste der Hacienda Talavera

Der Dreschplatz


Ein Blick in die Nachbartäler:






An der Hacienda war der Aufstieg noch nicht beendet. Es ging weiter bergauf. Erst hinter der letzten Kuppe führte der Weg auf einen niedrigeren Sattel zwischen diesem und dem nächsten Berg.

Der Weg weiter bergauf

Besenheide und Zistrosen am Weg

Ich war jetzt auf dem Bergsattel zwischen dem El Palmar Tal und dem Tal des Barranco de Blas.

Blick in das El Palmar Tal



Blick über den Barranco de Blas auf die Küste


Und dann kam die Überraschung. Der Weg ging über auf einen Felsengrad. Leicht abschüssig und links und rechts ging es steil hinab. Da sollte ich rüber? Er war zwar etwa zwei Meter breit. Aber wenn ich abrutschen würde, würde ich ziemlich tief nach unten segeln. Was tun? Ich entschied mich fürs Umkehren.

Wahrscheinlich hätte ich doch weitergehen können


Vielleicht war ich bei der Wanderung auch nicht gut drauf und habe den Felsübergang etwas falsch eingeschätzt. Auf dem Rückweg überholte mich ein junger Mann. Er sei über den Felsen gegangen, bestätigte er, es seien etwa 200 Meter gewesen, doch man könne das Stück gut gehen. Also eine falsche Einschätzung. Aber jetzt war es zu spät. Jetzt war ich auf dem Weg hinunter.

Den ganzen Weg musste ich jetzt wieder hinunter. Die 700 Höhenmeter, die ich hinaufgegangen war. Dabei war ich nach dem Hinaufgehen froh, dass ich dort nicht hinunter musste. Beim hochgehen kann ich nach oben gegen den Berg sehen. Beim Hinuntergehen ist das schwer möglich, da geht der Blick hinunter – in die Tiefe. Aber es half nichts. Irgendwie musste ich ja wieder runter zur Küste kommen.

Auf dem Weg hinunter zur Küste, vorbei an der verfallenen Hacienda

Blick zurück. Hinter der Bergkuppe bin ich umgekehrt.


Sie sehen aus wie Löwenmäulchen


Blüten unterschiedlicher Aeoniums

Blühende Kanaren-Wolfsmilch und Kanarischer Fingerhut


Oberhalb von Los Silos: Eine alte Wasserverteilung mit Schiebern.


Kakteen-Blüte und Fruchtansätze



Los Silos bis zu der ehem. Finca Talavera
und auf gleichem Weg zurück
7 Kilometer, 670 Meter bergauf und bergab


In Los Silos: Kirche Nuestra Señora de la Luz.
Wolken haben sich vor die Sonne gedrängt.

Durch den Abbruch der Wanderung war ich natürlich viel früher wieder zu Haus als geplant. Den gleichen Weg werde ich sicher nicht noch einmal gehen. Aber es gibt ja noch den „klassischen“ Rundweg von Los Silos über den Monte Agua nach Erjos und im Barranco de Cuevas Negras zurück oder umgekehrt. Das werde ich wohl in der nächsten Woche machen.


* * *


(16/2) Jacaranda und Schraubenbaum:

Auch in La Paz gibt es einen Schraubenbaum.
Nach dem Spaziergang im Palmetum in Santa Cruz ist uns der Baum
im Kreisel vor Mercadona aufgefallen. Vorher habe wir garnicht darauf geachtet. 

Jetzt blühen die Jacaranda-Bäume (hier neben unserer Wohnanlage).
Ein erstes Mal haben wir sie vor vielen Jahren in Südafrika gesehen.



* * *


Zum Schluss: Ein trauriges Gedenken. 

Einer unserer Freunde aus der Göttinger Studenten- und Assistentenzeit, Helmut Mansch, ist am Mittwoch in München gestorben. Im August vergangenen Jahres hatte ich ihn  und seine Frau Monika zuletzt in Timmendorfer Strand getroffen, als ich dort auf meiner Ostsee-Radtour war. Er hatte da schon gegen seine Krebskrankheit angekämpft.
Schade. 
Er ist ein wenig zu früh gegangen.





Helmut und Monika.
Zu Uschi´s Gebutstagsfeier 2010 
waren sie nach Teneriffa gekommen.


* * *